Frosten

Alles was es sonst noch über Achatschnecken zu sagen gibt, kommt hier rein.

Re: Frosten

Beitragvon Cleo am 28.05.2012, 18:28

Fusselnase hat geschrieben:Ich denke nicht, dass der Tod durch Gefressenwerden angenehmer ist als der durch Erfrieren.


Aber natürlicher.
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Re: Frosten

Beitragvon Fusselnase am 28.05.2012, 18:31

Aber nicht "besser" bzw. schonender im Sinne des Titelthemas.
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Re: Frosten

Beitragvon Cleo am 28.05.2012, 18:35

Wenn denn Schnecken schon sterben müssen ist es meiner Meinung dann "besser" sie in den natürlichen Kreislauf zu bringen, sprich sie als Futtertiere zu nutzen...so hat dann zumindest noch ein anderes Tier etwas davon, dass die Schnecken sterben mußten/sollten. Aber das ist selbstverständlich Ansichts- und Geschmackssache.
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Re: Frosten

Beitragvon Felidae am 28.05.2012, 18:37

Cleo hat geschrieben:
Fusselnase hat geschrieben:Ich denke nicht, dass der Tod durch Gefressenwerden angenehmer ist als der durch Erfrieren.


Aber natürlicher.


Da muss ich Cleo recht geben.

Ich gebe zukünftige "ungewollte" Babys auch zum verfüttern ( habe jemanden der sich darüber freut), ich denke es geht für die Schnecke schneller als die Froste und ich tu den Tieren die die Schnecken essen noch etwas gutes.
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Re: Frosten

Beitragvon vinbergssnäcka am 28.05.2012, 18:50

Ursprünglich ging es hier ja darum, eine verletzte oder kranke Schnecke zu erlösen. Da ist verfüttern sicher nicht direkt angebracht.....schon garnicht bei einer ausgewachsenen Achatschnecke. :wink:
liebe Grüße

Heike
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Re: Frosten

Beitragvon Cleo am 28.05.2012, 19:01

Da hast Du natürlich völlig Recht, Heike...meine Aussage bezieht sich nicht auf ausgewachsene Achatschnecken. Da hier aber auch über Babyschnecken gesprochen wurde, die eingefroren am Deckel klebten bezog sich meine Aussage eher auf die Kleinen und auf alle Schnecken, die von der Größe her als Futtertier dienen könnten.
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Re: Frosten

Beitragvon sharonja am 28.05.2012, 19:13

und ich glaube schneller und schmerzloser geht's mit kochen oder gefriertrocknen. Aber +100°C hab ich eher zu Hause als -72°C
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Re: Frosten

Beitragvon Yezariel am 28.05.2012, 19:18

Ich denke, es ist immer schwer, zu entscheiden, wie ein Wesen sterben soll. In dem Moment, wo wir den Tod einleiten, liegt es in unserer Hand. Wir erheben uns sozusagen über die Natur ... d. h. bei einer verletzten Schnecke, wie der meinen, sie würde, ließe ich sie so zerstört da draußen liegen, entweder gefressen oder würde vertrocken, verbluten, was auch immer ... sicher aber sowieso den Tod finden. Ich fühlte mich verantwortlich und wollte ihr langes Leiden ersparen. Die Frage war nun nur, ob das Frosten nicht noch die Krönung auf die ohnehin schon durch mich verursachte Qual war :? ...zertreten, eingesammelt und schließlich gefrostet... klingt nicht nach einem schönen Lebensabend - aber egal, der war eh vorbei in dem Moment, in dem ich sie "erwischt" habe.

Normalerweise nimmt uns der TA solche Entscheidungen ab. Natürlich wurde ich bei meinen Katzen auch immer einbezogen, aber letztlich hat der TA die Tötung übernommen. Ich fühlte mich nicht minder schuldig, weil ich es ja zugelassen habe - und wenn die Katze dann in meinen Armen verstarb, war das immer auch ein Teil von mir der starb. Aber ich habe mich da auch immer auf den TA verlassen.

Nun bin ich zum ersten Mal mit einer Spezies konfrontiert, wo ich das selbst übernehmen muss. Ich kann mir hier einen Rat holen, ob sich Hege und Pflege noch lohnt, doch letztlich bin ich diejenige, die entscheiden UND töten muss. Das ist neu. Und die Vorstellung, damit noch mehr Leid zu erzeugen, ist nur schwer zu ertragen. Daher finde ich diese Diskussion gut, denn wir machen uns Gedanken darüber. Wir erheben uns nicht nur einfach über die Natur und entscheiden über Leben und Tod, sondern sind uns darüber bewusst, dass es sein kann, dass wir Fehler machen. Letztlich handeln wir alle im Sinne der Tiere - oder versuchen es zumindest. Ich werde wohl nach der Erfahrung jetzt keine ausgewachsenen Schnecks mehr frosten. Aber wie Cleo schon schrieb: das ist ja Einstellungs- und Ansichtssache und bleibt jedem selbst überlassen.

Ich finde es schlimm, dass der Mensch sich anmaßt, über Leben und Tod zu entscheiden. Gleichzeitig WEIß ich natürlich, dass es in manchen Situationen aber eben für ein verantwortungsvolles Verhalten steht (und damit meine ich DEFINITIV NICHT die Tierproduktion der Fleischindustrie!). Ich habe mal eine Maus, die die Katzen reingebracht hatten, aus Versehen in der Türzarge eingequetscht und ihr den Hinterleib abgequetscht. Sie schrie, aber sie war NICHT tot. Im Gegenteil wollte sie sich immer noch in Sicherheit bringen, hatte Angst. Verantwortungsvolles Verhalten wäre es gewesen, sie ganz zu töten. Das konnte ich nicht. Feige habe ich auf Piranha (meine Katze) gewartet und sie von ihr mitnehmen lassen (was sicher auch noch einmal eine schreckliche Erfahrung für die Maus war).

Es fällt mir schwer, zu töten. Selbst, wenn es "human" ist, wenn es weiteres Leid ersparen soll. Bei den Schnecken habe ich es nun einige Mal bewusst getan, letztlich mit dem Ziel, ihnen Leid zu ersparen. Gewöhnen werde ich mich daran hoffentlich nie. Und ich werde mir nie sicher sein, dass es richtig ... oder die richtige Methode war... woher sollen wir das auch wissen. Denn - wie ja auch schon jemand schrieb - wir wissen ja auch recht wenig über diese Spezies.

Umso froher bin ich, dass es dieses Forum gibt, in dem sich
- über verantwortungsvollen Umgang mit Schnecken ausgetauscht wird (und dazu gehört auch der letzte Weg)
- sich gegenseitig Trost gespendet und Verständnis dafür aufgebracht wird, dass eine Schnecke eben auch ein wertvolles kleines Wesen auf unserer Welt ist

und das immer mehr und immer mehr Wissen über die geliebten Schleimer aufbaut, indem wir es gemeinsam sammeln!!!
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Re: Frosten

Beitragvon sharonja am 28.05.2012, 19:29

DANKE für diesen Post
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Re: Frosten

Beitragvon Fusselnase am 28.05.2012, 19:36

Das hast du schön geschrieben, Yezariel :)

Ich finde es auch sehr schwer, solche Entscheidungen für kranke Tiere zu treffen. Ganz besonders deshalb, weil man sie nicht fragen kann, wie es ihnen geht und was sie sich wünschen würden. Gleichzeitig ist "die Natur" kein gnädiges Wesen, in der Natur bzw. auf natürlichem Wege zu Tode zu kommen ist meist schmerzhaft, qualvoll, häufig auch langwierig. Wenn ich die Wahl hätte, zu erfrieren, von Zähnen zermalmt oder in Magensäure ertränkt zu werden, so würde ich den Tod in der Kälte wählen.

Bei unseren Katzen (Hunden...) können wir eine Wahl zum wirklich schmerzlosen Sterben treffen, um ihr Leiden zu verringern, und auch das Töten selbst wird uns abgenommen. Bei den Schnecken ist das anders. Schnecken sind so fern von uns, dass wir unsere Erfahrungen nur schwer auf sie übertragen können: was tut ihr weh und was nicht, was ist vertretbar und was nicht. Und wir stehen auch häufiger vor der Aufgabe, gesunde und fitte Tiere, die ihr gesamtes Leben noch vor sich hätten, zu töten. Das ist nicht schön und man kann diese Aufgabe nur mit Vernunft und einer gewissen inneren Härte angehen. Andernfalls hätte man bald eine Populationsgröße zu Hause, die man nicht mehr artgerecht versorgen könnte.

Ob die Tiere nach ihrem Tod (sie lebend zu verfüttern halte ich für unfair den Schnecken gegenüber. Sie haben keine Chance gegenüber ihrem Gegner, da sollte ihr Tod wenigstens keine unnötige Qual bedeuten) noch einem Nutzen dienen, ist eher unser (moralisches/ethisches) Problem. Für die Schnecke selbst macht es keinen Unterschied, ob sie nach ihrem Tod von einem "höheren Tier" gefressen werden wird oder als Bakterienfutter im Garten landen wird.



Zur Praxis: eine schwer verletzte Fundschnecke würde ich nicht nach Hause mitnehmen, um sie dann dort einzufrieren. Ich würde den schnellsten Weg wählen, das Drauftreten. Es ist unangenehm und das Geräusch dabei ist wirklich mies, aber man erspart der Schnecke einiges an Strecke.
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Re: Frosten

Beitragvon Sacred am 28.05.2012, 20:25

Nur eine Überlegung:

Schnecken sind wechselwarm, heisst, bei Kälte fahren sie die Körperfunktionen runter. Theoretisch müsste es wie eine Betäubung wirken, wenn man sie erst in den Kühlschrank stellt und danach in den Froster. Dann sollte sie nicht mehr viel mitbekommen.
Grüßle
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Re: Frosten

Beitragvon Fusselnase am 28.05.2012, 20:43

Jepp. So ist die Theorie. Steht auch schon weiter vorne im Thread. Ob es tatsächlich auch so ist, ist nicht sicher.
Fusselnase
 

Re: Frosten

Beitragvon Sacred am 29.05.2012, 06:28

Fusselnase hat geschrieben: Steht auch schon weiter vorne im Thread. O


Hmpf, hätte ich mal gelesen, statt überflogen ...
Grüßle
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Re: Frosten

Beitragvon dodo am 29.05.2012, 14:59

Kochen ist auch Tierquälerei. In einem Aquaristikbuch las ich einmal davon und daß es ein harmloser Tod sei. Da hab ich meinen kleinen kranken Fisch in das kochende Wasser hineingelegt und er hat noch mächtig gezappelt, bis er erlöst war. Das tut mir noch heute leid.
Schneckeneier lege ich zwischen Küchenrollpapier und zertrete sie. Frisch versehentlich geschlüpfte ebenso. Da merken sie wirklich nichts und man sollte ein besseres Gewissen dabei haben, als Tiere einem Todeskampf auszusetzen. Unter dem Motto: was ich nicht weiß macht mich nicht heiß!
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Re: Frosten

Beitragvon Silke68 am 05.06.2012, 18:42

Ein sehr interessantes Thema, wie ich finde! Viele Beiträge sprechen mir aus der Seele. Als ich vor einem Jahr etwa mit meinen Schnecken begonnen habe, wusste ich zwar, dass ich Eier frosten muss, um nicht überschwemmt zu werden ... aber, ich gestehe, dass finde ich wirklich am aller-aller-schwersten. Ich weiß noch, wie es war, als meine in die Geschlechtsreife kamen und ich das erste Gelege gefunden habe. Mir schlug das Herz bis zum Hals und ich finde es immer wieder furchtbar, gewöhnen kann ich mich nicht daran, aber das ist ja auch okay. Bei mir stellt sich gerade auch die Frage, ob ich eine kranke (Teil-Mantelablösung) WJ erlösen soll in den nächsten Tagen oder ich der Natur seinen Lauf lassen soll. Ich glaube nicht, dass ich es schaffe, eine adulte Schnecke zu frosten. In der Theorie hörte sich das immer okay und vernünftig an, aber es dann wirklich zu tun ... für mich imens schwer. Wenn ich hier noch lese, dass kleine Schneckchen aus ihren Häuschen kamen und so gefrostet wurden ... puh. Das habe ich - Gott-sei-Dank - bisher noch nicht erlebt, da ich nur Eier bisher gefrostet habe.
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