Vor unnatürlichem Tod schützen?

Alles rund um unsere einheimischen und benachbarten Schneckenarten.

Vor unnatürlichem Tod schützen?

Beitragvon Anna1287 am 02.09.2012, 16:12

Hallo,

dass Weinbergschnecken nicht der Natur entnommen werden dürfen, habe ich verstanden.
Wenn ich eine verletzte Weinbergschnecke auffinde, was mache ich dann? Mitnehmen, gesund pflegen und dann wieder aussetzen?

Zu meinen eigentlichen Fragen schildere ich vorher kurz die gegebene Situation und schreibe die Fragen kWie wilde Weinbergschnecken ursiv.
Auf dem Grundstück meiner Mutter und ihrem Lebensgefährten gibt es viele Helix pomatia. Dass diese unter Naturschutz stehen, interessiert die beiden nicht und so, wie ich das mitbekommen habe, stirbt die eine oder andere Schnecke keines natürlichen Todes. :(
Nachts, wenn beide ins Haus gehen, dann sehen sie ja nicht, was vor ihnen auf dem Boden ist und tagsüber achten sie nicht darauf, aber das ist nicht die Todesart, die ich gemeint habe.. Ich stelle die beiden keineswags an den Pranger, teile aber ihre Meinung über Schnecken absolut nicht.
Ich finde es auch blöd, dass das Gemüse und die Kräuter, die meine Mutter anbaut, von den Schnecken angefressen wird, doch gehe ich davon aus, dass es die Nacktschnecken sind, die das tun, oder liege ich da falsch?Ich bin nicht oft dort, doch was kann ich tun, um den Schnecken das Schicksal des unnatürlichen Todes zu ersparen? Kann ich sie mitnehmen und woanders aussetzen, wo es meiner Meinung nach sicherer ist? Oder wäre das eine Verfälschung der Fauna? Vielleicht reicht es ja schon, sie an einer Stelle auf dem Grundstück auszusetzen, die geschützter ist, doch die Schnecken entscheiden ja selbst, wohin sie kriechen und es wäre nur eine kurzfristige Lösung..
Auf dem Weg zum Haus ist im Boden ein kleines, quadratisches Gitter, wofür auch immer. Die Gitterabstände haben nun einen sehr ungünstigen Abstand, so dass ich ab und an eine Weinbergschnecke zwischen den Stäben stecken sehe, sie aber absolut nicht daraus befreien kann, weil sie zu fest steckt. Ich habe keine Ahnung, wie sie dazwischen kommen und denke, dass sie versuchen durchzukriechen und bleiben stecken. Gibt es etwas, was ich da tun kann?

Schneckliche Grüße, Anna
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Re: vor unnatürlichem Tod schützen?

Beitragvon Fienchen am 02.09.2012, 16:36

oh, ja, es ist leider ein Problem, wie wenig Schnecken im Garten geschätzt werden. Gerade die Spezies "Hobby-Garten-Mutter" scheint sie am wenigsten zu mögen. Unsere Oma schneidet nach wie vor Nacktschnecken mit der Schere durch. Und rechtfertigt sich, daß sie nur ihre Pflanzen verteidige und die Schnecken schließlich zuerst angreifen. :mies:
Die Pomatia wegbringen? Ganz ehrlich? Ich würd´s machen! In dem Fall wär´s mir egal, ob es erlaubt ist. Es ist auf jeden Fall schneckenrettend.
Das Gitter könntest Du mit Fliegengitter umwickeln.
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Re: vor unnatürlichem Tod schützen?

Beitragvon mabel68 am 02.09.2012, 17:33

Ja versuch die Schnecken zu retten.
Und mit dem Fliegengitter ist ne tolle Idee.
LG
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Re: vor unnatürlichem Tod schützen?

Beitragvon Anna1287 am 02.09.2012, 18:36

Hey, ihr zwei,

da kann man auch entgegenbringen, dass die Schnecken (und auch andere als Ungeziefer beschimpfte Tiere) vorher da waren.
Durchschneiden, wie grausam! Genau wie Bierfallen oder Salz..
Eine angreifende Schnecke? Die einzig angreifende, die ich kenne, ist Anentome helena, die andere Schnecken frisst.. Aber ob das als Angriff gewertet werden kann, wage ich zu bezweifeln..

Das Gitter befindet sich ja bei meiner Mutter auf dem Grundstück, da habe ich schlechte Karten..

Also könnte ich die Schnecken, wenn ich das nächste Mal dort bin, einsammeln und beispielsweise bei meinem Freund im Garten aussetzen? Das wären etwa 30 +- km Entfernung und bei uns habe ich eben noch keine WBS gesehen, dafür dort umso mehr.
Und die WBS fressen auch nicht das Gemüse und die Zierpflanzen- und -blumen an, die man so im Garten anbaut?

Ist doch ungerecht: Ich würde hier gern mal eine beobachten und hier gibt's keine, aber dort, wo sie in Gefahr sind, da sind viele. Wie mit der Schneck im Salat, die ich noch nie gefunden habe..

Danke sehr schon mal und liebe Grüße, Anna
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Re: vor unnatürlichem Tod schützen?

Beitragvon Fienchen am 02.09.2012, 18:46

Ja, leider ist gegen argumentationsresistente Omas kein Kraut gewachsen....

Und - ja, die WBS essen bestimmt sehr gerne Blumen und Gemüse... Magst Du sie dann doch nicht in den Garten Deines Freundes setzen? :lol:
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Re: vor unnatürlichem Tod schützen?

Beitragvon Anna1287 am 02.09.2012, 20:08

Ich habe ihn gefragt, ob es für ihn ok wäre mit der Argumentation, dass sie ja nicht an Gemüse und Blumen gehen, weil ich das so dachte.. Dagegen hätte er nichts, aber wenn sie an das Gemüse gehen.. Jetzt gibt's ja kaum noch welches, aber nächstes Jahr dann wieder.. Eben hab ich ihn gefragt und das möchte er dann doch nicht.. Dabei habe ich noch nie WBS im Gemüsebeet meiner Mum gesehen.. Die Doofies ^^
Aber bei mir in der Nähe gibt es, ich sage mal braches Gelände, ziemlich krautig, steinig und ungenutzt. Wäre das was? Oder in einem Wäldchen? Das wären die einzigen Möglichkeiten, die mir einfallen..

Liebe Grüße, Anna
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Re: Vor unnatürlichem Tod schützen?

Beitragvon sharonja am 02.09.2012, 20:17

klingt auf jeden Fall erheblich sympatischer als Schneckenkorn, Schere oder Salzstreuer ;-)
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Re: Vor unnatürlichem Tod schützen?

Beitragvon Anna1287 am 02.09.2012, 20:39

Dann mache ich am Samstag eine Sammelaktion, darüber wird sicher keiner böse sein :) Dann brauche ich nur noch einen Transportbehälter. Für eine kurze Zeit geht ja vielleicht eine abgewaschene Eisdose mit Löchern im Deckel..

Schneckenkorn verwendet sie ja nicht, Schere und Salz auch nicht, aber schon dieses Desinteresse daran, dass die geschützt sind..

Also, gehen Helix pomatia an Gemüse und Zierpflanzen? Wenn nicht, dann geht auch der Garten..

Liebe Grüße, Anna
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Re: Vor unnatürlichem Tod schützen?

Beitragvon Tiffany1 am 03.09.2012, 06:24

Ja Anna, das ist sicher eine gute Aktion! Ich kenne diese schneckenhassenden Gartler zur Genüge, hab ich ja meinen Garten in einer Schrebergartensiedlung. Auf dem Weg in meinen Garten sammle ich die auf dem Weg kriechenden Schnecks ein und setze sie in meinen. Weil ich weiß, dass sie sonst Schneckenkorn und Salz zum Opfer fallen. Wenn ich nicht möchte, dass sie an mein junges Gemüse gehen, kann ich auch andere Maßnahmen ergreifen, ich stülpe einen Schutz über die jungen Pflänzchen. Wenn ich Salat oder anderes Gemüse aus meinem Garten hole, putze ich gleich an Ort und Stelle, so fällt für alle tierischen Mitbewohner immer was ab. Ich wünsche mir oft, dass die Gartler ein wenig im Einklang mit der Natur arbeiten würden, dann bräuchte es das ganze Giftzeugs gar nicht.
v.g. Tiffany
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Re: Vor unnatürlichem Tod schützen?

Beitragvon km266 am 03.09.2012, 07:19

Mich würde mal interessieren, wie man überhaupt auf die Idee kommt, eine Nacktschnecke mit der Schere auseinanderzuschneiden?
Gehört habe ich das schon öfter, eine meiner Nachbarn machen das auch.
Aber ich frage mich wirklich:
Ist das nicht extrem grausig?
Also ich meine jetzt nicht nur für die Schnecke selbst, (klar) sondern auch für den "Schneider"!
Ich bin jetzt auch nicht gerade ein Spinnenfreund, aber ich könnte das nie im Leben fertigbringen, dass ich eine Spinne durchschneide!
Einerseits sagen die Leute "iiiihhh Nacktschnecken ..." ja und dann schaffen sie es aber, die Tiere mit einer Schere zu zerschneiden! Ich kapier das nicht!
Liebe Grüße von den Fulicas und ihrer Karin :-)
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Re: Vor unnatürlichem Tod schützen?

Beitragvon sharonja am 03.09.2012, 19:23

Hallo Anna,
1. Eisbox mit Löchern im Deckel geht sicher, sofern nicht stundenlang bei 30°C, womöglich noch im Auto... (pack vielleicht noch feuchtes Moos mit in die Eisbox)
2. Natürlich mögen sie Gemüse, aber Du hast ja Alternativen für die "Umsiedelungskampagne" genannt
lg sharonja
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Re: Vor unnatürlichem Tod schützen?

Beitragvon Anna1287 am 04.09.2012, 21:18

Hallo,

km266: das kann ich auch nicht nachvollziehen.. Wie groß muss die Abneigung nur sein? Ich find's traurig..

sharonja: ich würde die dahin stellen, wo es nicht so warm ist, meine Mum hat einen alten immer kühlen Keller.. Nur weiß ich nicht, wo ich Moos herbekommen soll, aber ich lasse mir etwas einfallen.. Ist nur noch zu entscheiden, wohin mit ihnen..

lg, Anna
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Re: Vor unnatürlichem Tod schützen?

Beitragvon Panzerbrötchen am 05.09.2012, 07:09

Hallo Anna,

Anna1287 hat geschrieben:Dann brauche ich nur noch einen Transportbehälter.

Eigendlich geht jeder Behälter,Hauptsache es kommt Luft ran.Anstatt jetzt aufwendig Moos zu suchen(ist teilweise sogar verboten) kannst Du auch feuchtes Zewa nehmen.Und wenn es zu warm wird,hast Du eine Camping/Kühlbox wo normalerweise Flaschen gekühlt werden?Die isolieren ja auch vor zuviel Hitze :)

Wenn Du die Helix schon umsiedeln willst,schau doch mal ob Du im Internet eine Adresse von NABU bekommst,meistens haben die Aussenstellen in jeder größeren Stadt und können Dich beraten,oft wissen die auch,wo sich eine schon bestehende Population von H.pomatia befindet.Was nützt es,wenn Du sie irgendwo aussetzt und es gefällt den Schnecken dort nicht und im nächsten Garten werden sie dann doch"ermordet" :?
Haubtsache gesunt!

Schneckliche Grüße!
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Re: Vor unnatürlichem Tod schützen?

Beitragvon Anna1287 am 05.09.2012, 19:06

Hallo ihr,

also, mein aktueller Kenntnisstand ist der, dass auf dem Grundstück meiner Mum keine Weinbergschnecken sind, dafür aber umso zahlreicher bei der Gärtnerei direkt gegenüber. Die freilaufenden Hühner fressen wohl die Schnecken.

Wie gesagt wollte ich auch niemanden an den Pranger stellen. Der unnatürliche Tod meinte das unbeabsichtigte Zertreten, was aber häufig vorkam, einfach weil es viele Schnecken waren und nicht alle während des Laufens schauen, ob da auch keine Schnecke ist. Bis auf ein einmalig aufgestelltes Glas, welches mit einem alkoholischen Getränk gefüllt war, gibt es keine unnatürliche Todesursache , die ich dort beobachtet habe..

Wie verhält sich eigentlich die Rechtslage bei den Hühnern? Die Schnecken dürfen ja nicht der Natur entnommen werden. Müssen sie dann auch vor den Haustieren geschützt werden?

Danke Dir für den Tipp mit dem Zewa. Dann kann nichts schiefgehen, was ich vermeiden kann.

Schneckliche Grüße, Anna
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Re: Vor unnatürlichem Tod schützen?

Beitragvon Anna1287 am 09.09.2012, 05:59

Hallo,

gestern war ich vor Ort und aufgrund der Wärme und Trockenheit war keine einzige Schnecke zu sehen/ zu finden, nur leere Häuser.
Meine Mutter erzählte mir, dass bei ihnen auf dem Grundstück keine Weinbergschnecken mehr sind, was wohl an den Hühnern liegt.

Falls ich dort doch welche finde, weiß ich ja nun, wie zu verfahren ist und deshalb kann das Thema kann geschlossen oder gelöscht werden.

Schöne Grüße und vielen Dank, Anna
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