Hallo zusammen!
Während Helix pomatia als Weinbergschnecke allgemein bekannt sein dürfte, sind wohl die beiden anderen Helix-Arten, wie H. lucorum (Gestreifte Weinbergschnecke) und H. lutescens (Podolische Weinbergschnecke) in unseren Breiten weniger bekannt, weil sie bei uns kaum oder gar nicht auftreten, da ihre Verbreitungsgebiete mehr im östlichen Europa liegen.
Unter "mollbase.de" finden wir in der Auflistung der "Molluscs of Europa" jedoch immerhin 25 Helix-Arten. Doch nicht genug damit, denn sowohl in der Literatur und vor allem auch in den 19 bekannten wissenschaftlichen Sammlungen lassen sich noch weit mehr Schneckengehäuse finden, die unter der Gattungsbezeichnung Helix mit vielen unterschiedlichen Artbezeichnungen gekennzeichnet sind.
Eine Revision dieses Durcheinanders hat kürzlich die Kuratorin Elke Neubert vom Naturhistorischen Museum in Bern unternommen und in "Contributions to Natural History" (No, 26, p. 1-200, 5. Decembre 2014) unter dem Titel "Revision of Helix Linnaeus 1758 . . ." publiziert. Für ihre umfangreiche Forschungsarbeit untersuchte sie mehrere tausend Gehäuse und zog auch die soweit vorhandenen anatomischen Präparate mit ein.
Dabei konnte sie nicht weniger als 266 verschiedene Artnamen für die Gattung Helix sammeln! Dank ihrer Forschungsarbeit konnte sie jetzt aber diese enorme Zahl auf lediglich 29 valide Arten eingrenzen. Interessant dürfte dabei sein, dass sich die Fundorte von 20 Arten insbesondere für die Türkei und für Griechenland nachweisen lassen!
Zu allen von Neubert untersuchten und bestimmten validen Species wurden auch grossformatige Farbbilder der Gehäuse und anatomischen Präparate (von 21 Arten) sowie sehr gute Verbreitungskarten beigefügt.
Nebenbei darf vielleicht noch erwähnt werden, dass die heute noch gültigen wissenschaftlichen Namen H. pomatia und H. lucorum erstmals in der 10. Ausgabe der Sytema Naturae erwähnt wurden, die Carl von Linné im Jahre 1758 veröffentlicht hatte. Die Art H. lutescens entdeckte und beschrieb E. A. Rossmässler erstmals in der "Iconographie der Land- und Süsswasser-Mollusken" im Jahre 1837. Das Verbreitungsgebiet dieser Art liegt in Osteuropa, vom Balkan bis weit nach Russland.
Vielleicht konnte ich damit einen kleinen Einblick geben, wie heute wissenschaftlich im Bereich der Mollusken auch gearbeitet wird!
carpe diem
Ryk