Ich hab auch gedacht, dass es bei Gabis Schnecken an Inzucht gelegen haben könnte. Bei den Rodatziis ist das ja sogar sehr wahrscheinlich.
Ich war heute in der Bibliothek und hab dem Buch "The Molluscs - Reproduction" von Karl M. Wilbur folgendes entnommen:
frei übersetzt:
Viele Landschnecken sind in der Lage fruchtbare Nachkommen zu produzieren, wenn sie in Isolation aufgewachsen sind. (Es gibt auch Listen, welche Arten dazugehören, die ich aber noch nicht gefunden hab. Ich werds aber nochmal versuchen)
Ei-Produktion und Schlupf-Erfolg von Individuen die alleine aufegzogen wurden waren (bei Rumina decollata) gleich hoch mit denen, die in Paaren gehalten wurden.
Durch die genetische Struktur der Populationen dieser Schneckenart, geht man davon aus, dass es sich bei ihrem Fortpflanzungssystem um fakultative
Selbstbefruchtung handelt.
Auch bei der Nackschneckenart Philomycus wurde herausgefunden, dass isolierte Individuen die gleiche Anzahl an Eiern legten und wie Schnecken, die in Gruppen lebten. Auch war die Lebensfähigkeit der Nachkommen gleich hoch.
Dagegen bei der Art Bradybaena similaris konnte nur ein kleiner Prozentsatz der Schnecken sich überhaupt selbst befruchten; dann mit einer geringeren Reproduktionsrate. Das wurde dadurch begründet, dass das Autosperm Schwierigkeiten hat, den Weg in die Spermathek zu "finden".
Bei der Untersuchung der
Selbstbefruchtung der Art Triodopsis albolabris fand man heraus, dass Individuen sich erst durch
Selbstbefruchtung fortpflanzten, nachdem sie mehrere Monate isoliert waren.
Der durchschnittliche Fortpflanzungserfolg war bei Fremdbefruchtung 86 mal größer, als bei der
Selbstbefruchtung.
Daraus schloss man, dass, wenn die Wahrscheinlichkeit einen Partner zu finden sehr klein ist (indem eine Schnecke mehrere Monate einfach keinen trifft, was man sich ja durchaus mal vorstellen kann), die isolierte Schnecke dann zur
Selbstbefruchtung übergeht.
Für ein einzeln lebendes Individuum, dass keinen Partner finden kann, ist es also ein Vorteil, sich durch
Selbstbefruchtung fortzupflanzen.
Bei einer Untersuchung von 14 Landschneckenarten wurde festgestellt, dass die Arten, die zur
Selbstbefruchtung fähig waren, eine größere Diversität an Lebensräumen besiedelten, als solche die sich ausschließlich über Fremdbefruchtung fortpflanzen.
Dann gibt es noch eine Diskussion, ob es sich um
Selbstbefruchtung, oder apomiktische Parthenogenese handelt, aber da scheinen sich die Wissenschaftler völlig uneinig zu sein und das Buch ging auch nur kurz auf die Frage ein. Wenn ich demnächst mal Zeit hab, seh ich mir das noch mal genauer an.
Gabi, ich geb mich also völlig geschlagen
einige Schnecken sind sehr wohl zur
Selbstbefruchtung fähig, ich hatte nur bisher nie etwas davon gehört