Horst Schlüter hat geschrieben:Wer reist schon in Sachen Schnecken durch diese Gebiete und meldet seine Beobachtungen so daß sin in solch einer Verbreitungskarte Eingang finden.
Ich! Ich war mittlerweile schon 5 mal dort, habe Schnecken gesammelt und bin jetzt dabei die Sammlungen auszuwerten. Und in den letzten hundert Jahren haben so 10 bis 20 Leute vor mir dort gesammelt. Mitlerweile habe ich für alle 300 Schneckenarten zusammen ca 30000 Nachweise aus dem Kaukasus zusammengetragen.
Horst Schlüter hat geschrieben:In der Verbreitungskarte des Links sind keine Vorkommen bei Rustavi angezeigt, was ja nicht viel bedeutet
Der nächste Punkt ist weniger als 10 km von Rustavi entfernt. 2011 habe ich an mehr als 40 Stellen Xeropictas mitgenommen, aber bei weitem nicht an allen Stellen. 2012 habe ich nur noch von 8 Stellen welche mitgenommen, weil ich ja auch nicht unnötig Tiere sammel will, die dann im Zoologischen Museum niemand braucht. Eigentlich kann man ja an einer beliebigen Stelle das Auto anhalten und findet immer Xeropictas. Solange man nicht in den hohen Bergen ist.
Horst Schlüter hat geschrieben:Was mich interessiert ist, ob ich die Zuordnung Heideschnecke richtig vorgenommen habe und ob es weitere interessante Aspekte zu dieserArt gibt. Handelt es sich hier um eine endemische Art?
Heideschnecke ist schon richtig. Das ist die einzige größere Heideschnecken in den trockeneren Gebieten des Kaukasus. In der Nähe der Meere gibt es noch Xeropicta krynickii.
Xeropicta derbetina hat auf jeden fall ihren Verbreitungsschwerpunkt im Kaukasus. Ich habe aber auch Tiere aus der Türkei und von der Krim und auch ein paar aus dem Iran. Wie weit sie nach Osten verbreitet ist, kann ich nicht sagen. Sie geht aber weit nach Westen (Südfrankreich, Kroatien). Dort ist sie aber womöglich auch eingeschleppt.
Den Lebesraum hast du ja in Rustavi schon kennengelernt: trockene, überweidete Weiden oder Brachflächen. Allerdings nicht die Gebirgssteppen oder die regenreichen Gebiete.