von wolf am 26.11.2018, 13:53
Huhu Verena,
es dürfte nicht ganz einfach werden, detaillierte Infos über das Hämocyanin bei Weichtieren zu finden (das leicht unterschiedliche Hämocyanin bei anderen Invertebraten ist besser untersucht als das Hämocyanin bei Mollusken). Da müsste man/frau wohl Originalarbeiten heraussuchen und hoffen, dass einem das weiterhilft. Ich habe leider zu diesem Thema keine Arbeiten hier.
Du schriebst: "der Mechanismus (die Chemie) wie sie leben und den Sauerstoff nutzen/ verstoffwechseln." Na ja, grundsätzlich so wie immer - da gibt´s gar nix Besonderes:
Etwas vereinfacht gesagt brauchen alle Tiere Sauerstoff für die Energiegewinnung (Oxidation von Nährstoffen, z.B. Glucose, für die ATP-Produktion). Damit alle Zellen hinreichend mit Sauerstoff versorgt werden können, braucht es im Blut (bzw. in der Hämolymphe) einen Stoff, an den sich der Sauerstoff (vorübergehend) binden kann. Diese Funktion kann das Hämocyanin gut übernehmen, aber das Hämoglobin hat eine etwas bessere Sauerstoff-Transportkapazität. Da der Stoffwechsel von Schnecken aber nicht übermäßig hoch ist, reicht diese geringere Transportkapazität normalerweise locker aus, zumal das Hämocyanin bei tiefen Temperaturen dem Hämoglobin sogar überlegen ist (wichtiger Aspekt für Meeresschnecken, die in größeren Tiefen leben). Also: null problemo.
Das Hämoglobin bestimmer Tellerschnecken (= Planorbidae) ermöglicht es ihnen, auch in sehr sauerstoffarmer Umgebung überleben zu können (auch, wenn die Wasseroberfläche zur Lungenatmung aus irgendwelchen Gründen schwer erreichbar sein sollte).
Herzliche Grüße: wolf