Überschwemmung

[niki]

Hallo alle zusammen,

muss meiner Trauer hier einfach mal Luft machen.
Wollte grade spazieren gehen und mir ein Bild davon machen wie sehr der Fluss bei uns über die Ufer getreten ist.
Der Anblick der sich mir bot war einfach schrecklich!
Rund um den Fluss herum leben extrem viele Schnecken (Naturschutzgebiet), vor allem aber eine große Population Weinbergschnecken.
Doch das gesammte Areal, wo die Schneckis jetzt eigentlich ihren Winterschlaf halten ist überflutet.

Ich kann nur hoffen, dass es wenigstens ein paar geschafft haben. Die die ich gefunden habe waren alle noch verdeckel, aber tot. Desweiteren war ein totes Kaninchen angespült worden.
Das bedrückt mich einfach sehr...
Allein schon weil die Population in den letzten Jahren eh schon zurückgegangen ist.

An einer anderen Stelle wo sich das Wasser schon zurückgezogen hatte war es auch nicht besser... haufenweise kleine Schnecken, ich glaube es sind Baumschnecken, wurden an die oberfläche geschwemmt.
Die Kalkhäutchen sind meistens zerstört, aber ich weiß nicht ob die Schnecks noch leben, sie haben sich sehr weit zurückgezogen.
Zwölf Stück hab ich eingesammelt um zu gucken ob sie noch leben...

Ich stell was später noch zwei Fotos rein.

Lg Niki

[niki]

[niki]

Ok die Schnecks sind glaube ich doch Inkarnatschnecken.
Hoffentlich überleben sie.

[Gummibärchen10]

Das ist wirklich grauenhaft! Naja, Schicksal der Natur!
LG, Ulli

[dodo]

Das ist schlimm mit dem Sterben der Tiere. Schade. Auch ich beobachte immer, wie wenig ungestörte ideale Ecken es noch für Schnecken gibt. Die Bedingungen werden immer schlechter. Ich bin mir nicht sicher ob Weinis ohne nahes Wasser auskommen, weil sie immer im Zusammenhang mit kl. Tümpeln zu sehen sind.

Niemand achtet auf Naturschutz und dann noch solche Naturkatastrophen...

Der einzig ideale Ort, wo sich hier in meiner Gegend Weinbergschnecken halten, ist ein ganz kleiner Waldbestand, mit einem kleinen Tümpel direkt an einer Straße mit vielen Häusern. Vielleicht 30 x 30 m. Dahinter liegt ein Haus,da sind jetzt kinderreiche Familien eingezogen. Seitdem sieht man kaum noch Schnecken an den Bäumen in Nähe des Weges. Lege die Tiere, die ich sehe meist etwas zurück, damit sie nicht so auffallen. Aber komischerweise sieht man sie immer nur an den Bäumen des Weges. Nicht an den hinteren Bäumen. Würde ihnen gern helfen, wenn ich nur wüßte, wie...

Und dann ist da leider ein Elektrokasten, an dem wurde nun leider rumgebuddelt, da waren auch viele Weinis. Das tut einem richtig weh. Ein Baum wurde auch ausgegraben mit einem überdimensionalen Radium von mind. 5x5 m im Oktober und ich war so froh, daß die Schnecks sich dort eingegraben hatten.... Das tat mir richtig leid.

Bin mal gespannt, wieviel Weinis im kommenden Jahr zu sehen sind. Aber Tendenz ist abnehmend...

[Gummibärchen10]

Ja, ist schon schlimm, bei uns sieht man auch immer weniger. Ich hab das mal die letzten Jahre bei uns im Garten beobachtet: von Jahr zu Jahr immer weniger Weinis.
Aber, ich finde die Natur richtet die Schnecken zum Teil auch echt ganz schön zu: nach dem Winter seh ich immer massenhaft leere Häuschen bei uns im Garten, echt grauenhaft!
Naja, gegen die Natur kann man echt kaum was machen, aber denjenigen Kindern, die Schnecken zertreten und mutwillig kaputtmachen, denen sollte man mal zeigen, wo´s lang geht, tschuldigung aber so was nervt mich echt, gibt´s bei uns hier leider auch, solche Kinder!
LG, Ulli

[niki]

Ja gegen die Natur kann man leider nichts machen.
Ist ja nicht so als gäbe es an dem Fluss nicht regelmäßig Überschwemmungen, aber die lassen immer ein paar Stellen aus
und waren noch nie im Winter, wo die Schnecken keine Chance haben sich zu retten.
Irgendwie fühl ich mich schuldig, weil ich doch immer ein bisschen denke, dass es schon etwas mit dem Klimawandel zu tun
haben könnte.
Früher gab es auch hier mehr Weinbergschnecken, aber die Landwirtschaft und Pestizide scheinen beim Rückgang auch eine große Rolle
zu spielen.
Schlimm dass das anscheindend nicht nur hier so ist. Und @Ulli solche Kinder kenn ich nur zu gut einmal hab ich so ner Rasselbande, die durchs Dorf lief einen ganzen Eimer mir eingesammelten Weinbergschnecken abgenommen und sie wieder an geeigneter Stelle ausgesetzt. Ich will nicht wissen, was sie sonst mit denen gemacht hätten... aber das war bestimmt nicht das letzte mal, dass sie das gemacht haben.

Liebe Grüße an alle die sich auch so um die wenigen Freilebenden Weinis sorgen.
Niki

[Gummibärchen10]

@niki:
Ja, solche Kinder gibt es leider mehr und überall (vorallem in ländlichen Gegenden wie hier bei uns, weil sie da leichter mit den Tieren zusammenkommen )
Ich weiß nicht was du denkst, aber ich glaube, dass das häufig an der Erziehung, den Eltern, dem Umfeld und damit an der Einstellung von Verwandten und Bekannten liegt! Ich konnte das zumindest bei einigen Fällen hier schon beobachten, will jetzt nicht sagen, dass das immer so sein muss. Aber, ich mein, woher sollen die Kinder es lernen, z.B. mit Kröten umzugehen oder mit Schnecken, wenn die Eltern schon die Kröten grausam einfangen, diese sich im Keschernetz verheddern und elendig verenden, und wenn sie die Schnecken mit Gift vertreiben und mit Mistgabeln aufspießen (mein Gott, was ich da schon alles mitbekommen habe und was es da alles so gibt??! )? Dann wissen es die Kinder ja nicht besser und machen einfach alle Fehler und Tierquälereien ihrer Eltern blind nach!!!!
Aber solche Leute kann man meistens leider durch Reden nicht von verantwortungslosem Handeln abbringen!
LG, Ulli

PS.: Aber ich habe großen Respekt vor Leuten wie dir, dass du ihnen den Eimer einfach so ungeniert abgenommen hast, und auch deine Meinung, wie du so schreibst, echt toll!! Ich find´s immer toll, wenn man Personen findet, mit denen man so gut diskutieren kann wie mit dir!

[Andreas75]

Hallo!

Was Bedrohungen durch dumme Kinder, Baurbeiten etc. angeht, so ist die Frage, was man tun soll, doch ganz einfach beantwortet...
Im ersteren Falle schauen, ob die Kinder wirklich verantwortlich dafür sind, dass die Schnecken weniger werden, und wenn das als gesichert gelten kann, ab zu den Eltern und das klärende Gespräch gesucht, mit dem kleinen aber feinen eingestreuten Hinweis, dass Weinberger unter Artenschutz stehen (nicht bloß Naturschutz), und dass somit eine Ordnungswidrigkeit vorliegt, die im Anzeigenfalle einiges an €uros kosten kann .

Was den zweiteren Fall (Bauarbeiten) angeht, so sollte man sich da einfach an die zuständige Kreisverwaltung wenden, die ja sicherlich auch eine für den Naturschutz zuständige Abteilung hat. Denen muss man die Sachlage dann darstellen, und drauf hinarbeiten, dass der Schutz der Weinbergschnecke ernster genommen wird, sonst wäre ja die ganze Unterschutzstellung der Tiere eine Farce.

Denn in beiden Fällen ist es doch so: Wo die zuständigen Instanzen nichts wissen, können sie auch nicht eingreifen, nicht wahr?

Grüße, Andreas

[Trochoidea]

dass der Schutz der Weinbergschnecke ernster genommen wird, sonst wäre ja die ganze Unterschutzstellung der Tiere eine Farce

Der Schutz der Weinbergschnecke ist eine Farce. Und damit meine ich nicht die Umsetzung des Naturschutzgesetzes, sondern die Tatsache das die Weinbergschnecke tatsächlich unter Schutz steht.

Ich arbeite in der Naturschutzbranche und solche dummen alten Gesetze, wie das der Weinbergschnecke sind einer der Gründe, warum man das deutsche Naturschutzgesetz einfach nicht erstnehmen kann. Es darf einfach nicht sein, dass vom Aussterben bedrohte Arten keinerlei gesetzlichen Schutz geniesen und so extrem häufige Arten wie die Weinbergschnecke unter Naturschutz stehen. (Leider ist es aber so!)

[niki]

Also ich kenne ja nicht ganz Deutschland , aber ich persönlich finde nicht, dass die Weinbergschnecke so häufig vorkommt.
Bei uns kommt sie zwar häufig vor, aber man muss sich schließlich ein Bild über die gesammte Population machen.
Und selbst wenn ist dieses Gesetz mit sicherheit nicht überflüssig.
Gäbe es dieses Gesetz nicht hätte sich die Weinbergschneckenpopulation nicht wieder erholt, denn eins ist sicher bedroht war sie auf jedenfall. Würde das Gesetz abgeschafft könnte es wieder zu einer Bedrohung der einheimischen Population kommen, weil dann Weinbergschnecken wieder für den kommerziellen Verzehr aus der Natur entnommen würden und das Spiel ginge wieder von vorne los.
Klar ist es unfair, dass nicht wirklich darauf geachtet wird welche anderen Tierarten dringend Schutz bedürfen, aber die unter Schutz Stellung von Weinbergschnecken so in Frage zu stellen finde ich doch etwas übertrieben.
Allgemein besteht einfach das Problem, dass Arten meist zu spät unter Schutz gestellt werden, und dann die Gesetzgebung meines erachtens nicht streng genug umgesetzt wird.

Lg Niki

[Point]

hallo,
dort wo ich wohne gibt es ein Bächlein mit einem Auffangbecken das etwa 1 mal im Jahr ausgeräumt wird. Dann werden all das Holz und die vielen Steine in eine grosse Mulde gekippt, und dazwischen natürlich unzählige Schnecken und andere kleine Tierchen die dann fast oder ganz zerquetscht werden. Ich und meine Kollegin haben da drin schon Molche, Salamander und vieles mehr gefunden. Jedes Jahr versuchen wir, wenn wir die Mulde sehen, alles was zu retten ist zu retten. vor 3 Jahren hab ich da drin auch meine erste Baumschnecke (Point) gefunden, der dann an 3 löchern im Häuschen gestorben ist. Die Tiere und Insekten werden bei Hochwasser einfach mitgespühlt und landen im Auffangbecken, wo sie entweder ertrinken oder zerquetscht werden...

Gruss Point