Der Regenwurm "Lumbricus terrestris", den du aus dem Garten hast, ist gestorben, da er Lebensbedingungen hat, die wir im Terri nicht bieten können. Sie bauen 3 Meter tiefe Gänge in die Erde, leben einzelgängerisch, sind sehr empfindlich auf Wärme, und vor allem Tageslicht ist tödlich. Die Würmer in den Pfützen, nach einem Regen, sind meistens nicht ertrunken, sondern sterben vorher am UV-Licht. Sozusagen zu starker Sonnenbrand.
Sie können in Gefangenschaft nicht alt werden, und sind total ungeeignet für die Zucht. Geschlechtsreif wären sie eh erst mit einem Jahr, und sie werden sogar bis 30 cm lang.
Im Gegensatz dazu sind Kompostwürmer viel optimaler, da sie gesellig sind, sich in den oberen Erdschichten aufhalten, und sich die Wärme, die im Komposthaufen entsteht, sogar zunutze machen. Sie vermehren sich dadurch noch schneller (keine einheimische Regenwurmart vermehrt sich in dem Mase) und sind sehr gefräßig und aktiv. Viele Arten werden auch nicht sonderlich groß.
Oft findet man "Eisenia foetida" zu kaufen. Auch als Angelköder werden die angeboten und sind in kleinen, günstigen Mengen erhältlich. Sie sind für die meisten, unserer Terris ganz gut geeignet.
Ich habe mich 'ne gute Woche durch's Netzt gelesen, um meine optimale Wurmart "Eisenia andrei" zu finden. Sie sind übrigens eine eigene Art, und kreuzen sich nicht mit "Eisenia foetida". Die gab's nirgends zu kaufen, da sie eher selten gehalten werden, und durch den langen, kalten Winter sehr dezimiert waren. Aber ich hatte Glück, dass sich ein netter Herr bereit erklärte, mir trotzdem ein paar Würmer aus seiner Zucht zu schicken.
"Eisenia andrei" ist noch vermehrungsfreudiger, sehr gefräßig und verträgt noch besser Temperaturen um die 30°C. Inzwischen laufen schon drei Terris mit denen, und sie sind auch noch nicht so riesenhaft groß, wie manche Arten werden.
Ich glaub, dass es mehr als 200 Regenwurmarten gibt. Aber da bin ich mir nicht mehr ganz sicher, was ich gelesen habe.
Übrigens sind die meisten Mistwürmer aus den Tropen hier eingeführt worden, und leben wohl in vielen Gärten. Da sie sich im Kompost auch am Wohlsten fühlen, haben sie die Einheimischen bisher zum Glück auch nie gefährdet.
Was auch sehr interessant für uns sein sollte, ist die Tatsache, wie der Regenwurm auf die Erde wirkt.
Er hat positive Wirkung auf den PH-Wert der Erde, und wirkt entsäuernd. In Experimenten wurde nachgewiesen, dass salmonellenverseuchte Komposthaufen mit Regenwürmern in kurzer Zeit deutliche Verringerung der Salmonellen aufwiesen, wärend in Komposthaufen ohne Würmer nur sehr geringe Reduzierung nachzuweisen war.
Sie fressen alles Gammelige und verhindern Schimmlel und Bakterienentwicklung. Sie haben sehr positive Wirkung auch beim Ausscheiden des Verdauten. Das Ausgeschiedene ist keimfreie, mineralstoffhaltige, basische, frische Erde. Und die Vermehrung passt sich auch immer dem Futterangebot an. Wenn wenig zu fressen da ist, gibts auch weniger Würmer, als wenn Futter im Überfluß vorhanden ist.
Ich persönlich denke, dass Terris mit Mistwürmern viel gesünder sind, als steril gehaltene Böden.
Kann nicht verstehen, dass alles immer frei von jeglichem Leben sein soll. Steril gehaltene Tiere fallen dann beim ersten Huster tod um. Meine Schnecken haben auch mal ne Spinne, kleine Käfer oder anderes Krabbelviech zu besuch. Aber wenn man regelmäßig darauf achtet, dass es halbwegs sauber ist, dann sollte auch kein Tier massenhaft auftreten. Gesundes Mikroklima würde ich sowas nennen.
Das Geschriebene ist nur eine sehr grobe Zusammenfassung von den ganzen Seiten, die ich durchforstet habe. Aber wer da wirklich Interesse hat, sollte sich die Zeit nehmen, und etwas mehr darüber lesen. Ich denke, dass Mitbewohner in Ordnung gehen, solange sie sich wirklich auch 100% wohl fühlen können. Hab auch lange mit Tausendfüßern als Putzkollone geliebäugelt. Hab's aber sein lassen, da sie wie der Regenwurm "Lumbricus terrestris" Tunnelsytheme bauen, und diese durch die Schnecken zu oft zerstöhrt würden. Ich finde aber, dass auch solche Helferlein wie Würmer oder Asseln, optimale Lebensbedingungen haben sollten.
Übrigens fahren Würmer, wie Schnecken voll ab auf Kaffeesatz. Meine zumindest. Hab ich festgestellt, als die Würmer ankamen. Ich habe den Beutel sammt Inhalt in's Terri getan, damit die Würmer sich langsam an die neue Erde gewöhnen können.
Aber innerhalb von Minuten stürzten sich retticulatas, wie ausgehungerte Wölfe drauf, und die Würmer mußten dann doch schneller umziehn