Reinigung des Aquariums

[LeandraYvette]

Guten Morgen!
In den letzten beiden Tagen habe ich hier viel gelesen, um etwas zu lernen, bevor unsere neuen Mitbewohner einziehen. (Samstag ist es soweit)
Nun habe ich aber zur Reinigung des Aquariums noch eine Frage:
Und zwar habe ich gelesen, dass es ausreichend ist, eine Komplettreinigung (also abgesehen vom Aufsammeln des Kots und der Futterreste) einmal im Monat zu machen. Kann ich das auch öfter tun? Oder schadet das den Schnecken?

lg, Lea

[Fienchen]

Wenn Du weiße Asseln, Springschwänze und Kompostwürmer im Boden hast, kann sich ein recht stabiles Kleinklima entwickeln, was den Komplettaustausch unnötig macht.
Dann muss man nur noch regelmäßig die sichtbaren Häufchen und die Futterreste einsammeln und für sich selbst die Scheiben mit Küchenkrepp abwischen.
Abhängig vom Substrat muss man natürlich darauf achten, daß es nicht durch zu viel Feuchtigkeit versumpft, denn dann sterben die Kleinstlebewesen im Boden ab und es fängt an zu faulen.
Wenn dann durch Eierlöffeln und durch am Futterrest hängende Krümel mal zu wenig Substrat im Terra sein sollte, kann man das dann frisch nachlegen.
Die Schnecken mögen neuen Boden in der Regel nämlich gar nicht gern und man hat in frischem Boden wesentlich mehr Probleme mit Schimmel.

[LeandraYvette]

Danke
Aber "woher" genau kommen denn nun diese Asseln usw? Muss ich die einsetzen?
Und was mache ich, wenn ich sie nicht habe? Dann muss regelmäßig sauber gemacht werden, oder?

[Frosty]

Springschwänge kommen meistens von alleine, da man sich die ziemlich schnell mit irgendwas einschleppt. Weiße Asseln bekommst du im Internet oder in Tieräden. Manche benutze auch unsere heimischen dunklen Asseln.
Ich wechsle die Erde eigentlich nie komplett aus, sondern fülle immer nur abundzu was nach. Ich hab den Eindruck, dass ein kompletter Substratwechsel einfach zu viel Stress für die Kleinen ist.

[LeandraYvette]

Danke
Ich glaub ich muss noch einiges mehr lesen, als ich schon hab.
Dachte eigentlich, wenn ich es "öfter" sauber mache, erspare ich mir "Untermieter", die man eigentlich nicht haben will. Dass es allerdings Stress für die Schnecken ist, habe ich nicht gelesen, daher dann auch meine Frage hier, damit ich nicht gleich schon was falsch mache.
Und was mache ich dann genau mit "Untermietern", die wir nicht im Aquarium haben wollen?

[Fienchen]

Weiße Asseln bekommt man in Zoogeschäften oder auf Börsen. Man kann sie sich auch zuschicken lassen, z.B. von Onlineläden, die Futtertiere für Terrarientier verschicken.
Das gleiche gilt für Springschwänze. Die bekommt man aber oft auch indem man sich etwas Moos oder morsches Holz aus dem Wald oder Garten holt.
Beide kann man ggf. auch als Zuchtansatz von anderen Schneckariern, z.B. über den Marktplatzbereich bekommen.
Die Kompostwürmer (Eisenia foetida) kann man auch bestellen, z.B. bei Wurmwelten.
Man kann alternativ auch Dendrobena-Würmer aus dem Angler-Laden nehmen. Dabei dann unbedingt gucken, daß einem keine halbtoten Würmer verkauft werden.

Was Untermieter angeht, habe ich die Erfahrung gemacht, daß Schnecken und Sterilität einfach nicht zusammen passen.
Untermieter gehören einfach zur Schnecken-Wellness-Welt dazu.
Ungewollte Untermieter wären für ich nur solche, die den Schnecken schaden. Das wären z.B. die sehr seltenen Schneckenmilben, gegen die man mit Raubmilben vorgehen kann. Die meisten Milben-Arten sind nützlich.
Wenn sich mal eine artfremde Schnecke einschleicht, kann man sie ja wieder nach draußen setzten.
Ameisen würde ich rausfangen, da sie bei mir schonmal eine Kolonie weiße Asseln gefressen haben.
Ohrenkneifer setze ich auch nach draußen.
Eine kleine Spinne darf bei mir immer im Becken wohnen um die Springschwänze und ggf. die Trauermücken in Schach zu halten.

[LeandraYvette]

Ihr nehmt euch immer so viel Zeit, zu antworten. Ich bin sehr dankbar dafür.
Ich weiß, das klingt jetzt vielleicht blöd, aber ich möchte diese Frage dennoch stellen, da das Aquarium im Zimmer meines Sohnes stehen soll:
Bleibt das, was im Aquarium "wohnt" auch im Aquarium, ober habt ihr die Erfahrung gemacht, dass man eventeull auch Flüchtlinge im Zimmer hat?

[Fienchen]

Keine Angst, die kleinen Asseln und Würmchen fühlen sich im Terrarium so wohl, daß sie gar nicht auf die Idee kommen aus zu brechen.
Die Springschwänze auch. Wenn Du die Scheiben regelmäßig mit feuchtem Küchenkrepp abwischst, laufen sie auch nicht an den Scheiben hoch.
Mir ist noch nie ein Krabbelchen außerhalb des Terras begegnet.
Höchstens mal eine Spinne, aber das ist ja auch keine Katastrophe...

[LeandraYvette]

Nein, das stimmt.
Und Spinnen oder ähnliches werden bei uns auch rausgesetzt, wenn uns was begegnet. Jetzt im Winter allerdings nicht, da überleben sie ja nicht, wenn sie so rausgeworfen werden.
Mein Sohn hat vor drei Tagen eine Raupe in seinem Zimmer gefunden, die lebt nun in so einem kleinen Tiertransportding aus dem Zooladen, bis es wärmer wird.