Schlechte haltung in TIERLADEN

[Fleckihund]

In einem Gartencenter in der Nähe war es so, dass das Gartencenter die Tiere nicht absichtlich gekauft haben, um sie weiterzuverkaufen, sondern die ursprünglichen Besitzer dort hin kamen, weil sie ihre Schnecken abgeben wollten. Das war in anderen Tierläden auch schon so. Und dann liegt es ja auch mit an den Schneckenhaltern. Wenn ich meine Tiere schon abgebe, dann sollte ich auch dafür sorgen, dass sie ein schönes neues Zuhause bekommen und nicht den schnellsten, bequemsten Weg wählen.

Man soll nicht vergessen, dass Tierladen (wenn auch manche vielleicht so gute) im Hinterraum die Tiere vermehren... das ist für mich Grund genug, dort nicht einzukaufen. Schon gar keine Kleintiere.

[Fabian.E]

Man soll nicht vergessen, dass Tierladen (wenn auch manche vielleicht so gute) im Hinterraum die Tiere vermehren... das ist für mich Grund genug, dort nicht einzukaufen. Schon gar keine Kleintiere.

Was meinst du damit. Es ist doch OK, wenn sie die Tiere selbst züchten.

[Becca]

Ich glaube da geht es darum, dass man als Kunde ja nicht sieht, under was für Bedingungen die Tiere im Hinterraum gehalten/gezüchtet werden.

[Fabian.E]

Jetzt verstehe ich es. Es ist also gemeint, dass man nicht weiß, auch wenn sie in den ausgestellten Terrarien gut gehalten werden, ob sie vielleicht zuvor unter schlechten Bedingungen gehalten oder gezüchtet wurden.

[Cleo]

Edit: Dass man Schnecken im Internet abgeben kann, muss man auch zuerst wissen. Ausser hier im Forum ist das meistens vermutlich auch gar nicht so einfach.

...man muss es wissen, und: man es auch wollen!! Man könnte auch darüber streiten, ob es verantwortungsvoller ist lebende Tiere mit der Post zu verschicken (was ich auch mache) oder sie in ein Tiergeschäft abzugeben. Und nicht immer findet man Interessenten, die in derselben Stadt wohne. Viele von uns haben schon schlechte/traurige Erfahrungen mit dem Versand gemacht, Päckchen sind spät oder sogar gar nicht angekommen, und trotzdem verschicken wir weiterhin....da können wir uns im Grunde auch nicht "mit Ruhm bekleckern", wenn man mal ehrlich ist, oder?

[Fabian.E]

Edit: Dass man Schnecken im Internet abgeben kann, muss man auch zuerst wissen. Ausser hier im Forum ist das meistens vermutlich auch gar nicht so einfach.

...man muss es wissen, und: man es auch wollen!! Man könnte auch darüber streiten, ob es verantwortungsvoller ist lebende Tiere mit der Post zu verschicken (was ich auch mache) oder sie in ein Tiergeschäft abzugeben. Und nicht immer findet man Interessenten, die in derselben Stadt wohne. Viele von uns haben schon schlechte/traurige Erfahrungen mit dem Versand gemacht, Päckchen sind spät oder sogar gar nicht angekommen, und trotzdem verschicken wir weiterhin....da können wir uns im Grunde auch nicht "mit Ruhm bekleckern", wenn man mal ehrlich ist, oder?

Das finde ich auch richtig. Es passiert auch manchmal, dass zwar alles beim Versand klappt, aber dann trotzdem Schnecken an den Folgen sterben. Es ist aber auch zu sehen, wie vielen Schnecken es wie lange nicht so gut geht, denn beim Versand passiert relativ selten etwas und das über kurze Zeit. In Tierhandlungen mit schlechter Haltung aber geht es oft vielen Schnecken über Wochen nicht gut bis dann fast alle sterben.

[Cleo]

Es ist aber auch zu sehen, wie vielen Schnecken es wie lange nicht so gut geht, denn beim Versand passiert relativ selten etwas und das über kurze Zeit. In Tierhandlungen mit schlechter Haltung aber geht es oft vielen Schnecken über Wochen nicht gut bis dann fast alle sterben.

Da hast Du allerdings Recht.

[Fleckihund]

Ich glaube da geht es darum, dass man als Kunde ja nicht sieht, under was für Bedingungen die Tiere im Hinterraum gehalten/gezüchtet werden.

Das meine ich auch. Nicht nur das, sie werden ohne Genetikkenntnise usw. einfach verpaart, dabei kann vieles schiefgehen, von Missbildungen bis Todgeburten...

Wenn ich es wäre, würde ich die Schnecken eher mit der Post verschicken, statt sie mehrere Wochen im ZH zu lassen, wo sie dann letztendlich an ich-weiß-nichts-von-Schnecken-Halter "verkauft" werden. Sowas ist leider sehr oft der Fall, uninformierte zukünftige Kleintierhalter gehen als Erstes zum ZH und vertrauen den Mitarbeiter auch - wobei die meistens nur falsch beraten. Soviel dazu

[Fabian.E]

Ich war erst kürzlich in einer tschechischen Tierhandlung. Dort gab es zwar keine Schnecken, aber ich kann jetzt sagen, dass wir uns mit unseren Tierhandlungen ziemlich glücklich schätzen können. Beispiel: In einem Terrarium war eine kleine Bartagame und ein deutlich größerer Leguan (weiß nicht genau; kann kein Tschechisch, kommt von der Bezeichnung aber hin). Das hat überhaupt nicht zusammengepasst (Haltungsbedingungen, Größenunterschied,...). Ich habe auch ein totes Chamäleon und einige tote Fische dort gesehen.

[Sacred]

Was bin ich froh dass ich immer an recht (na gut, mehr oder weniger) einsichtige Leute geraten bin.

Einmal der Fischhändler im Vorraum des Supermarkts. Muss wohl um Weihnachten rum gewesen sein, Karpfenzeit. An der Verkaufstheke ein Aquarium mit einem Schaukarpfen, das Tier hatte nicht mal Platz um sich zu drehen. Den Inhaber drauf angesprochen, der wollte schon rumzicken. Ich habe ihm freundlich gesagt dass ich es ihm zwar sage, aber was er wohl meint wieviele Leute vorbeilaufen und genau das denken.
Am nächsten Tag war ein wesentlich kleinerer Fisch in diesem Becken

Dann der Riesenzooladen. Direkt neben dem Eingang, in der prallen Sonne, es war Sommer, ein Geländewagen, mit Aufschrift dieses Ladens, in diesem Wagen vier Hunde. Erster Weg zur Info. Der junge Mann wollte abwieglen, der Wagen gehöre nicht zum Haus, war wohl ein Hundefriseur. Auf: "Immerhin ist ihr Schriftzug drauf und das ist eine richtig gute Werbung für diesen Laden!" wurde er zurückhaltender. Zehn Minuten später haben wir nachgeschaut. der Wagen stand noch da, ohne Hunde

Der Hinweis dass nur einer von Vielen etwas sagt und die anderen einfach stillschweigend wegbleiben, scheint tw. zu funktionieren.
Wenn´s den Verkäufer nicht interessiert, dass der Ruf unter solchen Zuständen leidet, dann vielleicht den Geschäftsführer.

Ich muss allerdings gestehen dass ich für solche Gespräche in Stimmung sein muss.
Und in meinem Stammladen habe ich das Glück dass die Leute sich richtig gut auskennen, wenn sie etwas nicht wissen das auch zugeben und die Nase ins Buch stecken.

[Trochoidea]

Eigentlich geh ich kaum in Zooläden und hab auch seit meiner Kindheit kein Tier in so nem Laden gekauft, aber so ganz kann ich das Gemecker über die Qualität dieser Läden nicht nachvollziehen. Oder besser, ich stimme zu, dass Haltungsbedingungen in vielen Läden unmöglich sind, würde aber nicht den Betreibern allein die Schuld geben. Eine gute "artgerechte" Haltung und Personal mit Engagement und Sachkenntnis kosten einfach viel Geld. Letztendlich muss sich der Laden rechnen. Die Kunden müssten also auch bereit sein für diesen "Service" zu zahlen. Zumindest auf die Mehrzahl der Kunden trifft das aber nicht zu.
Ihr könnt auch ja mal ausrechnen, was eine Schnecke kosten würde, wenn ihr einen vernüftigen Arbeitslohn, Miete, Strom, Futter und den ganzen Rest mit einberechnet.
Nicht die die Leute sind schlecht. Der Fehler sitzt im System!

Grund für meine Meinung ist die Bekanntschaft mit einem älteren Päarchen, die beides Hobbyaquarianer sind und über Jahrzehnte einen kleinen aber sehr hübchen Tierladen betrieben haben. Die haben vor ein paar Jahren ihren Laden zugemacht, weil es ihnen einfach nicht mehr möglich war, genug Geld zum Leben zu verdienen und gleichzeitig auch nur halbwegs tierfreundliche Bedingungen zu schaffen.

[Fabian.E]

Eigentlich geh ich kaum in Zooläden und hab auch seit meiner Kindheit kein Tier in so nem Laden gekauft, aber so ganz kann ich das Gemecker über die Qualität dieser Läden nicht nachvollziehen. Oder besser, ich stimme zu, dass Haltungsbedingungen in vielen Läden unmöglich sind, würde aber nicht den Betreibern allein die Schuld geben. Eine gute "artgerechte" Haltung und Personal mit Engagement und Sachkenntnis kosten einfach viel Geld. Letztendlich muss sich der Laden rechnen. Die Kunden müssten also auch bereit sein für diesen "Service" zu zahlen. Zumindest auf die Mehrzahl der Kunden trifft das aber nicht zu.
Ihr könnt auch ja mal ausrechnen, was eine Schnecke kosten würde, wenn ihr einen vernüftigen Arbeitslohn, Miete, Strom, Futter und den ganzen Rest mit einberechnet.
Nicht die die Leute sind schlecht. Der Fehler sitzt im System!

Grund für meine Meinung ist die Bekanntschaft mit einem älteren Päarchen, die beides Hobbyaquarianer sind und über Jahrzehnte einen kleinen aber sehr hübchen Tierladen betrieben haben. Die haben vor ein paar Jahren ihren Laden zugemacht, weil es ihnen einfach nicht mehr möglich war, genug Geld zum Leben zu verdienen und gleichzeitig auch nur halbwegs tierfreundliche Bedingungen zu schaffen.

Da hast du absolut Recht. Darüber habe ich und ich denke auch die meisten anderen auch noch gar nicht nachgedacht. Würden die Tierhalter aber auch mehr zahlen, wäre das Problem glaube ich aber immer noch nicht gelöst, denn es würde dann immer noch Tierhandlungen geben, die nicht in die vorhin genannten Aspekte investieren und ihr ganzes Sortiment ist billiger, als das von den anderen und dann würde wieder fast nur dort gekauft werden. Man will ja sparen.

[René 2]

... was aber keine Rechtfertigung für die oftmals schlechten Haltungsbedingungen ist. Für mich klingt das gerade etwas missverständlich.

[Fabian.E]

Das soll auch gar keine Rechtfertigung sein. Das wäre meines Erachtens nur die Realität. Das einzigste, was richtig wäre, wäre wenn die Tiere dort gut gehalten werden würden oder gar keine Tiere in Tierhandlungen gehalten werden würden.

[Cleo]

Zum Teil muss ich Trochoidea Recht geben, ich hab selbst mal eine kurze Zeit in einem Terraristik-Geschäft gearbeitet und hatte einen Einblick in die Kosten für so einen Laden. Was ich jedoch einigen Läden ankreide: es wird das Geld eher in die Tiere gesteckt, die dem Besitzer auch Geld bringen...Schnecken sind eher die "Ladenhüter", und wenn mal welche verkauft werden, dann sind sie nicht wirklich gewinnbringend, und somit werden sie in Haltung und Pflege eher vernachlässigt (werden oft nicht mal im Ladengeschäft "präsentiert", sondern in Boxen in den Hinterräumen "gelagert"). Aber das Sortiment muss/soll reichhaltig sein....und da wäre ich dann eher dafür, dass wenigere Tierarten angeboten werden, und die dann aber vernünftig gehalten werden. Aber ich denke, dass es die Geschäfte im Zeitalter des internets sowieso schwerer haben, denn Mensch will schnell und billig haben und verzichtet auch eher mal auf die Beratung (die in Zoogeschäften durchaus auch gut sein kann), wenn er durch Bestellung ein paar Euronen sparen kann. Die Nachfrage bestimmt das Angebot....und die Haltung bei Schneckenhändlern ist oft auch nicht besser als in Geschäften, wird aber toleriert, weil er derjenige ist, der immer wieder neue und "abgefahrene" Schneckenarten ins Land holt....ist für so manche Halter wichtiger als Nachzuchten von "gängigen" Arten aus Hobbyhaltung zu kaufen. Somit tragen wir oft selbst dazu bei, dass Tiere schlecht gehalten werden.