Frosten

Alles was es sonst noch über Achatschnecken zu sagen gibt, kommt hier rein.

Re: Frosten

Beitragvon Salnamy am 05.06.2012, 20:16

Zu diesem Thema möchte ich mich auch äußern. Ich finde es eigentlich schrecklich, was wir uns anmaßen. Wir entscheiden über Leben und Tot. (Ich spreche jetzt von gesunden Schnecken) Natürlich muss man auch verantworungsvoll sein und nicht alle Schneckenbabys behalten. Aber gerade deshalb finde ich, dass wir den Tieren einen qualvollen Tod ersparen sollten.
Ich habe vor ein paar Tagen Baby Schnecken an meine Hühner und Enten verfüttert. Ich dachte eigentlich, ich mache den Enten eine Freude, aber ich habe nicht an die Schnecken gedacht. Die Enten haben die Schnecken in den Mund genommen, drauf rumgekaut und dann wieder ausgespuckt und dann die nächste usw. Und die Hühner haben einfach drauf rumgehackt. Für mich wäre es nicht so schlimm gewesen, wenn ich nicht dabei wäre, aber da ja keine Schnecke entkommen darf, musste ich dableiben. Es waren viele Schnecken dabei, die am Ende eine kaputtes Häuschen hatten aber immernoch gelebt haben, diese musste ich dann zerquetschen. Bei den anderen habe ich mir dann gedacht, dass frosten dann doch besser ist und habe sie erst in den Kühlschrank und dann ins Gefrierfach getan.
Klar ist so die Natur, aber ich finde, wenn es nicht notwendig ist, die Schnecken zu verfüttern, dann ist frosten echt die bessere Lösung.
Beim verfüttern kenne ich mich jetzt nicht so super aus, es gibt bestimmt auch Tiere, bei denen das Fressen nicht so lange dauert und vorallem nicht so qualvoll ist, da finde ich das total ok. Aber unnötig quälen...

Ich hoffe ihr seid jetzt nicht sauer oder so, :oops: dass soll nicht böse gemeint sein, ich will auch keinen angreifen, aber ich finde, darüber muss man auch mal nachdenken.
Liebe Grüße!
Salnamy
 
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Re: Frosten

Beitragvon Fine am 06.06.2012, 05:52

Ist vielleicht jetzt etwas OT, aber ich denke es ist wichtig zu sagen, dass man niemals eine Schnecke die hier nicht heimisch ist, draußen (ich gehe mal davon aus, dass die Hühner und Enten draußen leben) lebend verfüttern sollte!
Alternativ könnte man sie eben vorher abtöten, wenn das Geflügel sie z.B. auch tot fressen würde.

Fusselnase hat geschrieben:Ob die Tiere nach ihrem Tod (sie lebend zu verfüttern halte ich für unfair den Schnecken gegenüber. Sie haben keine Chance gegenüber ihrem Gegner, da sollte ihr Tod wenigstens keine unnötige Qual bedeuten) noch einem Nutzen dienen, ist eher unser (moralisches/ethisches) Problem. Für die Schnecke selbst macht es keinen Unterschied, ob sie nach ihrem Tod von einem "höheren Tier" gefressen werden wird oder als Bakterienfutter im Garten landen wird.
Und noch kurz hierzu: Es macht natürlich für die Schnecke keinen Unterschied, aber ich denke, wenn man sowieso beispielsweise versehentlich geschlüpfte Babys frosten muss, dann kann man sie sinnvollerweise auch verfüttern, sofern man die Gelegenheit hat. Das wäre in meinen Augen nicht nur eine moralisch/ethische Frage, sondern wenn man es ganz praktisch sieht ist es doch so, dass, zumindest bei Carnivoren, durch die Verfütterung ohnehin abgetöteter Schnecken wiederum weniger andere Tiere sterben.

Verfüttere ich z.B. 10 versehentlich geschlüpfte Schnecken an meine Wasserschildkröten, füttere ich vielleicht 3 Stinte oder 50 Gammarus weniger.
JegrößerderDachschaden,
destobesserderBlickindieSterne!
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Re: Frosten

Beitragvon Thamara am 06.06.2012, 06:45

Dann wäre es humaner alles der Natur zu überlassen ?? Habt ihr schon öfter erlebt wie sehr sich ein Tier (Hase Katze usw.) beim Tierarzt währt . Und wie stark sie dagegen kämpfen einzuschlafen .... Es ist nie leicht für ein Tier zu gehen . Vor allem weil es angst vorm Tierarzt hat . Und wenn es sowieso schon Schmerzen hat dann lässt es sich nicht gut anfassen .......
Eine ausgewachsene ovum hat bei mir mal 2 Monate gebraucht bis sie von selber gestorben ist . Heut denk ich mir meine unzähligen Versuche sie zu kurieren waren grausamer als sie zu frosten . In der Natur liegt keine Schnecke lang herum . Wenn sie sich nicht verstecken kann wird sie spätestens von den Ameisen zersägt und gefrässen . Kein schöner tot . Wenn ich Schnecken frosten muss dann geb ich Erde dazu . Dann haben sie ihren natürlichen Lebensraum quasi dabei und sind nicht so gestresst ...
Es gibt keine humane oder schmerzlose Art zu sterben ... Aber manchmal ist der Tod eine Erlösung .
Liebe Grüsse Thamara !
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Re: Frosten

Beitragvon Sandy am 06.06.2012, 09:15

Silke68 hat geschrieben:Wenn ich hier noch lese, dass kleine Schneckchen aus ihren Häuschen kamen und so gefrostet wurden ...

Da wäre es halt mal interessant zu wissen, ob das wirklich Achatschnecken waren, oder nicht doch einheimische, die kalte Temperaturen besser vertragen. Wie gesagt, meiner Erfahrung nach ziehen sich Babys bei der Kälte direkt zurück sind inkl. der Erde ruckzuck durchgefroren. Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen, oder ist evtl. Gefrierfach-/schrank/Kühltruhe nicht kalt genug eingestellt?

Kochen kommt für mich absolut nicht in Frage und bevor ich ein übersehenes Gelege an meine Barsche verfütter, frier ich es auch erst ein. Das erscheint mir humaner und den Barschen ist es egal.

Thamara hat geschrieben:Eine ausgewachsene ovum hat bei mir mal 2 Monate gebraucht bis sie von selber gestorben ist . Heut denk ich mir meine unzähligen Versuche sie zu kurieren waren grausamer als sie zu frosten . In der Natur liegt keine Schnecke lang herum . Wenn sie sich nicht verstecken kann wird sie spätestens von den Ameisen zersägt und gefrässen . Kein schöner tot . Wenn ich Schnecken frosten muss dann geb ich Erde dazu . Dann haben sie ihren natürlichen Lebensraum quasi dabei und sind nicht so gestresst ...

Das seh ich auch so, obwohl ich gerade selbst vor so einer Entscheidung stehe und es wirklich schwer ist. Irgendwie hofft man ja doch noch, wobei es bei mir keine unzähligen Kurierungsversuche gibt, sondern nur viel Ruhe für das Tier.
Liebe Grüße
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Re: Frosten

Beitragvon sharonja am 06.06.2012, 20:09

ich verstehe aber noch immer nicht, warum das Frosten dem Kochen vorgezogen wird??? Kochen = Tod innerhalb von Sekunden. Frosten = Tod innerhalb von Stunden... Was ist unter diesem Aspekt am Frosten besser als Kochen? Kann rs sein, dass man beim Frosten nicht zuschauen muß???
ACHTUNG dieser Beitrag könnte Ironie enthalten
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Re: Frosten

Beitragvon Mary.berli am 09.06.2012, 18:52

dodo hat geschrieben:Kochen ist auch Tierquälerei. In einem Aquaristikbuch las ich einmal davon und daß es ein harmloser Tod sei. Da hab ich meinen kleinen kranken Fisch in das kochende Wasser hineingelegt und er hat noch mächtig gezappelt, bis er erlöst war. Das tut mir noch heute leid.
Schneckeneier lege ich zwischen Küchenrollpapier und zertrete sie. Frisch versehentlich geschlüpfte ebenso. Da merken sie wirklich nichts und man sollte ein besseres Gewissen dabei haben, als Tiere einem Todeskampf auszusetzen. Unter dem Motto: was ich nicht weiß macht mich nicht heiß!


Also da hast du völlig recht! Ich find aber auch frosten ist eine üble Tierquälerei - klar ist es nicht so lecker, wenn man Eier oder kleine Schnecks zertreten oder großen eine flache Eisenschaufel überbraten muss, dass sie platt sind - aber es ist in Sekunden geschehen.

Ich könnt nie ein Tier kochen oder einfrieren, egal wie groß oder klein es ist.

Da ich viele Tiere habe und immer schon hatte, kommen natürlich auch manchmal recht unschöne Situationen daher. Ihr werdet es bestätigen können, dass das immer wieder aufs neue schlimm ist und Überwindung kostet, beschließen zu müssen dass man ein Tier erlösen muss.

Ich kanns auch verstehen dass das viele nicht können, aber bei mir muss es ein sekundenschneller Tod sein ... in dem Fall der Schnecks oder zB eines kranken Fisches kommt da nur erschlagen in Frage. Hört sich brutal an, aber alles andere find ich noch grausamer.
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Re: Frosten

Beitragvon Silke68 am 09.06.2012, 22:00

Ich glaube tatsächlich, fürs Erschlagen wäre ich zu feige. Ich könnte mich nicht überwinden. Das Frosten ist für mich allerdings auch überhaupt nicht leicht. Bisher waren es 'nur' Eier und ich habe einen Horror davor, frisch geschlüpfte oder gar adulte kranke Schnecken töten zu müssen. Das ist ein großer Punkt für mich, der mir die Schneckenhaltung sehr erschwert. In der Theorie vorher hatte Ich mir das nicht so vorgestellt, war ja logisch und auch richtig. Es selbst zu tun ist aber ein ganz anderes Ding.
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Re: Frosten

Beitragvon Fusselnase am 09.06.2012, 22:09

Das ist wahrscheinlich nur ein kleiner Trost... aber bei den meisten wird es mit der Zeit leichter... man gewöhnt sich ein wenig daran. :|
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Re: Frosten

Beitragvon Thamara am 10.06.2012, 16:37

Eine ausgewachsene Achatschnecke zertretet man nicht so leicht . Ich war am anfang auch gegen frosten also musste mein armer Mann dann mit dem Auto drüberfahren ..... Wenn ich mal ein Ei übersehe zerdrück ich es auch .
Wir reden aber immer über Natur und natürlich und so . Was passiert im Winter ? Wenn es sehr kalt ist und es tief gefriert dann erfrieren alle Insekten die sich nicht tief genug eingegraben haben . Wir nennen das dann natürliche Auslese . Oder wenn die Kälte zu schnell hereinbricht ..... Also ist frosten eigentlich eine ganz natürliche Möglichkeit die Schnecks zu töten ....

Mich würd interessieren wie es die Afrikaner machen . Grillen die die Schnecken oder kochen sie die gleich ??
Und wie gesagt Tiere beim Tierarzt einschläfern lassen dauert auch ... Die schlafen nicht plitzschnell ein .
Liebe Grüsse Thamara !
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Re: Frosten

Beitragvon Drachin am 10.06.2012, 17:51

Thamara hat geschrieben:Mich würd interessieren wie es die Afrikaner machen . Grillen die die Schnecken oder kochen sie die gleich ??

Ich glaub, die werden bei lebendigem Leibe gekocht... bin mir aber nicht sicher.

Thamara hat geschrieben:Und wie gesagt Tiere beim Tierarzt einschläfern lassen dauert auch ... Die schlafen nicht plitzschnell ein .

Naja, das stimmt zwar, aber so weit ich weiß, haben die Tiere keine Schmerzen. Es wird beim EInschläfern erst ein Narkosemittel und dann eine Überdosis Narkosemittel verabreicht. Die Tiere sollten also einschlafen und dann einfach nicht mehr aufwachen.
Nicht meine Schuld, kann nichts dafür,
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Re: Frosten

Beitragvon Yezariel am 10.06.2012, 17:56

... und schon wieder gruselt mich diese Vorstellung. Wir lassen sie einschlafen ... und entscheiden, dass sie nicht mehr aufwachen.

Ich habe es ja auch schon des Öfteren mitgemacht bei meinen Katzen. Ein Kater ist dabei mal noch minutenlang "gelaufen"... also lag auf der Seite und die Beine "liefen"... als wollte er nicht gehen. :cry: Die TÄ hat dann Einschläferungsmittel nachgespritzt, aber das war seeeehr schlimm, das mitzuerleben!!! Ich hätte ihn am liebsten wiederbelebt :(
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Re: Frosten

Beitragvon Sandy am 10.06.2012, 18:29

Yezariel hat geschrieben:... und schon wieder gruselt mich diese Vorstellung. Wir lassen sie einschlafen ... und entscheiden, dass sie nicht mehr aufwachen.

Ich weiß haargenau was Du meinst, ich ticke genauso. Das ist wirklich schrecklich...
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Re: Frosten

Beitragvon Drachin am 11.06.2012, 09:48

Natürlich ist es setlsam, wenn man bedenkt, dass wir uns über die natur stellen, wenn wir Tiere einschläfern. Aber das wird ja nicht ohne Grund gemacht. Das Tier wird eingeschläfert, weil wir ihm längeres Leiden ersparen wollen. Meine Oma hat ihren letzten Hund nicht eingeschläfert, sondern zu hause sterben lassen, und was ich da so von ihr gehört hab, hat er wohl stundenlang vor sich hinvegetiert, bevor er endlich gestorben ist. Von daher ist das Einschläfern ja durchaus vernünftig, wenn auch sicher schwierg (ich selbst hatte noch kein Tier, das ich einschläfern lassen musste).

Bei den Schnecken ist das wiederum was anderes. Wir töten sie nicht, um ihnen Leid zu ersparen, wir töten sie, weil wir so viele Schnecken weder halten noch losbekommen könnten, von Aussetzen ganz zu schweigen. Außerdem müssen wir auch die Natur irgendwo ersetzen, denn ihr glaubt ja wohl nicht, dass in der freien Wildbahn von einem 220-Eier Fulica-Gelege auch 220 Jungschnecken schlüpfen und groß werden. Von diesen 220 Eiern kommen vielleicht 4-5 Tiere durch (reine Hausnummer; ich weiß nicht, wie viele da im Durchschnitt tatsächlich adult werden und sich vermehren, aber ich denke, dass es so in der Größenordnung liegt).
Wenn die Schnecke in der Natur keine Feinde hätte, die sie schon als Ei oder Jungtier dezimiert, hätten wir binnen Monaten eine Schneckenschämme in Afrika, die den ganzen Lebensraum dieser Tiere vernichten würde.

Und da wir keine Vögel, Echsen etc. in den Schneckenterrarien halten, die die Eier und Jungtiere fressen würden, müssen wir uns eben anders aushelfen.
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Re: Frosten

Beitragvon Sandy am 11.06.2012, 18:04

Schon klar... Trotz Allem ist es wie Yezariel sagt: Man entscheidet, dass sie nicht mehr aufwachen. Und das bleibt einfach trotz logischer Erklärungen und des Wissens, dass es keinen anderen Weg gibt, ein blödes Gefühl. Es stimmt allerdings, dass es mit der Zeit etwas leichter wird.
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Re: Frosten

Beitragvon Fussel am 11.06.2012, 21:17

Ich hab einmal 20 Schneckenbabys eingefroren, die ich übersehen hatte. Ich muss sagen das war das erste und letzte Mal, ich hab heute, über ein Jahr später immer noch Schuldgefühle.
Bei älteren kranken Schnecken sieht das etwas anders aus, wenn es sehr eindeutig ist, dass das Tier nicht weiterleben kann, hatte mal eine junge Fulica mit schlimmen Eingeweidevorfall, hab die dann 2 Tage beobachtet und ohne schlechtes Gewissen eingefroren. Die wäre so oder so bald gestorben, da sie keine Nahrung mehr aufnehmen konnte.

Ein Grund für mich keine Achatschnecken mehr zu halten, bei Weinbergschnecken übersieht man Gelege nicht so leicht. Die legen bei mir nicht so oft Eier und auch nicht über 50 Eier.

Ein Tier musste ich auch noch nie vom Tierarzt einschläfern lassen, glücklicherweise. Wobei ich mich dabei warscheinlich nicht so schlecht fühlen würde. Da die Entscheidung über Leben und Tod nicht bei mir liegen würde.
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