"Laub/Baumschnecken" jetzt noch aktiv bei -Graden?

[Bolt]

Huhu,

ich habe heute an einer Steinmauer 2 kleine Laub oder Baumschnecken gesehen. Wie kommt es dass die jetzt noch aktiv sind und gar nicht in Winterruhe? Es hat Nachts um die 0 Grad, teilweise unter 0 Grad, es hatte schon mehrmals geschneit und trotzdem sind die noch aktiv? Zuletzt hatte ich im November 2 kleine von dieser Mauer mitgenommen weil ich dachte dass sie sich nicht rechtzeitig eingebuddelt haben, die 2 von heute habe ich jetzt nicht mitgenommen weil ich mir nun unsicher bin ob die anders aktiv sind wie die Bänder oder Weinbergschnecken? Wenn sie jetzt noch rumkriechen scheinen sie das Wetter zu vertragen und man kann sie einfach draußen lassen oder? Halten sie keine so feste Winterruhe und nutzen jedes + Grad um zb Futter zu suchen?

Was ich außerdem gerne wissen würde, wachsen Laub/Baumschnecken deutlich langsamer als Bänderschnecken? Die Kleinen die bei mir seit Ende September sind, haben sich von der Größe her kaum entwickelt und liegen immer noch bei ca 5mm, wachsen die Arten generell langsamer oder fehlt ihnen etwas? Die Bänderbabys sind deutlich gewachsen, ebenso das gefleckte Weinbergbaby.

[Wassn]

Ich würde die Tiere draussen lassen. Sie müssen schon wissen, was sie tun, sie handeln nach Instinkt. Bei uns im Garten gibt es aktuell auch noch Nacktschnecken.

[Bolt]

Ich habe sie draußen gelassen.
Mich interessiert eher ob diese Arten anders Winterruhe halten als Bänder oder Weinbergschnecken, warum sie bei - Graden noch aktiv sind, und ob sie anders wachsen als Bänder/Weinbergschnecken.
Bänder oder Weinbergschnecken habe ich hier noch nie im Winter gesehen, der Großteil war Mitte Oktober weg.

[Nerpa]

Waren die Schnecken denn wirklich aktiv oder klebten die nur an der Mauer ?
Wenn sie aktiv waren, vielleicht waren die Temperaturen heute okay und nachts oder bei Kälte sind sie tief in den Ritzen der Steine geschützt ? Vielleicht wurden sie auch aufgeweckt und sind nun wieder "munter". War eventuell bei euch auch das Unwetter ? Bei uns ja und da ist ein Stück Hang in einer Nachbarstraße runtergekommen und da wurden auch -vermutlich- eingebuddelte Schnecken "weggespült". Ich könnte mir vorstellen, dass durch so eine Erschütterung die Schnecken aufwachen.

Aber zu der Frage, ob diese Schnecken anderen "Winterschlaf" machen : Also bei uns im Gartengrundstück gibt es diese Schneckenarten auch (neben Bänder- und Weinbergschnecks) und die waren auch alle "weg". Zuerst gehen immer die Weinbergschnecken, zu meinem Geburtstag Anfang September, merke ich immer schon, wie die weniger werden, Ende September sieht man kaum mehr eine, wenn dann nur sehr junge, die "alten" sind weg. Dann gehen die älteren Bänder-, Baumschnecken und die jüngeren sieht man immer noch mit den Nacktschnecken am längsten rumschleimen. Den ersten Schnee hatten wir Anfang November und da waren nur noch an geschützten Stellen unter viel Moos und Steingartenpflanzen an Stellen, wo kein Schnee hin kam, ein paar Schließmundschnecken. Alle anderen waren da schon eingegraben (ich kann das aus meinem Küchenfenster sehr gut sehen, ich schaue da immer auf eine kleine Gartenmauer, wo es bei Regen nur so wimmelt).

Allerdings gibt es heuer auch bei mir an der Hauswand (in etwa 4 m Höhe) eine kleine Bänder- und eine Schließmundschnecke über meinem Küchenfenster (ich wusste erst nicht, was es ist, habs geknipst und dann rangezoomt). Die hängen da seit Oktober.
Entweder überwintern die so an dieser Stelle, weil es da vielleicht auch etwas wärmer und windgeschützt ist ; aber ich glaube eher, dass das Haus nächstes Frühjahr leer ist, die Schnecken tot.

Aber eine gewisse kalte Temperatur können die Tiere schon ab. Ich war vor Jahren im Mai im Bergurlaub, es war schon richtig warm und die Schnecken munter und dann gab es noch 4 Tage einen Kälteeinbruch mit Schnee; klar, die Tiere hatten da Nahrung schon unter dem Schnee, aber die Schnecken schleimten auch drüber.

Deshalb sehe ich das auch so wie Wassn - es sei denn, es ist eine Schnecke, die "aufgeweckt" wurde, einen Gehäuseschaden hat, etc, wie die Weinbergschnecke aus dem anderen neuen Thread.

[Bolt]

Also dann können diese Arten die Kälte vielleicht wirklich besser ab?
Die Mauer ist so eine weiß gekalkte Gartenmauer, und diese Laub/Baumschnecken, habe ich bisher auch nur an dieser Mauer entdeckt, aber immer nur in ca 5mm Größe, Ausgewachsene habe ich hier noch nie gesehen. Die eine Schnecke war Mittags aktiv, da hatte es eben ein paar +Grade. Ich gehe an der Mauer täglich mehrmals vorbei daher sehe ich sofort wenn da Schnecken sind und ob sie sich bewegen^^ Ich bin nur erstaunt dass sie keine feste Winterruhe halten wie die anderen Schnecken und war daher unsicher ob das normal ist oder ob sie doch sterben wenn sie so eher ungeschützt nicht eingebuddelt an einer Mauer hängen.
Richtiges Unwetter hatten wir nicht, aber die Temperaturen schwanken schon. Im November hatte ich eben 2 von der Mauer abgepflückt weil ich nicht wusste ob das bei -Graden normal ist, aber für den nächsten Winter weiß ich dann, dass diese Schnecken es wohl anders mit der Winterruhe halten?

Hält jemand diese Schnecken denn vielleicht und weiß warum meine so langsam wachsen?
Ich weiß die Arten nicht ganz genau und vermute nur dass die Dunklen "Baumschnecken" sind und die Hellen "Laubschnecken" evtl ist es besser wenn ich diese im Frühling wieder an dieser Mauer aussetze und nicht zusammen mit den Bänderschnecken am Feld? Haben sie evtl doch andere Bedürfnisse?

Wenn du glaubst dass deine Küchenfensterschnecken im Frühling evtl tot sind, wäre es dann nicht gut sie evtl doch rein zu holen und zu füttern? Bei den Novemberschnecken war eine, eine Bänderschnecke, die war schon recht weit zurück gezogen, saß aber eben auch ungeschützt an der Mauer obwohl ihres gleichen seit Wochen im Winterschlaf war. Die Kleine ist hier dann langsam aufgewacht und frisst nun ganz gut, ist auch ein Stück gewachsen und kann im Frühling hoffentlich gut starten

[Diana]

Hallo Bolt,
zumindest die Laubschnecken wachsen recht schnell. Vielleicht handelt es sich aber auch um Punktschnecken. Die habe ich zur Zeit in meinen Terrarien- einmal mit Totholz eingeschleppt...Vermehren sich rasant, treten immer im Rudel auf, leben von verrottendem Holz und fressen aber auch ganz gerne das Gemüse meiner Fulicas. Sind die absoluten Resteverwerter, da bleibt aber auch gar nichts übrig. Die werden max. 5mm groß; also zumindest hatte ich noch keine größeren. Dunkelbraunes,flachkegeliges Häuschen und dunkelgrauer/schwarzer Weichkörper. Dachte zunächst auch, das wären junge Baum- oder Laubschnecken.

[Nerpa]

Wenn du glaubst dass deine Küchenfensterschnecken im Frühling evtl tot sind, wäre es dann nicht gut sie evtl doch rein zu holen und zu füttern?

Nein, denke ich nicht. Der natürliche Rhythmus sagt den Tieren ja eigentlich, wann es Zeit zum ruhen ist, wann sie Richtung Boden müssen. Wenn sie es nicht taten, sind sie wahrscheinlich schon nicht ganz gesund gewesen....das ist natürliche Auslese, wenn sie jetzt sterben, leider......zumal ich auch nicht an die Schnecken dran komme. Kann an dieser Stelle nicht mal eine Leiter stellen, um sie zu nehmen, weil unter dem Fenster der Schacht vom Keller ist. Glaub mir, wenn irgendwas zu retten ist, dann mache ich das schon. Eine Schnecke hatte sich im Blumenkasten verbuddelt, als ich -bei Schnee-diesen entsorgen wollte (also den Inhalt), kam die Schnecke zum Vorschein und durfte mit rein; letztes Jahr überwinterte eine Schließmundschnecke und ein auf einem Salat gefundener Nackedei bei mir und kamen im Frühjahr raus.
Zu deiner anderen Frage kann ich dir leider nichts sagen, weil ich diese Laubschnecken nur draußen beobachte, aber Baumschnecken, da habe ich auch ein paar kleinere schon gehabt, die einfach nicht richtig gewachsen sind und klein blieben.

[Bolt]

Ich habe die 5 jetzt nochmal fotografiert, ich hoffe man kann die Arten erkennen?
Es sind 3 Helle und 2 Dunkle. Das eine Dunkle hat einen richtig schwarzen Körper, das andere einen eher grauen Körper.
Von der Größe habe ich mich etwas verschätzt, sie haben knapp 1cm, sind aber eben seit Ende September nur minimal gewachsen, wenn überhaupt.

Die 2 Kleinen von der Hausmauer waren gestern Nacht bei der letzten Gassirunde schon wieder verschwunden, die waren also tatsächlich noch richtig aktiv trotz der niedrigen Temperaturen.

[Karola]

Hallo Lisa,

die kantigen sehen nach Kantiger Laubschnecke aus, Hygromia cinctella.

Viele Grüße
Karola

[Bolt]

Hallo,

welche meinst du genau mit "Kantig"? Die dunklen oder die hellen? Für mich sehen sie irgendwie sehr gleich aus, bis auf den farblichen Unterschied
Ich habe die Art gerade mal gegooglet und ich glaube das kommt hin, das würde erklären warum sie kaum größer werden weil sie scheinbar fast ausgewachsen sind und auch warum sie bei so niedrigen Temperaturen noch aktiv sind. Da alle von der gleichen Mauer stammen und auch die 2 die ich gestern noch gesehen habe ebenfalls eine hell und eine dunkel war, sind es vielleicht wirklich alle die gleiche Art?
Dann habe ich die "Babys" im Herbst total umsonst eingesammelt...ich werd die 5 dann tatsächlich im Frühling einfach wieder an der Mauer aussetzen wo sie scheinbar angesiedelt sind und für das nächste mal weiß ich, dass die im Winter tatsächlich noch unbeschadet rumgurken können

[Karola]

Hallo Lisa,

nun ja, bei einigen sieht man eben ganz deutlich die Kante, bei anderen nicht, aber das dürfte am Aufnahmewinkel liegen.

Viele Grüße
Karola

[Diana]

Das sind mal ganz sicher keine Punktschnecken. Aber hübsch sind sie allemal