Haus von Helix lucorum Nachzuchten ist o. Streifen + gelb

[Skilltronic]

Hallo,
ich habe schon vor mehr als einem Jahr Babys meiner Helix lucorum großgezogen, darunter waren auch Tiere mit sehr blassen Streifen oder gar keinen. Diese haben einfach nur ein gelbes Häuschen. Nun wurde ich gefragt, ob ich ein Gelege meiner Helix lucorum abgeben würde und da kam mit der Gedanke, dass es ja sehr doof für den Käufer wäre, wenn er anstatt schönen, gestreiften Tieren nur welche mit einem gelben Haus aus dem Gelege bekommt. Ich weiß ja leider nicht, welche Schnecke sich mit wem gepaart hat, weshalb ich gerne vorab wissen würde, ob dieses streifenlose Haus weitervererbt werden kann? Oder beseht ein Gelege immer aus einem Gemisch gutwachsenden und "nicht ganz so schönen Tieren"?

Meine Haltungsparameter sind eine Temperatur im Winter von ca. 16°C und im Sommer um die 20°C, da ich keine Heizquelle nutze. Außerdem haben sie, nachdem ich noch einmal mit Kessi gesprochen habe, nun eine LF von 65-70%, früher waren es 80%, da sind die Häuschen aber sehr kruschelig gewachsen. Könnte die zu hohe LF schuld an den streifenlosen Häuschen sein?

[Skilltronic]

Hallo Maus,

soweit ich weiß, gibt es ja helle und dunklere Varianten der Helix lucorum mit mehr oder weniger stark ausgeprägter Bänderung.
Auf dem Photo sehe ich aber ein ziemlich angegriffenes Periostrakum.
Diskutiert wird auch, dass die Aktivität bestimmter Gene, die für die Pigmentierung zuständig sind, durch veränderte Umweltbedingungen gestört sein kann.
Temperatur, pH-Wert,...?!
Wäre es möglich, dass die Temperatur nicht ausreicht und es ggf. noch immer zu feucht ist?

Hast du Photos von den potentiellen Elterntieren?

Liebe Grüße
Skill

[mercury]

Ich hatte damals, als ich meine 12 Tiere bekam, auch eine sehr helle dabei, mit ganz blassen, in bestimmtem Licht kaum sichtbaren Streifen. Ich fand sie überhaupt nicht doof, sondern ganz besonders, einfach weil sie was anders aussah. Da war aber klar, dass es einfach nur eine Variation in der Gehäusefarbe ist. Leider ist sie letztes Jahr den Kartoffeln zum Opfer gefallen.
Kruschelige Häuser bei Jungtieren hatte ich auch schon - wie bei dir durch zu hohe Luftfeuchtigkeit. Die Tiere sahen aber alle ansonsten völlig normal aus, mit dunkleren Häusern und vielen Streifen. Ich hatte sogar gehofft, dass meine Helle mir mal helle Babys hinterlässt, das war aber nie so, weil es schon Zufall gewesen wäre, ausgerechnet ihre Eier abzupassen. Von daher würde ich nicht davon ausgehen, dass schlechtere Bedingungen zu helleren Häusern führen, sondern dass es schlicht genetische Variabilität ist?

[Skilltronic]

Hallo Skilltronic,
danke für deine Antwort. Ich habe gerade im Internet nach hellen Helix lucorum gesucht und einige Tiere sahen meiner Schnecke wirklich ähnlich. Aber selbst diese Tiere waren minimal gestreift. Das das Periostracum bei dieser Helix lucorum sehr kaputt aussieht, ist mir auch schon aufgefallen, aber die anderen Nachzuchten haben zwar einige Wachstumsschäden, dafür sieht das Periostracum aber sehr gut aus. Ich denke mal, dass die Wachstumsschäden durch die zu hohe LF kamen.
Der PH-Wert des Bodens müsste eigentlich sehr hoch sein, aber ich könnte auch einen Test machen. Soll ich ihn dann so machen?

Du nimmst etwas Erdekalkmischung, mischst das mit destilliertem Wasser (muss destilliert sein), lässt das eine Stunde oder länger stehen, bis es nicht mehr so trübe ist und tauchst dann kurz! den abgerissenen Streifen ein. Der verfärbt sich sofort und nach ein paar Sekunden kannst du das Ergebnis ablesen.

Ich habe gedacht, dass die Temperatur bei den Helix lucorum ungefähr passt. Ich habe jetzt eine Klimatabelle für die Türkei/Istanbul, dann für Italien/Rom und Bulgarien/Sofia herausgesucht und ich finde, dass die Werte fast zu meiner Haltung passen. Nur die extrem hohen und niedrigen Werte passen nicht. Was denkst du, bzw. die anderen?

mercury,
ich finde das Tier an sich auch nicht doof, sondern besonders, aber ich habe halt Angst, dass der Käufer ein Gelege bekommt, aus welchem vielleicht nur Tiere mit einem schwachen Muster schlüpfen. Das wäre dann schon ärgerlich, da sich die Person sicherlich für Helix lucorum entscheiden hat, da diese Art so schöne Streifen hat. Wenn es sich um eine genetische Variabilität handelt, kann es doch sein, das aus bestimmten Gelegen nur Tiere ohne Streifen schlüpfen, oder?

Das sind Bilder der potenziellen Elterntiere: gallery/album.php?album_id=2132

Wie ihr wisst, hatte ich Anfangs sehr große Probleme mit meinen Helix lucorum, weshalb nicht mehr alle Elterntiere leben. Deshalb gibt es nur diese alten Bilder.

[Arol]

Ich würde den Käufer einfach vorher auf das "Problem" hinweisen - vielleicht ist es für ihn ja gar kein Problem.

[Gelbhalsmaus]

Hallo Arol,
danke für deine Antwort. Ich habe mit dem Käufer geschrieben und ihn stört die Streifenlosigkeit nicht, Hauptsache die Helix lucorum sind gesund . Außerdem habe ich den PH-Wert des Bodens gemessen und der ist wirklich fast zu niedrig. Er liegt bei 7,0, also eher die untere Grenze, oder? Das verwundert mich echt, da ich gedacht hätte, dass der PH-Wert höher ist. Aber das Periostracum kann dadurch also nicht beschädigt wurden sein, trotzdem kalke ich den Bodengrund beim nächsten Eiersuchen auf.

Hier ist die Erde in dem Testgefäß.
 

Gleich nach dem Hinzugeben des destillierten Wassers.
 

Nach fast zwei Stunden Sedimentierzeit.
 

Und der Teststreifen zwischen den Feldern 6,5 und 7,0. Für mich sieht die Farbe eher nach einem PH-Wert von 7,0 aus.