Körnerbrei mit variablen Zutaten?

Alles über die Haltung der Achatschnecken (Terrarien, Ernährung,...)

Re: Körnerbrei mit variablen Zutaten?

Beitragvon Tommy87 am 19.02.2012, 17:31

Naja, also Körnerbrei ist ja jetzt nicht wirklich unnatürlich.
Liegt wohl eher an der Ansicht jedes einzelnen. Wie ich schon geschrieben habe, ist der aufgekalkte Boden, den hier wohl jeder verwendet, auch nicht natürlich. Oder das jeden Tag mit Wasser gesprüht wird.
Ich glaube nicht das in Afrika die Leute rumrennen und den Boden aufkalken, weil dort Schnecken leben. Und ich glaube auch nicht, dass Schnecken nur dort vorkommen, wo der Boden kalkhaltig ist und es jeden Tag regnet. Wo bleibt da die natürlichkeit im Terrarium?

Es sind nun mal Terrariumtiere, die das fressen, was sie bekommen. Ja richtig, die Futterliste ist lang. Aber wer füttert schon wöchentlich die komplette Liste um wirklich alles benötigte abzudecken? Zudem werden wohl nicht soviele Leute Fehler in der Haltung machen. Die Ergebnisse kann man auch nicht leugnen.
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Re: Körnerbrei mit variablen Zutaten?

Beitragvon Sandy am 19.02.2012, 19:39

Tommy87 hat geschrieben:Naja, also Körnerbrei ist ja jetzt nicht wirklich unnatürlich.

In meinen Augen ist Getreide für Schnecken schon unnatürlich.

Tommy87 hat geschrieben:Wie ich schon geschrieben habe, ist der aufgekalkte Boden, den hier wohl jeder verwendet, auch nicht natürlich. Oder das jeden Tag mit Wasser gesprüht wird.
Ich glaube nicht das in Afrika die Leute rumrennen und den Boden aufkalken, weil dort Schnecken leben. Und ich glaube auch nicht, dass Schnecken nur dort vorkommen, wo der Boden kalkhaltig ist und es jeden Tag regnet. Wo bleibt da die natürlichkeit im Terrarium?

Das sind Maßnahmen, die nötig sind, um die Haltung im Terrarium so naturnah wie möglich zu gestalten. Es geht nicht darum, ob Jemand rumrennt und sprüht, sondern darum, eine passende Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten (Bsp.).

Tommy87 hat geschrieben:Es sind nun mal Terrariumtiere, die das fressen, was sie bekommen.

:? Aber deshalb muss man ihnen doch nicht alles geben.

Tommy87 hat geschrieben:Ja richtig, die Futterliste ist lang. Aber wer füttert schon wöchentlich die komplette Liste um wirklich alles benötigte abzudecken?

Ich jedenfalls nicht. Es ist ja auch nicht nötig, jede Woche die komplette Liste zu füttern, um eine abwechslungsreiche/nährstoffreiche Ernährung zu gewährleisten. Die Liste zeigt lediglich auf, was man verfüttern kann.

Tommy87 hat geschrieben:Zudem werden wohl nicht soviele Leute Fehler in der Haltung machen. Die Ergebnisse kann man auch nicht leugnen.

Du kannst doch auch weiterhin Körnerbrei geben (ich hab längst nicht alles gelesen von dem "Körner-Thread", von daher kenne/kannte ich weder Deinen Standpunkt, noch Deine Zubereitung). Ich find es nur nicht gut, wenn das nun wie damals der Kalkbrei überall angepriesen wird, obwohl eigentlich keiner von uns weiß, ob es der Schnecke langfristig nicht doch schadet. Bei dem Kalkbrei z.B. ist es so, dass es inzwischen recht viele Gegner gibt und auch schon nachgewiesen wurde, dass ein Zuviel schaden kann. Trotzdem hält sich das mit den Breien.
Gestern erst hatte ich ein Gespräch mit einem Neuling in der Schneckenhaltung, dem nicht bekannt war, welche Art er hält und der auch so noch nicht allzu viel über die Haltung wusste. Dass die Schnecken aber unbedingt regelmäßig nen Kalkbrei brauchen, das wusste er. Und wenn man dann Jmd. sagt, dass man es mit diesen Breichen nicht übertreiben soll, dann hört man darauf häufig "Meine Schnecken mögen es und ihnen geht es gut". Solche Dinge halten sich einfach hartnäckig. Aus "nur im Krankheitsfall" wird dann "wenn sie mal gerade etwas langsamer wächst", dann vielleicht "immer wenn sie schief guckt", bald schon guckt sie monatlich schief und kurz darauf ist es eine wöchentliche Empfehlung. :wink:
Liebe Grüße
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Re: Körnerbrei mit variablen Zutaten?

Beitragvon Tommy87 am 19.02.2012, 20:21

Da könnte man jetzt stundenlang diskutieren und am Ende wären wir genauso weit wie vorher :D

Also mich haben die Ergebnisse die mit dem Körnerbrei erzielt wurden schon beeindruckt. Ob es jetzt langfristig gesehen Schäden nach sich zieht, weiß ich natürlich auch noch nicht. Ich sehe nur, dass der Brei meinen Schnecks schmeckt. Sicher könnte man wohl einige Sachen und Inhaltsstoffe der Körer auch durch irgend eine Gemüse ersetzen, dass vielleicht den gleichen Stoff hat. Ich handle das nach dem Schema --> Alles in Maßen
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Re: Körnerbrei mit variablen Zutaten?

Beitragvon rabbit am 19.02.2012, 21:02

Tommy87 hat geschrieben:Letzte Woche gab es jedne zweiten Tag Körnerbrei


In Massen? Naja...
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Re: Körnerbrei mit variablen Zutaten?

Beitragvon Tommy87 am 19.02.2012, 21:18

War zum eingewöhnen. Jetzt gibt es wieder weniger. :wink:
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Re: Körnerbrei mit variablen Zutaten?

Beitragvon rabbit am 20.02.2012, 11:41

Also ich glaube du musst mir das nochmals erklären.

In deinem ersten Post schreibst du, du machst Mehlwürmer hinein damit sies mögen. Und dann musst du es auch noch jeden zweiten Tag füttern damit sie sich gewöhnen.
Andersherum schreibst du dann es sei schon natürliches Futter und das sie es ja mögen.
Ich blick da nicht ganz durch. Wenn es tatsächlich natürlich wäre und sie es mögen, wieso muss man dann Zusätze hinein tun?
Auch eine Woche fast nichts anderes zu füttern entspricht nicht wirklich meinem Bild von Tiergerechter ernährung.

Ich selbst füttere auch Getreide. Entwerder eingeweichte Haferflocken oder Reis. Ich gebe ihnen das aber ohne jegliche Zusätze wie Gammarus o. Ä. Ausserdem gibts sowas sehr selten. Vielleicht 1-2x im Monat. Nicht jede Woche.

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Re: Körnerbrei mit variablen Zutaten?

Beitragvon Thamara am 20.02.2012, 12:21

Also mich verwirrt das alles ein bisschen . Also ich vor ein paar Jahren mit der Schneckenhaltung anfing bekamm ich einen Folder wo ausdrücklich stand das Schnecken kein Getreide bekommen sollen ... Ich hab mich immer daran gehalten . Ist ja auch schwer verdaulich . Natürlich kann ich mir in der Mast vorstellen das sie schneller wachsen . Aber das ist ja eigentlich nicht grad mein Ziel . So schnell wie möglich grosse fette Schnecken zu bekommen . Bei einer kranken Schnecke die schwach ist ist das was anderes .... Ich versuch genügend Eiweiss zu füttern was meiner Meinung oft zu kurz kommt . Und ansonst bin ich eher vorsichtig . Ich schreib von Achatschnecken . Bei den anderen Arten weiss ich es nicht ..
Liebe Grüsse Thamara !
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Re: Körnerbrei mit variablen Zutaten?

Beitragvon Sandy am 20.02.2012, 13:11

Thamara hat geschrieben:Aber das ist ja eigentlich nicht grad mein Ziel . So schnell wie möglich grosse fette Schnecken zu bekommen .

Genau so ist es. Und genau das ist das Problem, denn bei Schnecken steht groß und fett (in oftmals zu kurzer Zeit) für schön und gesund.
Liebe Grüße
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Re: Körnerbrei mit variablen Zutaten?

Beitragvon Sajoopa am 20.02.2012, 14:24

Sandy hat geschrieben:
Thamara hat geschrieben:Aber das ist ja eigentlich nicht grad mein Ziel . So schnell wie möglich grosse fette Schnecken zu bekommen .

Genau so ist es. Und genau das ist das Problem, denn bei Schnecken steht groß und fett (in oftmals zu kurzer Zeit) für schön und gesund.

Ich habe letztes Jahr eine A. achatina bekommen, die wollte und wollte nicht wachsen und ihr Haus sah ziemlich mitgenommen aus. Habe auch ein Foto zu dem Thema Wachstumsprobleme bei Schnecken eingestellt und wie sich der Zustand durch die Gabe von ein paar Zutaten geändert und verbessert hat. Ich sollte vielleicht nochmal ein aktuelles Foto der Schnecke einstellen. Mittlerweile wächst sie ungebremst. Ich habe auch ausprobiert, welche Zutaten in Kombination am besten angenommen werden. Fusselnase war mir dabei auch eine Hilfe. Und mir ist auch aufgefallen, dass das Verlangen danach sank und die Zutaten unangetastet blieben. Ich biete sie trotzdem an, zwar immer seltener, aber ich tu das. Hebe alle Zutaten extra auf und biete auch extra an. Eierschalen oder Algenkalk habe ich immer bei, denn meine Schnecken fressen keine Sepia. Bisher habe ich in keinster Weise etwas negatives festgestellt und ich bin ziemlich zuversichtlich, dass dies so bleibt. Es gibt hier im Forum sicher einige, mindestens aber einen User, der diese Zutaten schon seit vielen Jahren füttern und auch nichts negatives feststellen konnte.
Liebe Grüße - Sarah & Co.
Man soll sorgsam mit seiner Schnecke umgehen.
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Re: Körnerbrei mit variablen Zutaten?

Beitragvon Tommy87 am 20.02.2012, 16:03

rabbit hat geschrieben:Also ich glaube du musst mir das nochmals erklären.

Mach ich.

rabbit hat geschrieben:In deinem ersten Post schreibst du, du machst Mehlwürmer hinein damit sies mögen.

Ja, wobei die Mehlwürmer auch Protein liefern. Demnach gibt es, wenn es Körnerbrei gibt, die Woche über sonst kein Gammerus etc.

rabbit hat geschrieben:Und dann musst du es auch noch jeden zweiten Tag füttern damit sie sich gewöhnen.

Was heißt dran gewöhnen. Ich wollte erstmal sehen, ob und wie viel sie den überhaupt fressen. Ob es ankommt. Das kann man nach einem Tag nicht sagen. Daher hab ich es innerhalb von kurzer Zeit mehrmals angeboten.

rabbit hat geschrieben:Andersherum schreibst du dann es sei schon natürliches Futter und das sie es ja mögen.

Tun sie auch. Ansonsten wäre der Napf nicht teilweise bis zum Boden leer. Und das liegt garantiert nicht an den Mehlwürmern, da diese, wie ich ja schon geschrieben habe, nur zu kleiner Anzahl beigefügt werden.

rabbit hat geschrieben:Ich blick da nicht ganz durch. Wenn es tatsächlich natürlich wäre und sie es mögen, wieso muss man dann Zusätze hinein tun?

Somit schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Und Zusätze, in Form von irgendwelchem Vitatmin Pulver, sind es ja nun nicht wirklich. Es ist einfach noch eine andere Art Futter (in diesem Fall halt Mehlwürmer) die ich beigebe.
Oder biete ich auch Zusätze an, wenn ich Salat reinlege und Gurke drauf?

rabbit hat geschrieben:Auch eine Woche fast nichts anderes zu füttern entspricht nicht wirklich meinem Bild von Tiergerechter ernährung.

Zwischenzeitlich gab es auch wieder Gemüse und Obst. Wollte schauen, ob sie darauf jetzt richtig hunger haben und alles leer fressen. Das würde heißen, dass der Körnerbrei ihnen nicht ausreicht. Aber das war nicht der Fall. Sie haben Gemüse gefressen und zwar genausoviel wie vorher.

rabbit hat geschrieben:Ich selbst füttere auch Getreide. Entwerder eingeweichte Haferflocken oder Reis. Ich gebe ihnen das aber ohne jegliche Zusätze wie Gammarus o. Ä. Ausserdem gibts sowas sehr selten. Vielleicht 1-2x im Monat. Nicht jede Woche.

Ahja. Also verfütterst du selbst Getreide. Und ich bin jetzt der Idiot, nur weil ich noch Mehlwürmer beigebe? Ich dachte es ging um das grundsätzliche "Kein Getreide für Schnecken". Das versteh ich jetzt nicht.
Das ist halt einfach dein Rezept. Deine Erfahrung. Wie oft du wie viel von was fütterst. Ich mach meine Rezept und meine Erfahrung. Wenn was nicht passt, dann merke ich das ja und kann sagen "Du hattest recht" aber ich habe bis dato noch keine krassen Veränderungen, vor allem ins schlechte, bemerkt. Hier schreien immer alle nach Erfahrungen und Ergebnissen und wen jemand mal experimentiert und versucht um etwas Licht ins dunkle zu bringen, dann ist er gleich der Depp, der seinen Schnecken weiß Gott für qualen zufügt.
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Re: Körnerbrei mit variablen Zutaten?

Beitragvon rabbit am 20.02.2012, 16:32

Halt ich will dich nicht als Depp dastehen lassen. Jetzt stellst du mich nämlich genauso als der fiese Typ dar.
Ich habe nur dein Konzept nicht verstanden, deshalb die Nachfrage. Ich bin auch freundlich geblieben und wollte dich in keinster Weise anprangern.

Da das aber zu sehr ins OT geht, sollten wir die Diskusion beenden.

Ich persönlich bin der Meinung, Getreide selten zu füttern sollte kein Problem sein. Nur sollte der Körnerbrei auch nicht als Wundermittel dargestellt werden.

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Re: Körnerbrei mit variablen Zutaten?

Beitragvon Fine am 21.02.2012, 07:00

Fusselnase hat geschrieben:So ganz pauschal kann man sagen, dass die meisten Schnecken in der Natur auch "Getreide" bzw. "Sämereien" zu sich nehmen. Dabei ist das harte trockene Korn weniger von Interesse als die weiche auskeimende Saat und taube aufgequollene Samen.

...gibt es denn dazu irgendeine Quelle? Also dass man das pauschal sagen kann?
Das war ja genau das, was ich versucht habe zu beobachten, es hatte mich interessiert, weil ich öfter gelesen hatte, dass z.B. Haferflocken verfüttert werden. Allerdings saßen die Schnecken überall auf Grün.....Kornähren, auch abgeknickte die sicherlich aufgrund des regnerischen Wetters schon aufgequollen waren, wurden links liegen gelassen während z.B. schmodderig gammeliger Brombeerschnitt mit Vorliebe gefressen wurde.

Dass gekeimte Saat gefressen wird ist ja dann wieder logisch, man kann es ja auch öfter bei im Terrarium gekeimten Samen beobachten, das ist dann aber auch wieder "Grünzeug"
Müsste man dann nicht aber konsequenterweise, wenn man davon ausgeht, dass nicht das trockene Korn sondern gekeimte Saat gefressen wird, nicht irgendein Mehl, sondern Keimlinge verfüttern?
JegrößerderDachschaden,
destobesserderBlickindieSterne!
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Re: Körnerbrei mit variablen Zutaten?

Beitragvon vinbergssnäcka am 21.02.2012, 07:08

Habe hier auch interessiert mitgelesen....und frage mich auch....muss man die Körner malen? Mal abgesehen von kranken Schnecken....

Hat schonmal wer ganze Körner versucht? Eventuell eingeweicht oder gekeimt.....?
liebe Grüße

Heike
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Re: Körnerbrei mit variablen Zutaten?

Beitragvon Fusselnase am 21.02.2012, 16:49

Na gut, einmal noch.

Bei uns im Garten sitzen die Schnecken während ihrer aktiven Phasen auch sehr gerne auf älteren Ähren, sobald sie am Boden liegen und feucht geworden sind. Ältere Saat, die mangels Keimfähigkeit nicht mehr verwendet wird, wird ebenfalls auf dem Kompost von Schnecken vernichtet. Fängt das Ganze nach ein paar Tagen an zu schimmeln, interessieren die Schnecken sich nicht mehr dafür. Bei Tag ruhen die Schnecken dagegen eher an senkrechten Flächen oder zwischen Rindenstücken, nur bei Kohl und Erbsen machen sie eine Ausnahme und schlafen direkt auf den Futterpflanzen.
Auch Keimlinge werden gerne gefressen, allerdings sollte man nicht vergessen, dass der junge Keim nur das enthält, was auch schon das Korn enthielt. Es ist nur teilweise etwas anders zusammengepuzzelt. Warum sollte die Keimform besser sein?
Das ganze Korn bzw. der ganze Samen besteht nicht nur aus einem Stärkekern, er enthält sehr viele verschiedene Mineralien, Vitamine, Öle, Fette, Fettsäuren und Proteine, die man so nicht in Gemüse finden kann.

In englischsprachigen Foren sind Getreide und sogar Vitamin- und Mineralienmischungen auch in der Schneckenernährung nicht ungewöhnlich. Für manche Schneckenarten wird sogar explizit eine teilweise Fütterung mit Getreide und Aufwuchs empfohlen.
In der Terraristik sind generell Nahrungszusätze häufiger vertreten, da die Tiere selbst bei abwechslungsreicher Ernährung nicht immer zu 100% das bekommen, was sie brauchen. Aus keinem anderen Grund geben "wir" häufig Sepiaschulpe zu unseren Schnecken. Sicherlich ist es schöner, ohne Hilfsmittel auszukommen, aber wenn das nicht möglich ist, sollte man nicht auf Kosten der Tiere auf einem Weg verharren, der sich für die eigene Situation als unpassend herausgestellt hat. Meine Tiere werden sehr abwechslungsreich ernährt und sollte jemand Zweifel an meinen Haltungsbedingungen haben, so ist er gerne eingeladen, in meinen Threads nach möglichen Problemen zu suchen. Gegenüber entsprechenden Lösungsansätzen wäre ich auf jeden Fall aufgeschlossen.

Eine zu dicke Schnecke passt nicht mehr in ihr Haus. Man kann Helix pomatia rein mit Gemüse und einer hohen Luftfeuchte soweit mästen, dass sie aus ihrem Haus quillt. Das gleiche kann man mit Schildkröten machen, ebenfalls mit reiner Gemüsefütterung. :-D

Man muss die Körner nicht mahlen. Es beschleunigt aber den Quellvorgang, wenn die Körner gequetscht als Flocke oder gemahlen als Pulver verwendet werden. Ganze Körner müssen mehrere Stunden quellen, bis nicht mehr die Gefahr besteht, dass sie in der Schnecke nachquellen, Körnerstückchen kann man nach wenigen Minuten Quellzeit schon ins Terra geben. Verwendet man die Körner als Trägersubstanz für z.B. ein Multipräparat für Reptilien, wie ich es teilweise während meiner Tests getan habe, dann lässt sich das Mehl auf jeden Fall besser mit dem Pulver mischen als das ganze Korn.
Meine Schnecken fressen sowohl Schrot als auch Mehl sehr gern, für das ganze gequollene Korn brauchen sie länger, sie interessieren sich aber ebenfalls dafür. Da Quellfutter schnell verdirbt, biete ich es immer nur über Nacht an und entferne die Reste am Morgen. Weizenkeimlinge fressen sie ebenfalls sehr gerne, komplett mit allem, Vogelfutter mochten sie pur nur als Korn, nicht als Keimling. Vogelfutter gibt es hier inzwischen nicht mehr.

Mich wundert die Vehemenz, mit der teilweise gegen Getreide und Sämereien im Futter gewettert wird. Viele Fertigfutter sind sehr viel unnatürlicher als das einfache gequetschte Korn und enthalten sogar selbst in der einen oder anderen Form Getreide. Wie oft kommen Schnecken wohl in der Natur mit Sepia oder Gammarus oder gar Schildkrötensticks in Kontakt? Wieviele Schnecken ernähren sich wohl in der Natur von Gemüse?
Fusselnase
 

Re: Körnerbrei mit variablen Zutaten?

Beitragvon vinbergssnäcka am 21.02.2012, 17:11

Fusselnase hat geschrieben: Meine Schnecken wachsen langsam aber gut weiter, wenn sie einmal in der Woche etwas gemahlene 6-Körnermischung (Roggen, Hafer, Dinkel etc. aus dem Reformhaus) bekommen.
[/quote]

Was ist denn da noch drin ausser Roggen, Hafer, Dinkel? Wenn ich es keimen lassen wollte, zu welchen Körnern würdest Du mir dann raten?
liebe Grüße

Heike
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