Anfängerin in Sachen Winterruhe

[Emmy11]

Hallo zusammen,
dies ist meine erste Winterruhe meiner Helix Pomatia und ich habe auch versucht mich hier gründlich zu informieren, habe aber trotzdem noch ein paar Fragen. Ich fange jetzt erst mit den Vorbereitungen an, weil es bei uns dafür bis jetzt einfach viel zu warm war und durch eine Kernsanierung mit Dämmung in unserem Haus war es bis jetzt in keinem Raum der Wohnung unter 20 Grad warm. Das ist auch meine Sorge: Dass es durch die neue Dämmung nirgendwo hier kalt genug wird, auch nicht im Keller. Ich werde es aber natürlich versuchen und so habe ich es mir vorgestellt.
Ich habe gelesen, dass Schnecken sich langsam an die sinkenden Temperaturen gewöhnen müssen. Hierzu würde ich sie ins Schlafzimmer stellen (ich habe weder Garten noch Balkon) und dieses nicht heizen. Ist es ok wenn die Schnecken sich dann in einer gut isolierten Faunabox aufhalten? Weil das schwere Glasterrarium kann ich nicht herumtragen.
Meine Sorge ist, dass es so ihnen in der Faunabox doch zu eng wird. Ich habe zwar eine große , aber das ist ja kein Vergleich zum Terrarium und umsetzen bedeutet für sie ja auch immer Stress und ich habe keine Vorstellung davon wie lange es dauett bis die Schnecken schlafen.
Soll in die Box dann auch Erde? Weil mir schon jemand gesagt hat , durch die Erde , die ja feucht ist , würfen die Schnecks wieder aufwachen.
Dann wollte ich sie in den Keller stellen, in der Hoffnung, dass es da kalt genug wird.
Der Dachboden wäre die bessere Option, da ist es im Winter bitterkalt, aber da wären sie für jeden frei zugänglich und da hätte ich Angst um meine Tiere. Ich weiß nicht wie die anderen Bewohner im Haus bezüglich Schnecken eingestellt sind.
Wie lange sollte ich warten bevor sie in den Keller kommen? Und ist es ein Problem, dass es dort so gut wie kein Tageslicht gibt?

[Emmy11]

So langsam wirds kälter. Über Antworten würde ich mich freuen, da ich doch sehr unsicher bin.

[Phoenix]

Hallo,

du solltest warten, bis sich die Schnecken von alleine verdeckelt haben. Sie graben sich in Erde ein und verdeckeln sich dort, aber nur, wenn es kalt genug ist. Wie man Schnecken ohne langsame Temperaturabsenkung dazu bringt, weiß ich nicht. Ich habe meine Schnecken (Helix pomatia einige Jahre lang, inzwischen nur noch Eobania vermiculata) immer in fast unbeheizten Räumen gehalten. Sie sind immer im Terrarium geblieben und haben bei 10-12 Grad überwintert. Weinbergschnecken werden sehr spät wieder wach, oft erst Mitte Mai, jedenfalls meine. Solange alle fest verdeckelt sind (der Deckel ist weiß und dick) und keine Schnecke stinkt, ist alles ok.

Wenn sich alle Schnecken tief eingegraben haben, wartet man einige Tage und gräbt sie vorsichtig aus. Dann sieht man, wer verdeckelt ist. Oder man macht nichts, wenn die Schnecken vor Ort überwintern, und füttert nicht und beregnet nicht, bis die ersten Schnecken im Frühling wieder an die Oberfläche kommen. Es darf nicht zu naß sein. Verdeckelte Schnecken dürfen nicht in Wärme umgesetzt werden und nicht beregnet werden (es sei denn, man will sie wecken, das aber verbraucht viel Energie für die Tiere).
Manchmal drehen sich Weinbergschnecken nur quasi auf den Rücken und verdeckeln sich an der Erdoberfläche, das kommt auch gelegentlich vor.

Am wichtigsten ist also, dass die Temperaturen langsam sinken, bis alle Schnecken sich eingraben und verdeckeln. Dazu brauchen sie mehrere Zentimeter tief Erde, bei Weinbergschnecken dürfen es ruhig 20 cm Erde sein. Die Faunabox müsste also sehr groß und tief sein.

Manche Leure überwintern ihre Schnecken im Kühlschrank, weil man da die Temperatur genau steuern kann. Es sollte aber kein Kühlschrank sein, der ständig geöffnet wird.

[Emmy11]

Danke für deine Antwort.
Ich muss die Schnecken leider umstellen, da sie sonst in unserem Wohmzimmer sind, das kann ich schlecht nicht heizen. Und auch 10-12 Grad halte ich für ziemlich unrealistisch in der Wohnung. Und ich kann das Becken nicht tragen. Doofe Situation. Aber was anderes machen als es zu probieren kann ich ja nicht.
Danke für die Tipps