Helix Pomatia im Freien......

[geterg]

Hallo,

ich möchte meine Helix Pomatia im Freien halten:









Wenn es geht würde ich gerne Oben offen lassen ( wegen der Optik ) Den Zaun hab ich umgebogen und mit Kufperfolie beklebt um sie am Ausbrechen zu hindern. Die Erde hab ich aufgekalkt und Versteckmöglickeiten aufgestellt ( alles aus Holz, damit sie sich nicht die Häuser zerbrechen). Die Trinkschalen sind flach......damit keiner ertrinkt. Zusätzlich hab ich mir noch Sepiaschalen zum Füttern besorgt .

Ich würde die Schnecken auch gerne im Winter im Garten lassen. Muss ich da noch zusätzlich eine Höhle oder sonst irgendwas reinmachen? Sammelt ihr die Eier ab und zieht die Babys im Terrarium auf, oder kann ich das auch im Gehege machen? ( der Maschendrahtzaun hat ein Gittermaß von 0,5 mm )

Über Verbesserungsvorschläge würde ich mich Freuen.
Vielen Dank schonmal
Peter

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[petra]

Hallo Peter,

ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass Helix pomatia in Deutschland zu den geschützten Arten zählt.
Ich halte den freien Boden ohne Bewuchs für nicht geeignet für die Weinis.
Vor dem Kupferband warne ich. So lange sich keine Kupferionen daraus lösen, ignorieren die Schnecken das
bestenfalls. Lösen sich Ionen durch saures Milieu plus Wärme oder andere Faktoren, verseuchen sie den Boden
und sind hochgiftig für Schnecken, bzw. alle Weichtiere und Amphibien.
Bei mir leben die Weinis "frei" im Garten, will heißen,sie leben in bestimmten Bereichen, die wir kennen und
unbearbeitet lassen,damit ihnen nichts passiert. Alles in allem tummeln sie sich aber ausschliesslich in eher
feuchten Arealen mit Bodenbewuchs, ruhen unter Moospolstern und Rindenstücken oder an der sonnenabgewandten
Seite der Friedhofsmauer. Gern genommen werden die Hohlräume in Böschungssteinen (hier Sonnenseite,aber mit
Feuchtigkeit im Inneren) aus denen Polsterstauden wachsen. Wir greifen nur ein, wenn die Weinis ein Problem haben und gepäppelt werden
muss - oder ihnen eine erkennbare Gefahr droht.
Wenn du (nicht der Natur entnommene, hilfsbedürftige) Weinbergschnecken in einem Gehege halten willst, würde
ich den (in diesem Zusammenhangzugegebenermassen) makaberen Blick in die kommerziellen Schneckengärten werfen und mir dort
Haltungsanregungen holen.
Weinis im Terrarium finde ich persönlich anstrengend. Unglaublich, was die für eine Sauerei anrichten. Kein Vergleich mit
den Achatschnecken.

VG
Petra Maria

[geterg]

Hallo Petra,

vielen Dank für deine Antwort. Natürlich hab ich sie nicht der Natur entnommen, sonder hab sie in Wien bei einem Züchter bestellt. Ich bekomme sie auch erst in 1-2 Wochen zugeschickt.

Den Boden werde ich natürlich noch mit Pflanzen bestücken ( hab aber die ganze Erde ausgetauscht, und nun muss erst alles anwachsen ). Der Platz ist auch total Schattig gewählt.

Das mit dem Kupferband hab ich nicht gewusst, da werd ich nochmal drüber dachdenken ( das Band hat ja keinen Kontakt zum Boden, wie kann es denn dann den Boden verseuchen?)............ich glaube aber nicht dass sie den Kaninchendraht überwinden, da ich diesen ja umgeknickt habe und er am Rand auch recht spitz und scharf ist.

Ps: Hab mir das mit dem Kupferband nochmal genauer durchgelesen, und werde es lieber entfernen.

[mamorkatze]

Hmm. Ich glaube kaum, dass der umgeknickte Rand eine Weinbergschnecke aufhalten könnte. Da Schnecken ja sogar unbeschadet über Rasierklingen (!) kriechen können, nützten auch die scharfen Enden nichts. Der einzige tatsächliche Schutz ist eine geschlossene Abdeckung.

Die Gelege, wenn du die Babys aufziehen möchtest, kannst du einfach drinn lassen.

Zur Überwinterung: Es empfiehlt sich, nur ausgewachsene Tiere zu Überwintern. Dazu stellt man sie, nachdem sie sich verdeckelt haben, in einer Faunabox mit Erde an einen kühlen, aber frostfreien Ort. Die jüngeren Tiere und Babys solltest du an einem wärmeren Ort (15-20°C) weiter versorgen, da sie die Überwinterung nur selten überleben.

LG

[geterg]

Danke für deine Antwort,

dann muß ich mir wohl noch einen hübschen Deckel oder ein Netz besorgen.

Überwintern kann ich sie im Keller.... das hab ich mir schon ein bisschen durchgelesen, da ich mir auch Helix Aspersa bestellt habe.Die ausgewachsenen Pomatia überwintern doch bei uns auch im Freien? Die Babys werd ich im Terrarium überwintern. Wie groß sind die Kleinen wenn sie schlüpfen?

[die_clauz]

Hallo,

Zäune, die von Schnecken nicht überwunden werden können, haben Abweiskanten mit bestimmten Winkeln, zB hier habe ich Infos dazu gefunden. Es kommt dabei also nicht auf die scharfen Kanten an. Eventuell könnte man auch Material nutzen, an dem die Schnecken nicht haften und deshalb nicht daran entlang kriechen können, zB Netz (gespannt) oder so etwas.
Sicher gegen eventuelle Fressfeinde ist allerdings tatsächlich nur eine Abdeckung, da könnte ja auch ein lockeres Netz gehen, zB so Zirkuszelt-mäßig mit einem Pfosten in der Mitte gestützt, so kann man das Gehege auch kurz mal betreten, falls Bedarf besteht (zB zum zurück schneiden der Pflanzen, die hoffentlich dicht wachsen werden), ohne alles auf machen zu müssen.

Wenn du die Schnecken sowieso im Garten hältst, wieso lässt du sie nicht direkt dort überwintern? Das Absammeln ist sehr mühevoll und du wirst bestimmt (gerade wenn auch Jungtiere dabei sind) nicht alle Tiere finden. Dazu solltest du ein Hibernaculum anlegen, wie man es bei allen anderen Terrarientieren, die ganzjährig im Freiland gehalten werden, auch macht. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, allen Gemeinsam ist, dass ein Loch bzw Gang in den Boden gegraben wird (und entsprechend ausgekleidet, dass die Tiere mühelos entlang kommen), so tief, dass die Tiere sich dort hin zurück ziehen können und frostsicher sind. Falls du dazu keine Infos findest, kann ich dir das noch genauer beschreiben.
Zum Überwintern von Jungtieren draußen habe ich keine Bedenken, sofern die Tiere gut genährt sind und eben einen passenden Unterschlupf finden.

Viele liebe Grüße, Claudia

Edit: ich würde definitiv eine kleine Legesteinmauer oder einen Steinhaufen sowie Holzhaufen, Reisig usw einbringen. Schau dich mal draußen um, an Stellen an denen (Weinberg-)Schnecken leben, da ist dein Gehege noch viiiiiel zu "aufgeräumt"

[geterg]

Hallo Claudia,

danke für den Link, das mit dem Netz scheint mir die einfachere Lösung zu sein. Schade, offen hätte es mir besser gefallen.

Ich würde sie natürlich schon gerne im Winter draußen lassen (wobei ich dachte dass sich die erwachsenen Tiere "selber" eingraben). Zu einem Hibernaculum finde ich beim googlen leider nicht besonders viele Infos. Soll ich dass dann 70cm tief machen wie zb. ein Betonfundament? Mein Boden ist auch ziehmlich verdichtet ( darum hab ich auch die Erde im Gehege 20cm tief ausgetauscht), wenn ich da so eine Röhre eingrabe läuft die glaube ich mit Wasser voll. Da muss ich wohl eher einen Hübel aufschütten.

Wenn du zum "Hibernaculum" noch ein paar Infos hättest wär ich dir seht dankbar.

Lg Peter

[die_clauz]

Hallo Peter,

ich habe eben nochmal ein bisschen nachgelesen und tatsächlich wird es bei den Weinbergschnecken wohl einfacher sein, ein Überwinterungsquatier zu schaffen.
Ein paar cm graben sich die Tiere ja selbst ein (bei passendem, grabfähigen Boden), aber wohl eher zur Eiablage. Zum Überwintern werden wohl eher Spalten im Boden und vorhandene Höhlengänge von Mäusen usw benutzt (laut Netz, ich habe dazu selbst keine Erfahrungswerte). Angeblich bis zu 30 cm tief, wichtig ist dabei Feuchtigkeit, aber keine Staunässe.
Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, an einer Stelle ca 20cm Erde wieder auszuheben, eine Drainageschicht von wenigen cm (zB Schotter) einzubringen, paar größere Steine darauf zu legen, so dass Zwischenräume entstehen, darauf ein paar Äste zu legen und oben drauf einen Hügel mit ein wenig Laub? So dass die Gänge zwischen den Steinen nicht verschüttet werden, aber der Zugang leicht möglich ist. Das wäre jetzt so meine Idee, um sicher zu gehen, gerade für die Jungtiere. Vielleicht hat ja aber ein User auch schon seine Weinbergschnecken in Freilandhaltung beobachten können, wie sie auch ohne so ein angelegtes Quartier den Winter überstehen, gerade Helix pomatia sind ja von Natur aus recht frostfest. Wenn das Gehege einrichtungsmäßig insgesamt näher am natürlichen Lebensraum angelehnt ist, finden sie wohl auch so ein lauschiges Plätzchen für den Winter. Da du ja aber auch Cornu aspersum mit draußen halten willst, halte ich ein paar Vorkehrungen für sinnvoll.

Viele liebe Grüße, Claudia

[geterg]

Vielen Dank,

die Idee mit der Drainage und einen Hügel drauf find ich gut, das werde ich so machen .

Wenns gaaaaanz kalt wird kann ich ja im Winter noch Tannenzweige über den Hügel geben.

........werde Fotos einstellen, wenn ich fertig bin

Lg Peter

[geterg]

So, fertig

Hab einen Tonblumentopf halbiert und ca. 50 cm eingegraben. Eine Hälfte mit Steinboden, die andere mit Erde und Blätter. Drainage ist drunter. Der Tunnel zur Höhle ist ca. 50 cm lang ( aus alten Dachziegeln) und es gibt 2 Eingänge die hoffenlich groß genug sind. Zum Schluss wurde noch ein Hügel aufgeschüttet.
Ich hoffe ich hab soweit alles richtig gemacht...........die Bepflanzung fehlt natürlich noch



















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[geterg]

So,nun sind auch meine Schnecken angekommen











leider haben sich die meisten wieder Verdeckelt oder eingegraben. Nur 3 kriechen herum ......vielleicht ist es einfach noch ein bisschen zu kalt.
Ich besprühe sie jeden Tag mit Wasser, und als Abdeckung hab ich noch ein Vogelschutzgitter drüber gemacht.

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[geterg]

So,

jetzt sind auch meine Helix Aspersa angekommen. Hoffe sie fühlen sich wohl und bekommen reichlich Nachwuchs





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[Schaiko]

Ich möchte auch so ein Freigehege bauen, wie ging das denn bei diesem hier aus, gibts das noch? Wie sind die Erfahrungen?