von Nerpa am 11.11.2017, 22:39
Hallo Emmy,
ich möchte dir gern meine Erfahrungen schildern. Ich habe Bänder-,Baum- und Weinbergschnecken.
Ich hatte mich nie bewusst für Schneckenhaltung entschieden, sondern immer verunfallte Tiere mit rein genommen zum päppeln und die allermeisten durften nach Heilung wieder raus.
Aber ich habe auch ein paar Sorgenkinder, die dürfen dauerhaft bleiben.
Einer meiner ersten Schnecken, die dauerhaft bleiben durfte, war eine Weinbergschnecke, noch sehr klein damals, mit ganz kaputtem Haus. Die fand ich im Spätsommer und es dauerte ewig bis sie sich einigermaßen erholte, deshalb durfte sie den Winter über bei mir bleiben. Sie verbuddelte sich zwar irgendwann auch, aber sie verdeckelte sich nie. Leider habe ich selbst keinen Keller oder eine Möglichkeit die Tiere zum Überwintern kühl zu stellen, etwa 10 Grad in einem ungeheiztem Raum (nicht isoliertes Haus) war das möglichste, was ich tun konnte. Ich hatte also auch das Dilemma, wie ich die Tiere relativ artgerecht unterbringe.
Sie ruhte zwar oft sehr lange, war tagelang nicht zu sehen oder pappte bis zu 2 Wochen nur mit einer Haut bedeckt irgendwo fest – aber nicht winterfest verdeckelt.
Diese Schnecke hat keinen der letzten –es wird jetzt der 6. Winter! – „geschlafen“. Und ihr geht’s gut. Die ist zwar kleinwüchsig, kaum größer als eine Bänderschnecke, aber sie ist fit. Momentan natürlich etwas ruhiger....ich habe die letzten Jahre 7 Weinbergschnecken gehabt über den Winter, bzw mehrere Winter und nur eine hatte sich verdeckelt. Und die starb im 2. Winter auch während sie verdeckelt war.
Eine weitere Schnecke lebt jetzt den 5. Winter bei mir (kam schon adult zu mir) und aktuell habe ich eine, die ist verdeckelt, da weiß ich ehrlich gesagt selbst nicht, wie ich handeln soll.
Die steckte fest am Zaun meines Vermieters, war also nicht verbuddelt, hat aber Deckel und die Haut. Vermieter sah sie, nahm sie vom Zaun weg, schmiss sie auf den Komposter im hohen Bogen. Ich beobachtete das aus dem Fenster, bin gleich raus, hab sie mit reingenommen,weil ich nicht wusste, ob die Erschütterung sie aufweckt (verletzt ist das Gehäuse nicht). Ich habe ihr einen Blumentopf mit Erde (aus dem Terra) gefüllt und sie mit dem (abgedeckten) Blumentopf, wind-und kältegeschützt außen ans Fenster gestellt, damit sie es möglichst kalt hat, aber falls sie aufwachen sollte, dass ich das mitbekomme und sie reinnehmen kann.
Also was ich damit sagen will : ich handle immer nach meinen Möglichkeiten und nach Bauchgefühl. Wenn deine Schnecken nicht in die Winterruhe gehen, würde ich mir da nicht so einen großen Kopf machen. Gut, mit meinen 6 und 5 Wintern „Beobachtung“ kann ich nichts zur Lebensdauer der Schnecken sagen, ob es das Leben verkürzt, ich persönlich sehe es aber auch wie Diana; viele Schnecken können während der Ruhezeit auch sterben, sie bauen dann schon ab, sind schwächer, wenn sie aufwachen. Ich persönlich finde grundsätzlich Ruhe wichtig, dass die Tiere nicht gestört werden, wenn sie sich irgendwo tagelang festpappen.