Hier findet ihr alle Infos zum Thema "Kalk"

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Re: Hier findet ihr alle Infos zum Thema "Kalk"

Beitragvon MissSchnirkel am 07.12.2015, 16:38

Also ich mach das Aufgekalke auch mit. Ich habe dafür folgende Gründe:

Wenn eine Schnecke nicht so gern die Sepiaschale oder Eierschalen frisst, nimmt sie zumindest noch etwas Kalk über den Fuß auf.
Viele Schnecken fressen auch Erde und im Falle aufgekalkter Erde natürlich auch den Kalk.

Und dann kommt noch dazu, dass meine Immaculatas, die ich aus schlechter Haltung errettet habe, deutlich besser wachsen, seit sie bei mir sind. Sie hatten vorher nur Eierschalen. Jetzt auch Sepiaschale und aufgekalkten Boden. Was genau nun dazu beigetragen hat, weiß ich nicht genau. Ich freue mich einfach, dass sie wachsen und gedeihen.
Und den Kalk bringt Amazon frei Haus. :)
Ein Hoch auf die Schneckenmeditation!
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Re: Hier findet ihr alle Infos zum Thema "Kalk"

Beitragvon Sandy am 07.12.2015, 17:17

Hallo Thomas,

bei dem Aufkalken des Bodens geht es weniger um eine zusätzliche Kalkquelle, als viel mehr darum, dass Kokoshumus keinerlei Nährstoffe enthält und recht sauer ist (so dass das Gehäuse der Schnecken angegriffen werden kann). Wenn Du Garten- oder Walderde nimmst, musst Du den Boden nicht zwangsläufig zusätzlich aufkalken.
Liebe Grüße
Sandra
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Re: Hier findet ihr alle Infos zum Thema "Kalk"

Beitragvon himbidas am 07.12.2015, 19:30

Hallo Sandra,
danke für die einleuchtende Antwort. Endlich mal jemand, der dieses Thema NICHT einfach so als Dogma wiedergibt.
Das wäre nämlich meine nächste "freche" Frage gewesen - was das mit dem Kokossubstrat soll?! Dass das Gelumse null-komma-nix an Nährwert oder jeglichen schneckenfördernde Eigenschaften aufweist, sollte doch jedes Schulkind erkennen. ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die afrikanischen (merkste die Herkunft) Riesenschnecken den ganzen Tag auf diesen öden stacheligen und kratzigen Fasern rumrutschen.
Von daher macht deine Antwort und meine Einstellung Sinn. Füllt man billigen kalklosen Mist in das Terra, muss man nachkalken. Baut man die Umgebung - Wald, Garten, Park - im Terra nach, kann man sich das ganze Nachkalken sparen.
Im Übrigen können die Schnecks auch auf den Kalkhäufchen (Eier, Kalk oder gemischt) über ihren Fuß den Kalk absorbieren. Brauchen sich ja nur draufhocken :wink: und natürlich liegt auch immer etwas Sepia, ein Stückchen pro Schneck mit drinne.
Weiterhin habe ich mir bei den ganzen Forenbeiträgen Gedanken darüber gemacht, warum die Schleimis schlimmer als Wildschweine beschrieben werden. Mein Fazit - wenn ich Schneck wäre und gerade unheimlich Bock auf Kalk hätte, ich dabei die Wahl zwischen a) harter Sepiaschale, an der ich aufwändig meine Radulazähnchen wetzen müsste und b) überall mundgerechte Kalkkrümel verstreut wären - wofür würde ich mich wohl entscheiden? Dass dann das Terra wie nach einem Wildschweinrudeldurchmarsch aussieht ist ja nicht meine Schuld. Ich bin nur ein Schneck und habe Bock auf ne Kalkparty :!: Wenn dann mein Gurkenreinleger auch noch nette Kalkhaufen aufschichtet, zieh ich mir die Line gleich dort rein und pflüge nicht durch mein Terra. Die Anstrengung kann sich Schneck komplett sparen.
So machen es also meine Fullis. Da hat sich jede genau ihr(!) eines(!) Schlafloch am Moosrand gegraben und pennt dort. Umgraben im Rest des Terra ist nicht. Das kostet Energie und zu holen ist da auch nichts.
Und wenn ich - Schneck - morgen Nacht wieder aufwache, schleime ich zu meinem(!) Kalkhaufen und kalke mich innerlich nach, lecker.

Ist das ne Überlegung wert?
I bin a Schnegg und hab a schleimige Spur und vor mir die Streck rotz i a noch zua ;-)
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Re: Hier findet ihr alle Infos zum Thema "Kalk"

Beitragvon himbidas am 01.01.2016, 22:26

Neues Jahr, neues Glück - Happy 2016 und vielleicht...

Aber von Anfang an. Über die Feiertage hatte ich genug Zeit, um mich mal wieder durch dieses tolle Forum zu wühlen.
Besonders die Haltungsberichte zu den A. Fulica haben es mir angetan. Und immer wieder lese ich "...aufgekalkter Boden".
In anderen Threads "...natürlich weiß ich, wie wichtig aufgekalkter Boden ist...", oder "...lieber eine Hand Kalk mehr, als zu wenig."

Ich versuche hier, noch einmal eine Lanze für das "Nicht-Kalken" zu brechen. Besonders unter dem Hintergrund zu Geli's Thread
Gedanken zur artgerechten/richtigen Haltung,
aber auch mit dem Wissen, dass es einmal ein Umdenken geben kann.
So z.B. geschehen zur Problematik "Häuschen einölen". Nein, ich verweise nicht auf diesen Thread. Ich bin schon froh, dass nach
Jahren des Einölens endlich ein Umdenken stattgefunden hat und sogar die Mods/Admins in ROT vor dieser Praxis warnen.

Und jetzt zu meiner Aufkalk-Abneigung.

Wo sind unsere Afrikanischen Riesenschnecken beheimatet? Fragen wir mal die Tante Wikipedia. (Ich linke absichtlich nicht.
Das sollte jeder ernsthaft interessierte Schneckenhalter selber machen und mal ganzheitlich nachlesen.)

Die Große Achatschnecke (Achatina fulica), auch Ostafrikanische Riesenschnecke genannt,...
Verbreitungsgebiete und Lebensräume
Afrika ...Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Achatschnecke liegt an der Ostküste Afrikas. ... Sie bewohnt viele Gebiete, in denen es Regenwald gibt und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist. ...
Sie besiedelt fast ausschließlich Länder mit tropischer und subtropischer Klimazone, welche auf der Südhalbkugel liegen. ...
Andere Länder, in denen die Achatschnecke beheimatet ist, sind beispielsweise Brasilien sowie ...


Aha, sie lebt also im Regenwald. Was ist das eigentlich für ein Wald und wie sieht es dort aus? Tante Wikipedia & andere dazu:
(etwas mehr)
Tropische Regenwälder sind wegen der stetigen Versorgung mit Wasser besonders üppig begrünte Gebiete. Dieser Anschein von unbegrenztem Wachstumspotential trügt jedoch, da er nur von der oberhalb des Bodens sichtbaren Vegetation abgeleitet ist. Tatsächlich ist der Untergrund – im Unterschied zu europäischen Mischwäldern – sehr nährstoffarm und damit unfruchtbar. Seit vielen Millionen Jahren waren die Böden der meisten Regenwälder unentwegt der feucht-warmen Witterung ausgesetzt, so dass das Gestein im Untergrund extrem stark und mancherorts bis zu 50 Meter tief verwittert ist. Zugleich reicherten sich an der Oberfläche Eisenoxide und Aluminiumoxide an, die den Boden vieler tropischer Waldgebiete rötlich erscheinen lassen. Sie bestehen aus Ferralsolen und Latosolen, sehr versauerte, kaolinithaltige Böden mit denkbar geringer Kationenaustauschkapazität.

Upps, was war denn das ...sehr versauert??? Noch schnell eine andere Quelle dazu befragen (in Brasilien sollen die ja auch leben):
Brasiliens Regenwald steckt voller Leben.

Durch seine vorherrschende Temperatur um die 25 Grad Celsius und die zahlreichen Regenfälle hat sich ein feuchtes und gleichzeitig heißes Klima gebildet. Ab dem frühen Morgen kann man hier eine Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent erwarten. Der Boden im Regenwald hat überwiegend einen sauren PH-Wert und weist größtenteils einen unfruchtbaren Boden auf.

Da ist es schon wieder. Soll sauer sein dort, :? Nochmal schnell gegenprüfen:
Die Böden der Tropen weisen eine hohe Acidität (ph-Wert 3,5 – 5) auf. Das bedeutet, dass große Mengen an Wasserstoff- und Aluminiumionen
an die Austauscher gelangen und dadurch die Aufnahme der Nährelemente durch die Pflanzenwurzeln gehemmt wird.

Naja, haben's die Pflanzen aber schlecht erwischt. Aber halt, da steht schon wieder etwas von pH 3,5-5.
Und wenn ich in der Schule nicht gepennt habe, sollte das ziemlich sauer sein.

:!: SO :!: , Gemeinde
und jetzt die Preisfrage.
Wer latscht da jeden Tag in den Regenwald und kalkt den Boden für unsere Achatis immer hübsch auf :?:

Ja, sie brauchen Kalk zum Hausbauen.
Ja, Säure kann (!) dem Haus schaden. (wenn sie soooo schädlich wäre, wären schon alle Achatschnecken in den Tropen ausgestorben)
Ja, der Kokosziegel ist nach dem Einweichen sauer. (Genau in dem Milieu leben sie in den Tropen)
- Aber, wer zum Geier war der Honk-Null, der diese Boden-Aufkalk-Mär in Umlauf gebracht hat?

Wohl gemerkt, das alles mal im Ganzen betrachtet, mit Geli's "Gedanken zur artgerechten/richtigen Haltung", dem gesunden Menschenverstand,
auch mal hinter die Kulissen gucken und hinterfragen und sich mal richtig ein Bild machen ohne unüberlegt alles nachzuplappern.
Und mit dem Wissen, dass jahrelang eingefahrene Gewohnheiten und Weisheiten - siehe Einölen - auch mal über Bord geworfen werden können.

In diesem Sinne
auf ein harmonisches 2016
und schafft euren Schnecks ein wirklich artgerechtes zu Hause (auch wenn die Meisten die Tropen nie gesehen haben)
Füttert sie mit Eierschalengranulat, Kalkbrei, Kalktabletten usw.
Aber hört bitte auf, ewig dieses Mantra vom "Aufgekalkten Boden" zu verbreiten. Eure Schnecken werden nicht versauern. Sie werden
weiter wachsen. Und - sie werden den Boden weniger umgraben. Denn da gibt's nichts zu holen. Die gesparte Grabe-Kraft können sie
in ihr Wachstum stecken.

also - Schneck Schneck
Thomas
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Re: Hier findet ihr alle Infos zum Thema "Kalk"

Beitragvon Wassn am 01.01.2016, 22:56

Interessante Überlegung. Meine Schnecken durchwühlen den Boden nicht. Sie kleben zum Schlafen lieber im oberen Bereich an den Korkästen oder kriechen in die Korkröhren hinein.
Graben tun meine Fulicas nur, wenn sie Eier legen. Ich habe allerdings auch Lehm in den Bodengrund gemischt. Er ist nicht bombenfest, sondern klebriger und schwerer. Aufgekalkt habe ich ihn auch.
Interessant wäre für mich noch, ob die Schnecken in der Natur bestimmte Vorlieben haben, was den Bodengrund angeht. Wie entscheiden Sie? Hat da mal jemand Versuche gemacht?

Liebe Grüße
Barbara
Eine Schnecke wird immer einen Weg
zu deinem Salatbeet finden.
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Re: Hier findet ihr alle Infos zum Thema "Kalk"

Beitragvon Sandy am 01.01.2016, 23:13

Hallo Thomas,

Niemand hat gesagt, dass saurer Boden für Achatschnecken schädlich ist. Es geht hier um den Zustand der Gehäuse. Dazu kommt, dass Schnecken im Terrarium normalerweise zu sauren Boden meiden und ihn gar nicht erst betreten. Hast Du es mal ausprobiert und ungekalkten Kokoshumus verwendet? Mochten Deine Schnecken ihn und sind gerne drauf rumgeschneckt?

Ich konnte bislang leider noch keine eigenen Naturbeobachtungen machen, aber bei den meisten im Internet existierenden Naturaufnahmen kleben die Schnecken an Bäumen/Büschen, ich denke daher nicht, dass sie sich überwiegend auf/in der Erde aufhalten. Diese Ausweichmöglichkeit gestaltet sich im Terrarium deutlich schwieriger.

Noch kurz zum Einölen, auf dass Du Dich gerade so ein bißchen einschiesst, auch wenn es mit diesem Thema nichts zu tun hat... Ich kann mich wirklich nicht erinnern, dass das Thema in den letzten Jahren irgendwie mal aufkam. Es gibt immer Leute die irgendwelche komischen und nicht nachvollziehbaren Ideen haben, dagegen ist das Einölen fast noch harmlos. Das ist aber mit Sicherheit nichts, was hier von der breiten Masse praktiziert wurde (weder zum Schutz vor Häuschenknabberern, noch weil es so hübsch glänzt). Von daher ist dies hier:
himbidas hat geschrieben:Ich bin schon froh, dass nach Jahren des Einölens endlich ein Umdenken stattgefunden hat

wirklich etwas übertrieben!

So doof sind wir hier alle gar nicht, auch wenn wir nicht jeden Tag das Rad neu erfinden. :wink: Neue Anregungen sind natürlich trotzdem immer Willkommen, denn dass das Alte nicht automatisch immer das Beste ist, ist ganz klar.
Liebe Grüße
Sandra
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Re: Hier findet ihr alle Infos zum Thema "Kalk"

Beitragvon himbidas am 02.01.2016, 17:47

Hallo
@Wassn
Interessant wäre für mich noch, ob die Schnecken in der Natur bestimmte Vorlieben haben, was den Bodengrund angeht.

Die Schnecken, die in den Tropen leben haben da nicht viel Auswahl. Da gibt's Quadratkilometerweise nur diesen braun-roten, ausgelaugten,
sauren, nährstoffarmen Boden. Da als Schnecke nach einer irgendwo kilometer-weit-weg besseren Stelle zu suchen, macht sich keine die Mühe.
Deshalb sitzen eben viele auf Sträuchern/Bäumen. Quasi nicht Tropenwald-Erdgeschoß, sondern 1. bis 2. Etage.

@Sandy
Ich nehme diesen billig-Kokoshumus-... nicht, sorry. Ich bin der Meinung, man sollte sich als ernsthafter Terrarianer auch ein bissel Mühe geben.
Klar ist es einfach einen Ziegel zu kaufen, wässern, fertig. Aber ist es das, was das Hobby ausmacht?
Ich nehme eine Seramis-Tropenpinie-Tropennaturhumus-Tropenmoos-Laubschnitt-Mischung. Alles ohne Kalk - der wird nur gefüttert.
Und meine Fulica scheinen damit klarzukommen. Zumal sie nicht ständig über einen evtl. sauren Boden rutschen müssen, sondern
Laub und Moos (übrigens eine Zeigerpflanze für saures Milieu) als Rutschbahn haben.
Niemand hat gesagt, dass saurer Boden für Achatschnecken schädlich ist.

Hab ich auch nicht :) Ich sagte: ...kann (!) dem Haus schaden...
Aber der Zusammenhang zwischen Kalk im Boden oder nicht und Schaden für Haus (oder nicht) scheint bei manchem Leser nicht ganz klar
zu sein. Ich habe vielmehr den Eindruck, dass viele denken, der Kalk wird für den Hausbau benötigt.
Ja, Kalk wird für's Häusle-bauen benötigt - in gefressener Form. Nicht über den Fuß osmotiert, oder was man dazu noch alles in Internet lesen kann.
Sehr oft liest man aber "Schnecken brauchen Kalk zum Haus bauen... Boden aufkalken...". Und hier wird meiner Meinung nach eine falsche
Kausalkette vermittelt. Und wenn ich dann lese "...lieber eine Hand mehr als zu wenig...". Ich weis nicht :? basisch ist auch nicht der Renner
für's Haus.
Und das Thema Einölen habe ich nur als Beispiel dafür angeführt, dass sich lange und verbreitete Ansichten auch mal ändern können.
Und "doof" würde ich euch nie niemals nie nennen. Ich bin ein Guter :-D

lg Thomas
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Re: Hier findet ihr alle Infos zum Thema "Kalk"

Beitragvon Cleo am 02.01.2016, 20:24

Hallo Du "Guter" :)
Schön, dass wir hier mal wieder ein wenig diskutieren...und "in Frage stellen" kann nie schaden.
Wir hatten das Thema Kalkaufnahme vor Jahren schon diskutiert, und ich ärgere mich gerade sehr über mich selbst: ich hatte vor Jahren Prof. Hausdorf im Zoologischen Institut hier in Hamburg besucht (umgangssprachlich ein "Schneckenprofi"), er hatte mir seinerzeit eine Dissertation zum Thema Kalkaufnahme bei Achatina fulica geschenkt....ich hab die nicht mehr :|
Die Dissertation war von 1959 (vielleicht überholt...?), dort wurde jedenfalls beschrieben, dass A. fulica Kalzium auch über die Sohle aufnimmt.
Im Netz hab ich eben dieses klick mich gefunden, dort wird auch beschrieben, dass Schnecken den Kalk auch über die Sohle aufnehmen.
Vor diesem Hintergrund macht es für mich persönlich schon Sinn, den Bodengrund aufzukalken, und dass der "normale" Terrarienhumus, den viele von uns Schneckenhaltern nehmen, ungekalkt langfristig die Gehäuse schädigt, das haben schon die Halter aus dem englischen Forum festgestellt. Als ich dort vor vielen Jahren vom Aufkalken des Humus berichtet hatte, ging dort erstmal ein Aufschrei durch die User-Gemeinde ("...davon haben wir ja noch nie gehört, das machen wir nie"). Nach und nach berichteten sie dann allerdings davon, dass die meisten Gehäuse ihrer Schnecken nach langjähriger Haltung sehr schlecht aussahen. Und sie munkelten dann, ob das u.U. vom ungekalkten Humus kommen könnte. Die andere oder andere Schneckenart vergräbt sich ja doch häufig, nicht nur zum Eierlegen.
Aber ob nun der "gemeine Humus" das non plus ultra des Bodengrundes ist weiß ich auch nicht....ich nehme ihn seit Jahren und bin zufrieden damit...und meine Schnecken anscheinend auch :)
Grüße von Cleo Image
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Re: Hier findet ihr alle Infos zum Thema "Kalk"

Beitragvon Sandy am 02.01.2016, 22:35

Mag sein, dass der Ein oder Andere der Meinung ist, dass der Kalk im Substrat nur für das Gehäusewachstum nötig ist. Dass der Grund ein Anderer ist, weisst Du ja inzwischen. Ich frage mich nur, wie Du diese Aussage tätigen kannst, ohne dass Du langfristige Erfahrungen mit unaufgekalktem, sauren Boden gemacht hast. Ist Dein Boden genauso sauer wie Kokoshumus? Haben Deine Schnecken schon mal Eier gelegt, so dass Du definitiv sagen kannst, dass sie sich wenn nötig auch problemlos eingraben? Wenn Du doch selbst sagst, dass Säure dem Gehäuse schaden kann, beantwortet das nicht dann auch Deine Frage nach der Sinnhaftigkeit? Ich für meinen Teil finde es einfach schöner, wenn meine Schnecken ein schönes Gehäuse haben, kein durch sauren Boden angegriffenes. Was ist falsch daran, wenn man es durch ein bißchen Gartenkalk erhalten kann? Und woher willst Du wissen, dass nicht aufgekalkter Boden weniger umgegraben wird?

Ich halte Deine Aussagen für absolut verfrüht, zumal Du ja nicht in Frage stellst, sondern ganz klar sagst, dass Aufkalken von saurem Boden vollkommen überflüssig ist. Schnecken können den Bodengrund im Terrarium auch trotz Laubschicht nicht so meiden, wie es ihnen in der Natur möglich ist.

Was Deine Abneigung gegen Kokoshumus betrifft, ausprobiert habe ich an Substraten schon so einiges (Pinienrinde-Mischungen, Walderde, Aussaaterde, Terrariumerde / Laub ist grundsätzlich darin). Unterschiede im Verhalten oder Wachstum konnte ich jedoch bis heute keine feststellen, egal welches Substrat ich nutze. Meine Priorität liegt daher eher in einer naturnahen Einrichtung, wie Laub, Moos, echte Pflanzen, Äste etc.
Liebe Grüße
Sandra
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Re: Hier findet ihr alle Infos zum Thema "Kalk"

Beitragvon himbidas am 03.01.2016, 19:41

@cleo
Interessanter Link, aber deine Aussage
Im Netz hab ich eben dieses klick mich gefunden, dort wird auch beschrieben, dass Schnecken den Kalk auch über die Sohle aufnehmen.

wird durch den Artikel so nicht belegt.
Die direkteste Methode der Kalkaufnahme kann man beispielsweise bei Weinbergschnecken beobachten, wenn sie mit kohlendioxidreichem Sohlenschleim Kalkstein anlösen, um Kalkmaterial aufzunehmen. Auch Schnecken können so in geringem Maße zu Verwitterung beitragen. Im Allgemeinen wird Kalk aber durch die Nahrung, manchmal auch durch das Verzehren von Bodenmaterial, aufgenommen.

Hier wird nur davon geschrieben, dass die WBS den Kalk mit CO2-reichem Sohlenschleim anlöst - ziemlich einfache chemische Reaktion.
Wie die Aufnahme erfolgt, wurde dabei nicht beschrieben. Und da es im "Magen" der Schnecke extra einen Zellbereich zur Kalkverarbeitung gibt,
gehe ich davon aus dass sie die angelöste Kalkpampe ganz normal frisst und den darin gelösten Kalk verarbeitet. Ich denke, den Kalk osmotisch über
den Fuß aufzunehmen, irgendwie im Körper bis zum "Verarbeitungszellhaufen" zu transportieren, ist einfach zu aufwändig.

Das nur mal zu meinem Eindruck, dass da eben doch manchmal eine falsche Kausalkette vermittelt wird.

Aber, es ist auch interessant, dass die Engländer (die die Achatis schon viel länger als "Haustiere" halten als wir Festlandeuropäer) eben anfangs nicht
gekalkt haben. :!:

@Sandy
Alles, was von Neutral abweicht, kann allem Schaden. Das ist ja gerade das, was ich versuche rüberzubekommen. Auch ist das nicht mein
Wissen oder meine Aussage, dass saurer Boden dem Haus schaden kann(!). (Hab ich nur zitiert). Aber auch basische Böden, nach der Devise
"lieber eine Hand mehr als zu wenig" sind eben nicht förderlich. Ich lese oft, fast panische Threads gerade von Anfängern in der Art
"Oooh, ich habe keinen Kalk für meine xyz-Schnecke, was mach ich nur was mach ich nur?"
Als Antwort, irgendwann später im Thread, garnicht im eigentlichen Opener-Kontext kommt dann sowas wie "kauf dir im Baumarkt
nen 20kg Sack Rasenkalk, ist günstig und ...". Hat sich mal jemand ausgerechnet, wie viel Häusle man aus 20 Kilo bauen kann?
Ne, mein Boden ist definitiv nicht so sauer wie Kokoshumus. Aber das ist ja das, was ich auch versuche zu vermitteln. Macht es euch nicht
so einfach mit dem Bodengrund. Nicht einfach das "Billigste" nehmen und aufkalken. Es gibt doch Alternativen. So wie du selber sagst,
verschiedene Arten von Wald-, Terra-, Anzuchterde. Geht im Herbst in den Wald/Park/Garten und sammelt (auch etwas auf Vorrat) gutes
Buchen-, Ahorn- sonstwas-Laub.
Macht euch die Arbeit und stellt euren, ach-so-geliebten-ich-mache-alles-für-meine-Achatis, echte Pflanzen rein. Sch... drauf, wenn sie
gefressen werden. War es eben Vesper auf längere Zeit. Dann stelle ich die nächste für schissen-Pfennig-Pflanze rein. Wenn ich so manches
Terra-Bild sehe, könnte einem das Heulen kommen. 5 cm Kokoshumus, ein Fressnapf und nen Kletterstock. Wenns geht, noch ne künstliche
Pflanze und dann heulen, dass sie die LF nicht hält. Na, woran denn auch? Am Stock? Dann wird gepumpt und gesprüht, bis das Substrat
sacknass ist und alle Woche ausgedrückt werden muss. Dass es anders geht, sieht man doch auch hier, z.B. fienchen & co. (keine Schleichwerbung!)
Und ich will auch keinesfalls den alten Hasen, äh Schnecken :? , hier zu Nahe treten und irgendwas an ihren Erfahrungen anzweifeln.
Wer bin ich denn :?: Ne, die Neuen, Unerfahrenen, mit 2,3 oder 4 Fulicas, die es ganz gut meinen mit ihren Schützlingen - auf die muss
man ganz besonders eingehen. Ich hinterfrage eben gerne und mache mir Gedanken, warum das und das, so und so ist. Manch junger
Terrarianer saugt aber dankbar alles Gesagte auf, rammelt in den Baumarkt und holt sich 20 Kilo Kalk. Und dann? Ruff damit?

Also, hoch lebe die naturnahe Einrichtung :)
lg an Alle
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Re: Hier findet ihr alle Infos zum Thema "Kalk"

Beitragvon Rasplutin am 03.01.2016, 20:12

Ich verweise mal auf einen alten aber trotzdem lesenswerten Artikel von Erich Frömming
Untersuchungen über den Einfluß der Härte des Wohngewässers auf das Vorkommen unserer Süßwassermollusken
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Re: Hier findet ihr alle Infos zum Thema "Kalk"

Beitragvon Wassn am 03.01.2016, 20:43

Sehr spannender Artikel. Vielleicht verhält es sich bei Landschnecken ähnlich? Bei uns gibt es Weinbergschnecken...Aber nicht überall. Nach welchen Kriterien sucht Schnecke sich ihren Lebensraum aus?
Nicht nur das Klima und Nahrungsangebot spielt eine Rolle.
Naturnahes Terrarium...Was heisst das? Wie groß müsste ein Terrarium sein, um optimale Bedingungen zu schaffen die von alleine ein Gleichgewicht zwischen Umgebung und Tier schaffen? In der Natur haben die Schnecken viel mehr Platz, den sie auch nutzen.
Gerade bei Schädlingsbefall stehe ich vor dem Scheideweg: Naturnah und schön gegen leichter zu reinigen. Ein Naturnahes Biotop benötigt Zeit und vor allem Ruhe um zu gedeihen und zu wachsen. Wenn ich aber regelmäßig alles rausräumen muss...Ist dies nur sehr bedingt möglich.
Ein Terrarium ist eine künstliche Lebenswelt. Ich habe kein Problem, abgefutterte Pflanzen zu ersetzen. Und ich finde den Boden aufzukalken auch nicht schlimm. Im meinem Terraboden habe ich neben auch Lehm und Pinienerde untergemischt. Ich denke mit " gar kein Kalk" oder " auf jeden Fall Kalk" schaffen wir weder noch einen natürlichen Bodengrund.
Spannend das alles.
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Re: Hier findet ihr alle Infos zum Thema "Kalk"

Beitragvon himbidas am 18.01.2016, 23:05

@Rasplutin - sag mal, wie kommst du denn an solche "Schinken"? Wer sich aber die Mühe macht,und wenigstens die ersten 15 Seiten liest,
erfährt viel Erstaunliches über Säure, Basen und Schnecken/Muscheln. Ist zwar etwas schwerer zu lesen (wer benutzt heute noch solche
Formulierungen), aber nichtdestotrotz sehr lesenswert.
@Wassn - dem kann ich soweit - außer dem "regelmäßig alles rausräumen" - vorbehaltlos zustimmen.
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Re: Hier findet ihr alle Infos zum Thema "Kalk"

Beitragvon Tino am 25.02.2016, 12:34

8352

Habe diesen Kalk vor kurzem diesen Kalk untergemischt. Meine Schnecken wollten dann den Boden irgendwie nicht mehr berühren und hingen ständig an der Scheibe. Ist das der falsche Kalk, oder soll ich es nochmal probieren, und sie gewöhnen sich dran?
Würde in mein neues Terrarium diesen Kalk, mit dieser Erde mischen:
8377

Und dazu noch Seramis Outdoor Pflanzengranulat.

Passt das dann?

LG

2 verlinkte Bilder gefunden, 2 konnten gesichert werden.

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Re: Boden aufkalken mit...?

Beitragvon Natili am 04.05.2016, 16:40

Hier findest Du alles zum Thema Kalk:http://www.schnecken-forum.de/phpBB3/viewtopic.php?f=1&t=12635

Hier noch ein Thread über geeigneten Bodengrund: http://www.schnecken-forum.de/phpBB3/viewtopic.php?f=1&t=17448
Liebe Grüße von Natili
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