Meiner Ansicht nach, ist es uns gar nicht möglich blutsfremde Tiere zu finden oder zu verpaaren. Die meisten unserer Schnecken stammen von durchschnittlich 2 bis 6 ehemals eingeführten Tieren ab (reticulata, fulica, degneri, immaculata sind zum Beispiel Arten, die in den letzten Jahren nicht mehr als Wildfänge nach Europa gekommen sind - einzig fulica ist mittlerweile wieder eine Ausnahme, da gezielt wieder nach Wildfängen gesucht wurde und mittlerweile auch eingeführt wurde).
Man muß auch bedenken, daß unsere Haustiere Wirbellose sind und mittlerweile bin ich zur Ansicht gekommen (meine eigene, NICHT wissenschaftlich bestätigte Meinung aufgrund diverser Leserei
) daß Inzucht überhaupt kein wirkliches Problem ist.
Probleme mit Gelegen stammen meiner Meinung nach eher daher, daß es genauso wie bei allen anderen Tieren halt mal Defekte geben kann. Da unsere Schnecken ja oft hunderte Eier legen und somit hunderte Jungtiere schlüpfen ist halt auch der Prozentsatz von missgebildeten/auf dauer nicht lebensfähigen Tieren höher (siehe z.B. Fulica).
Einzig konnte ich feststellen, daß langjährig gezüchtete Schnecken immer kürzere Häuschen produzieren, sprich die Tiere immer kleiner werden (siehe z. B. fulica in ihren diversen Varianten).
Ich geb hier wieder mal das Beispiel vom Palmenhaus in Wien. Dort wurden über Jahrzehnte Schnecken gezüchtet und bei den Reticulatas gab es in 20 Jahren keine Verkleinerung, ebenso nicht bei den früher als A. stuhlmanni bezeichneten immaculatas dort. Nur die degneri haben im Laufe der Zeit ein "gestauchtes" Häuschen entwickelt. Da ich derzeit grad Nachwuchs von diesen "gestauchten" Tieren hier aufwachsen lasse, bin ich mal neugierig, wie groß diese Nachwuchsdegneri hier werden. Möglich wäre auch, daß diese Degneri deshalb so klein geblieben sind, da im Palmenhaus im Winter nur Temperaturen von 18 Grad herrschen und das könnte für die Degneri zu wenig gewesen sein. Bisher konnte ich bei meinen Jungtieren keinen abnormalen Wuchs bemerken. Sie haben schön glatte Häuschen und auch die Windungen sind weiter auseinander, als bei den Elterntieren. Dieser kleinere Wuchs der Elterntiere war aber für die Schnecken selber nie ein Problem und die Tiere sind durchwegs alt geworden und haben sich jährlich erfolgreich weitervermehrt. Deswegen denke ich eher, daß es die Temperatur war.
Wie gesagt, daß sind nur meine ganz eigenen Ansichten, beweisen kann ich das natürlich aber alles nicht.