Moin zusammen,
viele wissen ja, dass 3/4 meiner vielen Schnecken ehrenamtlich bei mir wohnen, einfach, weil ich viel mehr Zeit (und auch Liebe) für sie habe als jeder an der Uni Hamburg es hätte. Aber einige Schnecken sind auch meine eigenen. Der Liebling aller ist Horst. Horst kam im letzten Winter aus Versehen mit Laub oder Zweigen zu mir. Er blieb wohl einige Zeit unentdeckt und als ich ihn bemerkte war es Drau0en so kalt, dass ich ihn nicht raussetzen konnte. Zunächst vermutete ich einen Arion vulgaris, sah aber einen hübschen, roten Saum am Mantel und so etwas Buntes im Winter hat ja was. Heute vermute ich einen Arion rufus. Horst blieb also und weil ich mit der Bestimmung nicht sicher war wurde er ein Horst. Der Frühling kam, der Sommer auch und ebenso der Herbst. Horst wurde immer größer und schöner. Klar ist, dass er für eine genaue Bestimmung getötet werden müsste. Das bekomme ich einfach nicht übers Herz, auch wenn man milde über mich lächelt. Ihm und mir genügt Horst. Wenn sein Ende mal in Sicht ist und es ihm eh schlecht geht ist immer noch Zeit. Hoffentlich dauert es noch sehr, sehr lange.
Heute misst der "kleine Horst" stattliche 18 cm und ich muss ein neues Zuhause für ihn bestellen. Es gibt viele schöne Geschichten über ihn. So hat er vor allem den Enkeln die Scheu vor Nacktschnecken genommen. Sie freuen sich, wen der dicke Mops langsam über ihre Ärmchen schlurft. Horst ist ganz kalt rufen sie dann fast mitleidig.
Vor einiger Zeit habe ich versucht Horst zu vergesellschaften, aber er will nicht. Schon das kleinste Schneckchen treibt ihn an die Decke und panisch schleimt er hin und her. Das letzte Schneckchen war so groß wie sein Mantelschild, so ein Schisser. Heute hatte er Ausgang und hat mal im Garten die Pilze inspiziert. Na klar durfte er einen mit reinnehmen. Horst macht mir wirklich viel Freude.