Hallo,
ich kann nur meine eigenen Erfahrungen wiedergeben, daraus kann man nicht zwingend schließen, dass es immer so ist: geringe zusätzliche Kalkzufuhr bei adulten Türen mindert die Anzahl und Größe der Gelege (was meiner Meinung nach auch mit einer längeren Lebenserwartung der nicht-ganz-so-oft-Eltern einher geht). Den Gehäusen passiert nichts.
Geringe bzw keine zusätzliche Kalkzufuhr bei Jungtieren (nur bei A.fulica "getestet") hat keinen Einfluss auf das Gehäusewachstum bzw dessen Qualität, aussehen und Dicke, wohl aber auf die Wachstumsgeschwindigkeit und vor allem auch auf die maximal zu erreichende Endgröße - was im ersten Moment praktisch erscheinen mag und auch für die Tiere selbst kein Nachteil sein dürfte. Allerdings gestaltet sich die Vermittlung vermeintlich kleinwüchsiger Schnecken deutlich schwerer als bei richtig großen Brummern. Gerade Achatschnecken werden ja eher aufgrund ihrer eindrucksvollen Größe als aufgrund ihrer langsamen Aufzucht oder Lebenserwartung gekauft...
Eine erhebliche Rolle für das Gehäuse in jedem Alter und in jeder Wachstumsphase spielt der Bodengrund, der nicht zu sauer und nicht zu basisch sein sollte, sowie vor allem das abwechslungsreiche und passende Futter. Nicht zu viel Obst, nicht zu viel Proteinbomben, vor allem nicht Salatgurke als Hauptnahrungsmittel... viel grünes Blattgemüse und sonstiges Gemüse, Pilze, Laub, ein wenig Totholz wird von vielen gerne genommen, Obst und Protein sowie jegliches Getreide nur zwischendurch. Und generell bestenfalls nicht gerade den exotischsten Kram, der meist als inhaltslose Zuckerbombe hier ankommt, sondern das, was (oft auch noch gratis!) vor der eigenen Haustür wächst
Eins noch zum Kalk, wird viel zu selten welcher angeboten, nagen die Tiere sich selbst oder gegenseitig am Häuschen. Dann ist definitiv schon zu lange keine ausreichende Kalkquelle angeboten worden, das sollte selbstverständlich dringend vermieden werden!
Soviel dazu. In deinem Fall halte ich das aber für irrelevant, da du die 100 Tiere nie und nimmer vermittelt bekommst, bevor deine Wohnung aus allen Nähten platzen dürfte.. Meine maximal aufgezogene Anzahl fulica waren 30, und da hatte ich trotz eines kompletten Zimmers für die Schnecken bald Platzprobleme. Man muss ja nur mal ausrechnen, auf wie viele Becken/Boxen man die Tiere aufteilen muss... Die Vermittlung zog sich ungefähr ein dreiviertel Jahr hin, obwohl es wunderschöne Tiere waren und ich damals auch noch Versendet und auf Börsen angeboten hatte. Bis dahin waren die Schnecken selbst geschlechtsreif und "produzierten" selbst weiteren Nachwuchs... Was die anfallende Arbeit wiederum deutlich vergrößert hat. Würde ich nicht mehr machen und auch keinem empfehlen.
Also entweder frosten oder schnellstmöglich als Futtertiere abgeben. Ansonsten hast du dir wirklich viel vorgenommen, was zwar irgendwie machbar ist, aber mit dem Gesichtspunkt der artgerechten Haltung ein erheblicher Aufwand wird.
Viele liebe Grüße und alles Gute,
Claudia
EDIT: "kein Kalk" stimmt natürlich nicht, vielen von mir angebotenen Nahrungsmitteln steckt etwas Kalk, wenn auch nicht viel, ich meinte eben keinen zusätzlichen Kalk in "konzentrierter" Form von zB Sepiaschale o.Ä.