von Aquarist am 28.11.2009, 14:40
Hallo Ihr,
um Kupferleitungen braucht man sich eigentlich nur Sorgen machen, wenn sie neu eingebaut wurden. Nach einiger Zeit bildet sich innen ein Belag, so dass kein Kupfer mehr abgegeben wird.
Was Nitrit angeht: ich kenne keine Wasserschnecke, die nitritempfindlich ist. Selbst bei Werten von 1mg/l und mehr zeigen sie weder ein verändertes Verhalten noch eine geringere Lebensdauer. Aus diesem Grunde setze ich Apfelschnecken gerne zum Einfahren eines Aquariums ein und habe damit noch nie schlechte Erfahrungen gemacht (die AS wurden immer alt und Tennisball-groß)!
Wie nitratempfindlich As sind, weiß ich nicht. Jahreszeitlich schwanken kommen bei uns 0 bis 40 mg/l Nitrat aus der Leitung. Den Schecks hat es bisher nichts ausgemacht.
Dennoch glaube auch ich, dass irgendetwas an unserem Trinkwasser den Wasserbewohnern schadet.
Ich habe in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass immer im Herbst Probleme mit Krankheiten, Algen, manchmal auch Cyanobakterien, und sichtbarem Unwohlsein der Tiere in meinen Aquarien auftreten. Meine Idee ist, dass es mit veränderten Wasserinhaltsstoffen zu tun hat. Unsere Wasserwerke ziehen ja entweder ein durch Bodenpassage natürlich vorgefiltertes Wasser, oder das Tiefenwasser aus Talsperren, deren Zuläufe ebenfalls als gesundes Oberflächengewässer einer natürlichen Reinigung unterliegen. Viel mehr machen die Wasserwerke dann nicht, nur Grobfilterung und evtl. KH- und PH-Veränderungen zum Schutz der Leitungen. Es erfolgt keine chemische Reinigung, bevor das Wasser in die Leitungen gespeist wird!
Meine Idee ist, dass evtl. Reste der sommerlichen Felder- Düngungen (die nach der langsamen Grundwasserpassage erst jetzt in den Trinkwasserbrunnen ankommen), oder evtl. Reste von Medikamenten (die ja auch in menschlichen Ausscheidungen zu finden sind - Herbst = Grippezeit), im Wasser enthalten sind. Für uns Menschen liegen diese Inhaltsstoffe gaaanz weit unterhalb irgendwelcher kritischer Werte.
Aber unsere Aquarienbewohner reagieren evtl. noch auf zig-fache Verdünnung. Mir kommt dazu immer wieder in den Sinn, dass man früher oft Forellen als Indikator für Trinkwassereignung in Nebenteichten gehalten hat, die aus der Versorgung gespeist wurden. Das war, glaube ich, keine schlechte Idee.
Aber das ist jetzt auch nur so eine Idee von mir auf der Suche nach Erklärungen.
Falls es den Schnecken nicht besser geht, könntest Du mal eine Filterung über Aktivkohle versuchen (das Wasser am besten VOR dem WW durch Kohle filtern). Und wichtig ist natürlich auch die gezielte Fütterung der AS. Die haben mächtig Hunger (und sind Allesfreser, also omnivor, und brauchen somit auch fleischliche Nahrung zwischendurch).
Liebe Grüße
Heike