Schimmel/inaktiv/Einrichtung

[Bolt]

Hallo,

ich habe über den Winter 2 große Bänderschnecken hier plus einige ganz Kleine. Ich hatte nun extra ein 60er Terrarium gekauft damit auch die ganz Kleinen nicht den Winter in einer Tupperdose verbringen müssen und habe dieses Terrarium mit Blumenerde eingestreut.
Vor einigen Tagen habe ich zum ersten mal Schlimmel entdeckt, daraufhin alles ausgetauscht, mehr gelüftet weniger gesprüht, die Erde ist eigentlich trocken und trotzdem ist schon wieder Schimmel da. Das Futter liegt immer auf einem Tellerchen und wird alle 1-2 Tage ausgetauscht.
Es war vorher wohl definitiv zu feucht weil die eine Schnecke aufgequollen war, dafür sind alle anderen Schnecken jetzt so gut wie inaktiv, mein Bolt hat sich nun sogar vergraben und kommt fast gar nicht mehr raus. Auch die Winzlinge sind eigentlich nur aktiv wenn ich eben täglich Sprühe.
Ich tendiere jetzt fast dazu die Erde komplett weg zu lassen, und mehr Blätter auszulegen, die man eben leichter austauschen kann, oder was könnte ich sonst machen damit es nicht zu trocken/zu feucht ist, und sich alle Schnecken wohl fühlen? Sand mögen Schnecken sicher weniger gern?
Das Terrarium steht auch am Fenster damit etwas Tageslicht hinkommt, und das Fenster ist Abends oft auch mal länger offen, so dass es durchaus ganz schön kühl werden kann, sind evtl deshalb die Schnecken so inaktiv. In richtige Winterruhe können sie ja bei Zimmertemperatur eigentlich nicht verfallen? Aber warum vergräbt sich Bolt nun sogar?

[Nina 99]

Hallo Lisa,

die Blumenerde ist doch wahrscheinlich gedüngt. Das könnte gefährlich werden. Entweder du nimmst Walderde oder kaufst Cocoshumus. Das ist besser.

[Bolt]

Ich weiß es ehrlich gesagt grad gar nicht, habe die Packung schon weggeworfen, nutze die Erde auch immer für die Kaninchen zum Buddeln.
An Walderde komme ich hier nicht, und die Erde an den Feldern dürfte ja genauso mit Dünger und Pestiziden voll sein, da ist Blumenerde wahrscheinlich nicht schlimmer?
Schimmelt Cocoshumus nicht, auch wenn es mal zu feucht ist?
Im Futterhaus wo ich vieles kaufe gibt es leider nur einen Terrarienuntergrund, und das sind eher so gröbere Holzstückchen die nicht wirklich bequem für Schnecken aussehen.

[Emmy11]

Cocoshumus hat bei.mir noch nie geschimmelt, egal wie feucht. Kanm ich dir nur empfehlen, kann man übers Internet bestellen.

[Bolt]

Ok dann werde ich das mal ausprobieren
Und was denkt ihr warum Bolt sich nun vergraben hat, ist es teilweise zu kalt, zu dunkel, zu trocken?
Wäre eine Lampe evtl auch sinnvoll, so dass alle über den Winter aktiv bleiben? Oder ist es evtl gar nicht so schlecht wenn sie nur so halb aktiv den Winter verbringen und immer wieder mal einige Tage durchschlafen?

[Wassn]

Vielleicht tickt in ihnen, so etwas wie eine innere Uhr.
Ausserdem werden die Tage im Moment ja auch merklich kürzer. Da es sich hier um einheimische Tiere handelt, die auch aus der Natur stammen, würde ich ihnen auf jeden Fall eine angebrachte Winterruhe gönnen.
Eventuell spüren die Schnecken ja, dass die kalte Jahreszeit bevorsteht und sie richten sich darauf ein.
Sie durch künstliches Licht und warmen Temperaturen daran zu hindern, fände ich gar nicht gut.

[Shina]

Meine Bänderschnecken leben draußen in einem Terrarium. Sobald der erste Frost kommt (keine Angst, das überleben die einheimischen Schnecken!), sammele ich sie ein und packe sie bis März/April in den Kühlschrank bei 5-6 Grad. Mir ist noch nie eine Schnecke über den Winter gestorben, und das ist ja auch der natürliche Biorythmus der Einheimischen. Vielleicht solltest du dir das auch überlegen, da die Schnecken sich ja anscheinend schon auf die Winterruhe eingestellt haben. Wenn sie sich verdeckeln, aber wieder geweckt werden, es dann aber wieder kalt ist und sie sich wieder verdeckeln etc, kostet das die Schnecken viel Energie, und sicherlich auch Lebenszeit. Also lieber in den Kühlschrank oder an einen Ort tun, der den ganzen Winter über konstant warm gehalten wird, sonst kommt der Biorhythmus völlig durcheinander.

[Bolt]

Also die Schnecken überwintern hier ja, damit sie nicht "überwintern".
Bolt war eine verletzte Schnecke, die sich nur langsam erholt hat und dazu geraten wurde ihn über den Winter zu behalten und die Monate durchzufüttern.
Und bei den ganz Winzigen gehen die Meinungen wohl auseinander. Es braucht wohl schon eine gewisse Größe damit Babys den 1. Winter überleben können, zu spät Geschlüpfte können in der kurzen Zeit vor dem Winter wohl nicht genug wachsen und fressen um zu überleben?
Ansonsten hätte ich sie alle ja einfach draußen lassen können.
Das Terrarium steht im Wohnzimmer, hat also eigentlich konstant Zimmertemperatur, aber wenn ich Abends, auch im Winter, mal ein bißchen das Fenster aufmache, kann es eben doch schnell runterkühlen weil es direkt am Fenster steht.
Das Terrarium auf den Balkon stellen damit sie doch richtig überwintern macht also nicht viel Sinn, weil ich sie dann gleich raussetzen hätte können und eigentlich ist es dafür ja nun auch bereits zu spät, hier wurde mir gesagt dass Schnecken Anfang Sept raus müssen damit sie sich auf den Winter einstellen können.

Inaktiv sind sie ja nun eigentlich erst geworden, weil ich kaum noch gesprüht habe wegen dem Schimmel. Gestern habe ich zb wieder ein bißchen befeuchtet und schon hat sich Bolt ausgegraben und saß wieder am Futter, nur verträgt die andere Schnecke eben nicht zuviel Feuchtigkeit weil sie dann wieder wie ein Schwamm aufgeht, das richtige Klima scheine ich in dem Terrarium nicht hinzubekommen, vielleicht doch die ganze Vorderseite mit Fliegennetz bekleben statt der Glasscheiben und eben schauen ob es mit Cocoshumus besser wird?

[Emmy11]

Hallo Lisa,
Probier das ruhig mal mit dem Fliegengitter, wir haben so vieles ausprobiert und immer war die Luftfeuchtigkeit so hoch. Und wenn deine Schnecken aufquellen ist es ja anscheinend zu hoch.
Beim Cocoshumus musst du auch nicht viel sprühen, die Feuchtigkeit speichert sich gut und du kannst z.b.auch noch Moos als Feuchtigkeitsquelle nehmen. Wenn du deine Einrichtung so änderst , müsste es besser werden. Bei uns war es echt genauso wie du beschrieben hast.

[jackyberlin]

Einheimische Schnecken im Terrarium zu überwintert ist nicht so einfach, wie man manchmal denkt.
Schau mal hier:Klick!
In diesem Thread geht es um Weinbergschnecken, aber auch die Bänderschnecken brauchen ähnliche Bedingungen.
Deine Motivation deinen Schnecken zu helfen, ist sicher gut gedacht, aber meistens tut es ihnen nicht gut, sie im warmen Wohnzimmer zu überwintern.
Wie @Wassn schon beschrieben hat, zeigen deine Schnecken an, dass ihre innere Uhr sagt, sie müssen schlafen gehen.

Vielleicht tickt in ihnen, so etwas wie eine innere Uhr.
Ausserdem werden die Tage im Moment ja auch merklich kürzer. Da es sich hier um einheimische Tiere handelt, die auch aus der Natur stammen, würde ich ihnen auf jeden Fall eine angebrachte Winterruhe gönnen.
Eventuell spüren die Schnecken ja, dass die kalte Jahreszeit bevorsteht und sie richten sich darauf ein.
Sie durch künstliches Licht und warmen Temperaturen daran zu hindern, fände ich gar nicht gut.

Wenn du sie jetzt immer wieder ansprühst, dann störst du sie ganz doll in ihrem Lebensrhythmus.., was wahrscheinlich auch dazu führen kann, dass sie sterben.
Da es derzeit ja noch ziemlich warm ist, könntest du die Schnecken, die von draußen gesammelt hast, dort aussetzen, wo du sie gefunden hast. So könnten sie sich selbst nen Schlafplatz zum Überwintern suchen. So haben sie die größte Chance, den Winter zu überleben. Den Nachwuchs darfst du nicht aussetzen.
Wie groß sind denn die Nachwuchsschnecken???
Kokushumus kann übrigens genauso schimmeln..., versuche noch einige Asseln zu finden, die kümmern sich um den Schimmel und sorgen für ein gutes Klima. Viel Laub... und da du nicht an Walderde kommst, dann suche doch Erde von Maulwurfshügeln, diese kann ich dir empfehlen.., da musste jetzt schnell sein, da die Maulwürfe sich jetzt auch bald in Ruhe begeben. Ansonsten schau auch mal, ob du Jemanden in deiner Gegend findest, der dir bissel ungedüngte Gartenerde gibt. Ansonsten kann ich dir Terraerde von "Exoterra" empfehlen.., gibt es im Baumarkt in der Tierabteilung/ Terraristik oder in Tierläden in der Terraristikabteilung...und viel viel Laub...bitte keine extra Beleuchtung. Es sind einheimische Schnecken, die brauchen kein extra Licht.

[Wassn]

Schnecken leben nach ihrem natürlichen Instinkt. Oft sind wir Menschen verführt, Tiere zu vermenschlichen. Ich meine jetzt nicht ihnen Kleidung anzuziehen oder so. Wir wollen ihnen aus unserer Sicht "helfen" und dabei gerät ganz weit in den Hintergrund, wie die Tiere eigentlich in der Natur leben. Wir tun ihnen das Beste an, wenn wir ihnen diese Lebensumstände ermöglichen, die ihrer natürlichen Umgebung so viel wie möglich ähnlich sind: Bodengrund, Einrichtung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit... usw. Einen Wüstengecko kann man auch nicht in einem Regenwaldterrarium halten, nur weil mir der Gecko gefällt und ich Regenwald mag. Dieser Gecko würde bald sterben.
Dh. bei einheimischen Schnecken: einleiten des Herbstes, Winters: kürzere Tageszeit, kühlere Umgebungstemperatur... usw.
Mit künstlicher "Wachhaltung" oder Tagesverlängerung, schaden wir den Tieren nur.
Wenn du Schnecken möchtest, die auch im Winter wach und aktiv sind, müssest du auf exotische Schnecken umsteigen.
Falsch verstandene Hilfe schadet den Tieren mehr, als dass sie ihnen hilft. Und wenn man Tiere bei sich zu Hause aufnimmt, ist es in unserer Pflicht, ihnen das zu geben, was sie brauchen. Wenn wir dies nicht können, dann sollten wir sie abgeben oder bei Wildfangschnecken, diese wieder freilassen.
Die Natur hat alles so eingerichtet, dass Schneckenarten, hier aus unseren Breitengraden, hier auch überwintern können. Die sollten wir ihnen auch zutrauen und uns von unserem "Helferbedürfnis" etwas distanzieren.

Sorry, wenn es etwas "grob" klingt. Ich finde im Moment aber keine anderen Worte, für dass was sich sagen möchte.

[Bolt]

Jetzt bin ich langsam verwirrt, weil man mir hier ja sagte dass ich Bolt, die Schnecke die ich mit nur halbem Fuß gefunden hatte (hat sich inzwischen gut regeneriert) den Winter über behalten soll, und ihn auch durchfüttern soll weil er recht dünn war. Er wirkt auch deutlich langsamer als gesunde Schnecken, weshalb ich mir Sorgen gemacht hatte dass er draußen vielleicht gar nicht "schnell" genug an unterschiedliche Futterstellen kommt. Daher eben die Entscheidung dass er über den Winter bleibt, sich durchfressen kann und dann im Frühling wieder raus kann. Damit er nicht alleine ist, blieb eine der gesunden Gehweg Schnecken auch hier, und diese Gesunde verträgt zu feuchtes Klima eben nicht, Bolt und die Winzlinge schon.

Die ganz Kleinen sind nicht bei mir geschlüpft, die habe ich aus versehen beim Wiese pflücken für die Kaninchen eingesammelt. Ich weiche das Kaninchen Grünzeug immer 1h im Wasser ein, weil ich angst habe irgendwelche Käfer, Raupen, Zecken einzuschleppen (daher kämen mir auch keine Asseln freiwillig ins Terrarium^^) und kleine Schnecken kriechen dann eben an die Oberfläche und ich kann sie absammeln. Die Kleinen sind zwischen 2-5mm groß, sie sind schon etwas gewachsen und man erkennt langsam was sie wohl mal werden, ich glaube es sind sogar 3-4 unterschiedliche Arten (Bänderschnecken, Laubschnecken? und 2 Weinbergschnecken, die eine wohl eine Gefleckte)

Also hier hatte es jetzt zwar wieder 2 warme Tage, aber es war Nachts schon mehrmals unter 8C und Schnecken sehe ich hier schon seit bestimmt 1 Woche gar keine mehr, ich kann doch jetzt sicher nicht einfach Schnecken die die letzten Wochen Zimmertemperatur hatten einfach raussetzen, oder doch? Und wenn es so arg schädlich ist, wenn sie den Winter über wach bleiben, dann dürfen die Babys ja theoretisch auch nicht wach bleiben? Und da gehen die Meinungen ja auch auseinander ob die ganz Kleinen genug Ressourcen haben für den Winter? Richtiges Überwintern ginge bei mir nur auf dem Balkon, wo sie ja eh die gleichen Temperaturen wie draußen haben, was somit wenig Sinn machen würde, da ich sie alle dann ja gleich raussetzen kann. Ich hatte hier auch was gelesen dass eine Userin die ganz kleinen Babys wach bleiben lässt bis glaube ich Dez und sie dann nur 2,3 Monate in Winterruhe schickt damit sie nicht soviel abbauen. Allerdings habe ich diese Möglichkeit nicht dass ich Temperaturen langsam absenken könnte um sie darauf vorzubereiten..
Was soll ich denn nun machen?

@Wassn ich kann deine Sicht durchaus verstehen, aber zu kleine oder angeschlagene Tiere, egal welcher Art, kann man evtl eben nicht in Winterruhe schicken. Auch Säugetiere wie der Igel haben ihre Instinkte und trotzdem bleibt ein zu kleines, schwaches Igelbaby den Winter über evtl wach weil es ansonsten nicht überlebt. Mir wurde hier geraten dass Bolt wach bleiben soll um sich zu stärken, was ist denn nun richtig? Soll ich Bolt, der nach wie vor gehandicapt wirkt im Vergleich zu seinen gesunden Artgenossen einfach raussetzen weil das nun mal der Lauf der Natur ist? Dann hätte ich ihn gar nicht aufnehmen müssen und er wäre eben vermutlich gestorben, was eben auch Natur ist. Und auch die Babys die wahrscheinlich den Winter nicht überleben, auch einfach raussetzen?

[Wassn]

Ich verstehe dich schon. Aber ein Säugetier kannst du schlecht mit einem Wirbellosen vergleichen.
Die Schnecke handelt zwangsläufig nach ihrem Instinkt. Sie wird evtl immer wieder versuchen, zu schlafen und du weckst sie immer wieder auf. Das kann für die Schnecke nicht gesund sein. Dies bedeutet für ihren Stoffwechsel und ihren Körper purer Stress.
Kleine Igel, schlafen, wenn die Bedingungen dafür nicht gegeben sind, nicht im Winter. Die Schnecke wird es aber immer wieder versuchen. Verstehst du, was ich meine?

[Bolt]

Und was ist dann die Lösung? Soll ich die evtl angeschlagene Schnecke, plus die Kleinen die evtl nicht genug Substanz aufbauen konnten, nun raus lassen?

Ich hatte auf irgendeiner Seite über Kindergarten Weinbergschnecken gelesen, wie "simple" sich die Schnecken beeinflussen lassen, eben durch Licht, Wärme, Feuchtigkeit. Dass das auf dauer nicht gesund sein kann ist klar. Hier würde es ja nur um einen Winter gehen. Daher eben die Frage ob zusätzliche Beleuchtung Sinn gemacht hätte damit es nicht diese Schwankungen gibt.

[Bolt]

Mein Schimmel/inaktiv Problem scheint sich gelöst zu haben. Ich sprühe wieder fast täglich, allerdings nur noch die Pflanze die sich im Terra befindet und die Blätter/Äste, der Boden bleibt relativ trocken, und die Schnecken sind wieder deutlich aktiver.

Ich hatte auch nochmal überlegt die Schnecken doch rauszubringen, aber das kann ich mit den Infos die ich habe, einfach nicht vereinbaren, da gehen mir die Expertenmeinungen zu sehr auseinander, mit Tendenz dass Babyschnecken eben eher selten den Winter überleben wenn sie noch zu klein sind. Über die gefleckte Weinbergschnecke habe ich heute sogar noch gelesen, dass sie in Deutschland/Österreich/Schweiz eigentlich sogar nur selten den Winter überleben, besonders wenn es unter 5C hat, das hat es hier ja fast jeden Winter, sind das also Ausnahmen wenn hier welche überleben und scheinbar fortpflanzen? Ich habe hier in den letzten 2 Wochen auch nur noch 2 Schnecken draußen gesehen, trotz dass es nochmal einige warme Tage und auch Regen hatte, die meisten scheinen wohl wirklich schon zu schlafen.

Und noch eine Frage zur Einrichtung und sauber machen, wie oft wechselt ihr komplett alles, also auch Erde usw? Was ich auf jeden Fall regelmäßig wechseln muss, sind ja die Blätter, fast die Hälfte vom Terrarium ist voll mit Ästen und Blättern so dass es eben einem kleinen Gebüsch ähnelt, allerdings welken die Blätter ja mit der Zeit und es sammelt sich dann fast alles am Boden und muss erneuert werden, was mit den Winzlingen gar nicht so einfach ist, wenn man dann jedes einzelne Blatt absuchen muss^^ Habt ihr auch soviele Äste und Blätter von draußen im Terrarium, oder eher richtige Pflanzen die nicht ausgetauscht werden?