Trockenruhe Achatschnecken

Alles über die Haltung der Achatschnecken (Terrarien, Ernährung,...)

Trockenruhe Achatschnecken

Beitragvon die_clauz am 23.11.2016, 19:02

Hallo ihr Lieben,

seit ich Achatschnecken halte, beschäftigt mich das Thema Trockenruhe.

Bei den einheimischen Schnecken ist das ganz klar, sie halten Winterruhe (eigentlich Kältestarre) sobald es draussen ungemütlich kalt ist, bis zum nächsten Frühjahr, wenn es wieder Schneckenfreundlicher ist. Hält jemand einheimische Arten, ist es selbstverständlich, dass dieser Rhytmus eingehalten wird. Nimmt jemand im Winter Schnecken von draussen mit rein, ist das ein Unding, weil ihr der natürliche Rhytmus verloren geht.
Bei allen in Terrarienhaltung lebenden Exoten ist es das gleiche, die Ruhephasen (falls welche gehalten werden), werden den natürlichen Gegebenheiten im ursprünglichen Lebensraum angepasst.

Wie wir wissen, stammen viele unserer in Haltung befindlichen Arten aus Gegenden, in denen es Regenzeiten und Trockenzeiten gibt. Ausserdem scheinen Schnecken einiger Arten (vor allem Wildfänge, aber nicht nur die) auch eine Art innerer Uhr zu haben, so dass sie sich jährlich um die gleiche Zeit (trotz gleichbleibender Bedingungen) vergraben und einen Kalkdeckel bilden, um nach einer Zeit wieder aufzuwachen.
Es steht also die Vermutung im Raum, dass zumindest einige Arten die in der Natur gegebenen Trockenphasen nicht nur aushalten und überleben, sondern sie vielleicht sogar brauchen. Zumindest aber sollte ihnen die Möglichkeit gegeben werden, einer Art jahreszeitlicher Schwankung (bzw Trocken-/Regenzeit) ausgesetzt zu sein.
Manchen Arten sagt man eine geringe Lebenserwartung nach, möglicherweise liegt das ja auch am Mangel einer Ruhezeit? Ich habe z.B. Informationen über Achatina craveni und ihren Lebensraum gefunden, in dem es lange Trockenphasen gibt und in der Literatur wird bei den craveni von bis zu 9 Monaten Trockenruhe pro Jahr geschrieben. Logisch, dass die Lebenserwartung gering erscheint, wenn man die angeblichen zwei Jahre (also 24 Monate) sieht. Auf lediglich drei "wache" Monate pro Jahr verteilt ergeben das dann aber stolze 8 Jahre. Natürlich kann man das nicht so rechnen, aber ich denke, ihr wisst, was ich meine :)

Ich habe jedenfalls beschlossen, meinen Schnecken das Leben so naturnah wie möglich zu machen (abgesehen von den Fressfeinden natürlich ;) ) und deshalb entsprechend ihrer Herkunftsgebiete auch Trockenphasen einzulegen. Die genauen Herkunftsgebiete herauszufinden war nicht ganz einfach und in wenigen Fällen, in denen ich kein eindeutiges Ergebnis hatte, habe ich Klimatabellen mehr oder weniger "zusammengeschmissen"... Allzusehr unterscheidet sich das meiste überraschenderweise ohnehin nicht. Da in weiten Teilen Afrikas gerade jetzt (ab Okt/Nov) sowieso Sommer und somit allmählich Trockenzeit ist, passt auch das.
Da für mich die Temperatur im Winter duch Heizung und Matten am kontrollierbarsten und somit konstantesten ist, habe ich nach der Recherche direkt mit der Einleitung der Trockenzeit angefangen.
Vom Ablauf her sah das dann so aus, dass ich aus fast allen Becken (ausser craveni und adelinae) zunächst die ganz jungen Schnecken herausgenommen und umgesetzt habe, um für sie kein Risiko einzugehen.
Jedes Becken bekam eine Badeschale mit Heilerde am Grund (viele haben sowieso dauerhaft welche, manche Arten nutzten sie aber in der Vergangenheit überhaupt nicht, deshalb hab ich sie dort dann herausgenommen).
Ich habe versucht, durchweg angewelktes oder insgesamt wasserarmes Futter anzubieten. In den ersten Tagen gab es zusätzlich Haferflocken, Sojaflakes und Bierhefe. Trockenfutter sozusagen ;)
Ich habe alle Becken einmal umgegraben, um die erde zu lockern und zu kontrollieren, dass sie gleichmäßig feucht ist. Dann habe ich eine Schicht Laub obenauf verteilt, um das Austrocknen des Substrats zu verzögern.
Gesprüht habe ich zum ersten Mal wieder erst nach 5-6 Tagen, je nach Becken (Normalerweise wurde überall täglich, höchstens mal einen Tag nicht, gesprüht). In der Zeit hatten sich die Becken komischerweise kaum verändert, nur bei zwei Becken war die Bodenoberfläche trocken. Bei manchen Becken waren sogar noch die Scheiben beschlagen. Im weiteren Verlauf habe ich je nach Bedarf (komplett austrocknen sollten die Becken ja nicht, allein wegen der Pflanzen und Asseln) alle 3-6 Tage leicht gesprüht. Die Erde ist praktisch durchweg ein wenig feucht und locker krümelig. Ich sprühe überwiegend auf die Pflanzen und Beckenwände. In Afrika in vielen Regionen in Küstennähe ist ja auch ohne Regen durch den Wind die Luftfeuchtigkeit bei über 90%.

Nun kann ich meine bisherigen Beobachtungen schildern (los gings vor ca 4 Wochen):
Achatina achatina und Achatina immaculata haben sich alle direkt nach dem dritten sprühfreien Tag vergraben und verdeckelt.
Ebenso Achatina craveni (wirklich alle bis auf drei Jungtiere!), Achatina fulica und Archachatina marginata eduardi (letzte sind momentan aber schon wieder nach und nach am aufwachen..).
Archachatina adelinae und camerunensis haben ein paar Tage länger gebraucht (bei ihnen war das Substrat aber auch generell feuchter), sind aber nun auch verdeckelt.
Fast alle anderen Arten haben ihr Verhalten bislang nicht merklich verändert.
Überraschenderweise waren bzw sind seit diesem Zeitpunkt manche Archachatina-Arten auch erst richtig aktiv geworden. Das wirft natürlich die Frage auf, ob diese generell eher diese Bedingungen bevorzugen. Archachatina marginata ovum und Archachatina marginata clenchi habe ich in den letzten Tagen so oft gesehen, wie nie zuvor (A.m.ovum habe ich aber auch erst seit mitte September!). Bei den Archachatina ventricosa sind ständig Paarungen zu beobachten.

Ich bin gespannt, wie das ganze sich entwickelt. Bislang bin ich jedenfalls insgesamt zufrieden, wundere mich aber auch ein bisschen. Gerade von den Archachatina-Arten hätte ich eigentlich erwartet, dass sie eher empfindlich auf die Umstellung reagieren und sich direkt verdeckeln. Doch gerade ihnen scheint es nichts auszumachen. Ich werde weiter beobachten und berichten.
Hat sonst irgendwer schonmal so etwas (organisiert und geplant) versucht? Über Berichte würde ich mich freuen!

Viele liebe Grüße, Claudia
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Re: Trockenruhe Achatschnecken

Beitragvon Sandy am 23.11.2016, 20:25

Hallo Claudia,

Deinen Versuch finde ich sehr interessant und bin gespannt darauf, wie es bei den einzelnen Arten weitergeht.

Früher hieß es bei den Achatschnecken - genauso wie noch heute den Einheimischen - dass sie die Trockenruhe zwingend benötigen. Zumindest war das so in einem Forum, dass heutzutage nicht mehr existiert.
Nachdem es dann aber mehr und mehr zum Problem wurde und sich viele Schnecken zurückzogen und verstarben, man sich uneinig war, ob man die Temperatur nun erhöht oder senkt (senken hielt sich hierbei recht lange, ich glaube einige Halter dachten damals dass es reiche "widrige" Bedigungen in Forum von zu warm oder zu kalt zu schaffen), war das Fazit dann am Ende: Wenn sie es tun ist es gut (A. immaculata und A. achatina gehen ja meist von selbst in die Ruhe), wenn nicht, ist es auch gut.

Persönlich muss ich sagen, dass ich die künstlich herbeigeführte Ruhe damals bei meinen fulicas mit erhöhter Temperatur und geringerer Feuchtigkeit probiert habe, was aber überhaupt nicht funktioniert hat. Das einzige Resultat war, dass sie vor sich hinvegetierten, was es für mich heutzutage auch schwieriger macht, noch einen Versuch zu starten. Lediglich die größte fulica ging immer von selbst in die Ruhe.

Ob sie dadurch effektiv älter werden, oder die verschlafene Zeit einfach nur hinten dran hängen, weiss ich nicht, aber es tut ihnen auf jeden Fall gut. Meine sich ständig wiederkehrend eindeckelnde fulica war immer mit Abstand die fitteste und auch die A. achatina haben/hatten 5 wirklich fitte und aktive Jahre hinter sich, nachdem sie jedes Jahr rund um Oktober mit kurzen Unterbrechungen mal mit und mal ohne Deckel einige Wochen ruhen.

Komischerweise wird bei solchen Dingen immer gern differenziert. So halten bei den Landschildkrötenhaltern zB. Leute ohne schlechtes Gewissen Tunesier in Terrarien, denn bei unserem Klima ist eine Freilandhaltung ja ausgeschlossen, für europäische Landschildkröten hingegen ist es ein absolutes MUSS, sie draussen zu halten - meist um jeden Preis.
Liebe Grüße
Sandra
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Re: Trockenruhe Achatschnecken

Beitragvon die_clauz am 24.11.2016, 19:10

Hallo Sandy (und die anderen) :),

Interessant, dass das in diesem ehemaligen Forum so war. Hier konnte ich kaum etwas dazu finden. Dann hat sich das Thema wohl zusammen mit diesem weitgehend zerschlagen...
Vielen Dank für deinen Bericht!
Der Vergleich zu den Landschildkröten ist mir auch oft durch den Kopf geschossen! Daher kam auch die Idee mit dem welken und wenig wasserhaltigen Futter zur "Vorbereitung". :)
Die Frage nach dem senken oder steigern der Temperaturen hat mich auch viel beschäftigt.
Klar, Afrika ist ein großes Land und hat dementsprechend verschiedene Klimazonen. Je nach dem, ob z.B. in Küstennähe oder Wüstenwinden ausgesetzt macht das schon deutliche Unterschiede. Man muss bedenken, wie riesig Afrika ist. Es gibt nicht "das" Afrikanische Klima. Auch innerhalb der einzelnen Länder gibt es Schwankungen.
In den Regionen, deren Klimatabellen ich mir genauer angesehen habe, gibt es zusammenfassend gesehen immer eine oder zwei Regenzeiten, in der die Temperaturen manchmal etwas sinken, es gibt aber auch Regionen, in denen es erst dann so richtig heiß wird. In den Trockenzeiten ist es dann entweder ähnlich, oder deutlich wärmer als im Jahresdurchschnitt. In manchen Regionen aber auch kühler... Deshalb ist es immens wichtig, möglichst genau zu wissen, wo die Herkunftsgebiete der jeweiligen Art liegen und die klimatischen Bedingungen entsprechend anzupassen. Üblicherweise werden unsere Achatschnecken ja meistens ungefähr nach Jahresmittelwerten gehalten. Nur zur Verdeutlichung: in Ghana liegt der Jahresdurchschnitt bei 28°C. Das ist eine geläufige Temperatur, bei der A.Achatina gehalten werden. In Deutschland sind es übrigens gerade mal 9,5°C. Trotzdem würde hier wohl kaum jemand auf die Idee kommen, die einheimischen Schnecken konstant unter 10°C halten zu wollen. Ihr wisst, worauf ich hinauswill :)
Zurück zu "meiner" Trockenruhe: Das einzige, worauf ich jetzt keinen gesteigerten Wert gelegt habe, ist die genaue Einhaltung der Monate. Also wenn in manchen Regionen die Trockenzeit erst im April beginnen würde, ist sie bei mir trotzdem jetzt ;) Irgendwann muss man ja mal anfangen und wenn ich das alles zeitlich versetze, habe ich Angst, den Überblick zu verlieren. Die Dauer der Trockenphase werde ich allerdings ans Herkunftsgebiet anpassen.
Näheres zu den genauen Temperaturen usw möchte ich erst veröffentlichen, wenn die Schnecken möglichst alle wohlauf wieder aus ihrer Trockenruhe erwacht sind (falls sie überhaupt eine einlegen möchten). Erst dann kann man sinnvolle Schlüsse aus dem Ganzen ziehen.

Viele liebe Grüße, Claudia
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Re: Trockenruhe Achatschnecken

Beitragvon die_clauz am 04.01.2017, 17:02

Hallo,

hier mal ein kurzes Update zum "Projekt Trockenruhe" ;)
Nachdem ich anfangs ja nur ca 2 Mal pro Woche gesprüht hatte, war das Substrat in den Becken soweit abgetrocknet, dass es zwar beim Umgraben noch an den Händen kleben blieb, aber man nichtsmehr auspressen konnte. Von da an habe ich ungefähr jeden zweiten Tag leicht gesprüht, um die Erde nicht weiter abtrocknen zu lassen und eine gewisse Luftfeuchtigkeit zu erhalten. Das hat soweit auch gut geklappt.

Nach inzwischen 7 Wochen sieht es so aus:

Achatina achatina sind bis auf ein Tier alle von alleine wieder aktiv geworden. Sie haben ungefähr 5 Wochen geruht.
Achatina immaculata sind alle noch verdeckelt.
Achatina craveni sind zum Teil noch verdeckelt, und teilweise aktiv. Da hier relativ viele Tiere (durch die Nachzuchten) zusammen leben, kann ich nicht genau sagen, welche Schnecke wie lange geruht hat.
Achatina fulica haben kaum mehr als 4 Wochen geruht und wurden nach und nach wieder aktiv.
Achatina albopicta und reticulata wollten nicht ruhen.
Was ich im letzten Post vergessen hatte zu schreiben, Achatina zanzibarica habe ich aussenvor gelassen, da sie bei mir bisher immer empfindlich auf Schwankungen reagiert haben und ich erst vor wenigen Wochen noch Zuwachs zur Gruppe bekommen hatte.

Archachatina adelinae sind noch verdeckelt, ich habe vor zwei Wochen ein totes adultes Tier im Becken gefunden und ein leeres Haus einer ca 1,5 cm großen Nachzucht.
Archachatina camerunensis sind alle verdeckelt. Vor der Trockenphase muss ein Tier jedenfalls Eier gelegt haben, da ich vor zwei Wochen eine Babyschenecke entdeckt habe :) Ich habe sie seitdem öfter abends fressen gesehen und hoffe natürlich, dass sie überlebt. Allerdings will ich sie nicht herausnehmen und auch nicht die adulten Schnecken durch mehr Sprühen vorzeitig aufwecken.

Meine anderen Archachatina-Arten haben bislang keine Anstalten gemacht, in Trockenruhe zu gehen, im Gegenteil. Seit ich nicht mehr jeden Abend sprühe, sind fast alle deutlich aktiver geworden, viele fressen auch deutlich besser und ich habe viel zu tun, die ganzen Gelege zu finden :) Allen voran halten mich die Archachatina marginata suturalis auf Trab. Beim Umgraben gestern hatte ich das Gefühl, dass der Bodengrund fast zur Hälfte aus Eiern besteht... Ausserdem habe ich meine ersten beiden A.m.clenchi-Nachzuchten zu verzeichnen. Auch die A.m.ovum haben mir ein paar Gelege "hinterlassen", wobei ich bei ihnen nicht einschätzen kann, ob das verhältnismäßig viel oder wenig ist, da fehlt die Langzeiterfahrung mit der Art ;) Bei den anderen Arten ist die Legerate bisher praktisch gleich geblieben.

Ich werde das Ganze jedenfalls noch ein paar Wochen weiter durchführen und beobachten. Bei den Archachatina-Arten, die jetzt nicht in Trockenruhe gegangen sind, denke ich darüber nach, ob es vielleicht auf Dauer sinnvoll wäre, weiterhin nur jeden zweiten oder dritten Tag (dann vielleicht auch kräftiger) zu sprühen. Die Achatina-Arten, die jetzt noch wach sind, werde ich nicht weiter versuchen, auf Trockenruhe einzustellen. Vielleicht versuche ich es im Sommer noch ein mal, möglicherweise passt das besser in ihren Rhytmus. Ansonsten dürfen sie eben wach bleiben :)

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Re: Trockenruhe Achatschnecken

Beitragvon Wassn am 04.01.2017, 18:31

Hi Claudia, danke für deinen ausführlichen Bericht. Ich verfolgevihn mit großer Neugierde.
Spannend finde ich deine Ovum Beobachtungen. Ich habe ähnliches bei meinen Dicken beobachtet. Mittlerweile ist die Erde im Becken nicht mehr sehr nass. Man kann sie nicht ausdrücken. Die Schnecken haben ihre Eier immer an der Stelle abgelegt, wo die Erde nicht tropfnass war. Ich habe die gesamte Erde nun etwas verändert. Sie ist feucht, aber nicht mehr so nass, dass man sie auswringen kann. Ich sprühe alle 1- 2 Tage morgens. Die Luftfeuchtigkeit ist tagsüber auf 75 eingependelt. Nach dem Sprühen direkt, ist sie natürlich höher. Es tropft immer Kondenzwasser von der Terrariumdecke.
Teilweise kommen sie schon vor Lichtaus zum futtern. Ich habe vorgestern 36 Eier in der Eierecke gefunden. Zur Zeit sind 3 Schnecken geschlechtsreif. Sie nutzen auf ihren Streifzügen das ganze Becken, sind schön aktiv. Ich würde sagen, sie fühlen sich richtig wohl.
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Re: Trockenruhe Achatschnecken

Beitragvon dini1983 am 06.01.2017, 17:36

Einer meiner Immaculata ist seit Anfang Dezember verdeckelt und eingegraben.
Habe sie Anfang Dezember vorsichtig aus dem Terarium genommen und in eine abgeklebte Faunabox gelegt, locker Erde drüber gemacht und sie steht jetzt auf dem Terrarium. Ich sprühe alle 2-3 Tage, damit die Erde nicht völlig austrocknet und die Temperatur beträgt ca 20-22C.
Im Terrarium wollte ich sie nicht lassen, da alle anderen wach und aktiv sind und sie vielleicht gestört hätte.

Wielange hält eine Immacultata eigentlich maximal Winterruhe?
Sollte ich ab einem bestimmten Zeitpunkt mal nach ihr sehen?
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Re: Trockenruhe Achatschnecken

Beitragvon die_clauz am 19.01.2017, 19:31

Hallo Wassn,
interessant, dass du bei deinen ovum ähnliches beobachten konntest! Ich habe die Luftfeuchtigkeit im großen Becken (die ovum leben ja zusammen mit meinen achatina achatina im 120x80x80 Becken) noch nicht gemessen, aber wie du auch beschrieben hast, es ist bis zum nächsten Sprühen immer noch Kondenswasser an der Decke und an den Frontscheiben zu sehen.

Hallo Dini,
entschuldige, ich habe beim schnellen Überfliegen neulich total übersehen, dass du Fragen gestellt hattest, das tut mir leid! Vielleicht hast du die ein oder andere Antwort bereits in diesem Thread gefunden viewtopic.php?f=65&t=25212&p=296772#p296772, hier hattest du ja bereits eine Frage zum Thema gestellt.
Aus dem Terrarium hättest du die Schnecke nicht unbedingt nehmen müssen, aber jetzt würde ich sie vielleicht nicht nochmal umsetzen, um sie nicht zu sehr zu stören.
Zu deinen aktuellen Parametern würde ich sagen, dass du die Temperatur (wenn möglich) langsam um ein paar Grad erhöhen solltest. Rund 26° darf es für immaculata ruhig sein. Von der Feuchtigkeit her würde ich es so beibehalten, solange das Substrat leicht feucht bleibt und nicht austrocknet, passt das.
Ich weiß nicht, wie lange immaculata maximal ruhen, aber sie sind bekannt dafür, dies sehr lange zu tun. Bis zu einem halben Jahr ist keine Seltenheit. Gedanken um die Schnecke brauchst du dir also vorerst keine machen ;)
Möglicherweise war es der Schnecke (sollte es im Terrarium auch so "kühl" sein), auch einfach ungemütlich und sie hat sich deshalb verdeckelt. Dann könnte es sein, dass sie bald wieder aufwacht, sobald du die Temperaturen steigerst.

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Re: Trockenruhe Achatschnecken

Beitragvon Wassn am 20.01.2017, 06:58

Heute Nacht haben meine Ovums Eier gelegt. Und zwar nicht an der gewohnten Stelle, sondern im hintersten Teil unter einem Korktunnel. Dies ist eine der trockensten Stellen im Terrarium, da ich wenn ich sprühe nicht unter die Korktunnel sprühe. In der eigentlichen Eierlegecke hatte ich vorgestern die Pflanzen gegossen, daher war der Bodengrund dort feuchter als sonst. Ich weiss nicht, ob aus den Eiern kleine Schnecken schlüpfen würden, da ich sie frosten werde. Ich finde die Platzwahl der Schnecke allerdings spannend. Es liegen nun 2 Schnecken neben dem Gelege, um den Tag zu verschlafen.
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Re: Trockenruhe Achatschnecken

Beitragvon Knusperzunge am 29.01.2017, 17:46

Das Thema Trockenruhe interessiert mich auch sehr - kommt womöglich daher, dass ich eben A. immaculata var. panthera halte, die ja dafür bekannt sind, sich gern und lange zu verdeckeln. Gestern wollte ich hier mal meine Überlegungen zusammenfassen und ein paar Fragen stellen. Allerdings ist der Post ziemlich umfangreich geworden und hat auch einige andere Themen angeschnitten, die nicht direkt mit der Trockenruhe zu tun haben. Da ich dieses Thread nicht kapern und in eine völlig andere Richtung steuern wollte, habe ich mal einen separaten Thread für meine Fragen angelegt: viewtopic.php?f=3&t=25397

Jetzt versuche ich nochmal auf die Trockenruhe zurückzukommen und beim Thema zu bleiben :-D

@die_clauz: Mich würde sehr interessieren, auf wieviel Prozent du die Luftfeuchtigkeit grob hast absinken lassen. Hast du das vielleicht in manchen der Becken gemessen? Und hast du die Luftfeuchtigkeit überall gleich stark gesenkt oder hast du je nach Schneckenart Unterschiede gemacht? Hast du außerdem auch die Temperaturen verändert?
Tut mir leid, dass ich dich mit so vielen Fragen löchere, aber ich möchte dieses Jahr auch gerne jahreszeitliche Schwankungen in den Parametern ausprobieren und bin für jegliche Angaben dankbar :)

die_clauz hat geschrieben:Man muss bedenken, wie riesig Afrika ist. Es gibt nicht "das" Afrikanische Klima. Auch innerhalb der einzelnen Länder gibt es Schwankungen.
In den Regionen, deren Klimatabellen ich mir genauer angesehen habe, gibt es zusammenfassend gesehen immer eine oder zwei Regenzeiten, in der die Temperaturen manchmal etwas sinken, es gibt aber auch Regionen, in denen es erst dann so richtig heiß wird. In den Trockenzeiten ist es dann entweder ähnlich, oder deutlich wärmer als im Jahresdurchschnitt. In manchen Regionen aber auch kühler... Deshalb ist es immens wichtig, möglichst genau zu wissen, wo die Herkunftsgebiete der jeweiligen Art liegen und die klimatischen Bedingungen entsprechend anzupassen.

Hier stimme ich dir vollkommen zu. Leider tue ich mir schwer damit herauszufinden, wo denn das Herkunftsgebiet meiner Schneckenart genau liegt. Du hältst doch auch A. immaculata - an welchen Regionen Afrikas hast du dich da mit den Parameterschwankungen orientiert? Würdest du dich für Pantheras an derselben Region orientieren?
Die Idee, vor Einleiten der Trockenzeit welkeres Futter zu geben, finde ich übrigens super. Da wäre ich gar nicht drauf gekommen, aber das würde ich doch glatt übernehmen :)

Meine Pantheras halten bislang auch bei gleichbleibenden Parametern Trockenruhe. 2016 haben sich meine vier alten (aktuell 2 1/2 Jahre alt) Mitte August einmal vergraben und verdeckelt. Da es mitten im Hochsommer war, hatte ich das Thermostat ausgeschaltet und habe mir deswegen Sorgen gemacht, dass es vielleicht nachts mal zu kalt geworden sei und sie sich deshalb verdeckelt haben könnten. Deshalb habe ich das Thermostat sofort wieder angeschaltet und viel gesprüht, wovon sie auch wieder aufgewacht sind. Mittlerweile würde ich das aber nicht nochmal so machen.
Anfang September haben die vier sich nämlich erneut in Trockenruhe begeben. Seitdem habe ich sie nicht mehr gestört. Im September habe ich außerdem drei subadulte Nachzuchten mit ins Becken der ruhenden Elterntiere gesetzt. Die größte davon hat sich innerhalb von nur zwei Wochen ebenfalls in Trockenruhe begeben und ist im Dezember wieder aufgewacht, die anderen beiden sind durchgängig wach geblieben. Vor einer Woche, also nach viereinhalb Monaten Ruhe, ist nun auch eine meiner alten wieder aufgewacht. Ihr geht es bestens und ich denke, die anderen drei werden auch innerhalb der nächsten paar Wochen wieder wach werden. Gewogen haben ich das frisch erwachte Dornröschen nicht, aber optisch scheint sie während der Trockenruhe kein Gramm abgenommen zu haben.
Bei mir leben A. immaculata var. panthera, Ar. marginata ovum und Pleurodonte isabella.
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Re: Trockenruhe Achatschnecken

Beitragvon die_clauz am 08.02.2017, 18:18

Hallo zusammen!

@Wassn, interessant, dass deine ovum ihre Eier an der eher trockenen Seite gelegt haben. Ich habe bisher immer darauf geachtet, den Boden recht gleichmäßig feucht zu halten - in Zukunft werde ich auch einen trockeneren Berich lassen und beobachten!

@Knusperzunge, ich hatte mich klimatisch am Gorongosa Nationalpark orientiert, da ich einige Wochen zuvor mehr oder weniger aktuelle Fotos von immaculata aus der Gegend "ergoogeln" konnte. Ich habe die Temperatur also leicht erhöht auf ca 28-30°. Die Luftfeuchtigkeit habe ich nicht gemessen. Alle Hygrometer, die ich bisher hatte, haben früher oder später den Geist aufgegeben...
Die Feuchtigkeit war bei fast allen Arten gleich. Je nach dem, wie schnell das Substrat getrocknet ist, habe ich nur etwas öfter oder seltener gesprüht.
Im Endeffekt habe ich nicht exakt den Zeitpunkt übernommen, an dem in den einzelnen Gebieten die Trockenzeiten einsetzen - lediglich die Dauer habe ich geplant/versucht beizubehalten. Da allerdings einige Schnecken schon früher wieder fit waren, habe ich die Luftfeuchtigkeit wieder entsprechend angepasst.
Meine immaculata waren übrigens die vorlezten schlafenden Schnecken. Seit einer Woche sind sie von selbst nach und nach aufgewacht. Sie waren volle drei Monate in Trockenruhe. Die A.camerunensis sind bis auf das Jungtier alle noch verdeckelt, ich werde berichten, wenn sie wieder wach werden. Damit ist das Projekt Trockenruhe trotzdem erstmal soweit abgeschlossen und ich kann Schlüsse ziehen :)

Mein Fazit: Ich werde definitv beibehalten, nur noch jeden zweiten oder dritten Tag zu sprühen. Sollte ein Becken schneller austrocknen (gerade nach einem Substratwechsel geht das irgendwie schneller, wenn noch nicht so viel Laub usw eingearbeitet ist), natürlich auch öfter. Meine Schnecken haben fast alle positiv auf die Umstellung reagiert, schlechtestenfalls gab es keine Veränderung. Negative Veränderungen habe ich bei keiner Art bemerkt. Gerade bei A.m.eduardi und clenchi finde ich es bemerkenswert, wie oft ich sie inzwischen zu Gesicht bekomme, wie gut sie fressen und wie aktiv sie sind. Zudem hatte ich bei einer der Arten seitdem den ersten Nachwuchs.
Alle Schnecken, die sich vergraben und verdeckelt hatten, sind wohlbehalten wieder aufgewacht. Zwei Verluste hatte ich dennoch, eine A.adelinae und eine A.reticulata. Beide starben zu Beginn des "Experiments", ohne sich zuvor zu verdeckeln. Bei beiden weiß ich nicht, wie alt sie waren und ob ihr Tod tatsächlich mit den veränderten Parametern in Verbindung steht. Dennoch wollte ich es nicht unerwähnt lassen.
Dem entgegen stehen Nachzuchten bei Zahlreichen Arten: A.m.clenchi haben mir mindestens 7 Babys geschenkt es gab Nachwuchs bei A.achatina, A.craveni, A.reticulata und A.m.ovum. Das A.camerunensis Baby ist weiterhin wohlauf und inzwischen schon ein gutes Stück gewachsen. Ich versuche nachher Fotos in meiner Galerie einzustellen, vielleicht schaffe ich es noch.

Soviel dazu im Moment, viele liebe Grüße,
Claudia
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Re: Trockenruhe Achatschnecken

Beitragvon die_clauz am 25.02.2017, 22:02

Hallo ihr Lieben,

gerade habe ich einen interessanten Link entdeckt, eine Karte, die die Klimazonen Afrikas farbig darstellt. Als Übersicht durchaus brauchbar. Den möchte ich euch nicht vorenthalten: http://www.beste-reisezeit.org/pages/af ... tralafrika

Viele liebe Grüße, Claudia
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Re: Trockenruhe Achatschnecken

Beitragvon Rasplutin am 25.02.2017, 22:11

interessant, ich weiss nur noch nicht, wie ich die nervigen Werbelinks zu Fedex, Nissan, Opel, etc so abwürgen kann, dass sich gut auf die Seite verlinken lässt.
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Re: Trockenruhe Achatschnecken

Beitragvon die_clauz am 25.02.2017, 22:56

Hallo Rasplutin,
ich nutze einen guten AdBlocker, kann das also (leider?) nicht nachvollziehen... ;)
Viele liebe Grüße, Claudia
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Re: Trockenruhe Achatschnecken

Beitragvon Nina 99 am 02.03.2017, 07:17

Hallo,

ich dachte mir, dass meine Frage hier reinpasst und hoffe es stört niemanden.
Ich habe beobachtet, dass der nach der Trockenruhe neu gebildete Wachstumsrand eine ganz andere Farbe und Musterung aufweist. Ich denke, dass das an den veränderten Bedingungen im Terrarium liegt. Also nicht an veränderten Parametern, aber es könnte auch mit dem Futter und Kalkzusammenhängen.

Außerdem haben meine Fulica Nachzuchten von Oktober bis März nun Trockenruhe gehalten und sind alle erst 6-8cm groß, dabei sind sie nun 11 Monate alt. Aber klar, während sie ruhen wachsen sie nicht.

Sehr interessant dieser Thread :)
Zuletzt geändert von Nina 99 am 09.03.2017, 15:00, insgesamt 1-mal geändert.
Das Leben ist wie ein Gummiboot
sehr schaukelig und nicht ganz dicht... Unbekannt

LG Nina
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Re: Trockenruhe Achatschnecken

Beitragvon Rennschnecke8 am 09.03.2017, 13:37

Ich habe nun auch mal versucht meine Fulicas relativ kontrolliert in die Trockenruhe zu schicken.
d.h. weniger sprühen und Einsatz von Heizkabelm am Terrariumrand (Innenseite wird nie heiß, nur warm, also keine Verbrennungsgefahr).
Tatsächlich waren meine Fulicas seit ca. Mitte Dezember bis heute 09.03.17 in Trockenruhe, auch nachdem ich wieder angefangen habe öfters zu sprühen.
Jetzt muss ich noch beobachten, wie sie sich die nächste Zeit verhalten.
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