Trockenruhe seit 3 Wochen?

Alles über die Haltung der Achatschnecken (Terrarien, Ernährung,...)

Trockenruhe seit 3 Wochen?

Beitragvon René 2 am 15.11.2011, 17:47

Hallo!

Könnt ihr mir mal eure Meinung dazu geben, was ihr tun würdet, wenn euere Schnecken sich für drei Wochen in die Trockenruhe begeben würden?
Ich habe einige meiner Schnecken (A. fulica) schon seit fast drei Wochen nicht mehr außerhalb des Bodengrundes gesehen. Sie sind verbuddelt und haben einen Kalkdeckel auf der Gehäuseöffnung, sind aber nicht weit zurückgezogen, im Grunde gar nicht.
Die ein oder andere kommt hin und wieder mal zum Fressen hervor, was man daran sieht, dass die Schnecke plötzlich woanders vergraben ist (oder man sie tatsächlich irgendwann mal am Futter sieht). Alle Schnecken sind nicht vergraben, aber die meisten.

Seht ihr das als normal an, oder muss ich irgendwas tun?
LG
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Re: Trockenruhe seit 3 Wochen?

Beitragvon vinbergssnäcka am 15.11.2011, 18:01

ich habe zwar selber keine fulica, aber ich sehe das als völlig normal an. Meine A.achatina verhalten sich genauso.
liebe Grüße

Heike
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Re: Trockenruhe seit 3 Wochen?

Beitragvon Cleo am 15.11.2011, 19:08

Hallo,
fulica hab ich auch nicht mehr, aber der Großteil meiner panthera hat sich auch vor ein paar Wochen verdeckelt und schlummert nun im Bodengrund. Ich lass sie einfach ruhen, wenn ihre Zeit da ist kommen sie von allein wieder nach oben, und das werden Deine Schnecken auch, mach Dir keine Sorgen :)
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Re: Trockenruhe seit 3 Wochen?

Beitragvon MissRainstar am 17.11.2011, 18:39

Meine Fulica sind nun ca. 8 Monate alt und haben bislang noch keine einzige Trockenruhe gemacht. Ist das normal? Ab wann und warum fangen sie damit an? Wie soll ich mich in diesem Falle verhalten...Aqua trotzdem weiterhin reinigen oder lieber auch ruhen lassen bis aufs Nachbesprühen mit Wasser.
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Re: Trockenruhe seit 3 Wochen?

Beitragvon René 2 am 18.11.2011, 06:55

Das ist normal. Bis dahin sind die Schnecken noch nicht ausgewachsen und machen noch keine richtige Trockenruhe. War bei mir auch so.
Außerdem ist das bei der Trockenruhe der Achatschnecken nicht so wie bei der Winterstarre (oder was auch immer) bei den einheimischen Schneckenarten. Die Trockenruhe ist im Terrarium nicht überlebenswichtig, die Winterstarre schon.
Also alles OK.
LG
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Re: Trockenruhe seit 3 Wochen?

Beitragvon Cleo am 18.11.2011, 07:28

René 2 hat geschrieben:Bis dahin sind die Schnecken noch nicht ausgewachsen und machen noch keine richtige Trockenruhe.


Das ist so nicht unbedingt richtig. Ich hab hier einige halbwüchsige Immaculata panthera, die sich auch gerade verdeckelt in der Trockenruhe befinden, eine der ausgewachsenen panthera ist dagegen munter unterwegs. Somit hat die Trockenruhe anscheinend nichts mit der Größe/dem Alter der Schnecke zu tun.
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Re: Trockenruhe seit 3 Wochen?

Beitragvon René 2 am 18.11.2011, 07:38

Das würde ich jetzt so pauschal sagen. Vielleicht nicht bei jeder Achatschneckenart.
LG
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Re: Trockenruhe seit 3 Wochen?

Beitragvon MissRainstar am 18.11.2011, 10:37

Wofür ist diese Trockenruhe und warum dauert sie unterschiedlich lange? Soll ich, wenn sie mal in diese Starre verfallen trotzdem täglich Futter reinlegen?
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Re: Trockenruhe seit 3 Wochen?

Beitragvon Cleo am 18.11.2011, 13:39

In der Natur verdeckeln sich die Schnecken wenn die Luftfeuchtigkeit sinkt, um sich vor dem Austrocknen zu schützen. Die unterschiedliche Dauer der Trockenruhe kann ich leider nicht erklären. Wenn sich tatsächlich alle Schnecken in einem Becken verdeckelt haben würde ich kein Futter reinlegen, es wird ja eh nicht gefressen. Wenn die Schnecken wieder aufwachen hat man ja immer noch genug Zeit wieder Futter ins Becken zu legen.
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Re: Trockenruhe seit 3 Wochen?

Beitragvon MissRainstar am 18.11.2011, 14:02

aah, danke :)
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Re: Trockenruhe seit 3 Wochen?

Beitragvon Becca am 19.11.2011, 22:26

Schadet es eigentlich den Achatis, wenn sie keine Trockenruhe machen?
Ich hatte früher mal Arianta arbustorum, und bei denen verkürzt sich die Lebenserwartung drastisch, wenn man sie nicht Winterschlaf halten lässt.
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Re: Trockenruhe seit 3 Wochen?

Beitragvon René 2 am 22.11.2011, 17:20

René 2 hat geschrieben:Die Trockenruhe ist im Terrarium nicht überlebenswichtig, die Winterstarre schon.

Nein, Winterschlaf und Trockenruhe haben fast nichts miteinander zu tun, außer dass eben ein Kalkdeckel gebildet wird und die Schnecke inaktiv wird. Auch hier reduziert sie natürlich ihren Energieverbrauch, aber im Vergleich zur Winterstarre ist die Trockenruhe keine unbedingt nötige Pause (ich denke, dass es für die Schnecke bzw. deren Körper schon eine Art Erholung von der aktiven Zeit darstellt, im Winter nicht aktiv zu sein), sondern eher eine Art kurzfristiger Schutzmechanismus, um sich vor dem Austrocken zu schützen.
Auch hier scheinen sich die Tiere nach einer Art "inneren Uhr" zu richten; auch in ihrem Heimatgebiet gibt es wärmere bzw. trockenere und kältere Monate. In den warmen Monaten halten die Schnecken dann die Trockenstarre.
LG
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Re: Trockenruhe seit 3 Wochen?

Beitragvon Fine am 22.11.2011, 19:34

René 2 hat geschrieben: ......aber im Vergleich zur Winterstarre ist die Trockenruhe keine unbedingt nötige Pause

Woher weißt du das eigentlich so genau? Hast du dazu irgendeine Quelle?

Ich denke auch dass das bei vielen Arten so ist, wüsste aber nicht, ob man das so pauschal für alle Achatschneckenarten sagen kann.
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Re: Trockenruhe seit 3 Wochen?

Beitragvon René 2 am 30.11.2011, 19:45

Das, was ich an Textquellen habe, lässt sich leeider ziemlich so auslegen, wie man es gerade braucht.

In "Die Afrikanische Riesenschnecke Achatinaa lissachatina)fulica"2 von Heiko Schulz & Robert Norsieck steht dazu:

Anders als die Einheimischen Schneckenarten, wie etwa die Weinbergschnecke (Helix Pomatia), verfügen Achatschnecken über keine gesonderte Kälteanpassung [...]. Jedoch reagieren die Schnecken sehr wohl auf Veränderungen in der Luftfeuchtigkeit, wie es auch in ihren natürlichen Lebensräumen [...] nötig ist. Neben diesen periodischen Ruhephasen brauchen die Schnecken auch eine längerfristige, die im Allgemeinen in den europäischen Winter fällt. Während dieser Ruhephase, die im natürlichen Umfeld der Schnecken zur Überdauerung der Trockenzeit dient, verstecken sich die Tieere, oftmals auch eingegraben im Boden, und schützen sich gegen Verdunstung [...].

Dieses "brauchen" kann man jetzzt so versstehen, dass sie diese Ruhezeit in der Natur brauchen, sie im Terrarium aber so beibehalten haben, obwohl keine Notwendigkeit dazu besteht. Oder man legt es so aus, dass sie diese Ruhe immer brauchenn.

Andreas Leiß schreibt in seinem Buch "Achatschnecken - Die Familie Achatinidae":

Die meisten der von Achatschnecken bewohnten bewohnten Gebiete zeichnen sich zwar durch ein feucht-tropisches Klima aus, sind aber zum Großteil von saisonalen Trockenzeiten geprägt. Während dieser für die Schecken ungünstigen Zeit vergraben sich die Tiere im Boden und verschließen ihr Gehäusee mit einem [...] Deckel, dem Diaphhragma. Diese Starre kann, je nach Länge der Trockenperiode, mehrere Monate lang andauern. Da die Schnecke während diesser Phase keine Nahrung aufnimmt, musss sie von ihren Reserven leben. Bei lang andauernder Trockenstarre kann die Schnecke einen erheblichen Gewichtsverlust erleiden, der in erster Linie auf Wasserverlust zurückzuführen ist. [...] Mit Beginn der Regenzeit erwachen die Schnecken aus ihrer Starre[...] und kriechen an die Oberfläche.

Der Anfang spricht für eure These, dass das nur für einige Arten gilt, denn es heißt ja, dass es nicht in allen Gebieten diese Trockenzeiten gibt. Generell habe ich diesen Text aber so verstanden, dass die Trockenruhe nicht unbedingt notwendig ist, denn die Länge der Ruhezeit ist variabel. Die Frage ist hier, von wie lange bis mehreren Monaten ist dieser Ramen? Wenn diese Ruhephase z.B. auch nur eine Woche dauern kann, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Zeit bzw. das Versäumnis einer Ruhephase dieser Dauer bei der durchschnittlichen Lebenserwartung der Schnecken von bis zu 10 Jahren einen negativen Einfluss auf deren Gesundheitszustand hat. Eher im Gegenteil, wenn man den Gewichtsverlust bedenkt. Es sei denn, das ist für die Schnecken wie eine Art "Kur".

Ihr versteht das Probllem?

Wäre super, wenn jemand Antworten auf diese Fragen geben kann.

PS: Ich hoffe, das ist so OK mit den Zitaten.
LG
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Re: Trockenruhe seit 3 Wochen?

Beitragvon Fine am 02.12.2011, 20:58

René 2 hat geschrieben:Das, was ich an Textquellen habe, lässt sich leeider ziemlich so auslegen, wie man es gerade braucht.

....eben deshalb denke ich, dass man nicht einfach so sagen kann, dass eine Trockenruhe nicht benötigt wird.

Im Grunde genommen wissen wir ja garnicht, ob sich eine fehlende Trockenruhe irgendwie negativ auswirkt
Ich könnte mir vorstellen, dass Arten die aus bestimmten Gebieten kommen in denen es wirklich große, jahreszeitlich bedingte Klimaschwankungen gibt, doch irgendwie stärker an diese Bedingungen angepasst sind und eine Trockenruhe sozusagen "vorprogrammiert" ist.
Andere Arten, die vielleicht anpassungsfähiger und weiter verbreitet sind, oder auch aus Gebieten kommen die nicht regelmäßig großen, länger anhaltenden Klimaschwankungen unterworfen sind, sind da vielleicht nicht so auf eine Trockenruhe angewiesen.

Die Tatsache, dass manche Arten zu bestimmten Zeiten in Trockenruhe gehen ohne dass sich die Bedingungen im Terrarium ändern, würde ja dafür sprechen, dass dieses Verhalten genetisch irgendwie festgelegt ist.....daraus könnte man dann auch evtl. ableiten, dass sie diese Zeit der Trockenruhe "brauchen".
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