Hallo
Ich möchte hier niemand zu nahe treten, das ist nicht mein Ziel, also wenn ich hier jemand auf die Füße trete, dann Entschuldigung

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Ich muss hier doch etwas aus meiner Sicht richtig stellen.
Wir müssen zum einen zwischen kommerziellem Import, privater Import, Forschungsreisen und Schmuggel unterscheiden.
-kommerzieller Import:
Ich versuch mal zu erklären, ich habe den Eindruck, die Schneckenhaltung steht auf einen Stand, wie die Aquaristik bis zu den 60er Jahren oder die Froschliebhaber in den 70er Jahren, in denen sie auf den gewerblichen Import und Handel von Tieren angewiesen waren. Wenn ich mich nicht täusche, bitte korrigiert mich falls dem doch so ist, stammen fast alle im Hobby gehaltenen Tiere von Importen von Wildfängen oder aus Zuchtfarmen ab. Ohne diese gebe es das Hobby Schneckenhaltung nicht in der Form, wie es jetzt besteht. Also man kann dies verteufeln, aber dann gibt es keine Arten für das Hobby.
- Private Importe:
Wie oben geschrieben, bei Schnecken kaum vorhanden, wer von euch war schon privat in den Tropen sammeln? Auch hier wieder ein Vergleich mit anderen Hobbys. In den 60er Jahren, fingen private Sammelreisen an, ich denke da an Roloff, in den 70ern dann wurde es immer mehr Aquarianern möglich in die Ursprungsländer ihrer Lieblinge zu reisen. Dann ging es Schlag auf Schlag, jedes Jahr wurden neue Arten entdeckt, durch kommerzielle Importe immer weniger, da die sich auf ihre Fangebiete mit bekannten Arten meist beschränkten. Allein in der Gattung Nothobranchius (also nur eine als Beispiel) waren bis zu den 60er Jahren 14 Arten beschrieben, bis zu den 90 er Jahren, 57 Arten, bis dato jetzt fast 100 Arten. Durch private Sammelreisen wurden etwa 80 Arten entdeckt, bzw. erstmalig die alten Arten lebend in das Hobby gebracht. Auf private Kosten und Risiko. Das kann die Wissenschaft nicht stämmen. Und wir bringen die Tiere und Populationen lebend mit nach Hause. Keine Massen von jedem Fundort, sondern meist 10 - 20 Stück. Allein deswegen, haben wir schon ein großes Interesse die Tiere gesund und lebendig nach Hause zu bringen. Die Entnahme solch geringer Mengen aus einem Biotop hat keine schädlichen Auswirkungen.
Eine der Arten die ich in Tansania entdeckt habe, deren Bestimmung noch aussteht.
Man macht auch Grundlagenforschung, wie die Verbreitung der Arten verläuft, sehr wichtig Dokumentation am Fundort, und Belegexemplare machen. Darum wird jede Population dokumentiert, rein erhalten und nachgezüchtet. Diese Population von Nothobranchius eggersi habe ich als erster südlich des Rufiji-Rivers in Tansania entdeckt. Bis dato war er nur nördlich davon bekannt und es wurde angenommen der große Fluss hat eine Verbreitung nach Süden verhindert.
Oder dieser Buntbarsch war bis dato der Wissenschaft aus dem Nil in Ägypten nicht bekannt.
- Forschungsreisen
Wissenschaftler können das gar nicht Stämmen, was wir privat in Ichthyologie geleistet haben. Den Wissenschaftlern in allen Naturkunde Disziplinen wird seit Jahrzehnten die staatlichen Gelder gekürzt. Darum werde ich regelmäßig um Hilfe gebeten, nach dem und dem Ausschau zu halten und mitzubringen. Oder Material zur Verfügung zu stellen. Wenn Wissenschaftler unterwegs sind, bringen sie in der Regel nur konservierte Exemplare mit, also nichts lebendes für das Hobby.
- Schmuggel
Das ist eine große Gefahr für alle Arten, da gebe ich euch Recht, neben der Vernichtung der Lebensräume von Tieren und Pflanzen. Sie nehmen keine Rücksicht, ob es die letzten Ihrer Art sind oder nicht langfristig im Hobby gehalten werden können. Ob das Orchideen, Vögel oder Reptilien usw. sind, es ist ihnen egal, es zählt nur das Geld.
Tschau
Steffen