Welche Wildkräuter/Pflanzen/Bäume füttert ihr?

[Rasplutin]

Ja, das mit dem "giftig" ist immer so eine Sache.
Auch heute nacht haben sie die Blätter nahezu restlos vertilgt, wogegen die saftigen Kohlrabiblätter nur mässig angefressen sind.
Und jetzt hängen die Schnecken rum und haben ungewöhnlich grosse, dunkelgrüne Würstchen produziert

Aber ich warte ab, ob es nur die Faszination des Neuen ist oder ob Götterbaumblätter tatsächlich ein Volltreffer in der Schneckenernährung sind...

[Drachin]

wo bekommt man denn sowas her? Kaufen? Hab ich noch nirgends gesehen. Oder wachsen die Bäume bei euch? Hier nämlich wächst sowas exotisches nicht...

[Ekka43]

Wächst bei uns am Rand der Pferdekoppel, wie Unkraut mit zig unterirdischen Ausläufern und da ich gelesen hab,sie seien für Pferde giftig, reiße ich sie aus und spanne E-Zaun davor.....Ist irgendwann mal in Deutschland als Gartenpflanze eingeführt worden, weil sie so ein hübsches Herbstlaub bildet.

[Rasplutin]

Für Pferde gibt es "Giftseiten" ( http://www.giftpflanzen-fuer-pferde.de/Essigbaum.htm ), für Schnecken habe ich so etwas noch nicht gefunden.

[oflittlediamonds]

Das Grün von Tomaten ist auch giftig.
Aber, anscheinend trifft das mit den giftigen Sachen auf die Schnecken nicht so ganz zu.
Vorsichtig wäre ich trotzdem mit giftigen Pflanzen.

[SLYMI]

Hallo Leute
ich fütter meine Schnecken mit Pilzkraut, das ist sehr gesund und nährstoffreich und Kartoffeln sind auch ganz gut wegen da sehr viel Eiweiß drin ist

[Fine]

Soviel Eiweiß ist in Kartoffeln nicht drin, vielleicht meinst du Kohlenhydrate?
Und was ist denn Pilzkraut?

[Rasplutin]

Oh, wie Peinlich - mein Posting weiter oben ("Essigbaumblätter") ist leider falsch - es handelt sich nicht um Essigbaumblätter, sondern um Götterbaumblätter.
Leider kann ich den Text nicht mehr editieren, deshalb hier ein Foto zur Bestimmung und zum vorher/nachher Vergleich:

"Weinbergschnecken lieben Götterbaumblätter"

[Geli]

@ Rasplutin: Hab deine Posts geändert und den richtigen Namen eingefügt.

[Ekka43]

....und was ist nun "Pilzkraut"

[Rasplutin]

@ Geli: danke

....und was ist nun "Pilzkraut"

Ich habe mich durch das Verwechseln von Götterbaum/Essigbaum ja schon disqualifiziert, aber "Pilzkraut" scheint ebenfalls einen Versuch wert zu sein:
Pilzkraut

SLYMI hat nicht geschrieben, welche Schnecken damit gefüttert wurden - hoffentlich wird es nicht so ein Reinfall wie "Golliwoog", das zwar anscheinend von Fulicas gefressen wird, aber von meinen Weinbergschnecken nicht im geringsten angerührt wurde...

[Roland]

Meine kleinen Cornus futtern ganz gerne die violette Taubnessel. Wer es nicht kennt: sieht so ähnlich aus wie Brennessel, hat nur schöne violette Blüten und riecht herrlich aromatisch (kann man auch selbst essen, gibt genug Rezepte im Netz). Einige Blättchen ins Terrarium - sehr lecker, man würde am liebsten hinterhersteigen .

Bei mir wächst die auf dem Balkon. Findet man in der Natur aber überall da, wo auch Brennessel zu finden ist - brennesselt aber nicht.

Roland

[Rasplutin]

SLYMI hatte mich auf die Idee gebracht:
Heute ist das Pilzkraut (Rungia klossii) angekommen, das ich mir im Internet bestellt habe.

Leider sah die Pflanze bei der Ankunft so aus, als hätte sie schon einige Tage in einem Schneckenterra verbracht; ich werde sie also erst einmal hochpäppeln müssen.
Aber ein paar Blätter haben meine Weinbergschnecken trotzdem schon bekommen. Und obwohl sie alles andere als hungrig waren ( sie waren sogar "prallgefressen"), haben sie sich sofort darüber hergemacht.

[Birte]

Wir hatten heute in der Uni eine Vorlesung über Schnecken und dabei ging es vor allem um Ökologie und Lebensraum. Wo findet man die höchste Artenvielfalt?

Folgende Bäume speichern Calcium in Form von Calciumcitrat, was leicht löslich ist, so dass das Calcium für die Schnecken zur Verfügung steht, wenn sie die Blätter fressen:
Ulme, Esche, Linde, Ahorn, Hasel, Weide - diese sind also sehr wichtig für Schnecken, die z.B. in einem ansonsten Kalkarmen Lebensraum zu finden sind.

Eiche, Rotbuche und Hainbuche speichern Calcium in Form von Calciumoxalat, das nur mit der Hilfe von Mikroorganismen abgebaut werden kann.

Birke, Erle und Eberesche speichern gar keinen Kalk.


Dann wäre es ja eher kontraproduktiv, wenn man Buchenlaub zuerst ausbäckt und damit die Mikroorganismen abtötet, die den Schnecken den Kalk zur Verfügung stellen könnten, der in den Blättern vorhanden ist.

[Rasplutin]

Birte, sehr interessant.
Ohne besonders viel Ahnung von Chemie zu haben ist mir aufgefallen, dass Calciumoxalat in dem von dir verlinkten Wikipedia-Artikel als "Frassverteidigung" genannt wird.
Wenn diese Verteidigung auch gegen Schnecken wirken sollte, dann sollten sie Eiche, Rotbuche und Hainbuche nicht mögen und also auch nicht fressen.
Gibt's dazu Erfahrungen?

Im selben Artikel wird erwähnt, dass auch Pastinaken Calciumoxalat beinhalten. Es wird nicht ausgeführt, ob das für die ganze Pflanze gilt, oder nur für Blätter, oder nur für die Wurzel.
Da meine Weinbergschnecken total wild auf Pastinakenwurzel sind, aber meine herangezüchteten Pastinakenblätter vollkommen ignorieren, vermute ich, dass der Frassschutz nur in den Blättern enthalten ist.