Hallo Samantha,
Lehm in Terrarien kenne ich persönlich nur im Wüstenbereich, da wird er anteilig mit Sand gemischt, um die Erde etwas fester zu machen, zum Stabilisieren der Höhlensysteme bei Arten, die Gänge graben, bis hin zu trittfestem Untergrund. Je nach dem, wie hoch der Lehmanteil ist, wirds fester. In Regenwaldterrarien habe ich davon noch nie gehört.
Da Lehm aber mit viel Feuchtigekeit fester bzw modellierbarer wird, denke ich, dass das Substrat dann recht kompakt wird, was für grabende Arten (oder zumindest zur Eiablage) dann wohl eher ungünstig ist. Ich vermute aber mal, dass ein geringer Anteil nicht so viel ausmachen wird. Wie viel das dann ist, kann ich dir leider nicht sagen. Vor allem wenn man zur Eiersuche öfter alles umgraben muss, wird sich das wohl nicht so schnell verdichten. (Und wenn doch, wirst du es dann merken
) Du könntest das Lehmpulver auch nur an die Oberfläche streuen und besprühen, dann brauchst du auch weniger. Vielleicht kannst du es ja auch mal in einem Teil des Terrariums ausprobieren und dann vergleichen, wie es nach ein paar Wochen aussieht?
Ansonsten wäre vielleicht ein Lehmbad eine Option, praktisch wie das allseits beliebte Heilerdebad. Luvos Heilerde besteht laut Homepage ausschließlich aus "eiszeitlichen Lößablagerungen". Löss ist ein Sediment, das vorwiegend aus Schluff besteht. Schluff bezeichnet lediglich unverfestigtes Gestein in Körnergröße von 0,002 mm bis 0,063 mm. Sand wäre die nächst gröbere Stufe, 0,063 bis 2 mm; Das nächst feinere wäre dann Ton, die Körnergröße ist hier kleiner als 0,002mm.
Und jetzt der Clou: Lehm ist per Definition einfach eine Mischung aus Sand, Schluff und Ton.
Jedenfalls, bezüglich deines Bodens: Viele Schnecken meiden reines Kokossubstrat, wenn es ganz frisch ist. Es ist ja praktisch "steril" und enthält nichts, was ihnen nutzen könnte. Da bevorzugen sie die glatte Glasfläche. Deshalb muss man den Bodengrund eben etwas aufwerten. Vielleicht eben auch mit Lehmpulver.
Ich bin nicht für die Nutzung von Torf, eben aus Umwelttechnischen Aspekten. Aber vom Prinzip her geht er für Schnecken gut. Falls du keinen Kokoshumus verwenden möchtest, wäre Pinienhumus noch eine Option. Den gibts zum Beispiel beim Dehner. Ist zwar auf den ersten Blick etwas teuer, aber langlebig und nimmt, ähnlich wie Kokoshumus, sehr viel Feuchtigkeit auf.
Du kannst dein Buchenlaub, das du oben drauf gibst, auch immer wieder mit untermischen. Das lockert die Erde noch etwas auf und macht sie nährstoffreicher. Deine kleinen Helfer und auch Pflanzen werden sich darüber freuen
Natürlich gilt das auch für das Eichenlaub, allerdings verrottet das langsamer und die Nährstoffe sind so erst später verfügbar.
Moos ist natürlich immer gut um die Feuchtigkeit zu halten und, wie du ja bereits geschrieben hast, die Schnecken lieben es. Ich habe zwar schon gelesen, dass es auf dauer die Gehäuse angreift, das finde ich aber nicht so wichtig, wie dass sie sich wohlfühlen.
Viele liebe Grüße, Claudia