Wieviel Futter braucht eine Weini vor dem Winterschlaf?

[WohntImFarn]

Hallo zusammen,

ich lese seit einigen Monaten hier im Forum mit, habe schon viel Interessantes über und für meine drei Süßen (2 adulte Weinis und 1 kleines 6-Wochen-Weini:-) gefunden und möchte euch jetzt um einen Rat bitten...

Mein eines großes Schnecklich frisst nur breiiges Futter, und das meistens auch nur, wenn ich sie durch Duschen oder Baden aufwecke und direkt in die Futterschale setze - nur Brei, sonst nix: Kein Salat, kein Löwenzahn, keine Gurke, gekochte Kartoffel, Kirsche oder Zucchini...am liebsten Haferbreichen oder 7-Korn-Instantbrei (evt. noch mit rein-vegetarischem Babybrei aus dem Gläschen vermischt).

Das geht insoweit ganz gut, sie fühlt sich anscheinend wohl, schleimt beim Baden oder nach dem Fressen munter durch Becken und Terrarium bzw. durch die Plastikbox, paart sich einmal die Woche mit ihrer Mitbewohnerin und legt sich dann - nach Fressen oder Ausdauer-Kuscheln - erst mal für 2-3 Tage in den Farn um auszuruhen.

Was mache ich jetzt mit ihr zum Winterschlaf? Ich habe gelesen, die Lütten müssen sich vorher tüchtig vollfressen, damit sie über den Winter kommen - was stelle ich mit ihr an, wenn sie das nicht tut, sondern nur das "Nötigste" nascht?

Die andere Große frisst wie ein Scheunendrescher, am liebsten Salat (sie kommt auch aus einem Hochbeet:-), aber auch Gurke und Löwenzahn etc. Die wird sich vor dem Eindeckeln schon vollhauen, da mach ich mir keine Sorgen. Und die kleine möchte ich eh noch im Mini-Terra lassen (unter ihr schlummert noch ein Gelege:-).

Jetzt wird es langsam kalt draußen und ich muss die zwei doch an die kühleren Temperaturen gewöhnen - wie verhindere ich, dass das Brei-Schnecklich die Winterschlaf-Futeraufnahme verpennt? Ich kann sie doch schlecht jeden Tag aufwecken und in den Brei setzen? Hat jemand von euch schon mal ein ähnliches Weini gehabt und wie seid ihr dann im Herbst damit umgegangen?

Im Voraus besten Dank für alle Ideen und Anregungen!

Anne

[XXSternXX]

Hi Anne,

hm, wenn du sie drin hast - vielleicht merkt deine Breischnecke ja noch garnicht dass es mal langsam Zeit wäre sich voll zu fressen damit sie schlafen kann - oder aber es ist einfach eine die garnicht so viel braucht. Schneckels sind ja irgendwie doch sehr verschieden.

Wie warm stehen sie denn derzeit - bei Zimmertemp - oder? Ich denke sie weiß noch nicht dass es bald hart wird ...

Aber die Weiniprofis hier werden sicher auch noch was dazu sagen!

LG

Hilde

[vinbergssnäcka]

Die Schnecken werden kaum "mit vollem Bauch" überwintern. Ich weis das hauptsächlich von Reptilien, aber da ist es überlebenswichtig, das sie vor dem Winterschlaf den gesamten Organismus langsam runterfahren und auch alles vorher ausgeschieden wird...eventuell sogar fasten. Soweit ich weis scheiden Schnecken sogar überflüssige Flüssigkeiten aus, um nicht zu erfrieren.

[WohntImFarn]

@Vinbergssnäcka: Mit vollem Bauch wohl nicht...ich habe die Vorbereitungen aber bisher so verstanden, dass die Schnecken versuchen, "satt" zu werden, bevor sie sich auf den Winterschlaf einlassen...und da Schnecki 1 partout kein Grünzeug bzw. nichts Festes frisst (oder fressen kann), mache ich mir halt Sorgen, ob sie beim "Runterkühlen" alles hat, was sie braucht...in der Phase möchte ich sie nicht wecken oder rausnehmen.

@Hilde: Im Moment hat es 18-20 °C im Terrarium...vorher waren es immer so um die 24°C...die Temperatur geht also auch drinnen schon etwas runter...allerdings nicht so viel wie draußen. Deswegen möchte ich die zwei Hübschen ja auch übergangsweise in die Waschkammer (Souterrain mit Tageslicht) verfrachten, damit sie sich an die sinkenden Temperaturen gewöhnen können (und auch nicht mehr vom Kunstlicht gestört werden)...anschließend dann in's Gartenhäuschen, schön mit Styropor außen und Laub innen isoliert. Die Frage ist: Wie kriege ich die eine "fit" für den Winterschlaf? Sie kommt zwar ganz gut mit weniger Futter aus, aber der Winter ist lang und ich habe Sorge, dass sie vor oder während des Winterschlafes verhungert.

Zur Erklärung: Die schmale Futteraufnahme ist ja auch der Grund, weswegen wir jetzt überhaupt Weinis in der Wohnung haben: Es fing damit an, dass wir Schnecki 1 (das Breischneckchen) an einem brütend heißen Abend im Juni mitten auf einem asphaltierten Weg gefunden haben (links und rechts sind dort zwei Meter hohe, ziemlich lange Grundstücksmauern). Wie genau (und von wo) sie dahin gekommen ist, wissen wir nicht...sie "saß" einfach genau in der Mitte des Weges und war sehr weit zurückgezogen. Da haben wir sie mitgenommen, um ihr etwas Kühlung zu verschaffen und sie etwas "aufzupäppeln". Ziel war immer, sie wieder auszusetzen, aber mit der Zeit habe ich gemerkt, dass sie keine feste Nahrung nimmt - sie probiert(e) es immer mal wieder, aber es sind praktisch keine Fraßspuren zu sehen. Also habe ich ihr Haferbrei angeboten...von dem frisst sie dann soviel, wie sie braucht (am Anfang war sie volle 3 Stunden am Schlürfen:-). Da sie kein Grünzeug gefressen hat, habe ich es nicht über's Herz gebracht, sie wieder auszusetzen (wir wissen auch nicht genau, aus welchem Garten/von welchem Feldstück sie gekommen ist, und wo kein Schneckenkorn ausgebracht wird!). Aussetzen konnten wir sie (noch) nicht, alleine wollten wir sie aber auch nicht halten, also hat sie Gesellschaft bekommen:-). Wir hoffen immer noch, dass das Breischneckchen irgendwann so "fit" ist, dass sie auch grünes, festes Futter zu sich nimmt, damit wir sie (zusammen mit der anderen) wieder aussetzen können. Wenn alles nichts hilft, kriegen sie halt nächstes Jahr ein Freigehege

[vinbergssnäcka]

Hallo Anne,

ehrlich gesagt würde ich die "Breischnecke" nicht in den Winterschlaf schicken. Das sie keine feste Nahrung zu sich nimmt ist ja wirklich nicht normal und wahrscheinlich würde sie in der freien Natur auch garnicht überleben.

18-20 grad ist für die Schnecken ja noch kein Zeichen, das es kalt wird, das ist bei meinen eher optimale "Betriebstemperatur". Im Hochsommer, wenn es so warm ist sind sie ja auch eher inaktiv. Ich persönlich würde die beiden anderen wie Du beschrieben hast auf den Winterschlaf vorbereiten, die "kranke" Schnecke aber weiter im Terrarium behalten.

Sollte sie sich irgendwann doch normalisieren und erholen kannst du sie später immer noch in einen eventuell etwas verkürzten Winterschlaf schicken.

Gruss Heike

[WohntImFarn]

Hallo zusammen, vielen Dank für eure Tipps

Ich habe mich Ende September dann doch dazu entschlossen, *alle drei* überwintern zu lassen - so sie es wollen.

Die Überwinterungsbox steht jetzt in der Waschkammer vor dem offenen Fenster, so dass es in der Box immer ein paar Grad wärmer als draußen ist, aber die Temperaturschwankungen (Tag/Nacht) schon einigermaßen hinkommen.

Seit sie unten waren, haben alle 3 deutlich weniger gefressen...die Großen haben dann nach ein paar Wochen nur noch geschlafen und gefastet (entweder eingezogen auf dem Boden oder an einer Seitenwand klebend)...das ging ein paar Wochen so: Kurzer Standortwechsel, zwei bis drei Tage "Fasten", kurz Weiterwandern, wieder schlafen usw.

In der Zeit hab ich dann auch nur noch sehr wenig Futter angeboten. Und irgendwann war die erste weg - von gestern auf heute unauffindbar - witzigerweise war das Schnecki 1 (also die, die nur Breifutter frisst), sie hat sich komplett eingebuddelt und gar keine Spuren hinterlassen, noch nicht einmal einen kleinen Erdhaufen )

10 Tage später war auch Schnecki 2 weg - bei der konnte ich allerdings sehen, wo sie sich eingegraben hat, weil sie sich in der Nähe der Boxenwand verbuddelt hat, so konnte ich sie noch kurz vor dem "Umdrehen" sehen.

Das ist jetzt rund drei Wochen her - das kleine diesjährige Schnurpselchen will sich aber (bis jetzt) nicht eingraben...Futter kriegt sie so gut wie gar keines mehr (Laub ist drinnen), nur das Wasser wird noch gewechselt...der Futtermangel lässt sie bis jetzt allerdings "kalt" - sie robbt weiter durch die Box.

Frage: Kann es sein, dass das Kleine sich in diesem Jahr gar nicht eingräbt? Oder braucht sie einfach noch ein bisschen Zeit? Wenn ich wüsste, dass sie sich nicht eingräbt, müsste ich sie wieder umsetzen und füttern, sonst verhungert sie ja auf Dauer...wenn sie sich allerdings auf den Winterschlaf vorbereitet, sollte ich doch lieber nicht füttern, damit sie merkt, dass Winter ist, oder?

Die Temperatur in der Box bewegt sich übrigens ungefähr zwischen 3 C (Frost-Nacht) und 10 C (sehr warmer Tag mittags) - den anderen zwei hat das anscheinend für die Einschätzung "Winteranfang" ausgereicht...

Liebe Grüße, Anne

[dodo]

Hallöööchen,
ist das nicht zu warm mit 10 Grad für den Winterschlaf? Ich meine mal gelesen zu haben, daß bei bis zu 5 Grad das ganze erst mal mit dem Winterschlaf startet.
meine Weinis halte ich bei Zimmertemperatur, aber trotzdem verhalten sie sich anders als im Sommer. Sie liegen unter Blätter und nach 1 - 2 Wochen krabbeln sie mal wieder herum. Eine futtert auch besonders wenig, aber ich biete weiterhin Salat, tomate, Gurke oder noch Brennessel an und achte gar nicht darauf, was oder ob sie fressen, denn in der Natur könnte ich das ja auch nicht beeinflussen.
Allerdings gibts, wenn sie wach sind nur 2 - 3 mal im Monat ein Breichen zum richtig Vollfuttern.
Jetzt da sie schlafen, sehe ich zu, daß immer frisches Grün, mind. 1 Blatt da ist, falls mal jemand wach wird. Trinken ist ja sowieso selbstverständlich.

[vinbergssnäcka]

Also, ich glaube das ist ganz normal, das die kleinen Weinbergschnecken als letzte schlafen gehen, so war das auch bei meinem Freigehege....10 grad ist da auch noch garkein grund.....die Weinbergschnecken können auch bei kurz über Frostgrenze und rauhreif noch spazieren gehen.

Mein Tip, leg dem kleinen regelmässig Futter rein, so das es noch zu fressen hat. Ich vermute die kleinen nutzen die Zeit, in der es noch nicht zu kalt ist um noch möglichst viel zu wachsen, so stehen die chancen zum Überleben besser.

Ich sehe keine Probleme bei 10 grad, wenn es nachts kälter wird, so ist es ja in der Natur auch zur Zeit. Das einzige kritische wäre, wenn die Schnecken die sich bereits den Deckel gebildet haben, ihn wieder abstossen, dann können sie diesen Winter (vermutlich) keinen neuen bilden......Der Deckel ist meiner Meinung aber nur wichtig bei Minustemperaturen!

In meinen Freiterrarium haben Die Weinis Temperaturen bis -3 grad ohne zu mucken überstanden ( ohne sich zu vergraben und ohne Deckel)

[Fine]

Also, ich hab hier auch die Erfahrung gemacht, dass die jüngeren Schnecken sich später verdeckeln als die Älteren.
Für die die noch wach sind hab ich immer etwas Salat in der Box liegen, in der Natur wäre ja jetzt auch noch nicht alles komplett kahl und sie würden noch etwas zu fressen finden.

[WohntImFarn]

Hallo zusammen,

ich wollte kurz berichten, wie meine Süßen über den Winter gekommen sind

Schnecki 1 (Breischnecke) und Schnecki 2 (Vielfraß) haben sich Mitte/Ende November eingebuddelt und Mitte Dezember war dann auch die Kleine weg:-)

Vor 1 Woche habe ich dann die Überwinterungsbox in eine wärme Umgebung gestellt (konstant 15-18°C) und regelmäßig gesprüht. Inzwischen ist das Kleine wieder wach geworden und die Breischnecke hat vorgestern auch den Kalkdeckel abgeworfen. Jetzt schläft nur noch die vormals gesündeste und agilste von den dreien (Vielfraß:-), ich hoffe, sie kommt auch bald auf den Fuß.

Die Breischnecke hat den Winterschlaf also gut überstanden, bloß feste Nahrung nimmt sie immer noch nicht...

BG, Anne

[vinbergssnäcka]

Hallo,

schön, das sie gut durch den Winter gekommen ist!....Vieleich ist es ja wirklich eine Art Zahnausfall, aber ansonsten scheint es der Schnecke ja gut zu gehen....gut, das sie bei Dir ist und mit Breichen versorgt wird


Für meine dauert es wohl noch ne Weile mit dem Winterschlaf, hier sieht es noch lange nicht nach Frühling aus....

[WohntImFarn]

> schön, das sie gut durch den Winter gekommen ist!....Vieleich ist es ja wirklich eine Art Zahnausfall, aber ansonsten scheint es der Schnecke ja gut zu gehen....gut, das sie bei Dir ist und mit Breichen versorgt wird

Danke für die "Blumen" Ich hoffe einfach, sie wird mit der Zeit doch noch etwas kräftiger/verfressener - agil ist sie ja eigentlich...ich kann mich noch daran erinnern, wie sie letztes Jahr mal versucht hat, an dem Thermometer vorbeizukommen - das Teil lehnte schräg in der Ecke, unten schön stabil in der Erde verbuddelt, und was macht meine Süße? Als sie merkt, dass sie mit dem Häuschen geraaaadeso am Thermometer vorbeikommen *würde*, heftet sie sich mit gaaanz langem Hals mit der Schnute an die gegenüberliegende Wand und zieht und zieht und zieht...ich habe ihr zufällig zugeschaut und mir nur gedacht "Wieso tut sie sich das an? Tut das nicht weh??", aber sie hat unbeirrt weitergezerrt, solange bis sie durch war. Danach wollte sie nach kurzer Zeit wieder zurück, aber das ging natürlich nicht, weil sie sich in der anderen Richtung nirgendwo festsaugen konnte...ich hab dann das Thermometer etwas zur Seite gedrückt

> Für meine dauert es wohl noch ne Weile mit dem Winterschlaf, hier sieht es noch lange nicht nach Frühling aus....

Na, dann drücke ich feste die Daumen, dass es bei euch auch bald wärmer wird