Hallo,
ich habe vor etwa 10 Jahren Jahren mal zwei Exemplare gehalten. Sie haben sich auch vermehrt und sind schnellwüchsig. Und ja, sie fressen absolut ALLE Pflanzen - die Haltung war nur im unbepflanzten Aquarium möglich. Hierin verhalten sie sich ganz wie Marisa cornuarietis, die wird auch immer alle höheren Pflanzen fressen. Ich denke nicht, dass sich diese Arten in der Aquaristik durchsetzen werden - es ist eher so, dass immer mal wieder neugierige Käufer solche Schnecken erwerben, um dann festzustellen, dass ein komplett unbepflanztes Aquarium nicht so ansprechend ist.
Gefüttert habe ich mit Gemüse (Salat usw.) und mit allen möglichen Teichpflanzen, die draußen im Gartenteich zu viel waren - diese Schnecken verspeisen auch harte, borstige Pflanzen wie Hornkraut (Ceratophyllum demersum) in Kürze.
Gekauft hatte ich die Elternteile übrigens vor ca. 10 Jahren - als Jungtiere und angebliche Pomacea-Apfelschnecken, aber das waren sie definitiv nicht. Ich denke heute, dass es Pila-Arten waren. Sie entpuppten sich als extrem produktiv, und ich ging in pflanzenkillenden Schnecken unter. Ich hatte bestimmt an die 100 kleine Pflanzenkiller. Also habe ich schließlich alle Schnecken abgegeben. Dachte ich. Zwei kleine Minis habe ich übersehen, und dann durften sie bleiben. So kam es, dass ich diese beiden Riesen ihr ganzes Leben lang hielt.
Sie sind größer als Tennisbälle geworden und wurden beide mehrere Jahre alt. Sie belasten stark das Wasser (auch durch die ständige Gemüsefütterung), das darf man nicht unterschätzen. Man muss alle paar Tage großzügige Wasserwechsel machen und braucht einen starken, d.h. großvolumigen Filter. Und diese schönen großen Tiere brauchen Platz, ein 60er Becken ist (finde ich) zu klein für diese großen Schnecken. Es waren sehr aktive Schnecken.
Sie wuchsen schnell zur vollen Größe heran und hatten immer Hunger. Auch sie haben sich oft vermehrt, aber ich habe die Eier immer gleich zerstört, denn ich wusste ja, wie produktiv sie sind und wie hungrig.
Gehalten habe ich sie im harten Berliner Wasser (ca. 15 °GH, ca. 9 °KH) bei eher warmen Temperaturen und im Artenbecken, also ein Aquarium nur für zwei Riesenschnecken. Die beiden hießen übrigens Werther und Wilbur.
Als Haustiere empfehlen kann ich sie nicht. Man muss wissen, auf was man sich einlässt (keine Bepflanzung möglich, alles wird in kurzer Zeit gefressen, sehr häufige Wasserwechsel nötig).
Jeder Mensch verbrachte etwa dreißig Minuten seiner Existenz als Einzeller.