THESE!!!

Hier könnt ihr alles rund um Wasserschnecken posten.

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Beitragvon Katrin-die-Räuberbraut am 23.11.2005, 20:41

Hallo,

was ich hier aufstelle ist nur eine THESE! Ich habe nirgendwo die Thematik einmal angsprochen gefunden oder so, aber mir ist aus persönlichen Erfahrungen folgendes zu Apfelschnecken aufgefallen:

1.) gezielt gezüchtete Tiere (Farbformen) bleiben kleiner als die Wildformen

2.) gezielt gezüchtete Tiere (Farbformen) reagieren auf Umwelteinflüsse bzw. Krankheitserreger und Parasiten empfindlicher als Wildformen

3.) gezielt gezüchtete Tiere (Farbformen) haben eine weit niedrigere Lebenserwartung als Wildformen, was unter Umständen mit dem Punkt 1, auf jeden Fall aber mit dem Punkt 2 in Einklang zu bringen ist.

Bitte teilt mir eure Erfahrungen und - wenn vorhanden - auch Widerlegeungen mit!
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Katrin-die-Räuberbraut
 
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Beitragvon Kerstin am 29.11.2005, 06:41

Hallo Katrin,
diese These ist z.b. bei den Fischen nicht neu ;)
Man denke nur an Hochzuchtguppies, oder die immer kleiner werdenen Schwertträger und Mollies. Von den Platis oder Diskus beginne ich mal gar nicht ;)
Und es gibt auch einige wenige Reptilien, wo die herausgezüchteten Farbformen einiger Stämme kleiner und zarten bleiben, z.B. die Vielzahl der teilalbinotischen Boas, die langsam immer kleiner werden.

Vielen unserer "farbenfrohen Exotenstämmen" liegt oft nur ein einziges/oder wenige Geschwister- Exemplar/e zu Grunde, mit dem/denen dann Rückgekreuzt wird, um noch mehr Tiere zu erhalten, deren Farbe/Form/what ever von der Norm abweicht.
Leider liegt dem dann seltenst Liebhaberei zu Grunde, sondern es lassen sich "Bunties" einfach besser verkaufen, weil der Halter halt gern etwas Aussergewöhnliches hat.

Naja, und bei fortlaufender Inzucht gehen nun mal auch einige andere Merkmale verloren (muss ich hier ja keinem mehr erzählen ;)).
Wobei ich dies, auch nur Bedingt, auf "Kaltblüter/Wirbellose" eingrenzen würde.
Bei Säugern siehts dann wieder etwas anders aus ;)
Hier spielt auch die Domestikation eine Rolle, bzw. wird/wurde bei ihnen nicht nur ein bestimmtes Merkmal heraus gezüchtet (Binos), sondern auf eine ganze Reihe von "erwünschten Merkmalen" geachtet, wie schräg die auch immer sein mochten, z.B. Pekinesen/Nacktkatzen/etc. *kopfschüttel*.
Bau und Verhalten bei Gesellschafts- wie Nutztieren ist nur mal so ein Beispiel.

Und dann hängt es auch noch davon ab, wie lange eine Tierart um dieses Merkmal gezüchtet wird, bzw. wie lange deren Lebenszyclus in der Natur ist. Rückkreuzungen sind bei Ratten (Farb-Dumbo-Rexratten) oder Tauben (Kropf-Hauben-Lockentauben) leichter möglich, als bei z.B. weißen Elefanten oder weißen Tigern/Löwen.

Um mal wieder zu den Schnecken zurück zu kehren ;)
Ich sag es jetzt mal brutal, AS sind, bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen, die "Mitläufer" im Aquaristik-Bereich, ähnlich den Garnelen und Krebsen. Die Vermehrer juckt es wenig bis gar nicht, ob sie genetisch OK sind oder nicht, Hauptsache die Nachwuchszahl und deren Absatz stimmt. Ob die Babys nun stabile Gehäuse haben, groß werden und gesund sind kratzt da die Bohne. Stimmt traurig, aber leider ist es so (eigenes Erleben).
Ich hatte vor mehr als 10 Jahren mal Anfänglich zwei gelbe AS (damals gabs nur die Gelbe und die Normale). Diese bewohnten ein eigenes 60er Becken, das ich zudem dicht bepflanzt hatte. Die Gelege dieser Zwei waren noch in Ordnung, doch die Babys die schlüpften "zerbröselten" regelrecht. Ich habe Wasser gewechselt, Aufgehärtet, und und und, doch ich konnte über Monate an diesem Zustand nix ändern. Dann bekam ich von einer befreundeten Halterin noch eine normale AS dazu, die sie "über" hatte, und promt waren alle späteren Babys der Drei völlig in Ordnung, wenn auch "nur" normal gefärbt.

Wenn man es selbst in der Hand hat, sollte man Inzucht über die 3. Generation hinaus vermeiden, aber wenn man sich für einen "etablierten" Farbstamm interessiert, muss man mit dem Leben, was man bekommt ;)
Oder einfach selbst dafür sorgen, das die eigenen Zuchtstämme wieder frohwüchsig und gesund werden, weil man selbst einen ordentlichen Schuß "Wild-, Fremdblut" einkreuzt.
Nur, das ist bei etablierten Stämmen eine Arbeit über Jahre, weil man dann nach der F1 wieder Rückkreuzen muss, denn ein/zwei Merkmale möchte man dann ja doch gern erhalten ;)

Unsere weißen Retis werden mit ziemlicher Sicherheit auch ab der 3.-4. Generation stagnieren, wenn nicht zwischendurch mal ein Schuss "normale" Reti eingekreuzt wird. Und das aus dem einfachen Grund, weil alle den gleichen genetischen Pol entspringen, und so auch unerwünschten Merkmalen (Zwergwuchs/Veränderungen am Gehäuse/etc.) Tür und Tor geöffnet wird.
Wie es sich bei den weißen Margies verhält, weiß ich nicht, da ich keine Ahnung habe, ob die alle aus einem Gelege stammen. Doch selbst bei diesen sollte irgendwann mal ein Schuss "normalo" mit rein, um sie Genetisch gesund zu erhalten.

Wie man sieht, sind wir Achati-Besitzer "noch" in der glücklichen Lage, für unsere Lieblinge auch diesbezüglich zu Sorgen :D
Obwohl auch hier schon begonnen wurde, auf gewisse Merkmale zu züchten, und Genetisch "eingegriffen" wird ..............

Bei den AS sehe ich es ähnlich, da ist auch jeder Halter gefragt, Inzucht zu vermeiden und dafür Sorge zu tragen, das zumindest seine Nachzuchten gesund und frohwüchsig bleiben.
Kerstin
 

Beitragvon Katrin-die-Räuberbraut am 29.11.2005, 15:45

Nun ja... ehrlich gesagt habe ich gehofft, dass die AS weitgehend gesund sind, denn es handelt sich ja im Grunde nur um Farbvarianten. Leider ist das nicht der Fall... die Farbformen sind meist sogar kleinwüchsig!!!"
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Katrin-die-Räuberbraut
 
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Beitragvon Kerstin am 30.11.2005, 05:41

Hallo Katrin,

dass die AS weitgehend gesund sind, denn es handelt sich ja im Grunde nur um Farbvarianten


Ob Farbvariante oder Bino kann wohl nur ein Gentest klären ;)
Wie ich schon sagte, ich habe gelbe AS schon vor über 10 Jahren gepflegt, und selbst da waren sie schon einige Jahre in der Aquaristik etabliert ....... was soll da bitte noch gesund sein/bleiben? ;)
Grade wenn man sich mal den kurzen Zyklus der AS anschaut, sind bis heuer schon etliche Generationen vergangen.

Das ist auch der Grund, warum ich mich weitesgehend von den VS und den Fischen verabschiedet habe; zuviele Halter machen über zuviele Jahre einfach zuviel Mist!
Ich kannte früher sehr viele Fisch- wie VS-Züchter persönlich, und was ich da so mitbekommen habe, reicht mir für mein Leben ........

Und jeder heutige Besuch meinerseits in irgendwelchen Zoohandlungen bringt meinen Hals immer noch zum schwellen, weil ich es einfach ein Unding finde, was da zum Teil angeboten wird .......... von der Haltung beginne ich mal gar nicht :x
Unkontrollierte Zucht, zu viele Hybriden, schlecht aufgezogene Tiere, unbedachte Vergesellschaftung, Zwerge, falsche oder gar keine Beschilderung, und und und ....... da bekommt man irgendwann echt den Koller :evil:

Gut, gibt es Anteilig auch bei den Achatis, aber hier kann ich als kleiner popeliger Halter noch viel selbst kontrollieren, habe noch viel in der eigenen Hand, und muss nicht laufend das fressen, das andere mir in den Hals werfen. Vergesellschaftung, Bestimmung, Zucht- und Aufzucht sind machbar und stellen einen nicht vor unlösbare Probleme, zudem sind Achatis nicht so bekannt und überrannt wie viele andere Terrarientiere.
Hier ist man noch in der glücklichen Lage, gesunde und frohwüchsige Nachzuchten von vernünftigen und verantwortungvollen Haltern zu bekommen, ohne das Gefühl zu haben, diese erst ewig suchen zu müssen, um dann doch beschissen zu werden :evil:

....... und so macht das Hobby d(n)och richtig Spaß !!!!!!!
Kerstin
 


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