Tigerschnegel stirbt nach Eiablage

[Eva K]

Hallo liebe Alle,

Im Juli diesen Jahres sind drei Tigerschnegel bei mir eingezogen. Eigentlich bin ich durch die Schneckenplage auf die Schnecke gekommen und finde die Artenvielfalt mega interessant. Da ich keine Lebewesen töten möchte, hatte ich bisher die spanische Wegschnecke weit weg von meinem Garten in der Natur ausgesetzt. Bei meiner Schneckenrechersche habe ich dann gefunden, dass dies auch keine Option ist, da das Ungleichgewicht damit gefördert wird. So dachte ich: der Tigerschnegel kann ein wenig zum Gleichgewicht beitragen und habe sechs Kollegen im Garten gelassen und drei ins Terrarium gesetzt. Obwohl dies nicht der empfohlenen Höhe von 60cm (nur knapp 50 cm) entspricht, haben sie zweimal Eier abgelegt. Leider habe ich beide Male mit dem Eierfund auch einen vestorbenen Tigerschnegel gefunden. Die Eierhäufchen sind in einen "Brutkasten" umgezogen.
Ich füttere abwechslungsreich Gurke, Haferflocken, Pilze, Katzenfutter, acuh mal Eigleb. In Menge und Auswahl wird das Futter sehr unterschiedlich angenommen - manchmal ist alles aufgegessen, manchmal quasi nichts. Das Terrarium ist mit Moos, Baumrinde, Laub, einer kleinen Wasserstelle eingerichtet und ich halte das Terrarium feucht.
Was habe ich möglicherweise falsch gemacht?

[HanspeterWilli]

Hallo Eva K

Falsch gemacht hast du eigentlich nichts.

In freier Natur werden Tigerschnegel (Limax maximus) etwa 2½ bis 3 Jahre alt. Mit einem Alter von etwa 1½ bis 1¾ Jahren sind sie geschlechtsreif und verpaaren sich im Frühsommer. Eine erste Eiablage erfolgt dann im Juli oder August, eine zweite im Juni oder Juli des darauffolgenden Jahres.

Eine Eiablage ist jedes Mal ein Kraftakt für das Tier. Vom Schwarzen Schnegel (Limax cinereoniger) weiss ich aus eigener Beobachtung, dass die Ablage eines grösseren Eigeleges 12 und mehr Stunden beansprucht und dass die Schnecke danach tagelang geschwächt an einem geschützten Platz verharrt.

Dass ein Schnegel nach der letzten vorgesehenen Eiablage sterben kann, ist somit völlig normal, zumal auch sein Daseinszweck mit der Sicherung des Fortbestandes ja erfüllt ist.

Dass Futter in Menge und Auswahl von Nacktschnecken unterschiedlich aufgenommen wird, ist auch völlig normal. Jungtiere futtern bis zum Erreichen ihres Adultstatus so viel wie möglich, um rasch zu wachsen. Haben sie ihre Endgrösse einmal erreicht, fressen sie dann selektiver. Nahrung wird nur wenn nötig aufgenommen, zwischendurch fressen sie tagelang nichts.

[Eva K]

Vielen lieben Dank für die Rückmeldung, Hans-Peter