Nun denn, Schneckenfreunde
Ich traue mich dann mal... und ich betone das Wort "trauen", denn offen gestanden habe ich ein mulmiges Gefühl, wenn ich meine Schnecken öffentlich zeige. Dazu braucht es kurze Vorrede (ich hoffe, dass das in einem Galerie-Thread erlaubt ist - wenn nicht: Ich bin neu und lerne gern dazu):
Ich habe meine Schnecken von einer ehemaligen Schülerin in Berlin bekommen, die sie der Schule spenden wollte. Im Nachhinein betrachtet glaube ich, dass sie die Tiere loswerden wollte, aber die offizielle Abgabe scheuhte. Ich habe damals als Berufsanfänger alles mögliche im Kopf und wenig Nerven für die Tiere gehabt. Das Terrarium mitsamt (defizitärer!) Haltung wurde so übernommen. Es stand in einem Vorbereitungsraum und die Kollegen bedienten sich für den Unterricht. Es ist mir zwar nie passiert, aber ich denke, dass in einigen Klassen den Schülern die Schnecken runter gefallen sind. Genau weiß ich es aber nicht, denn im Terrarium standen lange Zeit tönerne Blumenuntersetzer als Bademöglichkeit und als Futternapf (wir wissen ja, wozu das führt).
Als die Sommerferien anrückten und natürlich keiner der Kollegen die Tiere betreuen wollte, war ich gezwungen, mich um die Schnecken zu kümmern und von da begann dann eine intensive Auseinandersetzung und Informationssuche, die klar machte, dass hier einiges falsch gelaufen ist und wir (damit meine ich mich und meine ehem. Kollegen) viele Fehler gemacht haben. Dass man den Boden aufkalken sollte und keine harten Gegenstände im Terrarium stehen dürfen, muss eigentlich klar sein... war es aber nicht, weil sich niemand wirklich für die Tiere verantwortlich fühlte
Ich mag nicht alles schlecht darstellen, aber es ist offenkundig, dass wir - ich! mir was aufgehalst hatte, dem ich nicht gewachsen war... Mittlerweile bin ich Feuer und Flamme für die Schnecken und gebe sie keinem Kollegen mehr her. Es mangelt ihnen (hoffe ich) an nichts mehr und mein schlechtes Gewissen reicht aus, um den Schnecken in den kommenden Wochen ein sehr viel größeres und schöneres Heim zu bereiten, als sie bisher hatten. Die Spuren der Haltung sind aber für jedermann - und damit auch auf den Fotos! - sichtbar: Alle Schnecken hatten Brüche im Gehäuse und haben diese im letzten Jahr wieder schließen können (worauf ich auch ein ganz klein wenig stolz bin) und waren bis Mitte Februar sehr tief ins Gehäuse zurück gezogen. Derzeit ist nur noch eine zurückgezogen und lässt sich leider bislang auch partout nicht herauslocken, aber ich gebe mein Bestes.
Tja... das ist die Geschichte hinter den Bildern. Ich bin nicht stolz drauf und sehe nun seit knapp einem Jahr zu, dass die Schnecken so leben können, wie sie es verdient haben. Hier habe ich zwei meiner 4 Achatina achatina zum mittäglichen Baden bewegen können. Die anderen beiden ziehen sich tagsüber halb eingegraben zurück und ich mochte sie nicht ausbuddeln. Unverkennbar die Schäden am Gehäuse.