Ich will hier nicht die Meinung vertreten, dass Inzucht gut sei. Aber es ist in meinen Augen auch nicht angebracht, allzu heftig davor zu warnen. Ich würde z.B. eher Gefahr darin sehen, dass die Schnecken nicht selektiert werden - in der Natur werden Schnecken in rauen Massen in die Welt geschmissen, Mutationen können daher vermehrt auftreten. Doch die meisten davon werden ausselektiert und können sich nicht manifestieren. Lässt man im Terra jetzt nur fünf Eier zum Schlupf kommen, zieht diese Tiere dann auf und lässt sie sich weiter vermehren, dann hat man die natürliche Schranke, die zu möglichst gut in ihren Lebensraum passenden Nachkommen führen soll, wirksam ausgehebelt.
Mutationen sind etwas völlig normales. Wir alle sind in dem einen oder anderen Gen nicht so, wie unsere Eltern es uns einst vorgegeben haben. Mutationen machen die Evolution erst möglich. Aber sie passieren nicht zielgerichtet, sie funktionieren nach dem Try-and-Error-Prinzip: es verändert sich etwas und ob es für das Lebewesen gut oder schlecht ist, zeigt sich erst später, nämlich dann, wenn es Nachwuchs bekommt, der sich ebenfalls gegen andere innerartlichen Konkurrenten durchsetzen kann (dann war die M. gut), oder dann, wenn es ohne Nachkommen auf der Strecke bleibt (dann war die M. schlecht).
Interessante Idee, bei Menschen ist es z.B. so, dass sich Leute mit einem sehr ähnlichen Immunsystem weniger gut riechen können. Je unterschiedlicher das Immunsystem ist, desto sympathischer sind sie sich dagegen.
Ich habe mit zehn Fulica angefangen, die aus drei Quellen stammten. Sie haben ihre Geschwister bei den Paarungen weder vorgezogen noch gemieden. Lediglich die beiden VAs (verwandt) haben sich nie untereinander gepaart. Sie haben es aber auch vermieden, sich mit den unverwandten WJ zu paaren, sie waren immer bestrebt, wildfarbene Füße als Partner zu bekommen (drei Rodatzi und zwei wildfarbene, eine Rodatzi davon als Geschwistertier der VA).