von Diana am 20.05.2020, 23:04
Hallo Hemalia,
eine Anmerkung zum Kalken des Substrates. Ein zu hoher pH Wert ist genau so aggressiv wie ein zu niederer pH Wert. Sowohl Säuren (zuwenig Kalk) als auch Basen bzw. Laugen (zuviel Kalk) wirken je nach Konzentration ätzend. Das zeigt sich dann manchmal darin, daß die Schnecken die neu aufgekalkte Erde meiden und nicht mal an den Fressnapf schnecken. Die Anzuchterde hatte für Schnecken und Farn den perfekten pH Wert und hätte keiner weiteren Aufkalkung bedurft. Moos als Pflanze ist nicht sauer. Je nach Moosart lebt die Pflanze auf saurem oder eher kalkreichem Boden. Jede Pflanze braucht zum Aufbau einer stabilen Zellstruktur ausreichend Kalk. Da er fest mit der Zellstruktur verbunden ist kann ein pH Test am lebenden Moos nur neutral ausfallen. Sauer kann lediglich das aufliegende Oberflächenwasser reagiern.
Ein pH Wert von 6,5 - also leicht sauer- behindert sehr effektiv das Wachstum von Erregern und ist daher wünschenswert.
Das Gehäuse älterer Schnecken wird weniger durch zu hohen oder zu niederen Kalkgehalt angeätzt, als durch mechanischen Abrieb des Periostracums auf der Krümelstruktur des Substrates abgeschmirgelt. Das Periostracum ist die äußerste dünne, farbige Hornschicht des Schneckengehäuses. Es ist resistent sowohl gegen leichte Säuren als auch gegen leichte Laugen. Durch Bewegung im Terrarium und Reibung an Gegenständen, am Glas oder an anderen Schnecken und beim Kriechen über die Erde reiben Steinchen und Sandkörner aus der Erde über das Gehäuse. Ist das Periostracum erst einmal beschädigt arbeiten Säure bzw. Base weiter an der weißen Kalkschicht. Im Übrigen hat Anzuchterde einen recht hohen Sandanteil
Ein sehr günstiger Kalk ohne irgendwelche Zusätze ist Algenkalk ( hochfein pulverisiert und in jedem Gartencenter in praktischen 1,5 kg Gebinden oder als 25 kg Sack erhältlich).
Ab einem pH Wert 8 bekommen zudem die meisten Pflanzen Probleme. Unsere einheimischen Moose bevorzugen kalkarme, magere Unterlagen im feuchten, kühlen und lichten Schatten bzw. Halbschatten. Bei 26°C und ganztägig Licht hat sich das mit dem Moos bald von allein erledigt. Das wird auch dein Hirschzungenfarn nicht lange mitmachen. Auch der braucht Schatten und Kühle.
einen lieben Gruß
diana
Ein Bierschnegel wird auch in der Bierfalle nie zum Blauschnegel