Hallo Katrin,
diese These ist z.b. bei den Fischen nicht neu
Man denke nur an Hochzuchtguppies, oder die immer kleiner werdenen Schwertträger und Mollies. Von den Platis oder Diskus beginne ich mal gar nicht
Und es gibt auch einige wenige Reptilien, wo die herausgezüchteten Farbformen einiger Stämme kleiner und zarten bleiben, z.B. die Vielzahl der teilalbinotischen Boas, die langsam immer kleiner werden.
Vielen unserer "farbenfrohen Exotenstämmen" liegt oft nur ein einziges/oder wenige Geschwister- Exemplar/e zu Grunde, mit dem/denen dann Rückgekreuzt wird, um noch mehr Tiere zu erhalten, deren Farbe/Form/what ever von der Norm abweicht.
Leider liegt dem dann seltenst Liebhaberei zu Grunde, sondern es lassen sich "Bunties" einfach besser verkaufen, weil der Halter halt gern etwas Aussergewöhnliches hat.
Naja, und bei fortlaufender Inzucht gehen nun mal auch einige andere Merkmale verloren (muss ich hier ja keinem mehr erzählen
).
Wobei ich dies, auch nur Bedingt, auf "Kaltblüter/Wirbellose" eingrenzen würde.
Bei Säugern siehts dann wieder etwas anders aus
Hier spielt auch die Domestikation eine Rolle, bzw. wird/wurde bei ihnen nicht nur ein bestimmtes Merkmal heraus gezüchtet (Binos), sondern auf eine ganze Reihe von "erwünschten Merkmalen" geachtet, wie schräg die auch immer sein mochten, z.B. Pekinesen/Nacktkatzen/etc. *kopfschüttel*.
Bau und Verhalten bei Gesellschafts- wie Nutztieren ist nur mal so ein Beispiel.
Und dann hängt es auch noch davon ab, wie lange eine Tierart um dieses Merkmal gezüchtet wird, bzw. wie lange deren Lebenszyclus in der Natur ist. Rückkreuzungen sind bei Ratten (Farb-Dumbo-Rexratten) oder Tauben (Kropf-Hauben-Lockentauben) leichter möglich, als bei z.B. weißen Elefanten oder weißen Tigern/Löwen.
Um mal wieder zu den Schnecken zurück zu kehren
Ich sag es jetzt mal brutal, AS sind, bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen, die "Mitläufer" im Aquaristik-Bereich, ähnlich den Garnelen und Krebsen. Die Vermehrer juckt es wenig bis gar nicht, ob sie genetisch OK sind oder nicht, Hauptsache die Nachwuchszahl und deren Absatz stimmt. Ob die Babys nun stabile Gehäuse haben, groß werden und gesund sind kratzt da die Bohne. Stimmt traurig, aber leider ist es so (eigenes Erleben).
Ich hatte vor mehr als 10 Jahren mal Anfänglich zwei gelbe AS (damals gabs nur die Gelbe und die Normale). Diese bewohnten ein eigenes 60er Becken, das ich zudem dicht bepflanzt hatte. Die Gelege dieser Zwei waren noch in Ordnung, doch die Babys die schlüpften "zerbröselten" regelrecht. Ich habe Wasser gewechselt, Aufgehärtet, und und und, doch ich konnte über Monate an diesem Zustand nix ändern. Dann bekam ich von einer befreundeten Halterin noch eine normale AS dazu, die sie "über" hatte, und promt waren alle späteren Babys der Drei völlig in Ordnung, wenn auch "nur" normal gefärbt.
Wenn man es selbst in der Hand hat, sollte man Inzucht über die 3. Generation hinaus vermeiden, aber wenn man sich für einen "etablierten" Farbstamm interessiert, muss man mit dem Leben, was man bekommt
Oder einfach selbst dafür sorgen, das die eigenen Zuchtstämme wieder frohwüchsig und gesund werden, weil man selbst einen ordentlichen Schuß "Wild-, Fremdblut" einkreuzt.
Nur, das ist bei etablierten Stämmen eine Arbeit über Jahre, weil man dann nach der F1 wieder Rückkreuzen muss, denn ein/zwei Merkmale möchte man dann ja doch gern erhalten
Unsere weißen Retis werden mit ziemlicher Sicherheit auch ab der 3.-4. Generation stagnieren, wenn nicht zwischendurch mal ein Schuss "normale" Reti eingekreuzt wird. Und das aus dem einfachen Grund, weil alle den gleichen genetischen Pol entspringen, und so auch unerwünschten Merkmalen (Zwergwuchs/Veränderungen am Gehäuse/etc.) Tür und Tor geöffnet wird.
Wie es sich bei den weißen Margies verhält, weiß ich nicht, da ich keine Ahnung habe, ob die alle aus einem Gelege stammen. Doch selbst bei diesen sollte irgendwann mal ein Schuss "normalo" mit rein, um sie Genetisch gesund zu erhalten.
Wie man sieht, sind wir Achati-Besitzer "noch" in der glücklichen Lage, für unsere Lieblinge auch diesbezüglich zu Sorgen
Obwohl auch hier schon begonnen wurde, auf gewisse Merkmale zu züchten, und Genetisch "eingegriffen" wird ..............
Bei den AS sehe ich es ähnlich, da ist auch jeder Halter gefragt, Inzucht zu vermeiden und dafür Sorge zu tragen, das zumindest seine Nachzuchten gesund und frohwüchsig bleiben.