A.Fulica wächst komisch

Ist deine Schnecke krank, oder verhält sie sich nicht wie sonst, poste es hier.

Re: A.Fulica wächst komisch

Beitragvon smilla am 23.04.2013, 20:30

Oje... jetzt verlangst Du von mir in den Abgründen meines Gedächtnisses zu graben :)
Ich glaube, da müssen mir die ganz "alten Häschen" hier helfen:

Also "früher/damals 1814 :wink: " haben wir noch "spalterbige" fulicas getauscht/verkauft. Spalterbig haben wir sie genannt, weil sie spalterbig auf white jade oder Vollalbino waren.
Wenn ich ich richtig erinnere, dann wurden von User hier im Forum A. fulica rodatzi mit white jade gekreuzt... dabei heraus kam irgendwann mal ein "Vollalbino".

Erschlagt, teert und federt mich... ich weiss es nicht besser.

Ich weiss nur noch, dass das damals die absolute Sensation war. Ich meine ersten spalterbigen fulicas hatte und mega aufgeregt war, was bei dem Nachwuchs "rauskommen" würde. Spalterbige fulicas hatte auch alle einen ganz hellgrauen Weichkörper.

Wie gesagt, vielleicht können sich andere User noch besser erinnern....
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Re: A.Fulica wächst komisch

Beitragvon Birte am 23.04.2013, 20:37

So habe ich das auch in Erinnerung. Rodatzi waren schon länger in Haltung und kommen soweit ich weiß auch immer wieder mal in der Natur vor. Wie inzüchtig da die aktuellen Terrarientiere sind, weiß ich auch nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie zumindest irgendwie von einer etwas breiteren Basis abstammen, als die White Jade.
Vollalbinos wurden dann von verschiedenen Haltern durch Kreuzung von White Jade und Rodatzi erhalten. Die sollten theoretisch also genetisch etwas gesünder sein, als White Jade. Wobei das davon abhängt, wie die Farbe vererbt wird, also mit wie vielen anderen Genen zusammen, oder eher einzeln.
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Re: A.Fulica wächst komisch

Beitragvon Fine am 24.04.2013, 06:47

Wenn ich mich recht erinnere, wurden doch die rodatzi auch mal für eine eigene Art gehalten.....benannt glaube ich nach Hans A. Rodatz.
Die White Jade gehen nach meiner Erinnerung auf zwei Tiere zurück, die in Taiwan vor 30 oder mehr Jahren gefunden und als Speiseschnecken vermehrt wurden, weil das weiße Fleisch irgendwie beliebter war als das dunkle.

Die Vollalbinos entstanden dann, wie schon gesagt, aus White Jade und rodatzi in der Hobbyhaltung.
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Re: A.Fulica wächst komisch

Beitragvon Fienchen am 24.04.2013, 07:08

Sehr interessant.
Dann scheint ja das Inzucht-Problem unter den Fulica extrem verbreitet zu sein.
Auch, daß sich aufgrund der Vermehrungsfreude ein Import von Wildfängen nicht lohnt, fördert die Inzucht noch mehr.
Zusätlich reichen ein paar Halter, die es mit der Verhütung nicht so genau nehmen, dann mit unzähligen Tieren den Schneckenmarkt überfluten und so dafür sorgen, daß die Geschwister überall verbreitet sind und man, auch wenn man es durch Beschaffung aus verschiedenen Quellen zu vermeiden versucht, häufig unerkannt auf Verwandte der eigenen Tiere stößt.
Da wundert es eigentlich nicht, daß gerade unter den Fulica relativ viele Tiere mit diesen oder ähnlichen Störungen vorkommen. :cry:
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Re: A.Fulica wächst komisch

Beitragvon Fine am 24.04.2013, 07:45

Dazu müsste man sich erst mal fragen, ob Inzucht überhaupt ein Problem ist. Inzucht selbst ist ja nicht die Ursache für genetisch bedingte Defekte, sie treten durch Inzucht nur sichtar hervor. Theoretisch könnte man durch Inzuchtstämme genetische Defekte auch ausmerzen, wenn man richtig selektiert und verpaart.

Inwieweit solche Defekte bei Schnecken eine Rolle spielen ist ja dann auch noch mal die Frage........bei den meisten Bildern von fehlwüchsigen Schnecken würde ich auf Haltungsfehler, Schäden durch Verletzungen oder evtl. auch Keime (wobei wir ja darüber herzlich wenig wissen) tippen. Auch bei dieser Schnecke sieht man ja, dass sie erst richtig gewachsen ist, dann aber irgendein Ereignis stattgefunden hat, dass das Wachstum beeinträchtigt hat.

Wenn man mal überlegt, wie weit A. fulica inzwischen als invasive Art verbreitet sind.......diese Populationen sind sicher oft durch wenige verschleppte Tiere entstanden, also ein recht eingeschränkter Genpool und doch vermehren sie sich explosionsartig, sind fit und gesund und haben nicht massenweise kruschelige Häuschen.

Das Gros der Halter hält auch die verschiedenen Fulica-Farbformen zusammen, so dass auch die White-Jade z.B. nicht mehr nur aus dieser einen Linie der in Taiwan gezüchteten Speiseschnecken entstammen.
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Re: A.Fulica wächst komisch

Beitragvon Fienchen am 24.04.2013, 09:45

Da stoßen wir mal wieder an unsere berühmten Grenzen... Solange es nicht vernünftig erforscht ist (wofür es ja leider kaum Sponsoren gibt), wird jeder nach seinem Bauchgefühl entscheiden müssen, wie er zur Inzucht unter den Schnecken steht.
Vielleicht ist es tatsächlich so, daß Inzucht bei Schnecken völlig irrelevant ist. :?
Vielleicht sind Schnecken aber auch zu "einfach", als daß man Inzuchtfolgen registrieren würde (eine "leichte Intelligenzminderung" dürfte wohl kaum auffallen).

Es gibt bestimmt verschiedene Ursachen für Wachstumsstörungen. Leider reicht unser Wissen bisher kaum aus, immer die genauen Ursachen festzustellen. Da diese Schnecke zeitweise gut und zeitweise schlecht angebaut hat, können natürlich, wie Fine sagte, gut andere Gründe dahinter stecken.

Fine hat geschrieben:Wenn man mal überlegt, wie weit A. fulica inzwischen als invasive Art verbreitet sind.......diese Populationen sind sicher oft durch wenige verschleppte Tiere entstanden, also ein recht eingeschränkter Genpool und doch vermehren sie sich explosionsartig, sind fit und gesund und haben nicht massenweise kruschelige Häuschen.

Wahrscheinlich reguliert das auch die natürliche Auslese. Es müssen ja nicht in jedem Inzuchtgelege alle auch inzuchtgeschädigt sein, oder? Bei der immensen Kinderzahl vermehrt sich eine Population dann trotzdem noch explosionsartig. Vielleicht "reinigt" sich die Natur selbst? - Oder vielleicht ist Inzucht wirklich kein Thema bei Schnecken... :?


Fine hat geschrieben:Das Gros der Halter hält auch die verschiedenen Fulica-Farbformen zusammen, so dass auch die White-Jade z.B. nicht mehr nur aus dieser einen Linie der in Taiwan gezüchteten Speiseschnecken entstammen.

Aber man erhält kaum WJ oder VA aus einer gemischten Truppe. Deswegen denke ich schon, daß die meisten albinotischen Nachzuchten gezielt vermehrt wurden. Das gezielte Einkreuzen von "dunklem Blut" (sagt man das so?) ist doch recht langwierig, zufallsabhängig (?) und mit vielen nicht-albinotischen Nachkommen verbunden.
Und wenn es nur einen WJ-Ursprung gab (so wie Smilla sagte) und die VA davon und von einigen natürlich vorkommenden Rodatzii abstammen, dann kann der Genpol doch eigentlich nicht reicher geworden sein.... Denn um WJ zu erhalten, muß man WJxWJ oder WJxVA verpaaren, wobei ja dann auch kein frisches Blut rein kommt, außer wenn die VA direkt von einer Rodatzii abstammt. Dies ist aber, denke ich, aufgrund der einfachen Vermehrung zweier VAs, relativ selten.

Kann das passen, oder liege ich damit völlig falsch? :?
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Re: A.Fulica wächst komisch

Beitragvon Fine am 24.04.2013, 10:18

Die natürliche Auslese wird sicher auch einiges bewirken.......ich würde aber mal vermuten, dass man bei Tieren die eher ortsreu sind und z.B. bei unseren heimischen Schnecken ja oft auch in einem begrenzten Areal leben (kann ich hier in der Stadt beispielsweise gut beobachten, viele Flächen sind derart von Straßen und Häusern umgeben, dass dort wohl eher selten "frisches Blut" einwandert) dann doch öfter solche Schäden des Gehäuses feststellen müsste, wenn diese inzuchtbedingt sind. Aber wie gesagt, das ist eine Vermutung von mir.

Aber man erhält kaum WJ oder VA aus einer gemischten Truppe. Deswegen denke ich schon, daß die meisten albinotischen Nachzuchten gezielt vermehrt wurden.

Naja, aus zwei mischerbigen Elterntieren erhält man, je nachdem auf was sie mischerbig sind, auch wiederum rodatzi, White Jade oder Vollalbinos, auch wenn sie ein gestreiftes Haus oder einen dunklen Weichkörper haben, können sie Albinismus weitergeben. Kennt man die Anlagen der Elterntiere, kann man sich das nach Mendel ausrechnen.
Die ersten Vollalbinos sind Nachkommen von dunklen, mischerbigen fulica. Da heute alles zusammengehalten wird, denke ich dass es fast schwerer wäre, reinerbig dunkle Schnecken zu finden als mischerbige.

Und genetische Vielfalt beschränkt sich ja nicht nur auf die Farbe des Häuschens oder des Weichkörpers, auch wenn sich Diskussionen fast nur um die Farbe drehen, die Farbe ist ja nur ein winzig kleiner Teil der erblich festgelegt ist.
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Re: A.Fulica wächst komisch

Beitragvon Katja Schindler am 24.04.2013, 13:12

Laut meines Schneckenbuches soll Inzucht tatsächlich kein Problem für die Tiere darstellen.
Auch wenn ich meine, dass Inzucht über viele Generationen sich irgendwann doch einmal bemerkbar macht!
Viele Grüße Katja
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