Erfahrungsberichte Megalobulimus oblongus

Hier geht es um Arten, die nicht in Europa heimisch sind und nicht zu den Achatschnecken gezählt werden.

Erfahrungsberichte Megalobulimus oblongus

Beitragvon fee am 12.09.2012, 06:25

Hallo,
ich hatte ja kürzlich gepostet wegen meiner Mega-Babys, leider habe ich von 3 Jungtieren am Wochenende nur noch eines gefunden, das sich aber sehr gut entwickelt. Zudem gibt es noch 2 Babys, eines sehe ich immer wieder mit ordentlichem Wachstumsrand.
Die Erfahrung anderer Halter scheint zu sein, dass die erwachsenen Tiere (Wildfänge) zu Beginn viele Eier legen und es da auch Schlüpflinge gibt, dass das dann aber irgendwann deutlich nachlässt und auch die Jungtiere oft nicht überleben.
Der Bart der Tiere scheint eine gewisse Funktion zu haben, aber welche? Benötigen sie ihn, um gewisse Stoffe aus der Natur zu entnehmen, die ihnen in unserer herkömmlichen Terrarienhaltung fehlt?
Irgendetwas scheint definitiv zu fehlen, ich habe auch noch nie gehört, dass es F2-Nachzuchten gibt.

Jetzt meine Fragen an andere Mega-Halter:
1. Hat schon irgend jemand Nachzuchten der 2. Generation?
2. Wie ist Eure Erfahrung mit den Jungtieren bzgl. der Entwicklung? Gab es Verluste?
3. Wozu könnte der Bart dienen?

Falls es nicht gelingt, die Schnecken stabil nachzuziehen, müsste man ja von der Pflege dieser schönen Tiere abraten, da sie letztendlich dann eben nicht haltbar sind.

Ich würde mich über rege Beteiligung freuen, vielleicht gelingt es ja gemeinsam herauszufinden, was diese besonderen Tiere zum Überleben mit gesunden Nachzuchten benötigen. Danke!
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Re: Erfahrungsberichte Megalobulimus oblongus

Beitragvon Fienchen am 12.09.2012, 15:23

Ich gestehe, mich mit dieser Art gar nicht auszukennen. Aber ich finde, man sollte sich zu allererst den natürlichen Lebensraum der jeweiligen Art ansehen. Weißt Du was darüber? Woher genau kommen sie, welchen Boden haben sie dort, welche Pflanzen, andere Tiere, Klima, usw.....?
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Re: Erfahrungsberichte Megalobulimus oblongus

Beitragvon Slak am 12.09.2012, 15:30

Hey Fee,
ich habe ja auch Megas.
Habe sie damals hier aus dem Forum von jemandem übernommen.
Aktuell habe ich ja ein kleines Knubbelchen, mehr ist ja bei mir noch nicht geschlüpft. Leider.
Aber das eine macht sich echt super! Habe es mit meinen Iredalei in einer kleinen "Schneckenkindergartenbox" damit ich es immer gut im Blick hab!
Das kleine Knubbelchen hat von Anfang an all angebotenes Futter mitgeraspelt, ohne Probleme.

Der Bart der Megas dient dem tasten soweit ich weiß. Das sind quasi nochmal viele zusätzliche kleine Minifühlerchen, der Bart.
Also meines erachtens nehmen sie da keine besonderen Stoffe mit auf.
Eher dient er zur Orientierung.

So ist mein Kenntnisstand! Bin auf weiteres Wissen gespannt! :-D

Grüßlis!
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Re: Erfahrungsberichte Megalobulimus oblongus

Beitragvon fee am 12.09.2012, 15:32

Hallo Fienchen,
genau das ist die Frage. Ich weiß lediglich, dass sie aus Südamerika stammen, auch im Internet bin ich leider nicht weiter fündig geworden, bis auf die Angaben in Robertas/Goofys Homepage, ich hoffe, ich darf das hier einstellen, sonst bitte löschen:

Der Megalobulimus lebt in schattigen Schluchten und Wäldern. Diese Schneckenart bevorzugt Stellen mit niedriger Vegetation; Bäume und Sträucher, deren Zweige zum Boden ragen. Man trifft sie aber auch in der Nähe von menschlichen Behausungen.
Die Megas sind hauptsächlich im Frühjahr und Herbst aktiv. Tag und Nacht halten sie sich vorzugsweise unter Laub auf, nur ihre Apex schaut raus.

Diese Schnecken findet man hauptsächlich in Südamerika: Uruguay, Jamaika, Kolumbien, Venezuela, und Argentinien.

Ich werde mal versuchen, mehr zur Vegetation in diesen Ländern herauszufinden, Danke für Deinen Hinweis!
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Re: Erfahrungsberichte Megalobulimus oblongus

Beitragvon fee am 12.09.2012, 15:40

Hallo Slak,
gerade habe ich Deinen Beitrag gesehen, herzlichen Dank!
Das ist hochinteressant, dass der Bart sozusagen zur Orientierung dienen könnte! Ich hatte vermutet, dass die Tiere damit vielleicht aus der angestammten Vegetation irgendwelche Stoffe zu sich nehmen, die sie hier eben nicht finden!
Meine beiden Babys habe ich jetzt auch separat in einen 30er-Würfel gesetzt mit auch allen mittlerweile 50 Eiern, zur besseren Kontrolle der Aufzucht.
Mysteriös ist, dass ich von den beiden Jungtieren, die ich im großen Terrarium hatte, NICHTS gefunden habe, also auch keine Gehäuse! Und ich habe die Erde komplett aus dem Terrarium entfernt! Das ist wirklich sehr eigenartig.
Also, ich werde mich jetzt mal kundig machen zur Vegetation in Südamerika, seufz! Was tut man nicht alles :twisted:
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Re: Erfahrungsberichte Megalobulimus oblongus

Beitragvon Fienchen am 12.09.2012, 15:48

Das ist wahrscheinlich der richtige Ansatz, auch wenn es einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleicht...
Das, was die Megas vielleicht brauchen, kann ja alles Mögliche sein... Flechten, Pilze, Bakterien, Pflanzen, Mineralstoffe, oder der Kot bestimmter Tiere die eine ganz bestimmte Frucht gefressen haben müssen,...... Ich hoffe, Du wirst fündig. Viel Glück :)
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Re: Erfahrungsberichte Megalobulimus oblongus

Beitragvon fee am 12.09.2012, 15:54

@ Fienchen: völlig korrekt! Aber ich schaue mal, was ich tun kann, die Tiere sind mir das absolut wert! Ich glaube wirklich, dass, wenn sie als Wildfänge zu uns kommen, sie noch irgendeine Substanz gespeichert haben, die sich dann nach und nach abbaut, deshalb gibt es dann vermutlich irgendwann auch keine weiteren geschlüpften Babys!

Aber ich freue mich über alle Hinweise, vielleicht täusche ich mich ja auch profund und das hat ganz andere Ursachen.

Wo sind die erfahrenen Mega-Halter, die hierzu etwas beisteuern könnten? Es gibt doch sicherlich einige hier im Forum, die die Tiere schon länger pflegen?
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Re: Erfahrungsberichte Megalobulimus oblongus

Beitragvon Slak am 12.09.2012, 16:44

Hmmmh,
Sehr interessant.
Bin gespannt was noch alles für Infos zusammen getragen werden! :)
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Re: Erfahrungsberichte Megalobulimus oblongus

Beitragvon Fine am 14.09.2012, 04:59

Also, ich habe ja vor gut 2 Jahren 5 Megalobulimus F1 Nachzuchten erhalten.
Von der Haltung her finde ich sie wirklich nicht besonders kompliziert, mir selbst ist noch kein Tier, das bei mir geblieben ist, gestorben, allerdings hatte ich zwei Schnecken verschenkt, dem Halter ist eine von ihnen eingegangen, das zweite bekam ich zurückgeschickt, es starb aber leider kurz nachdem es wieder hier war.

Mit etwa einem Jahr waren sie adult, seitdem haben sie unzählige Eier gelegt, aus denen sage und schreibe ein Baby geschlüpft ist :lol:
Dieses "Baby" ist inzwischen so groß wie die Adulten, die Aufzucht war ebenfalls unkompliziert.

Woran es liegt, dass aus den anderen Eier nichts schlüpft, kann ich leider auch nicht sagen. Ich habe verschiedene Dinge ausprobiert, im Becken lassen, in der Heimchendose, in Substrat, in Sphagnum Moos, mehr Kalk, wärmer, kühler, feuchter, trockener, bisher ohne Erfolg.....es ist mir ein Rätsel, vor allem weil die Adulten ja schon lange bei mir leben und sich gut machen :roll:
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Re: Erfahrungsberichte Megalobulimus oblongus

Beitragvon fee am 14.09.2012, 07:02

Hallo Fine,

das ist ja hochinteressant, was Du geschrieben hast, Danke!
D.h., dass zumindest die F1-NZ sehr stabil sind und es mindestens eine F2-NZ gibt! Das ist schon mal sehr beruhigend, wie ich finde.
Ich habe mich jetzt durch x Seiten im Web gelesen, ein paar interessante Links stelle ich nachfolgend ein. Sehr viel Neues konnte ich nicht herausfinden, nur eines hat mich überrascht, nämlich das Lebensalter! Anscheinend können sie bis max. 20 Jahre alt werden, das wäre ja immens!
Die Russen scheinen recht erfolgreich mit der Nachzucht zu sein, die füttern einen interessanten Brei, wenn ich es richtig gelesen habe mit Getreide, Kalk auch aus Muschelschalen und Kreide, jedenfalls in der Google-Übersetzung :twisted:

Zur Flora: die ist wie erwartet sehr vielfältig, und der Mega scheint recht anpassungsfähig zu sein. Er lebt auch in brandgerodeten Gebieten, in Laubwäldern, Kalk scheint eine wichtige Rolle zu spielen, eine dichte Population gibt es wohl in der Nähe von Kalkstein.

Ich werde heute mal einen Brei vermehrt mit Kalk anbieten, mal schauen, wie das ankommt.

http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_rem ... 9-0343.pdf

http://www.petsnails.co.uk/species/mega ... html#start

http://supersnails.proboards.com/index. ... thread=824

http://www.snailclub.ru/t4979-topic

http://www.ula-park.com/articles/keepin ... ongus.html

http://petsnails.proboards.com/index.cg ... read=10026

http://www.ahatin.ru/ru/another-types-o ... -oblongus-
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Re: Erfahrungsberichte Megalobulimus oblongus

Beitragvon Fine am 18.09.2012, 18:49

Grade drüber geschrieben......

Ich hab heute Morgen die Eierdosen gesprüht, bei älteren Eiern fühl ich öfter mal ein bisschen nach, weil unbefruchtete alte Eier irgendwann zerbröseln und ich die dann immer gleich aussortiere.
Heute zerfiel mir auch ein Ei, allerdings war ein Baby drin :shock:

Ich hab kurz geguckt ob es lebt und es mitsamt seinen zwei Eierschalhälften in einer Aufzuchtsdose eingebuddelt. Ich hoffe ja, es macht sich, war ja dann sozusagen eine Frühgeburt :wink:

Also zwei Babys in zwei Jahren......mit etwas Glück kann man sich so seine Gruppe erhalten :lol:
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Re: Erfahrungsberichte Megalobulimus oblongus

Beitragvon fee am 22.09.2012, 08:04

Oh Fine, das ist ja toll! Was macht das kleine Baby? Also stimmt meine Theorie nicht, dass die Eier irgendwann nicht mehr befruchtet sind, sehr schön :) Ja, das würde den Bestand wirklich erhalten, da die Tiere ja offensichtlich recht alt werden können und wenn dann mal ab und an eines schlüpft - super! :lol:
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Re: Erfahrungsberichte Megalobulimus oblongus

Beitragvon Fine am 28.09.2012, 20:53

Leider habe ich gestern festgestellt, dass das kleine "Frühchen" es nicht geschafft hat :|
Ich hatte es schon befürchtet, denn es sah die ganze Zeit schon nicht besonders fit aus.
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Re: Erfahrungsberichte Megalobulimus oblongus

Beitragvon sami am 28.09.2012, 21:47

Hallo Fine,
das tut mir leid mit dem Schneckchen. Ich hoffe du hast in der Zukunft mehr Glück.
Wie ich gelesen habe is es sehr schwierig Nachwuchs zu bekommen.
Ja hier im Forum lerne ich Täglich mehr dazu, Dank dir. :danke:
Immer ein lieber Gruß von Sami
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Re: Erfahrungsberichte Megalobulimus oblongus

Beitragvon Fienchen am 29.09.2012, 07:25

Fine hat geschrieben:... seitdem haben sie unzählige Eier gelegt, aus denen sage und schreibe ein Baby geschlüpft ist :lol:

Fine, hast Du denn nachschauen können, ob in diesen abgestorbenen Eiern überhaupt etwas drin war? Es wäre interessant zu wissen, ob die Eier von Anfang an unbefruchtet waren oder ob sie in einem bestimmten Entwicklungsstadium abgestorben sind. Dann käme man der Ursache ein ganz kleines Stückchen näher...
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