Auch auf Nacktschnecke getreten...

[chrisi_si]

Hallo liebes Schnecken-Team,

das Unglück ist passiert und ich bin trotz Taschenlampe gestern Nacht auf eine Nacktschnecke getreten. Dabei sind die Gedärme der Schnecke raus Ich dachte, dass sie mit Sicherheit tot ist und machte mir schlimme Vorwürfe nicht besser aufgepasst zu haben. Heute bin ich wieder zu der Stelle und die Schnecke war noch immer dort aber war nur noch die Hälfte der Größe und eine andere Nacktschnecke hat an ihr herumgefressen. Wenn ich sie aber anstupse, dann habe ich das Gefühl, dass sie sich noch bewegt. Wie kann ich feststellen, ob sie wirklich tot ist und keine Schmerzen mehr hat? Bzw. wie kann ich sie in Zukunft (falls dies wieder passiert, was ich nicht hoffe) am humansten erlösen?

Danke für eure Hilfe
Christine

[Dwaggie]

Hey

es klingt jetzt vielleicht fies von mir...
aber ich persönlich würde nochmal nachtreten, wenn ich sicher bin, dass sie verenden wird
ich meine, wenn die Gedärme schon raus sind und sie sich noch windet, gibt es keine Chance mehr für die Schnecke, da ist platttreten glaube ich die schnellste Variante.
ich finde, selbst mitnehmen und einfrieren ist einfach zu lange und im schlimmsten Fall bekommt die Schnecke nur noch Panik unterwegs

sowas passiert, man kann nicht immer auf jeden einzelnen Schritt achten, mach dir keinen Kopf. Die einzige Verantwortung, die man hat, ist zu kucken, dass sich das arme Ding, Nackt- oder Häuschenschnecke, nicht unnötig quälen muss (oder, wenn man kann, sie wieder aufzupäppeln)

[Nerpa]

Hallo,
ich schließe mich Dwaggie an.
Ich z.b. renne IMMER ( auch wenn ich in ein klassisches Konzert gehe) mit einer Tupperdose rum und Sepia , falls ich mal eine verletzte Schnecke finden sollte. Und selbst mir ist es, wenn ich nachts mit Taschenlampe laufe, passiert, dass ich mal auf eine Schnecke trat.
Ich schaue immer, wie die Chancen sind, aber wenn – wie du sagst, das Gedärm rauskam – dann würde ich nochmals beherzt zutreten und dann den Fuß nicht gleich heben, sondern „langziehen“. Dann ist nichts mehr übrig.
Klingt böse, ich weiß, aber ich kann eigentlich nicht mal Schneckeneier frosten (bin aus Tierschutzgründen auch Veganer) und DAS scheint mir die humanste Tötungsmethode.
Kostet leider ( gerade bei größeren Schnecken) Überwindung, weil man „aktiv“ etwas macht.
Aber zumindest ist es ein schneller Tod.

[chrisi_si]

Danke für eure netten Antworten! Hoffe, es passiert nicht noch einmal

Nerpa, kannst du mir nochmal kurz erklären, für was du das Sepia immer mit hast? Zum Wiederaufbau eines Schneckenhauses?

[Knusperzunge]

Um ihr Häuschen reparieren zu können, brauchen Schnecken viel Kalk. Deshalb kann man ihnen Sepiaschalen geben, da die viel Kalk enthalten und für die Schnecken einfach zu fressen sind. Ohne Kalkzufuhr wäre es für Schnecken schwierig bis unmöglich, genügend Kalk für die Reparatur des Hauses aufzubringen.

In der Natur finden sie dafür Kalkstein, alte Schneckenhäuser usw. Wenn man sie also nur mit "normalem" Futter wie Obst, Gemüse und Grünzeug in eine Box setzen würde, würde ihnen etwas fehlen und die Heilungschancen wären sogar geringer als draußen.

[Nerpa]

Hallo Chrisi,
Knusperzunge hat dazu ja schon etwas geschrieben.
Ich habe die Sepiaschale immer dabei, falls ich mal eine Schnecke finde, die jetzt nicht so stark geschädigt ist, dass ich sie unbedingt "retten" muss , dass ich ihr etwas Sepiaschale vor die Fühler lege, dass sie etwas zum Hausaufbau hat (oft ist ja am Boden nicht gleich offensichtlich wieviel Kalk er enthält).
Ansonsten, wenn ich eine Schnecke doch mitnehme, lege ich auf ein angefeuchtetes Zewa (etwas Grünzeug ( wenn möglich) und das Stück Sepia, damit sie bis auf den Weg nach Hause schon etwas knabbern kann, denn meist bin ich dann noch eine zeitlang unterwegs; nur die wenigstens Schnecken finde ich direkt am Haus.

Vielleicht möchte ich noch anfügen - auch wenn es jetzt für das Thema Off topic ist : wenn ich daheim eine Schnecke separat setze und ihr Kalk UND Heilerde anbiete, die Schnecken suchen zu 90 % viel lieber die Heilerde auf. Und die Schnecken ( egal welche einheimische Art) die das taten, die haben schneller ihre Häuser wieder aufgebaut als nur die Kalkfressenden ( habe dann immer Sepiaschale und Calciumcarbonat angeboten) und die Überlebenschancen bei stark verletzten Schnecken waren auch größer.