Kalkbrei neuerdings umstritten

[Veruca]

Ich schließe mich der Fragestellung von Fine an.

[goofy]

ups....da habe ich etwas verpasst und viel zuviel Text zum Nachlesen, (dafür habe ich jetzt leider keine Zeit... ) beim Drüberfliegen habe ich aber meinen Namen entdeckt...sorry dass ich erst jetzt antworte

(Durch den Ausfall von Foren-City ist leider der erwähnte Beitrag verloren gegangen, aber was für ein Glück, dass ich die Bilder noch habe ).

Das liegt nun bereits einige Jahre zurück und war eine von meinen drei ersten Achatschnecken. Die zwei Anderen starben einige Wochen später mit den gleichen Symptomen: Vor dem Futter sitzen und nichts fressen, immer weiter zurückziehen (über Monate)...(heute würde ich schneller reagieren und die Schnecken erlösen)....

Das Alter der betroffenen Schnecken kenne ich nicht...ich hatte sie bereits adult übernommen und sie lebten dann noch etwa 3 Jahre bei mir...

eines Tages begann die Grösste der drei das Essen zu verweigern und zog sich immer weiter zurück.....Mir gelang es sie immer wieder herauszulocken und etwas Futter aufs Mäulchen zu streichen...Eines Tages lag sie tot auf dem Salatblatt, wo ich sie am Abend zuvor drauf gesetzt hatte.....Beim Hochheben fiel eine "beige Kugel" aus der Schnecke....Bis heute weiss ich nicht, um was es sich handelt...Gibt es Schneckenperlen???? Keine Ahnung....

Ich wollte das Gehäuse der Schnecke behalten, deshalb entschloss ich mich den Körper aus dem Gehäuse zu entfernen...die Neugierde hat dann über den Ekel gesiegt und ich habe den Magen-Darmtrakt aufgeschnitten, weil er sich so hart anfühlte. Dabei kamen steinharte bräunliche Gebilde zum Vorschein....Nach Rücksprache mit einem Biologen, habe ich diese Klumpen einmal in normales Leitungs-Wasser und einmal in einen Kalklöser eingelegt....Dabei fingen die Brocken im Kalklöser an zu schäumen und lösten sich auf...Ich muss noch hinzufügen, dass zum Zeitpunkt des Todes die Schnecke über mehrere Wochen keinen Kalk mehr bekommen hatte.

Auch das Gehäuse der Schnecke war innen mit einer dicken Schicht Perlmut angebaut worden...

Es scheint, dass die Schnecke aus irgendeinem Grund den Kalk den ich ihr jede Woche angeboten hatte, nicht mehr richtig verarbeiten konnte und sie sozusagen im gesammten Verdauungstrakt Kalk abgelagert hatte. Vielleicht konnte sie auch deshalb keine Nahrung mehr aufnehmen und ist dann langsam verhungert. (Ich vergleiche es mit einer Arterienverkalkung)...Seither bekommen nur noch meine Jungtiere alle 3-4 Monate etwas kalk übers Futter gestreut...sonst kalke ich nur den Boden auf und Sepia ist sowieso im Terra drin....Ich bin der Meinung, dass eine ausgewogene Ernährung vollkommen reicht...zuviel Kalk fördert den Wachstum einer Schnecke und so erreicht sie viel schneller die Grösse an welcher sie evt. ein lebenlang daran arbeiten würde.











5 verlinkte Bilder gefunden, 5 konnten gesichert werden.
http://up.picr.de/7195425btw.jpg
http://up.picr.de/7195426yum.jpg
http://up.picr.de/7195427zgo.jpg
http://up.picr.de/7195429jes.jpg
http://up.picr.de/7195430mlp.jpg

[Veruca]

Vielen Dank für die Bilder und die Erklärung goofy!

Hat diese Kugel auch geschäumt?

Sieht ja wirklich übel aus, und die Tatsache das die Bröckchen geschäumt haben dürfte wohl auch die Zweifler hellhörig werden lassen.

Hätte die Schnecke eine Störung in ihren Kalkdrüsen bzw schwierigkeiten Kalk zu verarbeiten wäre sie ja auch garnicht so groß geworden und hätte das Wachstum einstellen müssen.

[smilla]

Ich bin aber bereit, in der nächsten Zeit den Kalkbrei einfach mal rein zu füttern, sprich nur Kalk oder nur Kalk mit Wasser aufgeschlämmt. Das würde ja bedeuten, dass den Schnecken der Brei nicht durch leckere Zusätze wie Fischflocken oder Ähnlichem besonders schmackhaft gemacht würde.
Tatasächlich bin ich davon überzeugt, dass die ihn genauso weghauen würden.

Meine ersten Fulis haben das tatsächlich geliebt Schälchen mit Wasser und Kalk.

Ich verfüttere seit einiger Zeit keinen Kalkbrei mehr.
Sepia steht zur freien Verfügung, der Boden ist aufgekalkt und ich streue regelmässig entweder Kalk oder geriebenes Austernschalenpulver (von Gäbi) über die Äste im Terrarium - ich denke, dass ist vollkommen ausreichend.

Bzgl. "freier Natur" möchte ich noch anmerken, dass es in Afrika (z.B. Tansania = u.a. A.fulica) Kalksteinvorkommen gibt.
Inwieweit, dass den Schnecken zugänglich ist und es vielleicht den "Gehalt" des Futters bestimmt, entzieht sich total meiner Kenntnis.

[goofy]

tja, die Kugel habe ich sozusagen als "Abschiedsgeschenk" meiner Schnecke behalten...ich wollte sie nicht zerstören...

[Veruca]

Ok, das versteh ich. armes Schneckli und arme Goofy,... war bestimmt nicht das angenehmste.

Aber aus was soll sie auch sonst sein ausser aus Kalk...

[Nadine1983]

Ich sage zu dem Thema nur - meine Schnecken bekommen KEINEN Kalkbrei,auch nicht die Jungtiere UND sie haben alle wunderschöne Gehäuse! Selbst Tiere die bei mir schlüpften und ohne aufgewachsen sind....also ich halte nix von Kalkbrei.... er wird meist sowieso nur von den Schnecken wegen der anderen beigemischten Zutaten gefressen,nicht weil sie so scharf auf den Kalk sind.....

[Pomi]

@ Smilla: Wenn der Kalkstein frei liegt, nehmen den die Schnecken genauso auf, wie hier: über die Fußsohle. Ablutschen werden die den wahrscheinlich eher nicht, was sie jedoch beim Kalkbrei machen. Ich beobachte nebenher gerade eine Hainbänderschnecke, die von mir aufgrund eines Gehäuseschadens gerade mit Kalkbrei benetzte Erdbeere bekommt (Also ein Stückchen Erdbeere, das in kalkbrei getunkt wurde, eine ganze Portion wäre für sie ja zu viel). Aufgrund ihres Alters kann man wunderbar durch den Kopf sehen, wie sie den Kalk hineinschlingt. Dabei ist mir aufgefallen, dass sie ihn wirklich in großen Schüben mit der Radula hinter die Fühler schiebt.

Und das bringt mich zu einer Theorie bzgl. Robertas Fotos: Ich weiß von Reptilien, dass man besser speziellen Terrariensand (wird in Verbindung mit Wasser extrem fest und wird daher nicht verschluckt) oder Kies nimmt, da Sand den Verdauungstrakt verstopfen würde. Pflanzen werden ja von der Radula zerrieben, Sepia auch. Wäre es nicht möglich, dass die Schnecke größere Klumpen Kalkbrei (Der ja meist auch noch mit Mehl vermischt wird) einfach in den Verdauungstrakt schiebt und dieser dann ähnlich dem Sand bei Reptilien eine lebensgefährliche Verstopfung hervorruft? DIese Kalkbröckchen sehen so aus, als wäre Kalkbrei zusammengepresst und entwässert worden.

@ Roberta: Vielen Dank für die Fotos. Sieht wirklich übel aus und regt zum nachdenken an.

Edit: So, nu' isse satt und schlabbert Wassertropfen von der Scheibe.

Edit 2: Keine 5 min später mampft sie Salat. Also scheint sie vom Kalk mit Erdbeere einfach genug gehabt zu haben. Salat passt noch rein. Verdammt! Guter Beweis, aber keine Fotos gemacht.

[Feena]

Gründe dagegen wurden ja genug genannt, es wurde auch argumentiert warum die Gründe dagegen nicht stichhaltig sein könnten, aber was wären nun die Gründe pro Kalkbrei?

...
Also, was gibt es für Argumente "pro Kalkbrei"?

Also das ist das, dass mir jetzt aus dem Stehgreif einfällt, also Verschiedene gründe, warum wer Kalkbrei geben würde (ode halt nicht):

+ Höhererer Kalkbedarf bei stark verletzten Schnecken (Häuschenbruch) dadurch bessere versorgung
+ "Sepiameider" bekommen so auch ausreichend Kalk
+ Belohnung wegen Stress beim Terrariumputzen. Man meint ihnen eine besondere Leckerei zu geben. (Alternative: Brei ohne kalk)
+ Man meint ihnen eine besondere Leckerei zu geben halt auch mal so außer zu "Anlässen". (Alternative: Brei ohne kalk)
+ Es sieht putzig aus...
+ Wissen nicht, dass es schädgen könnte, viele meinen überschuss wird ausgeschieden.

- Zuviel Kalk könnte die Schnecke umbringen ("Kalkverstopfung"?, siehe Bilder von goofy).
- "Warum extra Kalk geben, wenn die Schnecke auch so schon gut genug wächst?"-Denker
- Schnecken mögen keinen kalkbrei (aber wohl eher unwarscheinlich)

So... Das sind halt keine Tatsachen was passiert sondern Gründe, warum wer seinen Schnecken Kalkbrei gibt oder warum nicht.
Wie man sieht ist die Pro-Liste länger. Die ersten beiden punkte sind für mich total nachvollziebar, und der letzte wohl der grund, warum viele nicht aufhören mit Kalkbreigaben.

Ich muss sagen der 2. und 3. +Punkt hatte auch mich damals zur Kalkbreigabe veranlasst. Inzwischen bin ich aber bei der Terrarienputzentschädigung auf Gammarus umgestiegen (mit zusätzlich Salat also nicht Gammarus satt) und mein nicht Sepia fresser ist verstorben (Eine Weinberg, die den Winterschlaf nicht überstanden hat).

Nun wüsste ich noch gerne: a) habt ihr weitere punkte für die Liste?
b) was sind eure Gründe für Pro oder Kontra?

LG Tanja

[Rasplutin]

was sind eure Gründe für Pro oder Kontra?

Das sind meine Gründe:

Die drei stammen aus verschiedenen Gelegen und hatten ca. 2 Monate lang soviel zermörserten Gartenkalk bekommen, wie sie wollten - und sie wollten sehr viel.
Der Kalk war nur mit Wasser vermischt, ohne Futterbeimischungen!

[Veruca]

Das würde meine Theorie, das nicht stationäre und dauerhafte Quellen immer und vollständig genutzt werden, bestätigen....

[ticktricktrack]

Hm,

das würde dann ja genauso die Kalkhäufchen betreffen die man statt dem Brei ins Terrarium geben kann?

Also ich sehe sowohl bei meinen eigenen als auch bei den Pflegis (5 Tage alt), daß die Sepiaschale angenommen wird. Gerade bei den Pflegis war ich erstaunt, denn sie sind ja noch sehr winzig.

Einmal habe ich unseren Schnecken Brei angeboten (nur aus Wasser und Kalk), es ist keiner dran gegangen...

goofy
Die Bilder sind sehr beeindruckend. Tut mir sehr leid, daß Du dieses wunderschöne Tier verloren hast.

LG

Claudia

[Lindenbaerchen]

@Feena:zu contra: wird möglicherweise über den Bedarf hinaus gefressen, wenn mit leckeren Zusätzen vermischt
In der Natur gibts keinen Kalkbrei
Aus Vorsicht, da kein bekannter Vorteil(Ausnahme "Sepiaverweigerer" und schwerere Häuschendefekte), aber
MÖGLICHERWEISE Gefahren




@Pomi: Kein Beweis! Hast du Erdbeere mit Kalkbrei UND Salat nach der ersten Dosis Erdbeere mit Brei angeboten? So könntest du ausschliessen, dass dieser eindeutig vorgezogen wird. Hast du nach dem Salat noch Kalkbrei angeboten? So könntest du beurteilen, ob dieser auch gefressen wird, wenn die Schnecke offensichtlich satt ist.Wobei man dann noch immer nicht beurteilen könnte, ob Kalkbrei mit oder ohne Zusatz gleichviel gefressen wird.Und: Noch immer wäre es kein BEWEIS, lediglich eine Beobachtung bei einer einzigen Schnecke.

[Pomi]

Okay, kein Beweis... Jetzt fängst du schon an wie mein Chef. Soll ich etwa eine große Pilotstudie mit 100 Proben und 4 Faktoren durchführen? Das ist ja wie mit dem Mathematiker und dem Schaf... (Wenn du den Witz wissen willst, schreib ne PN)

[Lindenbaerchen]

Na das wär doch super dann hätten wir wenigstens ein für alle Mal Gewißheit.