Ihr habt ja sicherlich alle schon oft Euren Schnecken beim Fressen zugeschaut und dabei bestimmt auch die mit Zähnchen besetzte Zunge entdeckt. Diese „Radula“ ist bei einer bestimmten Gruppe von Schnecken, den sogenannten „Vorderkiemern“, nach wie vor ein taxonomisches Kriterium, d.h. sie wird für die systematische Unterteilung dieser Gruppe in „Ordnungen“ oder „Oberfamilien“ herangezogen. Lungenschnecken haben auch eine Radula, aber für eine systematische Gliederung dieser Gruppe hat sich der genaue Aufbau des Fortpflanzungssystems weit besser bewährt als die bei allen Lungenschnecken recht ähnliche Radula. Des weiteren besitzen Schnecken üblicherweise noch einen Oberkiefer als eine Art Widerlager, der sich selbst bei eng verwandten Arten deutlich unterscheiden kann.
Natürlich gibt es inzwischen aber auch biochemische Verfahren, z.B. genetische Untersuchungen (DNA-Analysen), mit denen man versucht, Verwandtschaftsverhältnisse zu klären.
Wenn man sich eine Landschnecke auf die Hand oder den Unterarm setzt und die Haut zuvor mit ein wenig Mehlaufschwemmung versehen hat, dann spürt man sehr schön, wie die Radula (wie ein kleines Reibeisen) über die Haut gezogen wird (falls die Schnecke nicht gerade andere Sorgen hat, als zu fressen). Die Zähnchen der Radula wachsen beneidenswerterweise lebenslang immer wieder neu nach (daher sieht man Schnecken selten beim Zahnarzt).
Die folgenden Abbildungen zeigen, wie unterschiedlich das „Gebiss“ von Schnecken aussehen kann: