Fleckihund hat geschrieben:Wäre es nicht auch möglich, dass die Vorfahren von Rodatzis wildfarben waren oder ist das ausgeschlossen?
Das muss sogar so sein. In der Regel haben wildfarbene Tier immer höhere Überlebenschancen als ihre albinotischen Verwandten. Das heißt es ist viel wahrscheinlicher, dass sie ihre Gene der nächsten Generation zuführen. Albinismus ist ja ein Gendeffekt, das bedeutet irgendein Gen welches für die Pigmentsynthese bedeutsam ist ist mutiert also kaputt. Wenn man annimt, dass das Rodatzigehäuse durch fehlende Pigmente Gelb erscheint ist das so zu erklären.
Gene kodieren für Proteine bzw. Enzyme. Diese Enzyme katalysieren im Stoffwechsel viele Reaktionen. Sie stellen auch Pigmente her oder sorgen für deren Einbau. Wenn nun ein Gen mutiert, stellt es kein Protein oder eben ein fehlerhaftes her. Das kann zum Beispiel durch eine Punktmutation passieren. Das ist das einfachste Beispiel, dabei wird eine Base in der DNA durch eine andere ausgetauscht. Je drei Basen kodieren für eine Aminosäure, die Reihenfolge der Basen gibt an welche Aminosäure eingebaut wird. Tauscht man eine Base, so kodiert dieses Triplett möglicherweise für eine andere Aminosäure. Dadurch nimmt das Protein möglicherweise eine andere Konformation an und kann seine Funktion nicht mehr ausführen. Natürlich gibts da noch viele andere Möglichkeiten, aber so in etwa kann man sich das vorstellen.
Fleckihund hat geschrieben:Eigentlich werden die dunkle Farben bei Schnecken ja dominant vererbt, oder?
So ist es. Deshalb kann trotzdem Albinismus auftreten. Eine mischerbige Schnecke kann das Merkmal ja weitergeben, obwohl sie es nicht ausprägt. So könnte theoretisch aus einer Kreuzung von zwei Wildfarbenen auch Vollalbinos rauskommen.