Ist Flieder (bzw. der Stamm) giftig für Achatschnecken

[SaM24]

Guten Morgen,
Ich habe zwar schon die Forumsuche ausprobiert, aber nicht direkt das gefunden, wonach ich gesucht habe.
Ich möchte mein ehemaliges Aquarium (160×60×60) für meine Achatina Achatina umbauen. Das Unwetter letzte Tage hat meinen schönen großen Fliederbaum misshandelt und einen der großen Äste abgeknickt. Dieser würde sich gekürzt wunderbar zum Klettern, abgrasen und auch optisch sehr gut im Terrarium machen.
Nun habe ich auf der einen Seite gelesen, dass Flieder giftig für Achatschnecken (und auch für etliche andere Tiere) ist, aber auch dass in Terrarien von Bänderschnecken gerne Äste mit Blättern eben vom Flieder genutzt wird
Meine Frage nun:
Darf der Fliederstamm (mit oder ohne Blätter) ins Terrarium von Achatschnecken?

[LolaLuca]

hi, falls es niemand beantworten kann, gefühlsmässig würde ich es nicht riskieren. flieder ist schon für viele tiere giftig. „unsere“ bänders im garten haben auch alle drei flieder okkupiert. glaube die glatten stämme haben sie gerne zum hochkriechen ins grün, wo sie gerne trockenruhe halten. bei regen weiden sie algen/flechtenbelag am den stamm ab, aber direkt von der rinde hab ich sie noch nicht fressen sehen. achatschnecken sind vielleicht nicht ganz so wählerisch? ohne solide auskunft würde ich es eher nicht ausprobieren mit flieder im terra

[Blackschneck]

Ich hab mal eben auf einer vermutlich sehr zuverlässigen Internetseite (Universität Zürich, Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie) nachgesehen. Dort wird Flieder (Syringa, also nicht die „Fliederbeere“, Sambucus) als schwach giftig eingestuft, und zwar alle Pflanzenteile.
Mit den Fressgewohnheiten von Achatschnecken kenne ich mich zwar nicht aus, kann mir aber nicht so recht vorstellen, dass die Rinde des Flieders abgeraspelt wird. Oder fressen die auch Baumrinde? Wer Achatschnecken hält, kann ja vielleicht noch etwas dazu schreiben.
Fliederblätter würde ich aber wohl eher nicht ins Terrarium geben (heimische Schnecken bilden da wohl eine Ausnahme).

Wobei: Giftig für z.B. Wirbeltiere muss nicht bedeuten, dass es auch für Schnecken giftig ist (und umgekehrt). „Unsere“ Weinbergschnecken im Garten fressen mit Vorliebe und ohne irgendeinen Schaden zu nehmen die Blätter der Herbstzeitlosen.

[SaM24]

Also bislang haben meine Achatschnecken (ich hatte in den letzten Jahren verschiedene Arten) eigendlich höchstens das Grün von den Ästen abgefragt, aber nie die Rinde selber

[LolaLuca]

über achatschnecken weiss ich ja ohnehin schon mal gar nichts, interpretiere sie nur vom mitlesen her als gute esser
die bem. zur rinde hab ich nur deshalb gemacht, weil ich eines meiner grunzis mehrmals beim ausgiebig rindefressen erwischt habe. war eine phase, wo sie an einem obstbaumast sehr u ziemlich geräuschvoll beschäftigt war und danach das nackte stämmchen sichtbar war. da waren die würstchen dann auch nicht so hübsch gekringelt, hatte ich schon sorge deshalb meine ich nur, vielleicht besser keine experimente dahin, soweit nicht jmd eindeutig des flieders ungefährlichkeit bestätigt.

[Blackschneck]

Obstbaumäste sind scheinbar allseits beliebt - nicht nur bei Kaninchen & Co.
Flieder mögen vor allem Wespen und Hornissen, die an der Rinde nagen und den austretenden Saft auflecken. Das habe ich schon öfter beobachtet.

[LolaLuca]

ja, drei hornissen schaben auch täglich am stamm, den ganzen tag
scheint auch so als würden sie das material dann abtransportieren.

[Blackschneck]

Vermutlich als Baumaterial.
Ich wollte mit meiner Beobachtung auch nur zum Ausdruck bringen, dass grade bei der Bewertung von Giftigkeit eine Übertragung von einer Tierart zur nächsten praktisch nicht möglich ist. Was dem einen Tier bekommt, ist für das nächste vielleicht tödlich. Die Info auf der Seite der Uni Zürich ist vor allem insofern nützlich, als dass die gesamte Pflanze als schwach giftig klassifiziert wird.
Die Blätter sollten also auf jeden Fall weggelassen werden. Rinde bzw. Ast: tja. Vielleicht gibts ja noch mehr Erfahrungen von Achatschnecken-Haltern.