Ungewöhnliches Gesuch

Hier dreht sich alles um den Nachwuchs.

Ungewöhnliches Gesuch

Beitragvon Saryth am 08.09.2022, 11:51

Hallo liebe Schneckenfreunde,

ich heiße Paul und wohne im schönen Münsterland. Ich habe hin und her überlegt, welches Unterforum hier wohl das Richtige wäre und habe mich mit der freundlichen Hilfe eures Moderators Rasplutin für dieses entschieden.
Nun zu meinem Gesuch: wie ich bereits hier im Forum und auf einigen anderen Schneckenseiten gelesen habe, legen viele Schneckenarten (und besonders Achatschnecken) regelmäßig viele Eier und wenn man die Becken nicht wöchentlich akribisch absucht, kommt es häufiger zu "ungewolltem" Nachwuchs. Sowohl die gefundenen Eier sowie auch der ggf. entstandene Nachwuchs müssen dann eingefroren oder anderweitig abgetötet werden, damit man nicht mit Jungschnecken überhäuft wird.

Nun zu mir: Ich beschäftige mich schon seit meiner Kindheit mit der Haltung von Reptilien, insbesondere Schlangen, und habe über Jahre verschiedene Arten gepflegt. Jetzt hatte ich die einmalige Gelegenheit europäische Nachzuchten von sogenannten Schneckennattern (wen es interessiert: Pareas carinatus) zu bekommen, welche sich ausschließlich von Gehäuseschnecken passender Größe ernähren. Dafür züchten die wenigen Halter dieser Art in der Regel Achatschnecken. Ich bekam ebenfalls den Tipp, mich an andere Schneckenhalter zu wenden, da diese die vorher beschriebene Problematik mit der Vermehrung kennen und ggf. ungewollte Jungtiere abgeben. Dies scheint mir persönlich eine "Win-Win"-Situation für beide Seiten zu sein, da Ihr die "ungewollten" Nachzuchten nicht einfrieren müsstet und die Tiere noch eine sinnvolle Verwendung finden. Jetzt bin ich also auf der Suche nach Schneckenhaltern aus NRW, die sich vorstellen könnten, mir zu helfen. Auch anderweitige Tipps, wie man sich mit der lokalen Schnecken-Community vernetzen könnte, würden mir sehr weiterhelfen. Ich möchte noch einmal betonen, dass mir die genaue Schneckenarten nicht wichtig ist, sondern es lediglich auf die Größe der Jungschnecken ankommt, weshalb in der Regel Achatschnecken genommen werden. In der Schneckenzucht scheint es auch gängig zu sein, schwächere Tiere oder unerwünschte Farbformen zu selektieren, diese "aussortierten" Tiere wären für mich ebenfalls interessant. Alternativ zu bereits geschlüpften Jungschnecken könnte ich mir auch vorstellen, abgesetzte Gelege zu übernehmen und diese selbst auszubrüten.

Ich hoffe sehr, dass ich mit meinem Gesuch niemandem auf die Füße getreten bin oder euch anderweitig beleidigt habe und würde mich über alle Tipps und Ratschläge sowie ggf. Kontakte in NRW und nördlich angrenzend (Raum Osnabrück) sehr freuen.

Vielen Dank und liebe Grüße Paul
Saryth
 
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Re: Ungewöhnliches Gesuch

Beitragvon Fusselnase am 08.09.2022, 13:43

Hi,

das ist kein sooo ungewöhnliches Ersuchen, es gibt viele Halter von Wirbellosen, die über den Umweg "Futtertierzucht" zu ihrem neuen Hobby gekommen sind. Meine Schnecken haben ursprünglich auch die "Aufgabe" gehabt, Futter für andere kaltblütige Tiere im Haushalt zu produzieren. Inzwischen bin ich aber aus ethischen Gründen komplett von der Haltung von Tieren weg, die zwingend lebend ernährt werden müssen, weshalb viele Tiergruppen als potentielle Mitbewohner nicht mehr in Frage kommen. Dafür haben meine ehemaligen Futterasseln hier jetzt das Paradies auf Erden - solange es nicht zu viele werden, DANN freuen sich die Hühner. Soviel zur Konsequenz meinerseits :roll:

Äh, Faden verloren... warum ich schreibe:

- versuchs auch mal über Ebay Kleinanzeigen und andere Kleinanzeigenseiten, nicht nur selbst suchen, sondern Gesuch einstellen und länger laufen lassen. Auf diese Weise bekommt man besonders Lissachatina fulica angeboten und es würde mich wundern, wenn es nicht in deiner Nähe auch Abgaben gäbe. Persönliche Übergabe ist immer besser als Postversand - Pakete und Maxibriefe sind gerne mal länger unterwegs als geplant und im Sommer ist es zu heiß und im Winter zu kalt...

- einige Achatschneckenarten und Weinbergschneckenarten lassen sich gut in größeren Plastikboxen nachziehen, falls du doch lieber mal selbst eine eigene Futtertierzucht haben möchtest (Vorteil: du kannst die Tiere so halten, wie du es für richtig hältst und dafür sorgen, dass sie abwechslungsreich ernährt und stressfrei gehalten werden).

- Kümmerlinge sind bei gesunden und richtig gehaltenen Landschnecken nicht häufiger als bei anderen Tierarten. Kurz: muss wirklich viel "selektiert" werden, dann stimmt irgendetwas nicht. Vielleicht stimmen die Umweltbedingungen nicht, vielleicht sind Parasiten oder Bakterien in der Zucht... ich würde mir daher sehr überlegen, ob ich solche Tiere wirklich verfüttern würde. Wer weiß, was man sich damit in die Terrarien holt. Allerdings fehlt mir da die Erfahrung, was für Auswirkungen es auf den Prädator haben könnte - ich habe an meine Tiere immer nur augenscheinlich gesunde Tiere verfüttert.

- für die Suche wäre es gut, wenn du die ungefähre Größe angeben würdest, die du suchst ;)
LG Paula
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Re: Ungewöhnliches Gesuch

Beitragvon Saryth am 13.09.2022, 08:06

Hallo Paula,

zunächst erstmal vielen Dank für deine Tipps. Ich habe etwas gewartet bis ich antworte in der Hoffnung, dass sich noch andere Leute melden. Da dies aber nicht der Fall zu sein scheint, werde ich zunächst nur auf deine Punkte eingehen können.
Die Idee mit dem Kleinanzeigengesuch halte ich auch für gut, dann sollte ich wahrscheinlich nur explizit erwähnen, dass ich nicht auf der Suche nach speziell gezüchteten Tieren bin, sondern hauptsächlich an ganzen Gelegen, "unfallmäßig" geschlüpften Tieren oder aussortierten Nachzuchten interessiert bin.
Zum zweiten Punkt der eigenen Nachzucht: ja das könnte ich sicherlich tun und werde es wahrscheinlich auch machen müssen, nur ging es mir eigentlich primär darum, den eh schon existierenden Tieren und Gelegen eine geeignete "Verwendung" zu geben und nicht noch mehr zu "produzieren". Scheinbar komme ich aber gerade in der ersten Zeit, in der ich noch nicht so viele Kontakte zu Schneckenhaltern habe, nicht darum herum.
Inwiefern die Verfütterung von "Kümmerlingen" negative Auswirkungen auf die Schlangen haben kann ich dir auch noch nicht mit letzter Gewissheit sagen. Der Züchter der Tiere hat in der Vergangenheit sowohl gezogene Achatschnecken als auch im Garten gesammelte europäische Bänderschnecken (hier bin ich mir bei der Art nicht sicher) an seine größeren Tiere verfüttert und keine Unterschiede festgestellt.
Zum letzten Punkt kann ich sagen, dass ich die Tiere am letzten Freitag erhalten habe und mit großer Freude festgestellt habe, dass alle Tiere bereits gefressen haben. Die Gehäusedurchmesser der gefressenen Schnecken liegen zwischen 0,5 und 1 cm, wie gesagt, die Schlangen sind noch sehr klein. Das wäre auch die Größe, welche ich in den nächsten Wochen benötige, wobei diese natürlich stetig steigt.

Nochmal vielen Dank für deine Tipps und viele Grüße
Paul
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Re: Ungewöhnliches Gesuch

Beitragvon Slimyfriends am 13.09.2022, 09:36

Moin, ich schätze mal viele haben nichts geschrieben, da eigentlich bereits alles gesagt wurde :)
Auf Ebay Kleinanzeigen dürftest du deutlich mehr ungewollte Babys finden als hier...
Fressen deine Schlangen auch tote Schnecken? Oder Eier?
(Solange sie bis dahin tiefgefroren sind natürlich)
Gelege finden sich ja im absoluten Überschuss, manche Tiere legen Eier in der Größe kleiner Weintrauben, also wäre das auch für längere Zeit noch eine Option.
Was ist denn die Maximalgröße, die du irgendwann brauchst?

Kurzfassung:
Eier sollte es im Überfluss geben, Übersehene Babys auch häufiger mal... allerdings würde ich letzteren nicht noch den Stress des verschickens und verfütterns antun...
Größergezogene Jungtiere die dann als Futter dienen sollen wirst du vermutlich nur schwer finden.
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Re: Ungewöhnliches Gesuch

Beitragvon Saryth am 13.09.2022, 10:19

Hallo Slimy,

auch dir danke ich für deine Antwort. Bei Ebay-Kleinanzeigen habe ich im meiner Region bis jetzt leider nur Verkaufsanzeigen von einzelnen nachgezogenen Schnecken gesehen, wobei ich ja eher an der Abnahme größerer Stückzahlen bis hin zu ganzen Gelegen interessiert wäre. Sowohl tote Schnecken als auch Eier werden leider nicht gefressen, die Tiere benötigen lebende und sich bewegende Gehäuseschnecken.
Ja genau das denke ich auch. Wie gesagt, Achatschneckengelege welche ich selber ausbrüten kann, wären ja für mich ebenfalls interessant. Deshalb habe ich eingangs auch explizit neben geschlüpften Tieren nach ganzen Gelegen gefragt. Der Züchter sagte mir, dass seine adulten Zuchttiere Schnecken in der Größe von nicht ganz ausgewachsenen Weinbergschnecken fressen, wobei das bei mir noch mind. 3 Jahre hin wäre.
Wie gesagt, sowohl Eier als auch ganze Gelege von größeren Gehäuseschneckenarten wären für mich von Interesse. Den Weg des Versands würde ich auch, falls möglich, vermeiden wollen, weshalb mir Halter in NRW (plus Raum Osnabrück) am liebsten wären. Ob das Verfüttern an sich Stress für die Schnecken bedeutet kann ich nur schwer beurteilen, für Interessierte finden sich Videos davon auf einer großen bekannten Plattform. Sollten sich Leute hier nicht öffentlich äußern wollen, freue ich mich auch sehr über private Nachrichten/PN.

Viele Grüße
Paul
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