Rechtliches zum Auswildern

[Vega]

Hallo an alle Schneckenexperten,

ich habe mich in letzter Zeit über den Tigerschnegel belesen.
Tigerschnegel werden im Netz angeboten, teilweise mit der Anregung, die Nachzucht im Garten auszusetzen.
An anderer Stelle steht aber zu lesen, dass Nachzuchten KEINESFALLS ausgesetzt werden dürfen.

Was stimmt da nun?

Wenn er ein Exot wäre, würde ich es verstehen. Exoten auszusetzen verbietet sich von selbst. Logisch!
Aber der T- Schnegel ist ja quasi heimisch. Und wenn die Vermehrung mit richtigen Gartenexemplaren erfolgt, dann liegt doch auch keine genetische Veränderung vor. Warum also Verbot? Oder gibt es gar keines? (Es werden ja schließlich sogar ausländische Marienkäfer als "Nützlinge" in Gärten ausgesetzt....)

Wenn mir das jemand beantworten könnte, wäre ich sehr dankbar!

Grüße, Vega

[Eisblume]

Also das würde mich auch interessieren.Aber vielleicht wird ja damit gemeint, dass man dort keine T_Schnegel aussetzen darf, wo es auch keine gibt( ist ja von Gebiet zu gebiet unterschiedlich)
Es kann ja auch gemeint sein, dass durch das vermehrte Aussetzen ein "Plage" daraus werden könnte...
Aber ich habe selber keine Ahnung davon und kapiere diese wirren Gesetze genauso wenig wie Chinesisch

[Eguana]

Welche Quellen sind es denn, die du gelesen hast?

[Vega]

Wo ich das gelesen habe?

Na auf [url]Tigerschnegel.de[/url] gibt's Schnegel für den Garten.
Dass man nicht aussetzen darf, hab ich an verschiedenen Stellen in Foren gelesen.

Habe bislang aber keine sichere Quelle dafür oder dagegen gefunden.

[Cochlea]

Ich glaube, um genetische Veränderungen geht es gar nicht so primär. Ich könnte mir vorstellen, dass es dabei eher um Populationsveränderungen geht. Wenn du Schnecken zu Hause in einem Terra aufziehst, dann unterliegen sie nicht den gleichen evolutionären Bedingungen. Damit meine ich, dass Schnecken im Garten zum Beispiel Fressfeinde haben oder aus anderen Gründen sterben. Etwa, weil Temperaturen oder Futterangebot nicht stimmen, oder was immer in freier Natur dazu führen kann, dass eine Schnecke stirbt. Diese Gegebenheiten sind bei dir zu Hause optimiert und darauf ausgelegt, dass die Schnecks eben nicht sterben. Daher überleben logischer Weise bei dir zu Hause mehr Schnecken aus einem Gelege, als vielleicht draußen irgendwo im Garten überlebt hätten. Wenn du dann Schnecken von "drinnen" in den Garten setzt, dann verfälscht das die Populationszahl. Natürlich kann ich mich mit dieser Annahme auch irren.

[Vega]

Naja, aber das gilt für gekaufte Marienkäfer und Kompostwürmer ja auch. Und da gibt es weder Verbot noch großartige Bedenken. Wo ist da der Unterschied zum Nützling Schnegel?

[Rasplutin]

Naja, aber das gilt für gekaufte Marienkäfer und Kompostwürmer ja auch

Die auf der Seite angebotenen "australischen Marienkäfer" können in unserem Klima sicherlich nicht dauerhaft überleben - ähnlich wie Achatschnecken - und sind deshalb wahrscheinlich keine Bedrohung.

Aber mir ist aufgefallen, dass ich in diesem Jahr hier in Berlin keinen einzigen europäischen Marienkäfer gesehen habe!
Es gab zwar viele Marienkäfer, aber das waren ausschließlich asiatische Marienkäfer. Vielen Menschen ist diese Verdrängung noch gar nicht aufgefallen, weil sie die Käfer nicht genauer beachten.

[Vega]

Eben! Das stimmt. Und wenn du nun heimische Marienkäfer züchten würdest, dann dürftest du sie nicht aussetzen. Wie den Schnegel.

[Fusselnase]

Diesen Faden kennt ihr schon?

http://www.schnecken-forum.de/phpBB3/viewtopic.php?f=16&t=9482

[Vega]

Danke, Perfekt! Das reicht mir vorerst als Input! Danke allen für Ihre Antworten!