Terrarium für westafrikanische Schnecken

[Knusperzunge]

Endlich komme ich mal dazu, euch zu berichten, welche Pflanzen ich im Westafrika-Becken meiner Ovums ausprobiert habe und wie sie jeweils gedeihen. Ich zeige euch einfach mal Bilder der fünf Pflanzen, die ich bisher im Terrarium habe (bzw. hatte...) und erzähle jeweils, wie sie sich so gemacht haben

Die Namen der Pflanzen, die bei mir gut gedeihen, habe ich grün eingefärbt, die nicht gediehenen rot.

Dracaena fragrans
Herkunft: Afrikanische Tropen
Seit sechs Wochen im Terrarium, wurde ein klein wenig angeraspelt, aber scheint nicht gut genug zu schmecken um ganz aufgefressen zu werden. Macht sich super, treibt neue Blätter. Die kleinste meiner Ovumse verbringt den Großteil des Tages an dieser Pflanze klebend oder unter ihren Blättern schlafend. Mit den 2,95 €, die ich im Baumarkt für diese Pflanze gezahlt habe, bietet sie von allen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis

Dracaena surculosa
Herkunft: Westafrika
Seit sechs Wochen im Terrarium. Die Pflanze war anfangs zu hoch für mein 100x50x40-Becken, deshalb habe ich manche Äste gestutzt. Sie wuchert aber seitdem ganz wunderbar, hilft beim Halten der Luftfeuchte und die Ovumse schlafen gern unter ihren bodennahen Blättern.

Anubias barteri
Herkunft: Afrikanische Tropen
War fünf Wochen lang im Terrarium und hat sich anfangs ganz wunderbar gemacht, ist dann aber innerhalb einer Woche eingegangen. Ich vermute, dass es daran lag, dass ich besonders schlau sein wollte und extra eine schon recht große, ältere Pflanze gekauft habe. Im Nachhinhein habe ich dann erfahren, dass jüngere Anubias anpassungsfähiger sind und Umstellungen leichter wegstecken. Eventuell werde ich es also nochmal mit einer jungen kleinen Pflanze versuchen.

Lebermoos Marchantia spec.
Herkunft: unbekannt, viele Marchantia-Arten kommen jedoch im tropischen Afrika vor
Seit sechs Wochen im Terrarium. Ich habe diese Pflanze zweimal gekauft und an zwei verschiedene Stellen im Terrarium gesetzt. Eine von beiden wurde jedoch ständig von den Ovumsen untergraben, da sie sich die Stelle als Schlafplatz ausgesucht haben. Diese Pflanze habe ich dann umgesetzt. Beide gedeihen gut - ich konnte zwar kein Wachstum feststellen, aber diese Moosart soll auch sehr langsam wachsen. Zurückgegangen sind sie jedenfalls nicht. Sicherheitshalber habe ich sie von Anfang an ausschließlich mit destilliertem Wasser (aus der 5l-Flasche aus dem Supermarkt) besprüht, da viele Moose kalkhaltiges Wasser nicht gut vertragen.

Teichlebermoos Riccia fluitans
Herkunft: weltweit verbreitet
Ist mir nach drei oder vier Wochen eingegangen. Laut Beschreibung sollte es sowohl im Wasser als auch an feuchten Stellen gedeihen. Ich habe mir Mühe gegeben, es durchgehend klatschnass zu halten und nur destilliertes Wasser gesprüht, aber trotzdem ist es immer weiter eingegangen. Mittlerweile sieht die Stelle so aus:

Edit: Auf Wunsch verrate ich gern per PN, wo ich die Pflanzen jeweils bekommen habe

[Espe]

Bis auf das Teichlebermoos wächst doch alles prima! Das freut mich und Dein Becken sieht sehr schön aus
Werden die Pflanzen von Deinen Ovums angefressen?

[Knusperzunge]

Nö, dafür bin ich den Ovums auch sehr dankbar. An jeder der Pflanzen wurde zwar mal versuchsweise geraspelt, aber das war's dann auch. Wahrscheinlich wurden sie für nicht wohlschmeckend genug befunden

[Karla]

Ich habe mal eine Frage. Auch wenn es glaube ich nicht aus Afrika kommt, aber hat jemand von euch Erfahrungen mit Xaxim?
Auf den ersten Blick klingt es ja sehr verlockend, wenn dann darauf echtes Moos wachsen soll.

[Pythonia]

Hallo Wassn
Habe es ausprobiert mit dem Javafarn und Anubias Pflanzen.
Der Javafarn war nach fast 2 Wochen schwarz vertrocknet. Der ist absolut nicht geeignet.
Dann habe ich bei den Reticulata im Terri eine Anubias eingesetzt. Sie frassen ein Blatt an liessen die Pflanze aber in Ruhe.
Jetzt nach 4 Wochen vertrocknet sie leider auch.
Die zweite Anubias habe ich im Terri der Fulicas eingesetzt. Die haben sie etwas mehr angeknabbert als die Retis liessen sie dann aber auch in Ruhe.
Sie sieht noch etwas besser aus als die der Retis beginnt jetzt nach 4 Wochen aber auch zu vertrocknen.
Ich habe die Pflanzen alle in einen Topf mit Terrarienerde gepflanzt. Immer nur von oben nass gesprüht aber nie gegossen.
Vielleicht würden die etwas länger halten wenn man sie auch noch giessen würde aber ich denke sie eignen sich nicht auf Dauer zum einsetzen in Erde.
War aber spannen es auszuprobieren
Viele Grüsse Corin

[Wassn]

Sooo nach einer kleinen "Einfahrphase" kommt hier mal wieder ein Update.
Welche der eingesetzten Pflanzen leben noch, bzw wachsen oder sind eingegangen?

Aktuelle Gesamtansicht des Ovumsbeckens:

die Grünlilie (links im Becken) hat sich gut entwickelt. Ich denke, sie wird mit dem Kalkboden ein bisschen kämpfen, hat aber schöne grüne und kräftige Blätter. An ihren Wurzeln wird gerne mal gegraben und es werden Eier abgelegt.

Die beiden Biophytum sensitivum wachsen wie blöde und blühen. Hier und da gibt es schon kleine neue Pflänzchen im Becken. Ich lasse da alles so wie es ist. In der Regel werden sie von den Schnecken plattgewalzt. Ist auch nicht schlecht, weil sie würden das Becken zuwuchern.

Die Crossandra Flava hat sich super gemacht. Ich dachte erst, die Schnecken machen sie klein und sie wird mir eingehen. Auch hier werden gerne Eier abgelegt und gegraben. Aber die Pflanze hat nun schon zum wiederholten Male neue Blätter gebildet. Ich würde sagen, sie ist gut angewachsen und ich bin guter Hoffnung, dass sie im Terrarium überleben wird.

Leider hat die erste Begonia schulzei, die ich eingepflanzt hatte nicht überlebt. Sie wurde stark untergraben und kümmerte einfach vor sich hin. Ich habe nun eine neue Pflanze gekauft, sie erst einmal ein paar Wochen in Terrariumerde ausserhalb des Beckens wachsen lassen und sie gestern dann ins Schneckenbecken gepflanzt. Mit ein paar Korkstücken habe ich versucht sie ein bisschen zu schützen. Mal schauen. Es währe schön, wenn sie angehen würde, da sie die einzige Kletterpflanze im Becken ist.

Die Dracaena surculosa ist der Hammer und für ein Schneckenbecken ohne wenn und aber zu empfehlen. Sie wächst, selbst direkt in die Kalkerde gepflanzt wie verrückt. Die Schnecken suchen sie gerne aus. Sie ist der feste Schlafplatz von Amadeus, meinem nun doch schon recht großen Marzipankügelchen . Da das Becken für die Pflanze zu niedrig ist, schlängelt sie sich gnadenlos einfach an der Decke entlang.

Und zu Letzt, die Wasserpflanze: Anubias Barteri. Vollgeschleimt mit Kalk überzogen blüht sie nun schon zum 2. Mal und wächst was das Zeug hält.

Dies sind die Pflanzen, die überlebten und super gut wachsen.

[Wassn]

Das Moosfarn hat nicht überlebt. Es ist einfach verschwunden. Ich denke, da es sich um eine sehr poröse Pflanze handelt, hat es die Behandlung der Schnecken einfach nicht verkraftet. Sie sind darüber geschleimt und haben die Triebe abgebrochen.
Bestellt habe ich nun noch Samen von Cyperus involucratus, einem aus Afrika stammenden Cyperngras. Ich werde versuchen, es ebenfalls im Becken anzusiedeln. Mal schauen, ob aus den Samen etwas wächst.
Ach, alle Pflanzen sitzen direkt in der Terrariumerde. Ich hatte lediglich beim Einrichten in den Hauptpflanzecken weniger Kalk in den Bodengrund gemischt. Leider ist das Becken immer noch nicht so grün, wie es einmal war, aber es ist auf einem guten Weg.
Wie geht es euch, mit den afrikanischen Pflanzen?

[GreenLeaf29]

coole Idee mit den Afrikanischen Pflanzen gefällt mir, dass da so viel rumprobiert wird... vor allem, weil Pflanzen zu meinen Hauptinteressensgebieten zählen
Wie siehts inzwischen aus im Becken?

Was mir noch als Idee zu diversen Sumpfpflanzen im normalen Bereich eines Beckens einfällt: Man könnte anstatt sie in durchlässige Töpfe zu setzen ausprobieren, was sie zu geschlossenen Töpfen sagen, wo sich das Wasser sammelt. Evlt auch einfach in einen Topf mit Löchern eine Folie reinlegen, die das Wasser bis ca. halbe oder 3/4 Töpfhöhe hält und dann oberhalb abfließt, falls mal mehr drin sein sollte, z.B. durch gießen. Kommt evlt aber auch drauf an, wie hoch die jeweilige Pflanzenart das Wasser gern stehen hat.

Momentan werd ich selber keine Versuche starten, da ich genug Pflanzen daheim habe, die Sonderbehandlung brauchen (Sammlung an Fleischfressender Pflanzen, ca. 70 Arten und diverses anderes, auch viel tropisches) ^^ aber interessant find ichs natürlich trotzdem.

Biophytum hatte ich auch mal... war aber eher zufällig da. War bei einer Kannenpflanze mit im Topf... ist wir Unkraut gewachsen, und sogar teilweise am andern Ende vom Zimmer kamen Sämlinge... bis ich sie umgetopft und getrennt habe.. dann war sie beleidigt ^^ jetzt hab ich keine mehr...

Momentan hab ich Grünlilie, die eh übrig war, nen schönen großen und nen kleien Farn ausm Baumarkt, kA was für Arten, stand nicht dran und werden irgendwelche Baumarkthybirden sein... und einen tropischen Farn von meim Freund aus dem Gewächshaus, von dem ich den Namen nicht mehr weis, der aber wohl kriechend wächst.. aber noch ist er nicht festgewachsen.. mal sehn ob er die direkte Schneckenerde mag, sonst bekommt er auch so nen Feinstrumpf als Topf. Wäre schön, er hat kleinere rundliche haarige Blätter Die Schnecken sind bei allen Pflanzen brav. Wahrscheinlich haben sie Angst angesichts der ganzen Fleischfressenden um sie herum ^^
... da sind auch schon meine gefrosteten Babys hingewandert... wenigstens eine sinnvolle Verwendung

Viele Grüße
Bianca

[Wassn]

Es hat sich einiges getan im Becken. Ich werde am Wochenende mal Scheiben putzen und Fotos machen.
Die Sache mit den Pflanzen kenne ich... Ich versuche mich auch zu zügeln, da der Platz eng ist. Ich ziehe im Moment noch ein Litschibäumchen, was im Ovum- Becken gekeimt hat. Dieses werde ich aber, wenn es stark genug ist, verschenken.
Bis auf die Moose hat bei Ovums alles überlebt und ist angewachsen.
Im Moment habe ich auch noch eine kleine Spinne im Becken wohnen. Sie hat in einer Astbeuge ihr Netz gewebt. Sie ist eine kleine Kugelspinne und leider ist es mir bis jetzt noch nicht gelungen, ein Foto von ihr zu machen.
Sitzt eine Schnecke unter ihr, dann versucht die Spinne, sie einzuweben. Sie hat vor 2 Tagen versucht, ein Auge einer Ovum "fest zu binden". Die Ovum wollte baden gehen und bewegte sich super langsam zum Wasser. Spinne seilte sich ab und spannte einen Faden zum Auge der Ovum, klettere wieder nach oben und zog den 2. Faden zum Auge. Die Ovum hat null reagiert: weder hat sie die Augen eingezogen noch sonst irgend etwas. Sie ist einfach langsam weiter ins Wasser geglitten. Wenn ich sprühe ist Spinne immer ganz aufgeregt und rennt in ihrem Netz hin und her. Ich habe einen recht feien Sprüher, der fast wie Nebel das Wasser verteilt.
Vielleicht gelingt es mir mal, Spinne zu knipsen. Sie ist halt wirklich winzig und wohnt nun bestimmt schon 4 Wochen bei Ovums, wenn nicht länger. Keine Ahnung was sie futtert. Aber von irgendetwas wird sie sich ja ernähren.

[GreenLeaf29]

ok, da bin ich ja mal gespannt
ja.. schlimm ist das.. ich hatte schon Platzmangel bevor jetzt noch die Schnecken dazu kamen ^^ zum Glück brauchen die keine Sonne, da hätt ich keinen Platz mehr.

so ne kleine Spinne hatte ich jetzt glaub ich 4 Monate neben einem der Pflanzenterrarien.. vor 4 Tagen wurde sie von einer Zitterspinne aufgefressen.. die hab ich dann gleich mal rausbefördert... so geht das ja nicht...
witzige Vorstellung, das mit dem eingewebten Fühler ^^

[Wassn]

Sooo.. ich habe ein paar neue Bilder.
1. So sieht es im Moment aus. Die westafrikanischen Pflanzen wachsen langsam aber stätig.

2. Wasserstelle: Dracaena + Anubias im Wasser

3. Biophytum (oben auf dem Kork) + Crossandra Flava + rechts hinten im Bild eine Vanille Pflanze, die zu überleben scheint. Sie ist noch nicht gewachsen, hat aber Wurzel gebildet.

Eine kleine Biophytum, die sich selbst ausgesät hat:

4. Begonia schulzei. Von dieser Pflanze habe ich mittlerweile 3 im Terrarium an verschiedenen Stellen. Die Schnecken mögen sie sehr, so dass die Pflanze Mühe hat, zu überleben. Sie hat sehr brüchige Triebe. Ansonsten wächst sie super.

5. die Grünlilie:

Von den Moosen ist leider nichts mehr übrig. Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit den Pflanzen. Sie wachsen, wuchern aber nicht. Auf der Fensterbank habe ich noch aus Samen gezogene: Cyperus involucratus ein Zyperngras aus Afrika. Die Pflanzen sind im Moment noch sehr sehr zart und können daher noch nicht ins Schneckenbecken. Ich bin mir auch noch nicht sicher, ob ich die Pflanze dort einsetzen soll. Mal schauen.

[GreenLeaf29]

hübsch! wächst sich langsam alles ein! Das Eck mit Dracaena und Anubias gefällt mir besonders gut!

[Wassn]

Ich wollte mal wieder ein Update über eine Pflanze aus dem Ovum Becken geben.
Die westafrikanischen Pflanzen wachsen echt langsamer und bedächtiger, als so manches "Wucherkraut" wie den Kletterficus, welches ich schon im Terraium hatte.

Die Crossandra Flava hat nun tatsächlich geblüht.

Ihre Blüten kommen einzeln und blühen ca. etwas über einen Tag, dann verwelken sie und die nächste Blüte geht auf. Ich freue mich sehr darüber, denn die Pflanze stand lange Zeit wie auf der Stelle. Hierzu muss ich sagen, dass den Pflanzen der Bodengrund bestimmt nicht so dolle gefällt, da er ja aufgekalkt ist. Ich kalke nur an den Hauptaufenthaltsplätzen der Schnecken nach. Dh. an der Futterstelle und unter den Korkröhren.
Eier legen die Ovums am liebsten versteckt neben Äste oder in die Nähe der Pflanzen ab.
Diese Bedingungen haben das verzögerte Pflanzenwachstum ebenfalls hervorgerufen. Umso mehr freue ich mich, dass nun alle soweit angekommen zu sein scheinen und wachsen.

[Wassn]

Brave Ovums!

[Wassn]

Ich bin im Moment echt begeistert von der Crossandra. Sie blüht immer noch. Heute waren es sogar drei Blüten, die gleichzeitig offen waren.
Ovums finden es auch toll.. oder da sucht mal wieder einer eine Stelle, wo er ein Loch für ein Gelege graben kann.

Das Gute ist, mittlerweile sind die Pflanzen so verwurzelt, dass wenn eine Schnecke gräbt, sie ohne Probleme weiterwachsen. Ich sammele dann die Eier ein und stopfe die Erde wieder fest. Die Wurzeln der Grünlilie reichen mittlerweile weit ins Becken hinein.
Staunässe gibt es immer nur kurz, wenn ich das Bade-Becken ab und zu, vielleicht alle 2 Monate einmal, bewusst überflute, um so einen kleinen Wasserwechsel zu imitieren. Ansonsten ist der Boden nass, aber nicht sumpfig. An manchen Stellen, oben auf den Korkröhren, ist er teilweise sogar eher trocken, ebenso unter den Korkröhren. Ich sprühe dort nicht hinein. Wenn es in der Natur regnet, regnet es auch nicht von unten nach oben. Spannend ist: die meisten Schnecken schlafen genau an diesen Stellen unter den Röhren.
Was ich auch sehr schön finde, muss ich mal bei Licht Fotos machen, dass sich mittlerweile durch die Luftfeuchtigkeit, auf den Korkästen ein "grüner" Überzug bildet. Ich denke, dass es Algen sind und kein Moos. Aber ich lasse mich überraschen. Auf jeden Fall sieht es sehr schön natürlich aus.