Hallo
Vorwarnung:
1. Der Beitrag ist länger.
2. Ich möchte den Raum für eine Diskussion öffnen, die vielleicht viele unterschiedliche Ansichten zusammenkommen lässt. Bitte offen und nett bleiben.
Leider habe ich noch nicht viele Neuigkeiten. Ich kann das Produkt zwar bestellen, jedoch schwanken die Wartezeiten zwischen wenigen Tagen und bis zu drei Wochen und das ist mir zu lang. Zu dem kann ich es aktuell nur in einem Laden bestellen, der durch die Zollkosten (CH) ordentlich draufschlägt.
Ich habe die Gelegenheit jedoch genutzt und mich generell um die Bodenaufbereitung und die Art der Haltung auf anderen Plattformen informiert.
Ich möchte meinen Tieren eine artgerechte Haltung ermöglichen und bei meinen Recherchen, die bis heute andauern sind mir Fragen aufgekommen, die ich gerne diskutieren möchte. Ich habe festgestellt, dass das Untermischen von Kalk in den Boden im deutschsprachigen Raum ein riesen Thema zu sein scheint.
Bei Plattformen aus den UK ist der Hinweis kaum zu finden, auch nutzt man dort selten Asseln oder ähnliches. Weiterhin wird sogar darauf verwiesen, dass ein übermässiger Kalkgenuss für die Tiere eher schädlich sein könnte.
Ich kalke den Boden immer auf und kontrolliere den pH- Wert regelmässig, aber muss ich das wirklich?
Ich beobachte meine Tiere und deren Nachwuchs. Die Sepiaschale wird nur wenig angefressen, der Boden enthält ausreichend Kalk bei einem guten pH. Ich habe vier adulte Tiere und Nachwuchs (A.fulica, Becken: 100x50x50 und 60x30x30). Ein Tier belehrt mich dabei jedes mal auf' s neue- Olaf.
Olaf ist nicht besonders schön noch intelligent, das war er noch nie. Sein Haus ist... naja... hässlich und er bleibt regelmässig in Löchern stecken, weil er nicht durchpasst und das aber nicht merkt. Einmal habe ich bemerkt, dass meine Luftfeuchtigkeit im Terra mit konstanten 90% eigentlich zu hoch war. Keine Schnecke hat das beeinträchtigt aber ich wollte vorbildlich sein und habe sie auf konstante 80% runterreguliert. Olaf ist aus Trotz direkt zwei Tage später in Trockenruhe gegangen.
Als sein Haus sich mal gepellt hat bin ich schier an die Decke. Ich habe das ganze Forum durchwühlt und alles gemacht: Breie, Heilerde, Kalk, Ernährungsumstellung. Nix hat geholfen. Er will nur seine Leckerbissen, Heilerde wird als genauso unwürdig eingestuft, wie Bio- Petersilie.
Erst als ich angefangen habe einen "natürlichen Zyklus" nachzuahmen, habe ich einen Unterschied bemerkt. Ich ändere jede Woche die Einrichtung, ich ändere den Ort der Futterstelle und die Luftfeuchtigkeit lasse ich bewusst schwanken, so wie es bei Regenfällen im Regenwld der Fall wäre. Das Terra steht jetzt dunkel, so wie es am Boden des Urwaldes auch wäre. Gefüttert wird nur in den Wachphasen der Tiere. Berührungen einmal in der Woche, wenn Putztag ist. Alle Schnecken haben nun einen natürlichen Rhythmus von 21:00 bis 09:00 entwickelt. Olaf ist hässlich aber munter, die anderen sind nicht besser oder schlechter drauf als vorher. Weiterhin habe ich beobachtet, dass das zu Hause mit 100x50x50 für meine vier Adulten zu klein zu sein scheint. Ich denke den Raum noch mehr an eine natürliche Umgebung anzupassen und werde mir wohl ein Terra mit mind. 150cm zulegen müssen.
Warum berichte ich das? Umso mehr ich mich bemüht habe alle Parameter perfekt zu halten umso mehr hat Olaf mir buchstäblich den Finger gezeigt.
Deswegen möchte ich folgende Fragen in den Raum stellen:
Ist eine Aufbereitung mit Kalk Terrarienböden tatsächlich notwendig? Von einigen Regenwäldern wissen wir, dass der Boden arm an Nährstoffen sein kann, dazu gehört auch Magnesium. Ich kann mir vorstellen, dass die Tiere sich darauf eingestellt haben und deshalb auch Kalk über den Fuss aufnehmen können, um es aus jeder Quelle zu gewinnen.
Besteht vielleicht die Möglichkeit, dass wir sehr viele Dinge unternehmen, die vielleicht nicht nötig wären? Würde es nicht reichen die Kalkzufuhr über die Nahrung sicherzustellen und den Boden regelmässig zu lockern, zu reinigen und zu tauschen? Können heimische Asseln oder auch Waldboden (naturbelassen) nicht auch reichlich Parasiten einschleppen?
Gibt es in unserem Forum ein Mitglied, welches bereits länger seine Tiere ohne diese Massnahmen hält und gute Erfahrungen damit gemacht hat?
Wenn ihr bis hier durchgehalten habt, seid ihr echt "krass" drauf.
Ich freue mich auf die Diskussion. Vielleicht in einem Gruppenchat?
Vielen Dank und ganz lieben Gruss.
Hier noch eine Auswahl verschiedener Quellen meiner Suche mit verlinkten Studien:
http://www.petsnails.co.uk/https://youtu.be/X-od_bZQRG4https://www.youtube.com/channel/UCQB2iG ... ZO0E9dLVbQhttps://mothernatured.com/pet-ideas-for ... s-as-pets/ https://www.internetgeography.net/topic ... ainforest/http://www.diercke.com/kartenansicht.xt ... -burn&fs=1