Natürliche Bedingungen -> Kein Substrat austauschen?

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Natürliche Bedingungen -> Kein Substrat austauschen?

Beitragvon kakashi am 10.02.2012, 02:37

Hallo,
ich melde mich nach ner ganzen Weile auch mal wieder, nachdem ich so langsam einigermaßen erfahren mit meinen ersten Schnecken bin.^^
Ich wechsle natürlich auch ganz brav alle 3-4 Woche das Substrat aus und habe Tauwürmer drin, die immer ganz flott sämtlichen Kot, der auf dem Boden liegt, auffressen.
Das hat mich doch ziemlich fasziniert und in meiner kindlichen Begeisterung bin ich zu der Frage gekommen, welche Bedingungen man wohl schaffen müsste, damit der Boden sich selbst reguliert, sodass man das Substrat nicht mehr austauschen müsste. Ich geh dabei mal von dem üblichen Kokoshumus oder irgendwas erdigem aus.
Klar, einen tatsächlich authentischen geschlossenen (von Futter abgesehen) Kreislauf aufzubauen/ wachsen zu lassen, ist in einem mittelgroßen Terrarium vermutlich unmöglich, aber es soll ja zumindest vorerst auch eher ein theoretischer Gedankengang bleiben, solange ich mir nicht wirklich ziemlich sicher wäre, dass das funktionieren würde, würde ich das meinen Schnecken nicht zumuten :)
Die Frage ist also wie gesagt, was fehlt an Zutaten um sich eine mikrobiologische Arche zu backen?^^

Ich denk, das erste Problem ist, dass der Boden ja mit der Zeit immer saurer wird. Hat hier jemand zufällig eine Ahnung, wie der Boden in der Natur wieder alkalischer wird?


/edit: ich habe hier einen Link gefunden, zu einem Erfahrungsbericht eines Chamaeleonhalters, der genau das gemacht hat, er spricht übrigens auch davon, dass sich seit 3 Jahren irgendwelche Schnecken darin befinden :)
http://chamaeleons-online.com/wiki/Beim ... Bodengrund
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Re: Natürliche Bedingungen -> Kein Substrat austauschen?

Beitragvon Ibag_FL am 10.02.2012, 08:08

Mal ne Gegenfrage: Warum tauschen eigentlich alle so oft ihr Substrat? Ich habe meine aktuelle Schneckenbande seit Oktober und das Substrat noch nicht einmal gewechselt. Es stinkt nicht, sieht noch gut aus und alles ist okay, sehe aktuell keinen Grund es zu wechseln. Ich suche täglich die kleinen Überreste von Salat & Co. raus, Kot wird entfernt sobald ich ihn sehe, aber definitiv täglich. Vor ca. 6 Wochen habe ich das Substrat, weil es an einer Stelle etwas zu feucht war, das war vor der Heizmatte, ausgedrückt und nach gekalkt. Die Schnecken beschweren sich nicht, verbuddeln sich trotzdem und alles ist fit. Ungeziefer habe ich bisher keines gesichtet. In den nächsten Wochen will ich etwas neues Substrat drauf machen und nochmal nach kalken, aber komplett neues wollte ich nicht machen und auch keinen großen Austausch.

Deswegen meine Frage: Warum Substrat wechseln? Fängt es bei euch an zu stinken, habt ihr kleine Fliegen oder Ungeziefer drin nach einer Weile? Sehe ich die nur nicht?
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Re: Natürliche Bedingungen -> Kein Substrat austauschen?

Beitragvon Achatinidae am 10.02.2012, 08:45

Anfangs haben wir auch so alle 6-8 Wochen das Substrat gewechselt, da wir zu sehr "nagergeprägt" da ran gegangen sind, nach dem Motto "muss doch mal richtig saubergemacht werden". Blöd, ich weiß... :roll:

Das haben wir zwei mal gemacht und dann überlegt, dass das eigentlich unsinnig ist - bei einem Aquarium würde man ja auch nicht alle paar Wochen das Wasser komplett wechseln, da fängt doch gerade erst das System an, sich einzupendeln. Also ist statt dessen in sämtliche Terrarien ein Trupp Asseln eingezogen und seither wird nur noch nach Bedarf Substrat aufgefüllt (wenn durch Eiersuche&co zu viel verloren gegangen ist) und/oder nachgekalkt. Irgendwelche unerwünschten Untermieter haben wir nicht, "müffeln" tut es auch nicht und die Pflanzen wachsen gut (es sei denn, sie fallen den Schnecken zum Opfer). Von daher sehe ich keinen Anlass für regelmäßigen Substratwechsel.

Etwas anders konnte ich allerdings beobachten, was ich witzig finde: in den wärmeren Terrarien fängt nach einer Weile (so nach zwei Monaten) irgendein Grünzeug an zu wachsen, dass ganz sicher nicht durch Futter eingeschleppt wurde, sondern irgendwie in dem Humuszeug drin gewesen sein muss. Scheint, als wären da irgendwelche Samen drin gewesen, die eine Weile schön feucht und warm gehalten werden müssen, bevor sie anfangen zu keimen. :?
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Re: Natürliche Bedingungen -> Kein Substrat austauschen?

Beitragvon rabbit am 10.02.2012, 11:55

Wie lange hast du das Substrat schon drin?

Das mit den Pflänzchen aus dem Substrat habe ich auch schon gelesen.
Den Schnecken sollen sie nicht schaden.

lg rabbit
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Re: Natürliche Bedingungen -> Kein Substrat austauschen?

Beitragvon Ibag_FL am 10.02.2012, 12:14

Ich habe bzgl. Asseln mal eine Frage. Als ich meine Schnecken bekam waren 2 - 3 mit im Substrat in den Dosen. Am Anfang habe ich diese auch regelmäßig gesehen, nun aber schon länger nicht. Deswegen würde ich gerne noch ein paar reinpacken, weil ich denke, dass sie gute Arbeit leisten. Mein Terra ist 80 x 40 x 40 groß. Wie viele brauche ich? Entnehmt ihr die einfach so eurem Garten? Besteht die Gefahr, dass sie Krankheiten einschleppen? UND eine meiner Schnecken hat ein GIGANTISCHES Atemloch, Bilder poste ich bald mal in meinem Thread, kriechen die da auch schon mal rein? Es ist ja immer mal wieder zu lesen, dass man keine Würmer ins Terra setzen soll, weil die eben in die Atemlöcher kriechen können/würden.

Auf Dauer werde ich definitiv keine Substratwechsel durchführen. In nächster Zeit wollte ich mal auffüllen, weil ich eh ein zweites großes Terra einrichten möchte und dafür ein paar Humusziegel "erweichen" muss und nachkalken. Müll wird einfach gelegentlich mal weiträumig entfernt.

Edit: Übrigens würde ich das Substrat gerade wegen der Pflanzen nur ungerne wechseln wollen. Die Efeutute fühlt sich gerade so richtig wohl und wächst sogar weiter und auch mein Drachenbaum zeigt keine Ermüdungserscheinungen. Die können sicher älteres Substrat besser gebrauchen, als das frische, oder?
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Re: Natürliche Bedingungen -> Kein Substrat austauschen?

Beitragvon Frosty am 10.02.2012, 13:04

Zu den kleinen Pflänzchen. Das kann ich bei mir auch beobachten. Allerdings gehe ich davon aus, dass die Schnecken Samen von Tomaten oder Gurken mitfressen, diese dann unverdaut ausscheiden und so im Aquarium und im Boden verteilen.
lg Stephie
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Re: Natürliche Bedingungen -> Kein Substrat austauschen?

Beitragvon Ibag_FL am 10.02.2012, 13:24

Ich hatte auch schon kleine Gurkensämlinge in meinem Terra, leider wachsen sie schlecht und kommen über das erste Stadium nicht hinaus.
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Re: Natürliche Bedingungen -> Kein Substrat austauschen?

Beitragvon Achatinidae am 10.02.2012, 13:35

@Ibag_FL: Eine Zahl kann ich Dir auch nicht nennen. Wir haben seinerzeit einfach in jedes Terrarium eine handvoll Asseln aus dem Garten gesetzt (in die "wärmeren" auch die weißen Asseln, sozusagen testweise) und die haben sich dort überall wunderbar vermehrt. Wenn es mir zu viel Gekrabbel wird, nehme ich beim Saubermachen die Korkteile raus und klopfe die draußen einmal gründlich ab, da sitzen - sie bei uns zumindest - immer massenweise drin versteckt.
Über die Atemloch-Frage habe ich mir anfangs auch ein wenig Gedanken gemacht, aber nachdem ich mehrfach beobachten konnte, wie eine Schnecke blitzschnell ihr Atemloch dicht gemacht hat, in dem Moment, in dem eine Assel auch nur in die Nähe davon kam, bin ich deutlich entspannter. Ich seh auch nur sehr selten mal eine Assel direkt an einer Schnecke rumkrabbeln, meist sind sie irgendwo auf/im Substrat oder eben vor allem an den Korkteilen unterwegs und machen eher schon fast einen Bogen um die Schnecken, wie mir scheint.
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Re: Natürliche Bedingungen -> Kein Substrat austauschen?

Beitragvon Ibag_FL am 10.02.2012, 14:17

@Achatinidae: Super, danke dir. Dann werde ich wohl die Tage mal im Garten ein paar Kellerasseln "ernten". Kann ja nur nützlich sein.
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Re: Natürliche Bedingungen -> Kein Substrat austauschen?

Beitragvon kakashi am 10.02.2012, 15:33

also muss man das substrat gar nich tauschen, wenn man oft genug nachkalkt und würmer oder asseln drin hat?
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Re: Natürliche Bedingungen -> Kein Substrat austauschen?

Beitragvon Birte am 10.02.2012, 15:36

Ich tausche das Substrat etwa 1 mal im Jahr komplett aus, wenn im Sommer zu viele Springschwänze drin sind, oder die Fruchtfliegen nerven. Asseln hab ich sonst auch drin und wechsel dann nur manchmal die oberste Schicht aus.
LG, Birte
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Re: Natürliche Bedingungen -> Kein Substrat austauschen?

Beitragvon kakashi am 10.02.2012, 15:42

und ich investier da jeden monat teuer zeit und geld... xD

mit fruchtfliegen hat man übrigens überhaupt kein problem mehr, wenn man son glas mit diesem gemisch neben das terrarium stellt:
Nehmen Sie ein Glas und mischen Sie darin

- ca. 1 Teil Essig

- ca. 3 Teile Fruchtsaft

- ca. 2 Teile Wasser

- ein Tropfen Spülmittel

Geben Sie das Wasser zuletzt hinzu und schwenken Sie das Glas, um die Flüssigkeit zu mischen. Stellen Sie das Glas am besten in die Nähe Ihres Obstkorbs.

von http://www.tippscout.de/fruchtfliegen-l ... _2961.html

das hat bei mir wunderbar geholfen, nach ca 2-3 tagen, war die ganze plage tot^^
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Re: Natürliche Bedingungen -> Kein Substrat austauschen?

Beitragvon René 2 am 10.02.2012, 16:43

Birte hat geschrieben:Ich tausche das Substrat etwa 1 mal im Jahr komplett aus, wenn im Sommer zu viele Springschwänze drin sind, oder die Fruchtfliegen nerven. Asseln hab ich sonst auch drin und wechsel dann nur manchmal die oberste Schicht aus.


Jo, mach' ich mittlerweile auch nicht mehr so oft. Es hieß hier ja früher so alle 2 Monate, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, aber ich habe festgestellt, dass das eigentlich nur Geldverschwendung ist. Seitdem wird das Substrat nur zweimal im Jahr ausgetauscht. Das spart eine Menge Geld und die Schnecken müssen nicht mehr so oft das frische Substrat ertragen, wo sie dann ein paar Tage lang nicht mehr auf den Terrarienboden kommen.
LG
René
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Re: Natürliche Bedingungen -> Kein Substrat austauschen?

Beitragvon Pfötchen am 10.02.2012, 18:03

Ich wechsle auch sehr selten bis kaum das ganze . Ich hab erst 2x das Terra ganz neu aufgefüllt - vor einem Jahr , als ich die Schnecken neu bekommen hab (logischerweise ^^ ) und vor 2 Monaten, als ich (oder wir *gg*) umgezogen bin/sind . Ansonsten hab ich immer nur nachgefüllt ab und an.
lg von Christine + den 8 Haarigen + den 10 Schleimigen
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Re: Natürliche Bedingungen -> Kein Substrat austauschen?

Beitragvon Becca am 11.02.2012, 00:41

Wegen der Asseln: Für ein 80x40x40 Terra würde ich schon mindestens 10 Stück rein geben, damit sie auch "wirken". (vermehren werden die sich dann sowieso).
In Punkto Atemlöcher hatte ich noch nie Probleme, weder mit den Asseln noch mit den Regenwürmern. Ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine in die Lunge der Schnecken verirrt für eher gering.
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