Hallo,
also ich frage mich ja immer woher Schnecken in der Natur diese Menge an Kalk bekommen würden. Antwort: garnicht... maximal ein paar Eierschalen oder aus Erde und Gestein. Und Sepiaschalen liegen mit Sicherheit auch nicht in der Gegend herum, schon garnicht im afrikanischen Wald.
Schnecken können Kalk nicht selbst produzieren – sie müssen ihn mit der Nahrung oder auf andere Weise aufnehmen. Zum einen wird Kalk daher im Rahmen der Verdauung aus der Nahrung aufgenommen, zusätzlich können Weinbergschnecken bei Bedarf auch direkt aus dem Boden Kalk aufnehmen. Dazu verharren sie an einer kalkreichen Stelle und lösen Kalk aus dem Boden, indem sie ihren Schleim mit Kohlendioxid ansäuern, das sie über die Fußsohle abgeben.
Aus der Nahrung gewonnen, wird der Kalk in der Mitteldarmdrüse und in geringerem Umfang in der Eiweißdrüse gespeichert. Wird er als Baumaterial für die Schale benötigt, kann er dann in gelöster Form, als Calcium- und Carbonat-Ionen, über die Hämolymphe zu Drüsenzellen transportiert werden, die über die ganze Oberfläche des Mantels verteilt sind, der auf seiner gesamten Oberfläche innen an der Schale anliegt.
Quelle:
http://www.weichtiere.at/Schnecken/land/weinberg/seiten/verdauung.htmlWenn wir also davon ausgehen, das Achatschnecken das genauso machen, nehmen unsere Schnecken schon eine große Menge über den gekalkten Boden auf, der viel kalkreicher ist als die meisten Erdböden. Meine haben zum Beispiel regelmäßig Substrat im Kot, den sie beim putzen der Häusschen oder beim fressen aufnehmen.
Leider gibt es zu dem Thema keine hinreichende Literatur aber aus rein logischer Sicht würde eine zu große Menge Kalk, welcher die Kapazität der "Kalkdrüsen" übersteigt, unter Umständen zum verkleben der Aterien und Venen führen da Schnecken quasi ein "offenes System" haben, also ohne Herzklappen oder Venenklappen, würde der Kalk sich nur langsam absetzen und unter Umständen die Lebensdauer der Schnecke verkürzen. Soweit zu meiner Theorie
Die Menge Kalk die meine Schnecken aufnehmen über Sepia ist nie,.. nie nie nie in dieser Menge dann auch im Kot vorhanden, soll heissen: Sie scheiden es eben nicht wieder aus, und wenn dann nur zu kleinen Teilen. Eine sich nicht im Wachstum befindende Schnecke braucht rein theoretisch eine viel geringere Menge an Kalkzufuhr als eine wachsende oder trächtige Tiere.
Die Sepiaschalen im meinem Terra werden auch nur von den kleineren benagt und von trächtigen Tieren natürlich. Aber die tatsächlich genutze Menge ist im Vergleich relativ gering. Obwohl ich alle 3-4 Tage für frische und trockene Sepiaschale sorge.
Auch in Gamarus (bachfloh
krebsen) ist natürlich Calcium enthalten das die Schnecke zum Hausbau verwenden kann, Krebse haben ja auch einen "Panzer" der aus Calcium (edit: aus einer Chitin, Calcium, Proteinmischung) besteht. Das steht, zumindest bei mir, auch immer ganz Fett auf der Dose.
Eventuell sorgt die übermäßige Kalkversorgung auch für das vergleichsweise frühe sterben der Tiere in Gefangenschaft, da sie ja in der Natur anscheinend älter werden können.
Natürlich ist der Brei beliebter wenn ein Zusatz hinein gegeben wird, ich finde das aber fraglich weil die Schnecke damit quasi "gezwungen" oder überredet wird mehr Kalk zu sich zu nehmen. Als Alternative sehe ich hier Brei ohne Kalk... Babybrei, Matschaprikose, matschiges Fischfutter mit matschaprikose... ect... ihr versteht sicher worauf ich hinaus will. Ich wette da gehen sie genauso gerne dran, also meine zumindest lieben matschige Aprikose.
Das sind aber alles nur
meine Theorien und keinesfalls irgendwie belegt,... also nur meine Meinung, bitte nicht falsch verstehen.
Grüße
Veru
Zuletzt geändert von Veruca am 23.05.2011, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.