Hallo allerseits.
Ich halte selbst acht Bänderschnecken und drei Helix Pomatia in einem 60x30x40er Becken.
Bisher soweit kein Problem, die Haltungsbedingungen sind ja quasi gleich, bzw. höchstens in der Luftfeuchtigkeit etwas verschieden. Auch vom Platz her hab ich nicht den Eindruck, sie hocken sich ständig auf der Pelle. Allerdings ist das auch so Maximum, mehr würde ich da auf keinen Fall rein setzen wollen.
So, Grund für das Thema ist jetzt also ein ganz anderer, und zwar habe ich eben eine meiner (jungen, noch nicht geschlechtsreifen) Bänderschnecken, "Bandit", dabei erwischt, wie er eine Weinbergschnecke geärgert hat!
Er ist ihr aufs Haus gekrochen und hat ganz dreist angefangen, innen an ihr zu raspeln, nahe dem Atemloch. Die schlafende Weinbergschnecke ist davon aufgewacht, hat sich aber nicht so recht zur Wehr setzen können, weil sie so direkt nach dem Aufwachen viel zu langsam war. Nach einer Weile Beobachtung (ich dachte, vielleicht regelt sie das selber) habe ich dann eingegriffen und den kleinen Schlingel weg gesetzt. Da ich dachte, eventuell braucht er Kalk (er war gerade dabei, genüsslich am Haus der Weini zu knabbern) setzte ich ihn auf die Sepiaschale. Tja, aber dem war wohl nicht so, da ist er sofort von weggekrochen - und zur nächsten Weinbergschnecke!! Die hat er dann über ein längeres Stück Ast verfolgt, und es gab eine Art "Kampf", bei dem die Weinbergschnecke durch schnellere Reaktionen die Bänder ganz schön irritiert haben muss, denn zuletzt hat sie zwar mit gierig gefletschten Zähnen immer noch versucht, einen "Bissen" von ihr abzuschaben, aber hat sich nicht mehr so recht getraut und das ganze dann auch aufgegeben, als sich der größere Schneck dann vom Ast herab gelassen hat.
Bandit ist die schnellste und aktivste der Bänderschnecken, bei anderen hab ich sowas noch nicht beobachten können, und ich war einigermaßen geschockt. Hatte hier irgendwo mal so eine Theorie gelesen, dass Bänderschnecken das machen würden, wenn sie "falsch gepolt" sind, als Teil des Paarungsrituals, aber Bandit ist ja noch gar nicht ausgewachsen und sicher noch nicht geschlechtsreif. Dass ihm Kalk gefehlt hat, schließe ich auch mal aus.
Irgendwo hab ich hier auch gelesen, dass kleinere Bänderschnecken an größere gehen, wenn die nicht mehr fit genug ist, also, stirbt oder schon tot ist. Das ist hier aber ja auch nicht so, die leben ja!
Ist so etwas wirklich ein Einzelfall und selten? Und was sollte ich machen?
Meint ihr, es ist vielleicht wirklich einfach der Besatz zu groß?
Allgemeiner - ist es wirklich so unbedenklich, Weinbergschnecken und Bänderschnecken in einem Terrarium zu halten, nur weil die Bedingungen gleich sind, oder bedeutet das u.U. bloß Stress für die Tiere durch Konkurrenz?